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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 13 Dez 2014, 18:02

Amy
Ich spürte, wie ich langsam nach vorne zu kippen drohte. Bevor es jedoch dazu kommen konnte, sah ich eine grosse Silhouette auf mich zukommen, und im nächsten Moment wurde ich an den Armen festgehalten. Gleichzeitig drang eine besorgte, vertraute Stimme an mein Ohr, die mich mit meinem Namen ansprach und fragte, ob es mir gut gehe. Es dauerte noch einen Moment, bis ich blinzeln und wieder klar sehen konnte. Der Schwindel war verschwunden, mir war nicht länger schwarz vor Augen, und ich stand - mehr oder weniger - fest auf beiden Beinen. Erst jetzt begriff ich, was passiert war. Florian war zu mir getreten und hatte mich festgehalten, bevor ich noch weiter taumeln oder gar zu Boden stürzen konnte. Wieder einmal war er es gewesen, der mich vor Schlimmerem bewahrt hatte. Und nun sorgte er dafür, dass es gar nicht mehr dazu kommen konnte, denn er drückte mich sanft, aber bestimmt aufs Bett zurück. Selbst als ich dann sass, konnte ich seine Hände noch immer an meinen Armen spüren. Ich wollte Florian antworten, aber ich konnte nicht. Noch nicht. Mein Herz pochte wie wild, mein Atem ging schwer. Nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder einigermassen unter Kontrolle, und das Keuchen, das mich zuvor überkommen hatte, war weg. Langsam, damit mir nicht schon wieder schwindelig wurde, legte ich den Kopf in den Nacken, um zu Florian hochzusehen. Als ich den besorgten Ausdruck in seinen Augen entdeckte, spürte ich einen Stich im Herzen. Ich wollte nicht, dass er sich solche Sorgen um mich machen musste. Ich wusste, dass das kaum zu verhindern war. Vor allem in letzter Zeit, ja, an den vergangenen Tagen, war es besonders schlimm gewesen. Und jetzt, wo ich gedacht hatte, dass das langsam wieder vorbei war, ging es von vorne los. Na toll. Ich bemühte mich um ein beruhigendes Lächeln, als ich jetzt zu Florian hochsah. "Ja, mir geht es gut. Bin nur etwas zu schnell aufgestanden, ich bin schon wieder okay", sagte ich dann noch in einem - hoffentlich! - beruhigenden Tonfall. Leider klang meine Stimme nicht ganz so wie sonst immer, sondern etwas schwach. Ich konnte es mir nicht erklären. Was war denn jetzt auf einmal los mit mir? Mir ging es doch wieder gut, die Ärzte hatten mir heute Morgen die Erlaubis erteilt, das Krankenhaus zu verlassen. Und das hätten sie wohl kaum getan, wenn irgendetwas mit mir nicht in Ordnung wäre. Aber ich musste ja wegen so einem kleinen Schwindelanfall nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Bestimmt war das ganz normal. "Ich bin in den letzten Tagen kaum aufgestanden, wahrscheinlich bin ich es mir nicht mehr so gewöhnt", fügte ich dann noch hinzu, um sowohl Florian als auch mich selbst davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Ich rutschte wieder etwas zum Rand des Bettes, bis meine Füsse den Boden berührten, dann richtete ich mich langsam auf, viel langsamer als beim letzten Mal. Zusätzlich stützte ich mich etwas auf Florian, den kleinen Stapel Hausaufgaben noch immer in den Händen. Beim zweiten Mal überkamen mich keine Schwindelgefühle, und so stand ich dann auch auf sicheren Beinen vor meinem besten Freund. Ich lächelte ihn erleichtert an. "Siehst du? Alles ist in Ordnung", meinte ich.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 13 Dez 2014, 19:44

Florian
Als ich bemerkte, dass Amy zu keuchen begonnen hatte, hatte ich mir fast noch mehr Sorgen gemacht. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, einen Arzt oder zumindest eine Schwester zu holen. Aber Amy schien sich glücklicherweise beruhigt zu haben. Ich sah ununterbrochen auf sie herab. Schließlich legte sie ihren Kopf in den Nacken und sah mich an. Ein schwaches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Sie sagte zu mir, es gehe ihr gut. Sie wäre nur etwas zu schnell aufgestanden und sei schon wieder okay. Ich sah sie skeptisch an. Natürlich wusste ich, dass sie mich hatte beruhigen wollen. Doch ihr war wohl selbst klar, dass sie sich nicht sehr überzeugend angehört hatte. Doch ich musste zugeben, dass auch ich im Moment nicht wusste, was ich sagen sollte. Amy fügte hinzu, dass sie in den letzten Tagen kaum aufgestanden sei und es wahrscheinlich einfach nicht  mehr so gewöhnt sei. Ich nickte langsam. Ja, das konnte sein. Sie musste im Krankenhaus schließlich nicht so viel herumgehen wie zum Beispiel in der Schule. Wo man ständig das Klassenzimmer wechseln musste. Meine beste Freundin rutschte etwas weiter an den Bettrand und richtete sich anschließend langsam auf. Dabei stützte sie sich bei mir ab und ich hielt immernoch mit einer Hand ihren Arm. Ich wollte einfach sicher gehen, dass sie nicht umfiel. Doch diesesmal schien es wirklich, als wäre ihr nicht mehr schwindelig. Amy lächelte mich an und meinte, es wäre alles in Ordnung. Nun verzog sich auch mein Mund zu einem erleichterten Grinsen und ich nickte. "Ja. Aber bleib bitte hier stehen. Ich bring' dir die Tasche.", sagte ich zu meiner besten Freundin und lies sie langsam los. Als ich mich vergewissert hatte, dass sie wirklich sicher stand, ging ich mit großen Schritten zu dem Schrank, neben dem die bereits gepackte Tasche stand. Ich nahm sie hoch und ging zurück zu Amy. Dort legte ich die Tasche auf das Bett, öffnete sie und nahm Amy die Hausaufgaben ab. Ich legte sie auf die Klamotten, stets darauf bedacht, die Blätter nicht zu knicken oder gar zu zerreißen. Anschließend verschloss ich die Tasche wieder und schulterte sie. "Die nehm' ich.", begründete ich und sah mich um. "Okay. Dann können wir wohl gehen. Du brauchst nur noch eine Jacke. Draußen ist es verdammt kalt.", informierte ich meine beste Freundin. Ich wusste nicht, wo sie ihre Winterjacke hatte. Ich hätte suchen können, aber das würde wohl länger dauern, als wenn Amy selbst ihre Jacke holte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 13 Dez 2014, 20:18

Amy
Florian grinste und wirkte dabei sehr erleichtert. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Praktisch schon seit wir uns kannten, wusste ich, machte sich mein bester Freund Sorgen um mich. Und wie gesagt, in letzter Zeit hatte er viel mehr Anlass dazu bekommen. Ich wollte ihm diese Sorgen ersparen, wollte nicht, dass er sich darüber den Kopf zerbrach. Ich wusste auch, dass ich ihm hundert Mal sagen konnte, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte - er machte es trotzdem. Er machte sich nur keine Sorgen, wenn er sich ganz sicher sein konnte, dass mir nichts fehlte. Und das war meiner Meinung nach viel zu wenig der Fall. Ich wollte ja etwas daran ändern, aber meine Ungeschicktheit war immer wieder stärker als mein Wille, all diese kleinen und grösseren Unfälle zu verhindern. Leider. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian nickte und bejahte. Dann forderte er mich auf, aber bitte hier stehen zu bleiben. Er bringe mir die Tasche. Ich lächelte ihn dankbar an, als er mich langsam losliess. Es wirkte gerade so, als wolle er absolut sichergehen, dass ich alleine stehen konnte. Ich schätzte seine Fürsorglichkeit sehr, obwohl in diesem Fall überhaupt nichts passierte - ich hatte keine weiteren Probleme damit, stehenzubleiben. Aber bei mir wusste man nie, und das war auch Florian bewusst. Nachdem er mich losgelassen hatte, lief er zum Schrank hinüber, hob dort die Tasche vom Boden und kam zu mir zurück. Er legte die vollgepackte Tasche aufs Bett, öffnete den Reissverschluss und drehte sich dann zu mir um, um mir den Papierstapel in den Händen abzunehmen. Nun beobachtete ich, wie er die Blätter sorgfältig auf meine zusammengelegten Klamotten legte. Danach schloss er den Reissverschluss der Tasche wieder und schulterte sie. Dazu verkündete er auch gleich, dass er die nehme. Ich musste kurz grinsen. Das war auch so typisch für Florian. Ich schätzte, er hätte mir die Tasche auch abgenommen, wenn ich diesen kleinen Schwindelanfall nicht erlitten hätte. Aber jetzt war seine Bereitschaft dafür umso grösser. Ich folgte Florians Blick, als er sich nochmals im Zimmer umsah. Schliesslich wandte er sich mit einem 'okay' wieder an mich. Er meinte, dann könnten wir wohl gehen. Ich bräuchte nur noch eine Jacke, draussen sei es verdammt kalt. Ich nickte zustimmend. "Kann ich mir vorstellen", meinte ich und grinste ihn dann. Dann drehte ich mich in Richtung Kopfende um, denn dort lag meine Jacke, über einen Stuhl gehängt. Ich griff danach, schlüpfte hinein und zog den Reissverschluss zu. "Irgendwo ist noch meine Mütze...", murmelte ich nachdenklich und sah mich im Zimmer danach um. Schliesslich fiel es mir ein. "Da", murmelte ich. Sie lag neben dem Kopfkissen auf der Matratze. Auch die nahm ich in die Hand. Ich drehte mich zu Florian um und setzte mir gleichzeitig die Mütze auf. Ich liebte diese Mütze. Sie stand mir, und irgendwie sah ich damit süss aus. Und ich hatte sie mal von Florian auf Weihnachten bekommen. Ich grinste meinen besten Freund an. "So, jetzt bin ich bereit", erklärte ich ihm.

// Geh' jetzt schon off :/ aber morgen sollte ich wieder da sein (;
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 13 Dez 2014, 20:46

(Kein Problem ;D Ich schau mal, ob ich morgen auch on kommen kann. Denk aber, dass sich das einrichten lässt ;D)

Florian
Nachdem ich gesagt hatte, dass es draußen verdammt kalt sei, meinte Amy, sie könne sich das vorstellen. Ich grinste. Natürlich. Wenn man durch das Fenster sah, kam man auch nicht auf die Gedanken, dass es warm sein könnte. Ich sah Amy dabei zu, wie sie zielstrebig auf den Stuhl am Kopfende des Bettes ging und ihre Jacke von der Stuhllehne nahm. Sie zog sie an und sah sich nochmal im Zimmer um. Dabei murmelte sie, dass irgendwo noch ihre Mütze wäre. Ich sah mich ebenfalls um. Doch meine beste Freundin erspähte die Mütze vor mir. Mit einem 'Da' griff sie neben das Kopfkissen. Schließlich drehte sie sich wieder zu mir um und setzte sich gleichzeitig die Mütze auf. Meine beste Freundin grinste mich an und erklärte mir, sie wäre jetzt bereit. Ich sah sie an und musste schmunzeln. Vor einigen Jahren hatte ich ihr diese Mütze zu Weihnachten geschenkt. Und sie stand ihr immernoch verdammt gut. "Du hast sie immernoch.", bemerkte ich. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde ein paar Takte schneller schlagen. Das konnte ich mir nun nicht erklären. Warum schlug mein Herz schneller, wenn ich Amy mit der Mütze sah, die ich ihr vor einigen Jahren geschenkt hatte? Ich wollte es mir erklären. Doch ich fand keine Antwort darauf. Überhaupt keine. Und das irritierte mich. Normalerweise fand ich auf die meisten Dinge eine Antwort. Und auch wenn ich es mir nur einredete. Ich kam zumindest auf eine Idee, die ich mir einreden konnte. Doch nicht in diesem Fall. Aus diesem Grund versuchte ich nun, diesen Herzschlag zu ignorieren und räusperte mich. "Okay, dann gehen wir mal.", verkündete ich, sah mich noch einmal im Zimmer um - ich wollte schließlich sichergehen, dass wir, beziehungsweise Amy, nichts vergessen hatten - und setzte mich anschließend in Bewegung. Ich ging auf die Zimmertüre zu und öffnete sie. Ich blieb neben der geöffneten Türe stehen, den Griff weiterhin in der Hand haltend. "Nach Ihnen, meine Dame.", meinte ich grinsend zu Amy und verbeugte mich überschwänglich. Ich schielte kurz nach oben um festzustellen, ob gerade ein Arzt oder eine Krankenschwester vorbeigelaufen waren und mich komisch ansahen. Das wollte ich heute ausnahmsweise einmal vermeiden. Bevor noch jemand auf die Idee kam, dass ich verrückt sein könnte. "Hast du dich eigentlich schon von deinem Arzt verabschiedet?", fragte ich Amy und richtete mich wieder auf.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 14 Dez 2014, 19:33

(Okay (: würde mich auf jeden Fall freuen ;D)

Amy
Ich spürte, wie Florians Blick auf mich fiel, und ich erwiderte ihn. Sein Schmunzeln irritierte mich etwas. Ansonsten war ich mir den Anblick eines grinsenden Florians gewöhnt, aber dieses Schmunzeln sah ich nicht oft bei ihm. Wenn ich genauer darüber nachdachte, konnte ich mich nicht daran erinnern, wann ich dieses Schmunzeln das letzte Mal gesehen hatte. So oder so, Florian begann zu sprechen. Er bemerkte, dass ich sie - die Mütze - immer noch hätte. Dazu sah er mich mit einem Ausdruck in seinen braun-grünen Augen an, den ich nicht kannte und den ich auch nicht deuten konnte. Aus irgendeinem Grund konnte ich auf einmal nicht mehr richtig atmen, einen Moment lang blieb mein Atem regelrecht stehen, während Florian und ich uns in die Augen sahen. Auch mein Herz setzte für einen Schlag aus, bevor es umso heftiger losgaloppierte. Und gleichzeitig fühlte ich mich wahnsinnig leicht und schwerelos, und ich hatte das Gefühl, im nächsten Moment davonzuschweben. Ich wusste nicht, wie lange wir so da standen - eine Sekunde, eine halbe Minute, eine Stunde - ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Irgendwann durchbrach Florian das Schweigen, indem er sich räusperte. Ich blinzelte und war mit einem Mal wieder in der Wirklichkeit angekommen. Mein bester Freund wandte sich mit seinem für ihn so typischen 'okay' an mich und verkündete, dann würden wir mal gehen. Er liess seinen Blick noch einmal durchs Zimmer schweifen, während ich ihn weiterhin ansah. Als Florian sich schliesslich in Bewegung setzte, folgte ich ihm. Er öffnete die Tür, blieb daneben stehen und drehte sich zu mir um. Er wandte sich mit einem 'nach Ihnen, meine Dame' an mich. Dazu grinste er mich übers ganze Gesicht an und verbeugte sich überschwänglich. Ich grinste erleichtert zurück. Ja, so kannte ich meinen besten Freund. Sein voriges Verhalten hatte mich wirklich etwas verwirrt, aber jetzt verhielt er sich genau wieder so, wie ich ihn kannte. Das war mir irgendwie lieber, aber das vorher... Das hatte sich irgendwie auch... Ich wusste es nicht... Irgendwie hatte es sich... richtig angefühlt. Ich konnte es nicht anders beschreiben. Woah, woah, woah, jetzt aber mal langsam, Amy! Was war nur mit mir los? Bevor ich mich noch mehr mit solch ungewohnten, absolut komischen Gedanken beschäftigen konnte, machte ich einen tiefen Knicks. "Vielen Dank, mein werter Herr", erwiderte ich. Ich richtete mich wieder auf und grinste Florian an, ehe ich hinaus in den Flur trat. Dann fragte mein bester Freund, während er sich ebenfalls wieder aufrichtete, ob ich mich eigentlich schon von 'meinem Arzt' verabschiedet hätte. Ich brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er damit Ty meinte. "Oh. Nein. Er wollte nochmals vorbeikommen", erwiderte ich dann darauf und sah mich kurz auf dem Flur um. Niemand war zu sehen, überhaupt niemand. Doch, da ging eine Tür auf! Aber nur eine Schwester kam heraus. Ich wandte mich wieder an meinen besten Freund. "Und um auf deine vorige Feststellung zurückzukommen: Natürlich habe ich die Mütze noch! Ich werde sie sicherlich nicht wegwerfen, und tragen werde ich sie wahrscheinlich auch, bis ich alt und grau bin - wenn sie bis dahin noch zusammenhält", erklärte ich Florian grinsend, meinte es aber ernst. Oh ja, ich liebte diese Mütze, und ich würde sie weder wegwerfen noch nicht mehr tragen, und hergeben würde ich sie bestimmt auch nicht, für kein Geld der Welt. "Du gehst schon?", hörte ich in diesem Moment eine Stimme hinter mir. Wieder blieb mir der Atem für einen Moment weg, aber dieses Mal wusste ich wenigstens wieso. Es war Ty, der gesprochen hatte. Tatsächlich erkannte ich ihn, als ich mich zu ihm umdrehte. "Ja, Flo ist soeben gekommen, um mich abzuholen", erklärte ich ihm und deutete kurz auf meinen besten Freund. "In diesem Fall will ich euch nicht länger aufhalten. Du kannst es sicherlich kaum erwarten, das Krankenhaus endlich zu verlassen", meinte Ty nachdenklich. Ich musste nicken, denn etwas anderes hätte nicht der Wahrheit entsprochen. Na ja, es war nicht die ganze Wahrheit. Ich konnte es wirklich kaum erwarten, nach Hause zu kommen. Aber ich wusste jetzt schon, dass ich Ty vermissen würde. Ein kaum hörbares Seufzen kam über meine Lippen. "Aber wir werden uns wiedersehen - spätestens am nächsten Freitag", versuchte Ty mich aufzumuntern. Es gelang ihm, vor allem, weil dazu noch ein charmantes Lächeln auf seinen Lippen erschien. Es fiel mir überhaupt nicht schwer, zurückzulächeln. "Ja", meinte ich schlicht. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte. Deshalb war ich froh, als Ty einen Schritt auf mich zutrat und mich in den Arm nahm. Es fühlte sich einfach unglaublich gut an, von ihm in die Arme genommen zu werden. "Ich freue mich schon sehr darauf, dich im Ballkleid zu sehen", flüsterte an meinem Ohr, bevor er mich langsam wieder losliess. Ich legte den Kopf in den Nacken, um zu ihm hochsehen zu können und ihn anzulächeln. Zu meiner Freude schien sein Lächeln noch ein wenig breiter zu werden. "Bis dann, Amy", verabschiedete er sich. Florian nickte er kurz zu, bevor er davonging. Ich musste mich gar nicht in einem Spiegel ansehen, ich wusste, dass sich dieses bescheuerte Grinsen auf meinem Gesicht ausgebreitet hatte. Strahlend drehte ich mich zu meinem besten Freund um. "Können wir gehen?", fragte ich ihn, immer noch grinsend. Haaach. Am Weihnachtsball würde ich Ty spätestens wiedersehen. Ich konnte es kaum erwarten.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 14 Dez 2014, 20:27

Florian
Nachdem ich mich überschwänglich verbeugt hatte und Amy gebeten hatte, das Zimmer zu verlassen, machte sie einen tiefen Knicks. Sie bedankte sich bei mir und nannte mich 'werter Herr'. Ich mochte es, wenn sie bei meinen Spielchen mit machte. Und das tat sie meistens. Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, ich mich wieder aufgerichtet hatte und ebenfalls in den Flur getreten war, antwortete sie mir auf meine Frage, ob sie sich schon bei 'ihrem Arzt' verabschiedet hatte. Ich schloss die Türe hinter mir, während Amy meinte, er - Ty - wollte nochmals vorbeikommen. Ich beobachtete, wie sie sich umsah. Ich tat es ihr gleich. Doch der Flur war, bis auf mich und meine beste Freundin, komplett leer. Einen Moment später drehte sich Amy zu mir um und meinte, sie würde nun auf meine vorige Feststellung zurück kommen. Natürlich habe sie die Mütze noch. Sie sagte, sie würde sie sicherlich nicht wegwerfen. Tragen würde sie die Mütze wahrsscheinlich auch noch, wenn sie alt und grau war. Sollte sie bis dahin noch zusammenhalten. Meine beste Freundin grinste mich an, als sie das sagte. Trotzdem wusste ich, dass sie es absolut ernst meinte. Und es machte mich glücklich. Es freute mich wirklich ungemein, dass Amy diese Mütze so mochte. Ich hatte damals wahnsinniges Glück gehabt eine gekauft zu haben, die ihr so gut stand. Sie hatte die Mütze ja nichtmal anprobieren können, sonst hätte sie mit Sicherheit gewusst, was ich ihr schenken würde. Ich hörte Schritte und löste meinen Blick von Amy. Ich sah gerade aus - durch meine Größe konnte ich locker über Amy hinweg sehen - und entdeckte Ty. Er kam auf uns zu und fragte Amy, ob sie schon gehen würde. Ich sah wieder zu meiner besten Freundin, sie schien kurz sprachlos zu sein, dann drehte sie sich um. Nun konnte ich ihren Gesichtsausdruck nicht mehr sehen. Doch sie sagte nichts zu ihm, sie nickte nur. Ty meinte, er wolle uns in diesem Fall nicht länger aufhalten. Amy könnte es sicherlich kaum erwarten, das Krankenhaus endlich zu verlassen. Wieder nickte Amy.  Ty begann wieder zu sprechen. Er versuchte Amy aufzumuntern, indem er sagte, sie würden sich wiedersehen. Spätestens am nächsten Freitag. Ich grinste. Da hatte sich also was ergeben und sie würden sich wieder treffen. Aber erst nächsten Freitag. Nächsten Freitag...moment mal. Da war doch der Weihnachtsball! Ging Ty mit Amy auf den Weihnachtsball? War das erlaubt? Natürlich, man konnte mitnehmen, wen man wollte. Außer natürlich Kindergarten- und Grundschulkinder. Die hatten dort nichts verloren. Dem Rest des Gesprächs nahm ich nicht mehr wahr. Ich realisierte gerade noch, dass Ty meine beste Freundin umarmte. Aus irgendeinem Grund gefiel mir das nicht. Ich wusste nicht wieso. Und ich versuchte dieses Gefühl zu verdrängen. Erst Amy konnte mich wieder aus meinen Gedanken reisen, indem sie mich fragte, ob wir gehen könnten. Ich nickte, drehte mich um und lief zum Aufzug. Dort drückte ich auf den Knopf. Ich wollte Amy, vorallem nach ihrem vorigen Schwindelanfall, keine Treppen laufen lassen. "Du hast also ein Date für den Weihnachtsball?", fragte ich meine beste Freundin, die inzwischen neben mir stand. Ich sah kurz zu ihr herunter, dann heftete ich meinen Blick wieder auf die Anzeige, wo sich der Aufzug gerade befand.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 14 Dez 2014, 21:12

Amy
Florian antwortete mit einem schlichten Nicken. Mir wäre diese karge Antwort sofort aufgefallen, wenn ich mich wegen Ty nicht noch in so einem Freudentaumel befunden hätte. Aber nun konnte ich kaum mehr klar denken. Ty würde am nächsten Freitag mit mir zum Weihnachtsball gehen, und er hatte gesagt, er freue sich darauf und... und er hatte mich geküsst, zwar nur auf die Wange, aber immerhin, und er hatte mich gerade umarmt. Ich bildete mir ein, noch immer seinen angenehmen Geruch in meiner Nase zu haben, noch immer seine Arme um mich zu spüren, noch immer sein sanftes Flüstern zu hören. Aber Ty war weg. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich beobachtete, wie Florian sich umdrehte und loslief. So war ich mehr oder weniger gezwungen, ihm zu folgen. Ich wollte wirklich endlich wieder nach Hause, auch wenn mir - dank Ty, natürlich - dieser Krankenhausaufenthalt wesentlich besser gefallen hatte als die vorherigen. Ja, überhaupt war das der beste Krankenhausaufenthalt gewesen, den ich je erlebt hatte. Und ich war wirklich schon oft im Krankenhaus gewesen, mehrere Male pro Jahr, wegen meiner zahlreichen Ungeschicktheitsanfälle. Das war der beste Aufenthalt hier gewesen, obwohl die Schwestern nicht freundlicher als sonst oder das Essen besser gewesen oder mein Unfall nicht so schlimm gewesen wäre. Nein, es lag einzig und allein an Ty. Noch nie zuvor wäre es mir eingefallen, dass ich gerne noch etwas länger im Krankenhaus geblieben wäre. Aber jetzt schoss mir genau dieser Gedanke durch den Kopf. Und schwupps, waren meine Gedanken wieder bei Ty gelandet. Ich musste aufhören, ständig an ihn zu denken, ansonsten würden Florian und später auch mein Bruder und mein Vater mich für verrückt erklären. Unterdessen waren wir beim Aufzug angekommen, wo mein bester Freund auf den Knopf drückte. Während wir auf den Aufzug warteten, meinte Florian, ich hätte also ein Date für den Weihnachtsball. Er sprach es nicht als Feststellung, sondern eher als Frage aus. Er hatte wohl eins und eins zusammengezählt, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Ich sah zu ihm hoch, und unsere Blicke trafen sich kurz, ehe er wegsah. Etwas irritiert runzelte ich die Stirn, bevor ich nickte. "Ja, ich habe ein Date für den Weihnachtsball. Das erste Mal", sprach ich es aus, zum ersten Mal laut. Ich konnte nicht verhindern, dass sich das Grinsen von vorhin wieder auf meinem Gesicht ausbreitete und meine Augen zu strahlen begannen. "Vorher hat Ty vorbeigeschaut und dabei zufällig den Flyer vom Weihnachtsball auf dem Nachttisch entdeckt. Und irgendwie haben wir darüber gesprochen und dann hat er plötzlich meine Hand genommen und mich gefragt, ob er mich zum Ball begleiten dürfe. Ich wusste zuerst gar nicht, was ich sagen sollte, es war alles so verworren in meinem Kopf, aber dann habe ich natürlich 'ja' gesagt. Ich kann es immer noch nicht glauben, und ich kann auch nicht glauben, dass er mich geküsst hat..." Ich unterbrach meinen Redeschwall für einen Moment und blickte zu Florian hoch. Die Aufzugtüren hatten sich unterdessen geöffnet, und ich trat hinein, sah dabei noch immer meinen besten Freund an. "Auf die Wange", fügte ich hinzu, damit er sich nicht irgendetwas Falsches ausmalte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 18:54

Florian
Während ich und Amy noch immer auf den Aufzug warteten, bemerkte ich aus den Augenwinkeln, wie sie nickte. Der Anfang ihrer Antwort auf meine Frage, dass sie ein Date für den Weihnachtsball hatte. Sie bestätigte, dass sie ein Date für den Weihnachtsball habe. Das erste Mal, fügte sie noch hinzu. Ich nickte stumm und sah erneut kurz zu ihr herab. Im Moment wusste ich nicht, was ich sonst dazu sagen sollte. Deshalb beschloss ich vorerst abzuwarten, ob Amy noch etwas sagen wollte. Und tatsächlich fuhr sie in ihrer Erzählung fort. Sie berichtete mir, dass Ty zuvor vorbeigesehen hatte und dabei zufällig den Flyer vom Weihnachtsball auf dem Nachttisch entdeckt hatte. Irgendwie hätten sie darüber gesprochen und plötzlich hätte er ihre Hand genommen und sie - Amy - gefragt, ob er sie zum Ball begleiten dürfe. Amy meinte, sie hatte zuerst gar nicht gewusst, was sie sagen sollte, es wäre alles so verworren in ihrem Kopf gewesen. Aber dann hatte sie natürlich 'ja' gesagt. Ich nickte kurz nachdenklich. Natürlich hatte sie 'ja' gesagt. Sie mochte diesen Arzt und wenn er sie einlud, dann wüsste ich keinen Grund, warum sie hätte 'nein' sagen sollen. Außer sie hätte bereits ein Date gehabt, aber das hatte sie nicht - wie sie mir versichert hatte. Amy sagte noch, sie könnte es immernoch nicht glauben. Und sie könnte es nicht glauben, dass Ty sie geküsst hätte. Amy unterbrach sich selbst in ihrem Redeschwall und ich sah zu ihr herab. Innerlich war ich geschockt. Dieser Kerl hatte meine beste Freundin geküsst? Natürlich versuchte ich, Amy nicht geschockt anzusehen. Das würde sie nur verwirren, und ich wollte sie wirklich nicht verwirren. Trotzdem schockierte es mich, dass dieser Ty sie einfach geküsst hatte. Sie kannten sich gerademal...wieviele Tage? Drei? Sonntag, Montag und ein Stück vom Dienstag. Das war wirklich nicht lange. Amy bewegte sich, erst in diesem Moment stellte ich fest, dass der Aufzug gekommen war. Ich folgte ihr hinein und drückte auf den Knopf für das Erdgeschoss. Noch bevor sich die Türen schlossen, fügte Amy 'auf die Wange' hinzu. Ich war einen Augenblick verwirrt, ehe mein Gehirn die Arbeit aufnahm und Amy's Worte an die vorangegangene Erzählung koppelte. Ty hatte Amy auf die Wange geküsst. Ich atmete kurz erleichtert aus. Ich wusste nicht, warum mich das etwas erleichterte. Ich wusste sowieso nicht, was zur Zeit mit mir los war. Die Tür hatte sich geschlossen und ich sah meine beste Freundin an. Ein Moment verstrich, ehe sich ein Grinsen auf meinem Gesicht ausbreitete. "Meine kleine Amy hat also ein Date. Das erste mal tanzt sie mit einem Date auf dem Weihnachtsball. Dann müssen wir dir ja erst Recht ein atemberaubendes Kleid kaufen!", stellte ich fest und sah sie mit einem breiten Grinsen an. "Vorausgesetzt du gehst noch mit mir einkaufen. Oder gleich mit Ty?", fragte ich sie. Ich wollte mich ihr nicht aufdrängen, wenn sie vielleicht etwas anderes geplant hatte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 19:43

Amy
Bevor ich den Aufzug betreten hatte, hatte ich für einen winzigen Moment so etwas wie einen geschockten Ausdruck in Florians Augen sehen können. Er verschwand gleich wieder, aber ich war mir sehr sicher, dass er da gewesen war - wenn auch nur für diesen Augenblick. Nachdem ich das nächste Mal geblinzelt hatte, hatte er wieder so ausgesehen wie vorher. Das verunsicherte mich schon etwas, vor allem, weil mir im ersten Moment gar nicht klar war, warum mein bester Freund auf einmal so schockiert sein sollte. Ich hatte diesen Ausdruck schon öfters in seinen Augen gesehen, aber eigentlich nur immer dann, wenn ich wieder einmal einen etwas schlimmeren Ungeschicktheitsanfall hatte oder von so einem erzählte. Dabei war mir jetzt doch gar nichts passiert, oder? Nachdenklich sah ich zu Florian, als er mir nun in den Aufzug folgte und den Knopf fürs Erdgeschoss drückte. Das war dann, als ich erklärte, es sei ein Kuss auf die Wange gewesen. Ich blickte noch immer zu meinem besten Freund und konnte deshalb genau sehen, wie er erleichtert ausatmete und seine Schultern weniger verspannt wirkten als vorher. Auch sein Blick war ruhiger geworden. Nachdem die Aufzugstüren sich geschlossen hatten, erwiderte Florian meinen Blick endlich. Er meinte, 'seine kleine Amy' - damit war ich gemeint - habe also ein Date. Das erste Mal tanze sie mit einem Date auf dem Weihnachtsball. Ich nickte grinsend, ehe Florian fortfuhr. Er stellte fest, dass wir mir dann ja erst Recht ein atemberaubendes Kleid kaufen müssten. Es war schön zu sehen, wie sich nun ein breites Grinsen auf dem Gesicht meines besten Freundes ausbreitete. So kannte ich ihn, und daran war überhaupt nichts Ungewöhnliches, nicht so wie der schockierte Blick vorher. Ich war erleichtert, dass Florian sich offenbar wieder entspannt hatte. Er fügte ein 'vorausgesetzt, du gehst noch mit mir einkaufen' hinzu und fragte gleich nach, oder ob ich das mit Ty mache. Ich schüttelte, noch immer grinsend, den Kopf. "Nein, ansonsten ist es keine Überraschung mehr. Und wir hatten sowieso gesagt, wir organisieren unsere Ballgarderobe gemeinsam. Und das machen wir auch so, Date hin oder her", entschied ich spontan. Ja, Ty hatte ja gemeint, er freue sich darauf, mich im Ballkleid zu sehen. Da wollte ich ihm die Überraschung nicht dadurch verderben, dass wir dieses Ballkleid zusammen einkaufen gingen. Und eigentlich wären Florian und ich sowieso zusammen in diese Boutique gegangen und hätten dort passende Kleidung anprobiert, wenn der Aufzug nicht stecken geblieben wäre und und und... Apropos, wir befanden uns gerade wieder in einem Aufzug. Für einen Moment blieb mir der Atem weg. Es war das erste Mal, dass ich wieder in einem Aufzug war - zusammen mit Florian. Was, wenn er jetzt wieder stecken bleiben würde? Das würde ich nicht aushalten. Diesen ganzen Horror konnte ich nicht ein zweites Mal durchmachen. Zum Glück kam es nicht so weit. Der Aufzug fuhr weiter und hielt schliesslich im Erdgeschoss. Ein erleichtertes Seufzen kam über meine Lippen, als die Türen sich öffneten. Nun konnte ich es kaum erwarten, den Aufzug zu verlassen. "Komm' schon, bester Freund, ich möchte endlich nach Hause!", forderte ich ihn auf, hakte mich kurzerhand bei ihm ein und lief zielstrebig los. Dabei grinste ich ihn gleichzeitig über beide Ohren an.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 19:59

Florian
Amy hatte genickt, als ich erneut wiederholt hatte, das ssie ein Date hatte. Ich hatte beobachtet, wie sie dabei gegrinst hatte. Sie hatte zur Zeit sowieso ein Dauergrinsen im Gesicht. Das musste wirklich an Dr. Borden liegen. Nachdem ich gefragt hatte, ob sie vorhatte, ihr Ballkleid nun mit Ty zu kaufen, schüttelte Amy grinsend den Kopf. Sie verneinte und sagte, ansonste wäre es keine Überraschung mehr. Außerdem hatten wir sowieso gesagt, wir würden unsere Ballgarderobe gemeinsam organisieren. Und das würden wir auch so machen. Date hin oder her, meinte sie. Das Grinsen lies sich nun auch nicht mehr aus meinem Gesicht wischen. Es machte mich unheimlich glücklich, dass Amy trotzdem noch mit mir einkaufen gehen wollte und nicht mit Ty. Um ehrlich zu sein, hatte ich wirklich Angst, sie würde mich vergessen. Ich wusste nicht, woher diese plötzliche Angst kam, sie war einfach da. Aber Amy hatte mir versprochen, sie würde mich nicht vergessen. Und das glaubte ich ihr. Amy war nicht der Mensch, der ein Versprechen brach. Sollte soetwas jemals vorkommen, hatte es defintiv einen driftigen Grund. Ich sah zu meiner besten Freundin herab. Sie sah im Moment nicht aus, als ob sie sich wohlfühlen würde. Ich sah mich um. Bis es mir schließlich wie Schuppen von den Augen fiel. Natürlich. Der Aufzug. Erst am Wochenende waren wir in einem steckengeblieben. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, hielt der Fahrstuhl im Erdgeschoss. Ja, Fahrstühle liefen im Normalfall zuverlässig. Wenn mal einer stecken blieb, dann war das eher die Ausnahme. Als sich die Türen öffneten, hörte ich, wie Amy erleichtert seufzte. Ich konnte sie verstehen. Meine beste Freundin nahm soetwas stärker mit, als mich. Aber das warf ich ihr keineswegs vor. Außerdem hatte auch ich mich in dieser Situation mehr als unwohl gefühlt. Amy forderte mich auf, ich sollte kommen und nannte mich ihren besten Freund. Dahinter fügte sie hinzu, sie möchte endlich nach Hause. Ich lachte kurz auf, als sich meine beste Freundin bei mir einhakte und mich mehr oder weniger aus dem Aufzug herauszog. Gleichzeitig grinste sie mich über beide Ohren an. Ich hob die Hand, an deren Arm Amy sich nicht eingehakt hatte, hoch und drehte Amy's Kopf nach vorne. "Schau' nach vorne. Nicht, dass du irgendwo dagegen läufst und doch noch hier bleiben darfst.", meinte ich immernoch lachend. Ich hörte, wie sich die Türen des Fahrstuhls wieder schlossen und machte mich mit Amy zielstrebig auf den Weg zum Ausgang. Oder Eingang. Wie auch immer man die große Schiebetüre nennen mochte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 20:18

Amy
Florians Lachen wieder zu hören war schön. Ich hatte es schon so oft gehört, und trotzdem war es jedes Mal etwas Tolles, und es machte mich glücklich. Genauso wie es mich immer aufheiterte, wenn er mich angrinste - und das tat er sogar noch öfters als zu lachen. Während wir den Fahrstuhl nun verliessen und den grossen Empfangsraum durchquerten, hob Florian seine freie Hand und legte sie an meine Seite. Sanft drehte er meinen Kopf, so dass er wieder gerade war. Dazu forderte er mich gleichzeitig auf, nach vorne zu schauen. Nicht, dass ich irgendwo dagegen laufen würde und doch noch hier bleiben dürfe. Diese Worte brachte er hervor, während er noch immer lachte. Ich musste auch lachen, es ging einfach nicht anders. Florians Lachen war ansteckend. Und seit heute Morgen fiel es mir sowieso nicht schwer, gut gelaunt zu sein. Im Gegenteil: Ich konnte meine gute Laune gar nicht mehr abstellen. Aber das musste ich ja zum Glück auch nicht, und was hätte es auch für einen Sinn gehabt? Ich war schliesslich nicht immer gut gelaunt, und ganz bestimmt nicht so gut, wie ich es gerade war. Hach. Ich hätte die ganze Welt umarmen können! Seit Jahren hatte ich davon geträumt, einmal von einem Jungen auf den Weihnachtsball begleitet zu werden, und zwar aufgrund eines Dates. In diesem Fall galt Florian nicht - er war und blieb mein bester Freund. Nein, ein Date war schon noch einmal etwas anderes. Und jetzt hatte ich tatsächlich eines - und dann noch mit so einem gut aussehenden, charmanten jungen Mann wie Ty. Haaach. Ich schmolz dahin. Bevor ich jedoch noch mehr ins Schwärmen kommen konnte, wandte ich mich an Florian. "Danke für deine Fürsorglichkeit, Flo", meinte ich, inzwischen wieder grinsend. "Aber falls ich Gefahr liefe, irgendwo dagegen zu laufen oder gar zu stolpern, bist du ja in meiner unmittelbaren Nähe, und dann kann mir gar nichts Schlimmes passieren. Du passt ja auf mich auf", fügte ich hinzu. Es sollte spasshaft herüberkommen, aber es war auch etwas Ernstes dran. Es stimmte ja alles - und dafür war ich meinem besten Freund unglaublich dankbar. Während ich sprach, sah ich Florian wieder an - und das, obwohl er meinen Kopf erst vorher nach vorne gedreht hatte. Sicherheitshalber schielte ich kurz in die Laufrichtung, doch dort war kein Hindernis zu erkennen. Das Einzige, das vor unseren Augen war, waren die Ausgangstüren. Doch die stellten kein Hindernis dar, denn als wir nahe genug waren, öffneten sie sich automatisch. Wir traten nach draussen, und ich nahm einen tiefen Atemzug. Freiheit. Endlich. Vielleicht war es übertrieben, nach so einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus an Freiheit zu denken. Doch für mich stellte dieses Ereignis schon eine Form von Freiheit dar. Zu oft war ich in meinem Leben im Krankenhaus gewesen, und einmal hatte ich dort ein Familienmitglied verloren. Mama. Krankenhäuser waren deshalb ab diesem Moment in meinem Leben mit dem Tod verbunden, und deshalb versuchte ich auch immer, einen Aufenthalt dort zu vermeiden. Mama. Bevor ich noch in ein mentales Tief stürzen konnte, zwang ich mich, an etwas anderes zu denken. Ich sah wieder zu Florian hoch und musste dafür den Kopf etwas in den Nacken zurücklegen, weil wir uns durch das Einhaken so nahe waren.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 20:31

Florian
Als ich und Amy am Empfangsthresen vorbeikamen, warf ich einen flüchtigen Blick hinüber. Die blonde Krankenschwester war nicht da. Nicht, dass ich mich für sie interessieren würde. Das Tat ich wirklich nicht. Ich hätte einzig und alleine ihren Blick oder ihren Gesichtsausdruck interessant gefunden, wenn sie mich mit Amy hinauslaufen gesehen hätte. Doch da die Schwester nicht da war, widmete ich mich wieder dem Flur. Amy wandte sich wieder an mich und bedankte scih bei mir für meine Fürsorglichkeit. Ich warf einen Blick auf sie herab und sah in ihr grinsendes Gesicht. Ihre saphirblauen Augen leuchteten voller Freude und das brauchte auch mich dazu, nur noch stärker zu grinsen. Sie fügte hinzu, dass, falls sie Gefahr laufen würde, irgendwo dagegen zu laufen oder gar zu stolperen, ich ja in ihrer unmittelbaren Nähe wäre. Und dann könnte ihr nichts Schlimmes passieren. Ich passte ja auf sie auf. Ich grinste. "Klar, mach' ich das, Kleine.", erwiederte ich und sah sie sanft an. Ich sah sie meistens so an, wenn ich ihr versicherte, dass ich auf sie aufpassen würde. Die Schiebetüren des Krankenhauses öffneten sich und wir traten hinaus. Ich blieb kurz stehen, um zu sehen, wo ich mein Auto abgestellt hatte. Manchmal war ich wirklich vergesslich. Amy atmete tief durch. Ich konnte sie verstehen. Sie war, vorallem seit dem Tod ihrer Mutter, nicht gerne in Krankenhäusern. Das konnte ich ihr nicht verübeln. Wahrscheinlich würde es mir nicht anders gehen. Doch im Gegensatz zu mir, fehlte ihr ihre Mutter. Meine hingegen fehlte mir in keiner Weise. Ich war vielmehr froh, wenn ich sie nicht sehen musste. Als ich mich wieder daran erinnert hatte, wo ich meinen Audi abgestellt hatte, zog ich Amy sanft in die Richtung. Ich wollte nicht zu fest an ihr zerren oder sie durch einen Ruck zum fallen bringen. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn sie sich wegen mir weh tun würde. Nein, das könnte ich wirklich nicht. Und ich wollte auch dem Ärger entgehen, den ich dann von ihrem Bruder erhalten würde. Inzwischen sah ich meinen schwarzen Audi und zog schon den Schlüssel aus der Hosentasche. Ich drückte den Knopf der Zentralverriegelung. Wenige Schritte später standen wir vor dem Kofferraum. Ich öffnete diesen, stellte die Tasche hinein und schloss die Kofferraumtüre anschließend wieder. Dann begab ich mich nach vorne zur Fahrertüre, wartete jedoch, bis Amy eingestiegen war.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 15 Dez 2014, 20:45

Amy
Nachdem ich gemeint hatte, dass er ja auf mich aufpassen würde, wurde Florians Grinsen noch etwas breiter. Er versicherte er mir, 'klar' mache er das, und nannte mich anschliessend 'Kleine'. Ich lachte kurz auf. Die Welt war so schön heute! Ich durfte das Krankenhaus verlassen, hatte ein Date für den Weihnachtsball, war von meinem Schwarm auf die Wange geküsst worden und mein bester Freund verhielt sich nach einem kurzen, sehr verwirrenden Moment wieder ganz normal und so wie immer. Das war wirklich toll. Draussen blieb Florian stehen, und weil mein Arm noch immer bei ihm eingehakt war, tat ich es ihm gleich. Aus jahrelanger Erfahrung wusste ich, dass er vermutlich kurz überlegen musste, wo er sein Auto abgestellt hatte. Wie viele Male Florian mir diese Frage schon gestellt hatte, wusste ich gar nicht. Jetzt tat er es nicht, was auch verständlich war, denn ich war nicht dabei gewesen, als er hergekommen war. Aber wenn ich ihn irgendwohin begleitete und wir dann zum Parkplatz zurückkamen, fragte Florian mich recht oft, ob ich wisse, wo er sein Auto geparkt habe. Was das anging, hatte Florian wirklich ein schlechtes Gedächtnis. Aber das war einer der wenigen Macken an ihm, und ich konnte sie ihm auch nicht übelnehmen. Irgendwie war es ja witzig. So wie meine Ungeschicktheitsanfälle manchmal auch ziemlich witzig waren. Leider kam es öfters auch nicht so gut heraus, aber es war nur sehr selten der Fall, dass etwas wirklich Schlimmes passierte. Florian schien der Standort seines Autos wieder eingefallen zu sein, denn er setzte sich wieder in Bewegung und zog mich dabei mit. Ich liess es geschehen und lief an seiner Seite über den Parkplatz. Bald hörte ich das Rasseln des Schlüsselbundes, und schon blinkten die Lichter des Audis auf. Ein paar Schritte später hatten wir Florians Auto erreicht. Ich zog nun meinen Arm vorsichtig aus Florians Armbeuge hervor, damit er den Kofferraum öffnen konnte. Während er meine Tasche dort verstaute und die Tür wieder schloss, war ich schon einmal auf die Beifahrerseite getreten. Florian stand schon auf der anderen Seite, als ich die Tür öffnete, mich auf den Sitz gleiten liess und die Tür hinter mir schloss. Pflichtbewusst schnallte ich mich sogleich an und wartete darauf, dass Florian einstieg und losfuhr. Auf der Fahrt zu mir nach Hause erzählte ich Florian ein paar witzige Anekdoten aus dem Krankenhaus, zum Beispiel von den Untersuchungen, den Schwestern und auch eine von Ty, wie wir uns so gut verstanden hatten. Ich bemerkte jedoch recht schnell, dass erstens Florian nicht so Recht Freude daran zu haben schien und zweitens, dass ich meinem besten Freund auch nicht unbedingt von meinem Schwarm vorschwärmen musste. Und zwar nicht, weil ich es nicht gewollt hätte - ich hätte es stundenlang tun können! Aber mein bester Freund musste sich diesen Quatsch, den ich von mir gab, nicht anhören. Deshalb wechselte ich wieder zu anderen Themen, bis der Audi schliesslich die Auffahrt zu unserem Haus hochfuhr und stehen blieb. Endlich zu Hause. Erwartungsgemäss war kein anderes Auto geparkt, mein Bruder und mein Vater sollten erst spät nach Hause kommen. Ich wandte mich an Florian. "Möchtest du noch für eine Weile reinkommen? Ich könnte uns eine heisse Schokolade machen", schlug ich vor. Ich liebte es, eine heisse Schokolade an so kalten Tagen wie heute zu trinken.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyFr 19 Dez 2014, 18:50

Florian
Nachdem Amy eingestiegen war, hatte auch ich mich auf den Fahrersitz fallen lassen. Es war überraschender Weise nicht viel Verkehr, sodass wir schnell aus München heraus gekommen waren. Während der Fahrt hatte Amy mir einige witzige Anekdoten aus dem Krankenhaus erzählt. Sie erzählte von den Untersuchungen und den Schwestern. Bei einigen Dingen hatte ich wirklich kurz auflachen müssen. Ich hätte nicht gedacht, dass es doch etwas witziges im Krankenhaus gab. Aber ich lag zum Glück auch nur sehr selten im Krankenhaus. Um genauer zu sein, so gut wie nie. Meine beste Freundin erzählte mir auch von Ty - natürlich - und davon, wie gut sie sich verstanden hätten. Natürlich freute ich mich für Amy und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, störte es mich, wenn sie so von Ty schwärmte. Ich versuchte natürlich, mir nichts oder zumindest so wenig wie möglich anmerken zu lassen, doch Amy kannte mich einfach zu gut. Sie musste es bemerkt haben, denn sie wechselte ziemlich schnell zu einem anderen Thema. Wofür ich ihr innerlich auch wirklich dankbar war. Auch wenn ich es wahrscheinlich nie offen zugeben würde. Ich wollte Amy die Gelegenheit, von ihrem Schwarm zu schwärmen, natürlich nicht verbieten. Aber ich war doch dankbar, wenn sie nicht unbedingt bei mir schwärmte. Ich war gerne für sie da. Ich hörte ihr gerne zu. Und ich wusste natürlich auch gerne über ihren Schwarm oder vielleicht sogar ihren Freund bescheid. Trotzdem musste ich zugeben, dass Schwärmereien wohl doch eher Frauensache waren. Als ich die Auffahrt zu Amy's Haus hochfuhr, stellte ich fest, dass sonst kein anderes Auto zu sehen war. Klar, sonst hätte ihr Vater oder Luke sie mit Sicherheit geholt. Außerdem hatte mir Amy geschrieben, dass die beiden keine Zeit hätten. Ich stellte das Auto ab und sah zu Amy. Sie hatte sich zu mir gewandt und fragte mich, ob ich noch eine Weile reinkommen wollte. Sie könnte uns eine Schokolade machen. Ich grinste. "Klar.", erwiederte ich nur und schnallte mich ab. Ich stieg aus, öffnete kurz die Türe zu den Rücksitzen und nahm die Mappe heraus, die mir Leonie heute Mittag nach der Schule für Amy gegeben hatte. Anschließend holte ich Amy's Tasche aus dem Kofferraum. Nachdem Amy ausgestiegen war, verschloss ich meinen Wagen. Zur Kontrolle zog ich nochmal kurz an einem der Türgriffe. Es konnte manchmal vorkommen, dass sich der Wagen nicht richtig verschloss. Ich wüsste zwar nicht, wer mir hier den Audi klauen sollte, doch ich machte das schon aus reiner Gewohnheit.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 20 Dez 2014, 19:58

Amy
Auf meine Frage beziehungsweise meinen anschliessenden Vorschlag antwortete Florian mit einem schlichten 'klar'. Dazu grinste er. Ich wusste nicht genau, ob er mit diesem 'klar' die Antwort auf meine Frage, ob er noch für eine Weile reinkommen wolle, meinte, oder meinen Vorschlag, dass ich uns eine heisse Schokolade machen könnte. Ich vermutete, dass es eine Antwort auf beides war. So oder so, Florian schnallte sich ab. Ich tat es ihm gleich, während er schon ausstieg. Ich hörte, wie er die Tür zu den Rücksitzen öffnete. Er holte etwas heraus, woraufhin er die Tür wieder schloss und stattdessen meine Tasche aus dem Kofferraum holte. In der Zeit, in der er das alles erledigte, schaffte ich es gerademal, die Beifahrertür zu öffnen, auszusteigen und die Tür wieder zu schliessen. Einen Moment lang war mir wieder schwindelig, als ich mich aufrichtete, aber ein paar Augenblicke später war alles wieder vorbei. Ich hoffte, Florian hatte nichts bemerkt. Ansonsten würde er sich nur wieder Sorgen um mich machen - schon wieder. Ich wollte ihm das wirklich nicht zumuten. In den letzten Tagen war es schon genug schlimm gewesen, jetzt durfte es auch mal aufhören. Als ich dann vom Auto wegtrat, verschloss Florian seinen Wagen und zog nochmals kurz an einem Türgriff. Ich lief unterdessen schon in Richtung Tür vor, denn wahrscheinlich hätte mein bester Freund schnell zu mir aufgeschlossen. So war es dann auch. Vor der Haustür angekommen, blieb ich stehen und griff dann in meine Jackentasche. Dort hatte ich vorher schon den Schlüssel hineingelegt, damit ich ihn nicht noch aus der Tasche hervorkramen musste. Theoretisch hätte ich keinen Schlüssel dabeigehabt, aber Papa hatte zum Glück daran gedacht, mir einen ins Krankenhaus mitzubringen. Damit ich nicht darauf angewiesen wäre, dass er oder Luke mich abholen kämen, sondern dass ich auch mit Florian heimfahren konnte. Und tatsächlich war dieser Fall eingetroffen. Nun steckte ich den Schlüssel ins Schloss, drehte es um und öffnete die Haustür. Ein kurzes Bellen war zu hören, dazu das Tapsen von Pfoten auf dem Boden. Kaum hatte ich einen Schritt ins Innere gemacht, kam mir Cookie schon entgegengestürmt. Als ob er jedoch wüsste, dass er mich noch etwas schonen musste, bremste er vor mir ab und drückte seinen Körper nur leicht an meine Beine, und zwar so, dass ich nicht einen Moment aus dem Gleichgewicht kam. Ich musste lachen und begrüsste Cookie überschwänglich. Natürlich durften ein paar Streicheleinheiten nicht fehlen. Immerhin hatte er mich seit Sonntagmorgen nicht mehr gesehen, und ich ihn nicht. Da war es kein Wunder, dass wir uns jetzt über ein gegenseitiges Wiedersehen freuten. Irgendwann richtete ich mich wieder auf und drehte mich zu Florian um. "Eine heisse Schokolade gefällig?", fragte ich ihn grinsend. Ich wusste schon, wie die Antwort vermutlich ausfallen würde. Trotzdem hatte ich ihn nochmals gefragt. Während ich noch auf seine Antwort wartete, setzte ich mich schon in Bewegung, in Richtung Küche. Cookie trabte direkt hinter mir her, in der Hoffnung, ein Leckerli zu bekommen. Ich lächelte vor mich hin. Er hatte guten Grund, das zu hoffen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySa 20 Dez 2014, 21:01

Florian
In der Tat hatte ich schnell zu Amy aufgeschlossen, als sie schon losgelaufen war, während ich mich versichert hatte, dass mein Wagen verschlossen war. Ich wartete vor der Haustüre, bis sie aufgeschlossen hatte. Dabei wehte ein leichter Wind um die Ecke. Er war nicht stark, doch ziemlich kalt und lies mich somit kurz frösteln. Als Amy die Türe aufgeschlossen hatte, trat ich hinter sie. Auch ich hörte das kurze Bellen, das kurz darauf ertönt war. Da ich größer als meine beste Freundin war, sah ich über ihre Schulter hinweg, wie Cookie - der Hund der Fleming's - auf sie zu stürmte. Ich hoffte, er würde Amy nicht umrennen. Bei der Freude, die er ausstrahlte sie zu sehen, konnte ich mir das gut vorstellen. Doch als hätte ihn meine Hoffnung irgendwie erreicht, bremste er ab. Ich beobachtete Amy und stellte fest, dass sie keinen Moment schwankte. Als sie lachte musste ich grinsen. Es machte mich glücklich, wenn Amy lachte. Und Cookie machte auch sie glücklich. Sie begrüßte den Hund überschwänglich und man könnte meinen, sie hätten sich seit Ewigkeiten nicht gesehen. Wenn ich richtig darüber nachdachte, hatten sie sich wirklich seit Sonntagmorgen nicht mehr gesehen. Und das konnte für einen Hund wirklich lange sein. Ich stand noch immer draußen vor der Haustüre und der Wind pfiff mir um die Ohren. Allmählich wurde mir kalt, doch ich wollte Amy bei ihrem Wiedersehen mit Cookie nicht stören. Deshalb sagte ich nichts und wartete, bis sie fertig war. Schließlich stellte ich fest, dass sich Amy's Körper vor mir wieder aufrichtete und sich zu mir umdrehte. Sie fragte mich, ob ich eine heiße Schokolade wollte. Dabei sah sie mich grinsend an. Noch bevor ich meiner besten Freundin anworten konnte, setzte sie sich in Bewegung. Ich wusste, dass sie zur Küche ging. Denn sie hatte mit Sicherheit meine Antwort schon erahnt. "Gern'.", bestätigte ich jedoch, trat nun ins Haus und schloss die Türe hinter mir. Während ich Amy's Tasche und die Mappe mit den Hausaufgaben an eine Wand im Flur stellte, beobachtete ich, wie Cookie hinter ihr her trabte. Der Australian Shepherd war wirklich fixiert auf Amy. Ich zog meine Jacke aus und hängte sie an den Kleiderhaken. Anschließend folgte ich Amy in die Küche. Ich freute mich schon auf ihre heiße Schokolade. Bis jetzt hatte ich noch niemanden gefunden, der dieses Getränk besser zubereiten konnte als meine beste Freundin.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 21 Dez 2014, 19:39

Amy
Ich war erst ein paar Meter weit gekommen, als ich Florians 'gern' hören konnte. Ich drehte meinen Kopf kurz zu ihm um, grinste ihn an und konzentrierte mich dann wieder auf den Weg vor mir. Immerhin war es schon genug oft vorgekommen, dass ich - zum Beispiel, weil ich nicht nach vorne gesehen hatte - irgendwo hineingelaufen oder über irgendetwas gestolpert war. Ein paar Mal war ich sogar in jemanden hineingelaufen, und nicht immer hatten beide rechtzeitig das Gleichgewicht wiederfinden können. Manchmal konnten solche Situationen ja auch ganz witzig sein, aber meistens waren sie mit Schmerzen verbunden, mal stärkeren und mal schwächeren. So oder so, ich wollte kein Risiko eingehen - nicht, nachdem ich erst gleich aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Also sah ich weiterhin nach vorne, während ich sowohl Cookies Pfoten als auch Florians Schritte hinter mir hören konnte. Bald darauf betrat ich die Küche - und machte mich gleich an die Arbeit. Schnell holte ich alles hervor, was ich für eine heisse Schokolade à la Amy brauchte. Milch, Zucker und Schokolade natürlich, dazu noch allerlei Küchenutensilien. Bald hatte ich zwei grosse Tassen bereitgestellt, die Schokolade gehackt, in die Tassen gegeben und die Milch erwärmt. Als sie genug warm war, aber noch nicht kochte, schäumte ich sie auf und goss die Flüssigkeit danach in die Tassen. Ich gab noch etwas Zucker hinzu, bei mir ein bisschen mehr, weil ich wusste, dass es Florian nicht allzu süss mochte. Zuletzt 'setzte' ich den Schaum mit einem Löffel auf die Tasse obendrauf, rührte alles gut um und krönte meine Kreation mit Schokostreuseln. "So, fertig", verkündete ich, da ich genau wusste, dass Florian unterdessen ebenfalls in der Küche angekommen war und nur darauf wartete, dass ich etwas sagte. Ich nahm die beiden Tassen in die Hände, brachte sie zum Küchentisch herüber und stellte sie darauf ab. "Mach' es dir gemütlich", forderte ich meinen besten Freund auf, "jetzt ist Cookie an der Reihe!" Bei der Erwähnung seines Namens horchte unser Hund gleich auf und sah, hoffnungsvoll schwanzwedelnd, zu mir hoch. "Komm' her, Kleiner", forderte ich ihn auf. Cookie kam gleich angetrabt, setzte sich vor mich hin und streckte mir das Pfötchen entgegen. Das wiederum brachte mich zum Lachen. "Schon gut, schon gut, ich beeile mich ja!", brachte ich hervor, noch immer lachend. Ich griff nach der Box auf der Küchenablage, wo wir die Leckerlis für Cookie aufbewahrten, holte zwei heraus und verfütterte sie an den Australian Shepherd. Als ich ihm meine leeren Hände zeigte, wandte er sich ab und legte sich zufrieden neben den Tisch auf den Boden. Erst jetzt bemerkte ich, dass mir ziemlich warm war. Ich sah an mir herunter. "Oh", machte ich und kicherte kurz. Ich hatte ganz vergessen, meine Jacke auszuziehen, und nun trug ich sie noch immer. "Kein Wunder, dass mir so heiss ist!", murmelte ich vor mich hin, während ich den Reissverschluss der Jacke herunterzog und sie schliesslich auszog. Weil ich momentan keine Lust hatte, nochmals in den Flur zu gehen und die Jacke dort an den Haken zu hängen, legte ich sie einfach über einen freien Stuhl. Ich liess mich gegenüber von Florian auf einen Stuhl sinken und legte die Hände an meine Tasse. Ich musste gar nicht probieren, ich wusste, dass die Schokolade noch zu heiss war zum Trinken. Aber bald hätte sie eine angenehme Temperatur, und dann wäre sie schnell weg.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 22 Dez 2014, 10:43

Florian
Nachdem ich Amy ein 'gern' erwiedert hatte, hatte sie sich nochmal kurz zu mir umgedreht. Sie sah aber schnell wieder nach vorne. Ich wusste, dass sie sich nun auf den Weg vor ihr konzentrieren würde. Ich kannte meine Amy und schließlich hatte ich vorhin, als wir aus dem Krankenhaus gegangen waren, auch zu ihr gesagt, sie solle nach vorne sehen. Ich blieb im Türrahmen der Küche stehen und lehnte mich mit der Schulter dagegen. Mit den Händen in den Hosentaschen, sah ich Amy dabei zu, wie sie alle Utensilien, die sie brauchte, hervor holte. Mit routinierten Bewegungen hackte sie die Schokolade und erwärmte die Milch. Amy wusste genau, wann sie die Milch vom Herd nehmen musste. Sie füllte alles in zwei große Tassen, setzte anschließend mit einem Löffel den Schaum drauf und streute noch Schokostreusel darüber. Sie verkündete, dass sie fertig war und brachte die beiden Tassen zum Küchentisch. Anschließend forderte sie mich auf, es mir gemütlich zu machen. Sie meinte noch, dass nun Cookie an der Reihe wäre. Ich grinste und setzte mich auf den Stuhl. Zum Glück hatte ich zuvor beobachtet, in welche Tasse Amy mehr Zucker getan hatte. Ich setzte mich vor die, die weniger Zucker enthielt. Amy wusste genau, dass ich es nicht ganz so süß mochte, wie sie. Ich legte die Hände an die heiße Tasse. Trinken konnte ich davon jetzt noch nicht. Deshalb beobachtete ich, wie Cookie zu meiner besten Freundin getrabt kam, sich vor sie setzte und ihr das Pfötchen entgegen streckte. Daraufhin lachte Amy und ich sah grinsend zu den beiden. Sie brachte schließlich hervor, dass es schon gut seie, wiederholte dies nochmal und meinte, sie würde sich beeilen. Danach griff sie nach einer Box auf der Küchenablage, holte zwei Leckerlies heraus und verfütterte sie an Cookie. Sie zeigte dem Hund ihre leeren Hände woraufhin Cookie sich abwande und sich neben den Tisch auf den Boden legte. Aufeinmal brachte Amy ein 'Oh' heraus. Ich sah wieder zu ihr und sie zog den Reisverschluss ihrer Jacke herunter. Dabei hatte sie irgendetwas gemurmelt, dass ich nicht recht verstanden hatte. "Mir ist irgendwie auch nicht aufgefallen, dass du deine Jacke noch an hast.", bemerkte ich und kratzte mich kurz verlegen am Hinterkopf. Inzwischen hatte sich Amy auf den Stuhl gegenüber gesetzt und hatte ebenfalls die Hände an die Tasse gelegt. Ich stellte fest, dass meine inzwischen etwas abgekühlt war und nahm vorsichtig einen Schluck davon. Die Schokolade war doch noch etwas heiß, schmeckte aber unglaublich gut. "Mmmh", machte ich und sah Amy an. "Du machst wirklich die beste heiße Schokolade, Amy.", bemerkte ich und grinste sie an.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 22 Dez 2014, 11:13

Amy
Während ich meine Jacke ausgezogen hatte, hatte Florian zu sprechen begonnen. Er hatte bemerkt, ihm sei irgendwie auch nicht aufgefallen, dass ich meine Jacke noch anhätte. Ich sah kurz zu ihm und bekam deshalb mit, wie er sich verlegen am Hinterkopf kratzte. Ein Grinsen huschte mir übers Gesicht. Süss, wie er sich die Schuld daran gab, dass ich vergessen hatte, meine Jacke auszuziehen. Dabei müsste es mir doch viel mehr auffallen als ihm, und es war mir schlussendlich ja auch aufgefallen, als mir so heiss geworden war. Ich hatte beschlossen, vorerst nichts mehr dazu zu sagen, und hatte mich auf den Stuhl gegenüber von meinem besten Freund sinken lassen. Kaum sass ich, hob Florian die Tasse zu seinen Lippen und nahm einen Schluck heisse Schokolade. Kurz darauf hörte ich sein langgezogenes 'mhm'. Sein Blick fiel auf mich, und ich erwiderte ihn. Im Sonnenlicht, das durch das Fenster hineinfiel, verwandelte sich das Braun-Grün seiner Augen in ein schönes Grün, und seine Augen schienen regelrecht zu strahlen. Einen Herzschlag lang konnte ich nicht atmen, bevor ich dann reflexartig wieder Luft in meine Lungen sog. Hoffentlich hatte Florian nichts bemerkt. Es schien jedenfalls so, denn anstatt eines witzigen Kommentars meinte er, ich mache wirklich die beste heisse Schokolade, und nannte mich bei meinem Vornamen. Dazu grinste er mich an. Mein Herz stolperte, bevor es umso heftiger schlug. Es war mir unerklärlich. Ich lächelte geschmeichelt. "Dankeschön", murmelte ich und spürte, wie meine Wangen wärmer wurde. Bevor es noch peinlicher werden konnte, beschloss ich, von mir abzulenken. "Aber du bist und bleibst der beste Koch der Welt, Flo", meinte ich und lächelte ihn an. Ja, auch wenn ich - Florians Meinung nach - die beste heisse Schokolade machte, mit meinen 'Kochkünsten' käme ich niemals an die meines besten Freundes heran. Natürlich hatte ich auch schon in einem relativ jungen Alter für meinen Bruder und meinen Vater gekocht und dabei einiges gelernt, auch von meinem besten Freund, der mich immer tatkräftig unterstützt hatte. Ja, ich kochte ganz anständig, aber so fantastisch wie eines von Florians Gerichten schmeckte es nie. Der Vorteil davon war, dass ich mich vor dem Kochen drücken konnte, wenn mein bester Freund und ich zusammen essen wollten. Er war einfach der bessere Koch. Ein weiterer Vorteil war, dass ich dann in den Genuss von Florians Kochkünsten kam, und das war etwas, dass ich wirklich nicht mehr missen mochte. Nein, ich mochte meinen besten Freund gar nicht missen. Egal, was passieren würde. Ich konnte mir ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen. Ich wagte mir gar nicht auszumalen, was passieren würde, wenn Florian wegziehen oder uns sonst irgendetwas trennen würde. Um mich von meinen ernsten Gedanken abzulenken, hob ich meine eigene Tasse an die Lippen und nippte daran. Prompt verbrannte ich mir die Zunge. Ich schluckte mühsam, bevor die Hitze langsam aus meinem Mund verschwand. "Ist noch ein bisschen zu heiss zum Trinken", stellte ich fest und grinste Florian an.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 04 Jan 2015, 16:56

Florian
Nachdem ich Amy gesagt hatte, dass sie die beste heiße Schokolade machte, murmelte sie mir ein 'Dankeschön' entgegen. Ich grinste, als ich feststellte, dass ihre Wangen leicht erröteten. Das konnte aber auch daran liegen, dass sie noch immer gewärmt von ihrer Winterjacke war. Schließlich hatte sie diese erst vor wenigen Sekunden abgelegt. Doch Amy lenkte schnell von ihr ab, indem sie sagte, ich wäre der beste Koch der Welt und würde es immer bleiben. Dabei nannte sie mich bei meinem Vornamen und lächelte mich an. Ich grinste. Diesmal war ich es, der geschmeichelt war. Natürlich sagte Amy oft zu mir, dass ich gut kochen würde. Sogar sehr gut. Trotzdem würde ich mich noch lange nicht als den besten Koch der Welt bezeichnen. Bei weitem nicht. Ich beobachtete, wie meine beste Freundin ihre Tasse hob und vorsichtig daran nippte. Kurz darauf sagte sie zu mir, es wäre noch ein bisschen zu heiß zum trinken und grinste mich an. Ich lachte kurz auf. "Find' ich ja nicht.", entgegnete ich und trank erneut einen Schluck aus meiner Tasse. Ich erinnerte mich daran, dass Amy mich den besten Koch genannt hatte. Das konnte ich nicht so im Raum stehen lassen, deshalb kam ich darauf zurück: "Aber um darauf zurück zu kommen: Ich bin bei weitem nicht der beste Koch der Welt, meine liebe Amy.", dabei stützte ich mich mit den Armen auf dem Tisch ab, beugte mich etwas vor und sah sie ernst an. "Ich würde nie einen Michelin-Stern oder ähnliches bekommen. Das sind nämlich die, die du im Fernsehen siehst und die für dieses Ziel, zumindest manche, in diversen Ecken unserer Welt waren." Ich lehnte mich zurück und sah meine beste Freundin an. Durch das Fenster hinter ihr ging die Sonne langsam unter. Ich sah auf die Uhr. Kurz nach vier. Jedoch kein Wunder. Im Winter ging die Sonne immer früher unter. Als ich wieder zu Amy sah, traf ein Sonnenstrahl auf ihre braunen Harre und lies sie schimmern. In diesem Licht wirkte es, als würde sich ein leichter goldener Schleier über ihren Kopf legen. Oder zumindest auf den Teil der Harre, die vom Sonnenlicht getroffen wurden. Ich schüttelte kurz den Kopf. Was glücklicherweise auch zu meinem darauffolgenden Satz passte. "Und ich werde nie in diverse Ecken der Welt reisen. Geschweige denn, überhaupt so weit zu kommen. Dazu müsste ich eine Ausbildung zum Koch starten und du weißt, dass ich das nicht tun würde." Beim Schlagwort Ausbildung fiel mir ein, dass ich in den kommenden Weihnachtsferien wieder einige Bewerbungen schreiben müsste. In einem halben Jahr hatte ich die Schule abgeschlossen. Studieren konnte ich, mit meiner mangelnden Lernbereitschaft, vergessen. Und auf die Bewerbungen, die ich bisher geschrieben hatte, hatte ich nur Absagen erhalten. Ich musste mich allmählich wirklich ranhalten.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 04 Jan 2015, 20:19

Amy
Als ich kommentierte, dass die Schokolade noch ein bisschen heiss zum Trinken sei, lachte Florian kurz auf. Ich hätte prompt mitlachen können. Das Lachen meines besten Freundes war einfach ansteckend. Und ausserdem hatte er mich schon immer zum Lachen bringen können. Er hatte einfach so etwas an sich, dass es mir in seiner Nähe stets gut ging und ich mich bei ihm wohl fühlte. Einen wesentlichen Teil trug sein Humor dazu bei - der war wirklich unschlagbar. Aber auch seine anderen Charakterzüge mochte ich gerne an ihm, und sie alle bewirkten, dass er der Mensch war, der mich wahrscheinlich am besten verstand. Beinahe hätte ich verträumt aufgeseufzt - hallo?! Was war denn da in mich gefahren?! -, aber dann hörte Florian auf zu lachen und erwiderte, er finde ja nicht, dass die Schokolade zu heiss sei. Wie, um es mir zu beweisen, nahm er noch einen Schluck. Ich grinste, während ich meine Hände einfach um meine Tasse legte, um mich ein bisschen aufzuwärmen. Kalt war mir zwar nicht mehr, aber ich mochte die Wärme trotzdem. Ein paar Momente später durchbrach Florian das Schweigen, indem er zu sprechen begann. Er meinte, um darauf zurückzukommen, sei er bei weitem nicht der beste Koch der Welt. Dazu nannte er mich 'seine liebe Amy'. Ich grinste etwas, aber mein Herz schlug aus irgendeinem Grund schneller, dazu wurde mir noch ein bisschen wärmer. Ich beobachtete, wie Florian sich nun mit den Armen auf dem Tisch abstützte und sich etwas vorbeugte. Der ernste Ausdruck in seinen dank des Sonnenlichts grün wirkenden Augen überraschte mich etwas. Immerhin war Florian eigentlich nie ernst. Ja, manchmal kam es vor, aber eben sehr selten. Er erklärte, er würde nie einen Michelin-Stern oder Ähnliches bekommen. Das seien nämlich die, die ich im Fernsehen sehe und die für dieses Ziel, zumindest manche, in diversen Ecken unserer Welt wären. Nach diesen Worten lehnte er sich zurück, sah mich jedoch immer noch an. Kurz wandte er den Blick ab und machte eine Pause, um mich nach kurzer Zeit wieder anzusehen und schliesslich den Kopf zu schütteln. Diese Geste passte auch nicht wirklich zu Florian. Trotzdem hörte ich ihm nun aufmerksam zu, als er sagte, er werde nie in diverse Ecken der Welt reisen. Geschweige denn, überhaupt so weit zu kommen. Dazu müsste er eine Ausbildung zum Koch starten und ich wisse, dass er das nicht tun würde. Ja, das war mir klar. Es war nicht das erste Mal, dass Florian so etwas erwähnt hatte. Ich konnte ihn auch verstehen. Das Kochen war wohl sein grösstes Hobby, aber wenn man sich das Hobby zum Beruf machte, war es eben kein Hobby mehr. Ausserdem hatte ich schon von diversen Leuten gehört, dass dieser Beruf unglaublich anstrengend war, schon nur wegen der langen Arbeitszeiten. Nein, ich verstand sehr gut, warum Florian keine Ausbildung als Koch machen wollte. "Ich weiss", meinte ich nun und nickte dazu. "Aber diese Köche mit den Michelin-Sternen oder anderen Auszeichnungen, die überall auf der Welt herumreisen und im Fernsehen auftreten, die kochen ja irgendwie auch nur so komisches Zeug. Solche Gerichte, von denen ein normaler Mensch noch nie etwas gehört hat. Und die ausserdem niemand kochen würde, ausser die Köche in Fünf-Sterne-Hotels oder so." Ich machte eine kurze Pause, um Florian anzugrinsen. "Ausserdem sind diese Michelin-Köche auch immer furchtbar eingebildet, und das passt nicht zu dir." Hätte ich neben Florian gesessen, hätte ich ihn an dieser Stelle in die Seite geknufft. So aber wurde mein Grinsen nur noch etwas breiter. "Und du hast gesagt, du möchtest keine Ausbildung als Koch machen. Das ist auch gut so, denn ich möchte nicht, dass du von hier weg gehst." Mein Grinsen verschmälerte sich etwas, um sich dann in ein Lächeln zu verwandeln. "Also, wenn du mit diesem Titel 'bester Koch der Welt' nicht zurechtkommst, dann bist du eben nur in meinen Augen der beste Koch der Welt. Okay?" Ich grinste nicht mehr, sondern lächelte, weil ich es schon ernst meinte, was ich da sagte. Eigentlich meinte ich all das ernst. Und ich wusste, dass Florian das auch bemerkte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptySo 04 Jan 2015, 21:30

Florian
Als ich Amy meine Meinung über 'die besten Köche der Welt' geäußert hatte, wusste ich, dass sie mir zuhörte. Einen kleinen Moment hing Schweigen über dem Raum. Schließlich meinte Amy, sie wisse das. Die Köche, die einen Michelin-Stern oder eine andere Auszeichnung hatten, überall auf der Welt herumreisten und im Fernsehen auftraten, die würden nur so komisches Zeug kochen. An dieser Stelle musste ich wirklich kurz lachen. Amy meinte weiter, das wären Gerichte, von denen ein normaler Mensch noch nie etwas gehört hat und die niemand kochen würde. Außer natürlich Köche eines Fünf-Sterne-Hotels oder ähnlichem. Wieder lachte ich. Irgendwie hatte Amy ja recht, dass diese Profi-Köche nur komisches Zeug kochen würden. Ich konnte nicht leugnen, dass ich schon diverse Kochsendungen angesehen hatte und ratlos auf dem Sessel gesessen war, weil ich nicht wusste, was um alles in der Welt diese Leute da gerade machten. Trotzdem wusste ich - oder vermutete zumindest - dass ein Großteil von ihnen auch 'normales' Essen kochen konnten. Viele hatten ihre Lehre in einem gut bürgerlichen Gasthaus abgeschlossen. Und meiner Meinung nach, konnte man nicht groß rauskommen, wenn man nichts 'normales' oder Hausmannskost kochen konnte. Wenn ich kein Wiener Schnitzel machen konnte, sollte ich mich nicht Koch nennen. Das war zumindest meine Meinung. Doch ich wollte das Amy nicht entgegen halten. Sie fuhr fort, dass diese Michelin-Köche auch immer furchtbar eingebildet wären und das würde nicht zu mir passen. Sie grinste mich an und auch mein Grinsen wurde breiter. Sie wiederholte, dass ich keine Ausbildung zum Koch machen wollte. Das wäre auch gut so, denn sie möchte nicht, dass ich von hier weg gehen würde. Dabei veränderte sich ihr Grinsen zu einem Lächeln. Sie sagte, wenn ich mit dem Titel 'bester Koch der Welt' nicht zurechtkommen würde, dann wäre ich eben nur in ihren Augen der beste Koch der Welt. Anschließend fragte sie mich, ob das okay wäre. Ich sah meiner besten Freundin in die Augen und wusste, dass sie es absolut ernst meine. Ich nickte langsam. "Ja....ja, ich denke damit kann ich leben.", bestätigte ich und lächelte Amy an. Damit konnte ich wirklich leben. Und ich wusste genau, dass ich Amy nicht davon abhalten konnte, mich nicht dafür zu halten. Aber das war in Ordnung.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyMo 05 Jan 2015, 19:56

Amy
Ich war wirklich froh darüber, Florian zum Lachen zu bringen. Normalerweise war es ja eher umgekehrt: Er brachte mich zum Lachen, und zwar am laufenden Band. Manchmal bekam ich deswegen ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl hatte, ihm irgendetwas schuldig zu sein - und zwar ein Lachen, eben, dass ich ihn zum Lachen brachte. Ich wusste, dass Florian niemals auf so einen Gedanken käme und dass er glücklich war, solange ich glücklich war. Auch das wusste ich unglaublich zu schätzen. Trotzdem konnte ich mein schlechtes Gewissen nicht abstellen. Aber ja, manchmal schaffte auch ich es, ihn zum Lachen zu bringen, so wie jetzt, und dann war mein schlechtes Gewissen wieder für eine Weile beruhigt. Die Frage war nur, für wie lange. Es würde wohl eine Weile hinhalten, denn Florian lachte sogar zwei Mal. Ich konnte wirklich stolz auf mich sein. Als ich dann meinte, dass der Job eines so eingebildeten Michelin-Sterne-Kochs gar nicht zu ihm passen würde, grinste ich, und auch sein Grinsen wurde breiter. Aus irgendeinem Grund spürte ich ein Flattern in meiner Magengegend. Ich konnte mir nicht erklären, woher es kam und was es auf einmal da machte, aber es war da. Genau in dem Moment, als Florian mich so angrinste. Vielleicht hatte ich auch weitergeredet, um mich von diesen merkwürdigen Gedanken abzulenken. Ich wusste es nicht. Als ich ihn schliesslich fragte, ob es okay für ihn sei, dass er eben in meinen Augen der beste Koch der Welt sei, erwiderte ich seinen Blick. Nach einem Moment nickte Florian langsam, dann bejahte er. Er wiederholte sein 'ja' und fügte hinzu, er denke, damit könne er leben. Dazu lächelte er mich an. Wiederum war da so ein komisches Gefühl in meinem Bauch, dieses Mal ein Kribbeln, ausserdem wurde mir warm. Noch wärmer, als mir sowieso schon war. Es war wirklich verwirrend. Was war mit mir los? Wiederum erwiderte ich Florians Lächeln, vielleicht auch, um mich ein wenig abzulenken von meinen Gedanken und den komischen Dingen, die sich auf einmal in mir abspielten, als ich ihn nun so ansah. Es war doch so, Florian war der beste Koch der Welt, und ausserdem war und blieb er mein bester Freund. Nicht mehr und nicht weniger. So war es doch. Auf einmal war ich mir dessen nicht mehr so sicher. Aber wieso? "Gut, wenn wir dieses Thema abgehakt hätten, sollten wir uns überlegen, wann wir uns um unsere Ballgarderobe kümmern", sprach ich dann ein anderes Thema an. Schlagartig waren meine Gedanken wieder bei Ty. Oh Gott. Ich glaubte, die Stelle, wo er mich auf die Wange geküsst hatte, noch immer spüren zu können. Ich war echt nicht normal. Zum Glück kannte mein bester Freund mich praktisch mein ganzes Leben und wusste, wie ich drauf war. Okay, so richtig verliebt war ich noch nie gewesen. Das war etwas Neues für mich. Und für Florian vermutlich auch. Immerhin betonte er immer wieder, seine Katze und ich seien die einzigen Frauen in seinem Leben. Nein, bei Florian lief in dieser Hinsicht nichts. Das glaubte ich jedenfalls. Bei mir hingegen... Hach. Ein verträumter Ausdruck huschte über mein Gesicht, ehe ich Florian anlächelte und dann auf seine Antwort wartete.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyDi 06 Jan 2015, 11:23

Florian
Nachdem ich gesagt hatte, dass ich damit leben könne, nur in Amy's Augen der beste Koch der Welt zu sein, legte sich erneut einige Minuten ein Schweigen über den Raum. Jedoch kein drückendes Schweigen. Keines, dass einem unangenehm war. Ich betrachtete meine beste Freundin. Irgendetwas schien in ihr vorzugehen. Ich wusste nur nicht was. Und im Moment war ich mir auch nicht sicher, ob ich es wissen wollte. Es hatte wahrscheinlich irgendetwas mit Dr. Ty Borden zu tun. Der Typ war in Ordnung. Da konnte ich nichts dagegen sagen. Und es freute mich auch, dass Amy sich in ihn verliebt hatte. Und das aus den beiden mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas werden könnte. Ich freute mich für Amy. Und doch war da dieses Gefühl in mir, dass ich nicht beschreiben konnte. Ich konnte es nicht mal definieren. Wusste nicht woher es kam und warum es da war. Ich fühlte mich einfach nicht gut dabei, wenn ich daran dachte, dass aus Amy und Ty wirklich etwas werden könnte. Wenn ich noch weiter in die Zukunft dachte und die beiden quasi glücklich verheiratet vor dem Eigenheim standen und eventuell sogar einem oder zwei Kindern beim spielen zusahen. Normalerweise machte es auch mich glücklich, wenn meine beste Freundin glücklich war. Doch nicht in diesem Moment. Ich konnte es mir nicht erklären und bevor ich mir weiter einen Kopf darüber machte, redete ich mir ein, dass sich bei mir wahrscheinlich eine Erkältung oder eine Grippe anbahnte. Das würde es sein. Mit Sicherheit. Schließlich hörte ich Amy's Stimme wieder. Ich war ihr innerlich dankbar, dass sie mich damit davon abgelenkt hatte, noch länger über dieses Gefühl nachzudenken. Sie begann ihren Satz mit einem 'Gut' und meinte, wenn wir dieses Thema abgehakt hätten, sollten wir uns überlegen, wann wir uns um unsere Ballgarderobe kümmern wollten. Der Ball! Den hatte ich schon beinahe vergessen. Und das obwohl Amy mir vor ein paar Stunden doch erst erzählt hatte, dass sie mit Ty dorthin gehen wollte. "Hmm...", machte ich, um zwischen Amy's 'Frage' und meiner Antwort nicht zu viel Stille herrschen zu lassen. "Gute Frage, viel Zeit haben wir ja nicht mehr. Schließlich ist der Ball nächste Woche Freitag.", fuhr ich fort. Ich überlegte einen Moment. Schließlich zuckte ich mit meinen Schultern. "Naja, wenn man's genau nimmt bleibt uns ja nur noch dieser Samstag. Also?", fragte ich meine beste Freundin und grinste sie an. Ich war mir sicher, dass sie nichts dagegen haben würde. Wann sollten wir denn auch sonst ihr Kleid und mir einen Anzug kaufen? Die restlichen Tage hatten wir überwiegend Unterricht und Sonntags hatten keine Läden offen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 8 EmptyDi 06 Jan 2015, 19:37

Amy
Florians erste Antwort war ein langgezogenes 'hm', wie, um zu zeigen, dass er überlegen musste. Ich grinste darüber. Das war wieder einmal typisch für Florian. Es war schon beängstigend, wie viel dass 'typisch' für ihn war. Aber wahrscheinlich war das ein Ergebnis unserer langjährigen Freundschaft. Immerhin kannte ich ihn unheimlich gut, so dass ich mit der Zeit herausgespürt hatte, wie er sich in bestimmten Situationen verhielt. Und deshalb wusste ich auch, was ich von ihm erwarten konnte und was nicht. Wenn ich so darüber nachdachte, stellte ich fest, dass es Florian mit mir ganz ähnlich gehen musste. Wenn überhaupt, kannte er mich sogar noch besser als ich ihn. Er wusste, wie er mich zum Lachen bringen konnte. Er spürte, wenn es mir einmal nicht so gut ging. Er merkte, wenn ich seine Hilfe brauchte. Und er schien lange vor mir etwas vorzuahnen, wenn sich wieder einmal einer meiner Ungeschicktheitsanfälle anbahnte. Nur so konnte ich erklären, warum er mich schon so oft vor solch einer Situation bewahrt hatte. Als Florian schliesslich zu sprechen begann, hörte ich ihm wieder aufmerksam zu. Er meinte, das sei eine gute Frage. Viel Zeit hätten wir ja nicht mehr, schliesslich sei der Ball nächste Woche Freitag. Oh ja, da hatte er Recht. Beim Gedanken daran, dass der Ball in etwas mehr als einer Woche stattfinden würde, klopfte mein Herz wiederum schneller. So lange würde es noch dauern, bis ich Ty spätestens wiedersehen würde. Einerseits vermisste ich ihn jetzt schon, andererseits freute ich mich auch riesig auf den Ball. So oder so wäre ich hingegangen, und wenn es Ty nicht gegeben hätte, hätte Florian mich wahrscheinlich begleitet. Aber jetzt war alles anders gekommen, wegen meines Unfalls vorgestern. Schon komisch, dass ausgerechnet so ein Unfall dazu geführt hatte, dass ich Ty kennengelernt hatte. Hm. Manchmal hatte so ein Krankenhausaufenthalt doch Vorteile. Meistens zwar nicht, immerhin war es dort furchtbar langweilig und alles war so steril und das Essen konnte man erst recht vergessen. Aber ganz selten gab es auch positive Seiten, und eine, die sich mir in den letzten Tagen gezeigt hatte, war Ty. Hach. Seine Augen, seine Lippen, allgemein er... Ich könnte dahinschmelzen. Florian fuhr jedoch fort, nachdem er mit den Schultern gezuckt hatte, deshalb wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Er schlug diesen Samstag vor, weil uns nur noch der bleibe, wenn man es genau nehme. Ich überlegte kurz, ehe ich sein Grinsen erwiderte und nickte. "Ja, Samstag ist super", stimmte ich seinem Vorschlag zu. Er hatte Recht. Nach der Schule in die Stadt zu fahren, war irgendwie blöd, und sonntags hatten die Läden geschlossen. Am Samstag würden zwar viele Leute in der Stadt unterwegs sein, aber in der Boutique würden wahrscheinlich nicht viele Leute sein. Genau genommen gäbe es also höchstens auf der Strasse 'Platzprobleme' - und im Parkhaus. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich an das letzte Mal dachte, an dem Florian und ich uns unsere Ballgarderobe hatten besorgen wollen. Das Steckenbleiben des Fahrstuhls, die ganze Aufregung drumherum und schliesslich die Blutabnahme, die dafür gesorgt hatte, dass ich ohnmächtig geworden war. Der Einkaufsbummel am nächsten Samstag würde hoffentlich nicht so verlaufen. Ich griff nach meiner Tasse und trank ein paar Schlucke heisse Schokolade. Mittlerweile hatte sie eine gute Trinktemperatur. Ich grinste Florian über den Tassenrand hinweg an. Ich freute mich auf Samstag. Aber noch mehr freute ich mich auf den Ball. Oh ja, ich konnte es kaum erwarten.
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