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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySa 09 Mai 2015, 20:01

// Hab' gerade festgestellt, dass dieser 'Tag' schon fünf Seiten lang ist o.O dabei ist gar nicht soo viel passiert xDD

Amy
Mein Blick war auf Cookie gerichtet, der sichtlich Freude am Schnee zu haben schien. Doch mit meinen Gedanken war ich ganz weit weg. Ich konnte nicht einmal sagen, über was genau ich nachdachte. Über alles, wahrscheinlich. Über Ty. Über meine Erinnerungslücken. Über die K.O.-Tropfen. Über meinen Beinahe-Sturz vorher. Und über Florian. Eigentlich war es logisch, dass ich mich mit diesen Themen beschäftigte. Beziehungsweise war es eher so, dass sie mich beschäftigten. Warum Florian auch zu dieser 'Liste' gehörte, wusste ich nicht. Warum sollte ich mir auch grosse Gedanken über meinen besten Freund machen? Normalerweise sorgte ich mich nur darum, dass er sich zu viele Sorgen um mich machte. Aber in letzter Zeit... Ich wusste auch nicht. Irgendetwas war da zwischen uns, das ganz und gar nicht normal war. Es fühlte sich anders an als das mit Ty. Ich war ja auch kaum in Florian verliebt. Fast hätte ich aufgelacht. Dieser Gedanke war so absurd, dass er geradezu lächerlich war. Oh Gott... Wie kam ich auch darauf? Abrupt wurde ich in die Realität zurückgerissen, als ich die Stimme meines besten Freundes hörte. Er wollte wissen, ob er mich schon gefragt habe, ob Ty heute komme. Ich blinzelte kurz und verstand die Frage erst dann richtig. Natürlich. Er erkundigte sich nach Ty. Seltsam, dass ich das nicht von Anfang an begriffen hatte. Irgendetwas war heute komisch mit mir. Das merkte ich selbst. Zuerst fiel ich beinahe die Treppe herunter, dann war ich während dem Galoppieren fast von Teddy gestürzt und jetzt brauchte ich viel zu lange, um eine einfache Frage zu begreifen. Hm. Die Ursache für diese komischen Dinge mussten wohl die K.O.-Tropfen sein. Anders konnte ich es mir nicht erklären. Wahrscheinlich war noch nicht die ganze Substanz aus meinem Körper verschwunden und floss noch immer durch meinen Blutkreislauf. Oh je. An Blut zu denken, war nicht gut. Meine Hämatophobie ging so weit, dass schon die simple Vorstellung von Blut reichte, um ein Schwindelgefühl in meinen Kopf zu treiben. Einmal war ich sogar ohnmächtig geworden, weil ich mir eine im Endeffekt harmlose Schnittwunde vorgestellt hatte, die Luke als kleines Kind gehabt hatte. Ich war wirklich nicht normal. Und ich sollte meinem besten Freund endlich antworten. Ich schmunzelte, als ich nun zu ihm hochsah. "Nein, du hast mich noch nicht gefragt", meinte ich und grinste kurz. "Und um deine nächste Frage zu beantworten: Ich weiss nicht, ob Ty heute vorbeikommt. Ich habe ihm heute Morgen eine SMS geschrieben, aber bevor du gekommen bist, hat er nicht geantwortet", fügte ich hinzu. Erst, als ich es aussprach, merkte ich, dass ich etwas enttäuscht war. Im Krankenhaus hatte Ty sich so oft zu mir ans Bett gesetzt, wenn niemand da war, mit dem ich mich unterhalten konnte. Und ich konnte mich zwar nicht an den Weihnachtsball erinnern, aber er war bestimmt nicht anders mit mir umgegangen. Und er war es auch gewesen, der die Diagnose mit den K.O.-Tropfen gestellt hatte. Jedenfalls hatte Papa mir das erzählt. Wenn ihm also etwas an mir lag, warum meldete er sich dann nicht? Ich musste kurz schlucken, bevor ich mich wieder auf den Weg vor mir konzentrieren. Auch wenn ich verhältnismässig weich fallen würde, wollte ich dennoch nicht hinfallen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 10 Mai 2015, 19:45

//Das geht aber auch extrem schnell, dass man den Tag so lang 'zieht'...wir könnten natürlich auch Schnelldurchlauf machen und die auf einmal zuhause sein lassen, aber das ist immer so unrealistisch xD So "Ich reite" BAM "Ich bin zuhause" xD

Florian
Es beunruhigte mich etwas, als Amy mir nicht sofort antwortete. Sie schien meine Frage nicht verstanden zu haben, doch ich wollte ihr noch etwas Zeit geben. Wahrscheinlich saß ihr der Schock von ihrem Beinahe-Sturz noch im Nacken oder die K.O.-Tropfen waren noch nicht ganz aus ihrem Blutkreislauf verschwunden. Das konnte ich mir auch vorstellen. Ihr Körper war so klein und zierlich, der konnte das doch nicht so schnell verarbeiten! Ich wusste jedoch auch nicht, wie lange ein Körper in der Regel brauchte, bis er so etwas verarbeitet hatte. Ich war kein Arzt. War nicht Ty Borden. Irgendwann antwortete mir meine beste Freundin. Ich wusste nicht, wie viel Zeit bis dahin vergangen war. Ich realisierte nur ihre Stimme, und dass wir schon über die Hälfte des Weges geschafft hatten. Amy meinte, ich hätte sie noch nicht gefragt. Als ich kurz zu ihr herüber schielte, grinste sie mich an und auch auf mein Gesicht schlich sich ein Grinsen. Amy fuhr fort, sie würde nun meine nächste Frage beantworten. Sie wusste nicht, ob Ty heute vorbei kommen würde. Sie hatte ihm heute morgen eine SMS geschrieben, er hätte aber nicht geantwortet, bis ich gekommen wäre. Ich nickte langsam. Sie klang wirklich enttäuscht. Und es bedrückte mich irgendwie, dass sie so enttäuscht klang. Am liebsten wäre ich diesem Arzt in den Hintern getreten und hätte ihn gedrängt, meiner besten Freundin sofort zu antworten. Er sollte sie glücklich machen. "Naja, vielleicht hat er viel zu tun...muss Menschen retten und sowas.", versuchte ich sie aufzumuntern. "Oder du hast es einfach nicht mitbekommen, dass er dir zurück geschrieben hat. Manchmal merkt man es nicht, dass das Handy vibriert oder so.", meinte ich. Ich suchte nach irgendeiner Erklärung, die Amy vielleicht aufmuntern würde. "Oder er möchte dir einen Überraschungsbesuch abstatten. Dann meldet er sich natürlich auch nicht. Und jetzt sitzt er da, in seinem Auto vor dem Haus oder im Wohnzimmer und wartet auf dich.", meinte ich und grinste meine beste Freundin an. Ich hoffte, sie würde sich dadurch nicht mehr all zu viele Gedanken machen. Und ich hoffte, dass Ty wirklich auftauchen würde. Nicht, weil ich ihn sehen wollte. Definitiv nicht. Aber ich wollte, dass Amy glücklich war. Das hatte ich schon immer gewollt und ich würde es auch immer wollen. Inzwischen näherten wir uns dem Ende des kleinen Wäldchens. Von dort aus waren es nur noch wenige Meter zu Amy's Haus.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 11 Mai 2015, 19:33

// Stimmt auch wieder ^^ Dann ist mir das lieber als der Schnelldurchlauf ;D

Amy
Als ich ihn angrinste, grinste Florian zurück. Etwas Anderes hatte ich auch nicht erwartet. Er grinste so oft, dass ich es komisch fand, wenn er es nicht tat. Natürlich war mir bewusst, dass man nicht in allen Situationen ein Grinsen auf den Lippen haben konnte. Nicht einmal bei Florian war das möglich. Aber mein bester Freund grinste mehr, als dass er etwas anderes tat - und er nutzte auch jede Gelegenheit dazu. Wahrscheinlich kam es deshalb so herüber, dass er immer gut drauf war. Ausser am Morgen. Florian war ein echter Morgenmuffel. Ohne Kaffee ging bei ihm gar nichts. Aber ansonsten war er eigentlich immer gut drauf. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er langsam nickte. Plötzlich wurde mir bewusst, dass er spürte, wie enttäuscht ich war. Nicht wegen ihm, sondern wegen Ty. Gleichzeitig spürte ich Florians Wut. Warum war er auf einmal wütend? Mochte er es nicht, wenn ich so enttäuscht war? Okay, das könnte noch sein. Oder war er wütend auf mich, weil meine Enttäuschung völlig unangebracht war? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Auf den Gedanken, dass er Ty nicht mögen könnte, kam ich gar nicht. Ich war so verliebt, dass mir gar nicht bewusst war, dass man einen Menschen wie Ty auch nicht mögen konnte. Als der attraktive Arzt vor meinem inneren Auge auftauchte, drehte sich alles in meinem Kopf. Hach. Ty war wirklich zum Dahinschmelzen. Blöd nur, dass ich mich nicht an den Weihnachtsball erinnern konnte. Wie hatte er reagiert, als er mich im Ballkleid gesehen hatte? Hatten wir viel getanzt? Hatten wir uns sogar geküsst? Ich wusste es nicht. Verdammt nochmal. Florian riss mich aus meinen frustrierenden Gedanken, als er mit einem 'na ja' zu sprechen begann. Vielleicht habe er viel zu tun, meinte er, müsse Menschen retten und sowas. Haha. Ja, das war bei einem Arzt nur logisch. Ich grinste kurz. Oder ich hätte es einfach nicht mitbekommen, dass er mir zurückgeschrieben habe. Manchmal merke man es nicht, dass das Handy vibriere oder so. Oder er wolle mir einen Überraschungsbesuch abstatten. Dann melde er sich natürlich auch nicht. Und jetzt sitze er da, in seinem Auto vor dem Haus oder im Wohnzimmer, und warte auf mich. Hm. Dieser Gedanke war herrlich. Aber unwahrscheinlich, wenn ich daran dachte, wie Ty mir erzählt hatte, wie viel er arbeitete. Nein, wahrscheinlich war er im Krankenhaus. Obwohl heute doch Sonntag war. Aber auch an Sonntagen passierten Unfälle. Obwohl ich eher pessimistisch eingestellt war, was Ty anging, erwiderte ich Florians Grinsen. "Du hast bestimmt Recht - mit einer deiner drei Thesen", meinte ich zu ihm, wobei mein Grinsen noch etwas breiter wurde. Als ich sah, wie nahe wir meinem Zuhause schon waren, schlug mein Herz gleich drei Takte schneller. Mindestens. Der Gedanke, dass Ty dort auf mich warten könnte, versetzte mich in grosse Aufregung. Oh je. Ich war wirklich verliebt. Unwillkürlich wurden meine Schritte schneller. "Wahrscheinlich arbeitet er", meinte ich gleichzeitig zu Florian. Ich wagte es nicht zu hoffen, dass Ty da war. Aber es könnte ja sein. Die Möglichkeit bestand. Oh, bitte. Es dauerte nicht lange, da kamen Florian, Cookie und ich bei der Haustür an. Ich zog den Schlüssel aus meiner Tasche und drehte ihn im Türschloss, da wurde die Tür auf einmal geöffnet. Weil ich mich leicht an das Holz gelehnt hatte, stolperte ich nach vorne, ins Innere des Hauses. Arme umschlossen mich, hielten mich fest und drückten mich an sich. "Hey, Süsse. Mit so einem stürmischen Empfang hatte ich nicht gerechnet", hörte ich eine Stimme dicht neben meinem Ohr flüstern. Ich erstarrte. Langsam legte ich den Kopf in den Nacken und blickte in vertraute, wunderschöne Augen, die mich fröhlich anblitzten. Die Luft blieb mir weg. Im nächsten Moment breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Lachend fiel ich Ty um den Hals. Er stimmte in mein Lachen mitein, schlang seine Arme noch fester um mich und hob mich hoch. Ich kreischte kurz vergnügt auf, ehe ich wieder lachen musste. Ty war tatsächlich hier. Ich konnte es kaum fassen. In der nächsten Sekunde drehte sich alles, bis ich begriff, dass Ty mich herumwirbelte. Offensichtlich war ich nicht die Einzige, die sich über seinen Besuch freute. Mein Herz machte einen aufgeregten Hüpfer.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 11 Mai 2015, 20:13

// Ach warum denn...wäre doch lustig Razz

Florian
Ich wusste natürlich, dass meine beste Freundin meine Theorien nicht so ganz glaubte. Sie schien heute ziemlich pessimistisch zu sein. Zumindest, wenn ich das Gespräch auf Ty lenkte. Warum tat ich das überhaupt? Ich war selbst nicht begeistert von diesem Typ und dann fragte ich meine beste Freundin, ob er sich gemeldet hatte? Es sollte mich nicht interessieren. Ich sollte viel  mehr froh sein, wenn ich nichts mehr von Ty Borden hörte. Aber ich wollte nicht, dass Amy unglücklich war. Und wenn sie mit diesem Typen glücklich war, dann sollte ich das akzeptieren. Mann, war das ein verdammter Zwiespalt. Aber meine beste Freundin war mir wichtiger, als jede Antipathie die ich hegen konnte. Als ich Amy meine Theorien dargelegt hatte, meinte sie, ich hätte bestimmt Recht mit einer davon. Und sie grinste mich dabei an. Ein Glück. Ich sah sie gerne so grinsen. Wir gingen ein paar Schritte, ehe sie meinte, er - Ty - würde wahrscheinlich arbeiten. Ich hatte nicht bemerkt, dass ihre Schritte schneller geworden waren. Ich hatte längere Beine als sie, normalerweise machte ich größere Schritte. Aber bei Amy passte ich mich immer an...trotzdem fiel es mir gerade nicht auf. Wenige Minuten später waren wir bei Amy zuhause angekommen und ich sah ihr dabei zu, wie sie ihren Schlüssel suchte und anschließend in das Schlüsselloch steckte. Cookie war dabei ganz dicht bei ihr. Plötzlich ging die Türe auf und Amy stolperte nach vorne. Ich wollte schon losspringen, als ich sah, dass sie aufgefangen wurde. Es dauerte ein paar Momente, ehe ich realisiert hatte, dass es Ty war. Und erst da fiel mir auf, dass mein Auto nicht mehr das einzige in der Auffahrt war. Ich stand noch immer draußen, als Ty meine beste Freundin drehte und sie fröhlich kreischte. Bei diesem Anblick schien irgendetwas in meinem Herzen zu brechen. Doch ich redete mir ein, dass ich mir das eingebildet hatte. Dass es nicht im Herzen war, sondern in meiner Lunge. Ich hatte wohl die eiskalte Luft zu schnell eingesaugt und nun stach sie mich. Irgendwie...Ich wollte nicht, dass es etwas anderes war. Ich wollte nicht wieder über etwas nachdenken, von dem ich eigentlich nicht einmal einen Grund haben dürfte, überhaupt darüber nach zu denken. Ich wollte nicht wieder daran denken, dass sich zwischen mir und Amy irgendetwas geändert hatte. Dass sie mir irgendwie noch wichtiger geworden war, als sie es sowieso schon immer gewesen war. Ich wusste nicht mehr, wie lange ich vor der Türe gestanden hatte, bis ich schließlich ein paar Schritte darauf zugegangen war. Inzwischen war es wieder windig geworden und ich war wirklich froh, wenn ich rein könnte. Ich räusperte mich. "Dürfte ich auch mal rein? Es wird kalt.", bemerkte ich und drückte mich an den beiden vorbei. Ich hatte gar keine Antwort abgewartet. Vielleicht hielt mich Ty nun für unhöflich. Aber das war mir egal. Ich kannte diese Familie länger als er. Dieses Haus war quasi mein zweites Zuhause. Da durfte ich doch rein, ohne gebeten zu werden, oder?
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 11 Mai 2015, 20:34

// Stimmt ^^ aber das ist viel spannender, weil man noch mehr von den Personen erfährt und so ;D

Amy
Hach, war die Welt heute schön! Heute Morgen, als ich aufgewacht war, hatte ich mich zwar besser gefühlt als gestern. Aber so gut wie jetzt hatte ich mich definitiv nicht gefühlt. Und auch nicht so aufgeregt und überrascht und glücklich... Ja, ich war glücklich. Ich war so froh, dass Ty hier war. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, nachdem er nicht auf meine SMS geantwortet hatte. Und ich hatte es auch nicht zu hoffen gewagt, dass er spontan hier auftauchen könnte. Aber es war tatsächlich passiert. Und darüber war ich wahnsinnig glücklich. Es verging eine gefühlte Ewigkeit, in der Ty mich in seinen Armen hielt und herumwirbelte, bis er mich langsam wieder herunterliess. Und da war mir so schwindelig, dass ich gar nicht klar sehen konnte. Zum Glück hielt mich Ty immer noch mit beiden Händen fest. Sein Griff war dabei nicht zu fest, aber so, dass ich nicht schwankte und sicher aufrecht stand. Auf einmal hörte ich ein Räuspern. Ich riss den Blick von Ty los und stellte fest, dass es mein bester Freund war, der sich geräuspert hatte. Er fragte, ob er auch mal rein dürfe, denn es werde kalt. Bevor Ty oder ich - oder wir beide - reagieren konnten, drängte sich Florian schon an uns vorbei. Ich sah ihm kurz verwirrt hinterher. So ein Ton sah meinem besten Freund überhaupt nicht ähnlich. War er sauer? Aber warum? Ich konnte es mir nicht erklären. Während meine Gedanken ein einziges Durcheinander waren, liess Ty mich mit einer Hand los, um die Tür zu schliessen. Ich sah mich nach Cookie um, doch der war noch vor mir ins Haus gestürmt. Ich hörte ein leises Quietschen, das mir verriet, dass er sich im Wohnzimmer mit seinem Lieblingsspielzeug beschäftigte. Ich sah nochmals kurz zu Florian, um meine Aufmerksamkeit anschliessend wieder auf Ty zu richten. Auch er sah mich an, und als unsere Blicke sich trafen, lächelte er. Oh mein Gott, dieses Lächeln. Dieses atemberaubende, strahlende Lächeln könnte reihenweise Frauen in Ohnmacht fallen lassen. Oh ja. Und ich wäre die Erste, die das Bewusstsein verlieren würde. Zum Glück passierte das in diesem Moment nicht - das wäre auch ultrapeinlich gewesen. Stattdessen erwiderte ich Tys Lächeln. Ich konnte auch nicht anders. "Und? Wie fühlst du dich heute?", fragte er mich mit seiner unglaublich tiefen, anziehenden Stimme. "Besser. Viel besser als gestern", erklärte ich, woraufhin mein Lächeln nur noch breiter wurde. Tys Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen. "Das ist gut. Du siehst auch schon wieder viel besser aus. Nein. Du siehst wunderschön aus. Wie immer", meinte Ty dann. Meine Wangen wurden schlagartig heiss, während ich einen empörten Gesichtsausdruck machte. Um von diesem Kompliment - das mir zwar peinlich war, mir aber auch unglaublich schmeichelte - abzulenken, wandte ich mich wieder an Ty. "Wie bist du überhaupt hereingekommen?", fragte ich ihn, wobei ich den Kopf in den Nacken legte. Ty hob eine Hand und strich mir sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Dein Bruder, Luke, hat mich hereingelassen. Er meinte, Florian und du seien noch im Stall, aber ihr kämt sicher bald wieder. Und da habe ich einfach gewartet, bis ich gesehen habe, dass ihr heranspaziert kommt", erklärte er. Während er sprach, strich er mir noch eine Locke aus dem Gesicht. Als er damit fertig war, liess er seine Hand einfach an meiner Wange ruhen. Er beugte sich leicht zu mir herunter, um mir etwas ins Ohr zu flüstern, wobei seine Lippen meine andere Wange streiften. "Ich hab' das nicht einfach so gesagt, Süsse. Du bist wirklich wunderschön. Ich kann es gar nicht oft genug sagen", murmelte er dicht an meinem Ohr. Ich errötete erneut. Das schien Ty nichts auszumachen. Er drehte seinen Kopf leicht, um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Ich bekam weiche Knie. Mein ganzes Sein konzentrierte sich so sehr auf Ty, dass ich Florian vollkommen vergessen hatte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyFr 15 Mai 2015, 20:47

Florian
Ich wusste nicht, ob Amy und Ty überhaupt realisiert hatten, dass ich mich vorbei gequetscht hatte und nun teilnahmslos neben der Treppe stand. Ich vermutete nicht. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sie sich immer noch in den Armen lagen und Ty die Türe schloss. Ohne meine beste Freundin auch nur ein Stück lockerer zu halten. Ich wandte meinen Blick ab, zog meine Jacke aus und sah ins Wohnzimmer. Dort saß Luke, also beschloss ich, mich zu ihm zu setzen. Natürlich hätte ich auch gleich nach Hause gehen können, aber dann wäre es sinnlos gewesen, mich ins Haus zu quetschen. Ich bekam nicht mit, was Amy und ihr Arzt miteinander sprachen. Und ich wollte es auch nicht. Eigentlich. Dachte ich. Verdammt, ich wusste in letzter Zeit überhaupt nichts mehr. Ich betrat das Wohnzimmer und kurz darauf  hob Luke auch schon seinen Kopf. Wir grüßten uns und ich setzte mich neben ihn. "Du siehst aber begeistert aus.", stellte er fest und sah mich prüfend an. Ich hob die Schultern. "Ich bin müde und draußen war es verdammt kalt.", erwiderte ich. Ich würde ihm sicher nicht sagen, dass es nicht nur daran lag. Unter anderem auch, da ich ja selbst nicht wusste, was überhaupt mit mir los war und was mich an Ty so störte. "Seit wann ist er hier?", fragte ich meinen Kumpel und deutete in den Flur. "Ach Ty", begann Luke. "Hab nicht auf die Uhr geschaut...aber eine halbe Stunde mindestens schon. Er wollte Amy besuchen, aber ihr beide wart ja im Stall. Und da ich wusste, dass ihr wahrscheinlich bald wieder kommen würdet, habe ich ihm angeboten, hier zu warten.", erklärte Luke mir. Ich nickte langsam. Damit war alles gesagt. Ich sah zum Fernseher, auf dem Luke sich einen Film ansah. "Was kommt?", fragte ich knapp. Luke hob die Schultern. "Weiß ich selbst nicht. Bin durch Zufall drauf gekommen.", meinte er, lehnte sich zurück und sah wieder auf den Bildschirm. Ich tat es ihm gleich, doch konnte mich nicht konzentrieren. Ich wollte nicht, dass Amy und Ty da alleine im Flur standen. Irgendwie fühlte ich mich dann nicht wohl. Ich wusste selbst nicht, wieso. Vielleicht, weil Amy einfach wie eine kleine Schwester für mich war? Nicht so, wie Milena. Okay, sie war auch noch meine Schwester, aber ich hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich wusste nicht einmal, wie sie aussah und ich wusste nicht, ob wir uns überhaupt noch wie Geschwister fühlten. Ich schob den Gedanken an meine "richtige" kleine Schwester beiseite und sah wieder zum Flur. Wann würden die beiden sich endlich los lassen?
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySa 16 Mai 2015, 15:38

Amy
In der Tat hatte ich alles um uns herum komplett vergessen. Ich trug noch immer meine Winterjacke, obwohl es hier im Haus eigentlich viel zu heiss dafür war. Ich hörte das Quietschen des Spielzeuges, auf dem Cookie herumkaute, nicht mehr. Ich nahm die Anwesenheit von Florian nicht mehr wahr. Ich wusste nicht einmal, ob er überhaupt noch hier im Flur stand oder ob er in die Küche, ins Wohnzimmer oder in einen anderen Raum gegangen war. Meine ganze Welt war auf einmal zusammengeschrumpft, und mein ganzes Dasein konzentrierte sich nur noch auf Ty. Oh Gott. Hätte ich vor ein paar Wochen - bevor ich Ty gekannt hatte - geahnt, dass ich zu einem dieser gehirnlosen, naiven und total verliebten Mädchen mutieren würde, hätte ich mich vor Abscheu wahrscheinlich geschüttelt. Aber jetzt? In diesem Moment wollte ich nichts anderes sein als ein gehirnloses, naives und total verliebtes Mädchen. Schon komisch, wie sich die ganze Welt, die ganze eigene Ansicht dieser Welt, verändern konnte, wenn man eine rosarote Brille auf der Nase sitzen hatte. Und genau der junge Mann, der mir diese Brille aufgesetzt hatte, hauchte nun einen Kuss nach dem anderen auf meine Wange. Zärtlich, so, dass ich die Berührung kaum wahrnahm, streiften Tys Lippen meine Wange, immer und immer wieder. Ich musste mich an seinen starken Armen festhalten, ansonsten wäre ich wohl einfach zu Boden gesunken, weil meine Beine unter mir nachzulassen drohten. Ich hatte die Augen geschlossen, um die Küsse noch mehr zu geniessen, und schwebte innerlich auf Wolke sieben. Es war wirklich himmlisch, was Ty da mit mir anstellte. Und dabei küsste er mich noch nicht einmal richtig. Nach einer Weile richtete sich Ty wieder auf. Ich schlug die Augen auf und blickte direkt in das attraktive Gesicht des Arztes. Ty war so perfekt, dass er mir geradezu unwirklich vorkam. Als er nun aber meinen Namen murmelte - ihn aussprach, als sei er ein Gedicht -, wurde ich in die Wirklichkeit zurückgerissen. "Ist bei dir alles okay?", hörte ich Ty fragen. Ich runzelte kurz die Stirn. Warum sollte bei mir nicht alles okay sein? Es war mehr als okay. Und wieso hatte er überhaupt aufgehört damit?! Erst da bemerkte ich, dass irgendetwas komisch war. Ich stand nicht auf meinen eigenen Beinen. Meine Füsse berührten den Boden gar nicht mehr. Stattdessen hielten zwei Arme mich in der Luft und drückten mich an eine breite, sehr männliche und sehr harte Brust. Ich spürte, wie meine Wangen schon wieder heiss wurden. "Was?", brachte ich hervor und sah Ty verwirrt an. Auf keinen Fall durfte ich mich auf seine wundervollen Brustmuskeln konzentrieren, die ich unter seinem Pullover spüren konnte. Himmel! Was war nur mit mir passiert? "Irgendwie bist du plötzlich zu Boden gesunken. Ich konnte dich gerade noch so auffangen", erklärte Ty mir, wobei ich nur mit einem Ohr zuhören konnte. Seine Brust war wirklich faszinierend... "Amy?", sprach der Arzt wiederum meinen Namen aus. Ich blinzelte. Oh. Er hatte mit mir gesprochen. Worüber hatte er nochmals gesprochen? "Ist bei dir alles okay? Möchtest du dich vielleicht hinsetzen? Oder..." Ich unterbrach Ty, indem ich nickte. "Ich bin okay, wirklich. Du kannst mich herunterlassen", meinte ich. Doch erst, nachdem ich ihn mehrere Male darum gebeten hatten, liess Ty mich wirklich herunter. Er liess es sich jedoch nicht nehmen, mir einen Arm um die Taille zu schlingen, um mich zu stützen. Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht die Augen verdreht, aber in diesem Moment fand ich das so unglaublich süss, dass mein Herz noch schneller klopfte. "Du solltest dich trotzdem hinsetzen. Aber vorher ziehen wir dir diese Jacke aus. Dir muss total heiss darin sein", erklärte Ty in einem entschiedenen Tonfall, der keinen Widerspruch erlaubte. Also liess ich es zu, dass Ty den Reissverschluss meines Anoraks herunterzog, mich aus der Jacke schälte und sie an einem Haken in der Garderobe aufhängte. Danach führte er mich - wieder mit seinem Arm um meine Taille - ins Wohnzimmer. Ich hob kurz die Hand, um Luke und Florian zu grüssen, die sich irgendetwas im Fernsehen ansahen. Ty führte mich an ihnen vorbei zu einem freien Platz auf dem Sofa. Dort liessen wir uns auf die Couch sinken. Im Sitzen benötigte ich den Halt von Tys Arm nicht länger, doch er blieb trotzdem weiterhin um mich geschlungen. Ich richtete meinen Blick auf den Bildschirm, wurde aber bald von Ty abgelenkt. Er strich mit seinen Fingern sanft über meinen Hüftknochen. Ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln und wollte mich danach wieder auf den Film konzentrieren, aber ich schaffte es nicht. Tys Finger lenkten mich zu sehr davon ab. Ein Kribbeln breitete sich von der Stelle, an der er mich berührte, in meinem ganzen Körper aus. Es war ein aufregendes Gefühl, gleichzeitig tat diese Berührung unglaublich gut. Bald schon war meine ganze Aufmerksamkeit wieder auf Ty gerichtet. Ich konnte einfach nicht anders.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 17 Mai 2015, 14:06

Florian
Ich versuchte, nicht weiter darauf zu achten, dass Ty und Amy noch immer im Flur standen. Ich sollte die beiden in Ruhe lassen. Die beiden mochten sich, liebten sich wahrscheinlich sogar. Da war es doch nur natürlich, dass sie sich länger in den Armen hielten und nicht sofort zu anderen Menschen kamen. Ty musste sich ebenfalls Sorgen um Amy gemacht haben, wie ich auch. Und für Amy war es bei ihm wohl nochmal etwas anderes, als bei mir. Nicht  zuletzt, da sie es von mir schon gewohnt war, dass ich mir Sorgen machte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, als es allmählich begann, seltsam zu werden, wandte ich meinen Blick ab und sah wieder auf den Fernseher. Ich wusste noch immer nicht, welchen Film Luke sich da ansah - obwohl ich einige Filme kannte. Und ich wusste auch nicht, worum es überhaupt ging. Aber das war kein Wunder. Als ich gekommen war, lief der Film schon eine Weile und ich hatte mich sowieso nicht gleich darauf konzentrieren können. Meine Gedanken waren viel zu sehr bei Amy. Obwohl sie bei Ty sicher war, wollte ich sie doch dennoch beschützen. Vor was, das wusste ich selbst nicht so genau. Irgendwann hörte ich, wie jemand das Wohnzimmer betrat. Ich warf einen schnellen Blick zum Flur. Amy und Ty kamen herein. Um nicht all zu seltsam zu wirken, sah ich schnell wieder auf den Fernseher. Die beiden hatten sich einen freien Platz gesucht und sich eng nebeneinander hingesetzt. Ich konnte nicht sehen, dass Ty meine beste Freundin unaufhörlich streichelte. Wie sollte ich das auch sehen? Ich wollte es auch gar nicht sehen. Luke schien das alles überhaupt nicht zu stören. Dabei war Amy doch seine kleine Schwester. Aber vielleicht stimmte auch nur irgendetwas mit mir nicht. Das Gefühl hatte ich sowieso. Auch wenn ich nicht wusste, wieso, weshalb und warum. Irgendwann würde ich das schon raus finden. Oder es ignorieren. Oder vergessen. Oder es würde einfach verschwinden. Irgendetwas davon würde zutreffen. Aber ich machte mir schon wieder viel zu viele Gedanken. Als ich mich nun wieder auf den Film konzentrieren konnte, war er auch schon zu Ende. Der Abspann lief und die Werbung drängte sich langsam aber sicher ins Bild. Ich bemerkte, wie Luke sich auf dem Sofa etwas drehte, um seine Schwester und Ty ansehen zu können. Ich verhielt mich ruhig. Mir würde nicht mal etwas einfallen, was ich nun sagen könnte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 17 Mai 2015, 19:29

Amy
Aliens waren gekommen, hatten mein Gehirn aus meinem Kopf amputiert und darin nur Leere zurückgelassen. Oder ich war auf den Kopf gefallen, ohne es zu merken, wobei sämtliche meiner Gehirnzellen abgestorben waren. Oder es waren noch eine Nachwirkung der K.O.-Tropfen. Anders konnte ich mir nicht erklären, dass meine ganze Aufmerksamkeit nur noch Ty galt. Ich schenkte wirklich nichts und niemand anderem mehr Beachtung. Meine Gedanken kreisten nur um den attraktiven jungen Mann, der neben mir auf dem Sofa sass, seine tollen Augen, seine faszinierenden Brustmuskeln, sein Lächeln, seine Finger an meiner Taille... Die Liste war endlos. Ja, ich stand auf kitschige Filme - solange es Filme waren und das nicht im echten Leben passierte. Und ja, im echten Leben konnte ich solche gefühlsduseligen und hirnlosen Mädchen überhaupt nicht ausstehen. Aber im Moment konnte ich gar nicht anders, als auch so ein gefühlsduseliges, hirnloses Mädchen zu sein - und es fühlte sich nicht einmal schlecht an. Was wohl daran lag, dass mein Gehirn irgendwie kaputt war. Jedenfalls funktionierte es nicht mehr richtig. Ob Ty so ein guter Arzt war, dass er mein Gehirn reparieren könnte? Ich wollte ihn gerade fragen und wandte ihm mein Gesicht zu, da bemerkte ich, dass plötzlich Werbung im Fernsehen lief. Was? Ich hatte überhaupt nichts mehr vom Fernseher mitbekommen, seit wir uns hingesetzt hatten. Ich hatte irgendwie registriert, dass Luke und Florian fernsahen. Aber was sie sich angesehen hatten - das könnte ich nicht mehr sagen. Oh Gott. Langsam, aber sicher kam mir meine Theorie mit den Aliens immer glaubwürdiger vor. Ich drehte den Kopf wieder vom Fernseher weg, um dieses Mal Luke und meinen besten Freund ansehen zu können. Mein Bruder wirkte, als wolle er etwas sagen. Doch bevor das passieren konnte, schüttelte ich unmerklich den Kopf. Ich kannte ihn gut genug, um zu ahnen, dass er irgendetwas Peinliches sagen könnte. Und vor Ty wollte ich mich wirklich nicht blamieren. Okay... Vielleicht hatte ich das schon getan - am Freitag. Aber daran konnte ich mich nicht erinnern. Zum Glück. Auf einmal spürte ich eine Berührung an meiner Wange. Ich drehte den Kopf von Florian und Luke weg. Natürlich. Ty hatte mich berührt. Er hatte seine Hand an meine Wange gelegt und sah mir jetzt tief in die Augen. Ich wusste nicht, wieso genau, aber auf einmal blieb mir die Luft weg. Ich hörte einfach auf zu atmen. "Das wollte ich schon seit dem Augenblick tun, in dem du auf dieser Liege aufgewacht bist und ich das erste Mal deine wunderschönen Augen sehen konnte", flüsterte Ty. Jetzt konnte ich erst recht nicht mehr atmen. Irgendwie kam Tys Gesicht meinem noch näher, als es ohnehin schon war - oder war es umgekehrt? Es war egal - Hauptsache, es passierte. Oh Gott. Wieder vergass ich alles - alles ausser Ty. Wie von selbst fielen meine Augen zu, einen Sekundenbruchteil, bevor unsere Lippen aufeinandertrafen. Mein Hirn registrierte noch, dass Ty mich küsste, dann konnte ich nicht mehr denken. Ich spürte, wie Ty mich näher an sich heranzog und mich festhielt, als wolle er mich nie mehr loslassen. Dann bewegten sich Tys Lippen auf meinen, sanft und unglaublich gefühlvoll. Mir wurde anders.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 17 Mai 2015, 20:00

Florian
Bevor Luke irgendetwas zu seiner Schwester sagen konnte, schüttelte sie den Kopf und er verstummte. Wahrscheinlich hatte sie geahnt, dass er irgendetwas peinliches sagen wollte. Ich wusste es nicht. Trotzdem war er still geworden. Ich und Luke sahen noch immer zu seiner Schwester und Ty, als dieser auf einmal seine Hand an ihre Wange legte. Ich wusste, was nun kommen würde. Und ich wollte es nicht sehen. Aber ich konnte nicht weg sehen. Es war, als hielt irgendeine unsichtbare Macht meinen Kopf fest. Darauf gerichtet, Ty und Amy bei ihrem Kuss zu beobachten. Und ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich war zu schwach, um dagegen anzukommen. Auch wenn ich es nicht sehen wollte. Ich schob meine Hände in die Hosentaschen und formte sie zu Fäusten, als Ty's Gesicht dem meiner besten Freundin immer näher kam. Je näher ihre Gesichter aufeinander zu kamen, desto fester drückte ich meine Finger in meine Handfläche. Aus irgendeinem, für mich unerklärlichen, Grund hasste ich diese Situation. Ich wollte nicht, dass Amy von Ty geküsst wurde. Meine liebe, kleine Amy. Nicht von diesem Typen. Die Zeit schien nur langsam zu vergehen, bis die zwei sich endlich küssten. Und schlagartig schien ich erlöst. Ich konnte meinen Kopf endlich drehen und somit sah ich schnell zur Seite. Hinaus auf den Flur, wo ich nur den Ärmel einer Jacke entdecken konnte, die an der Garderobe hing. Welche Macht auch immer meinen Kopf zuvor festgehalten hatte, sie hatte nun Gnade mit mir gezeigt und mich wegsehen lassen. Obwohl ich gesehen hatte, was ich nicht hatte sehen wollen. Dabei sollte ich mich für meine beste Freundin freuen. Ich hatte ihr gesagt, dass ich mich für sie freuen würde, wenn sie einen Typen kennen lernen würde und sich verliebte. Und jetzt? Jetzt, wo sie sich verliebt hatte und Glück zu haben schien...jetzt freute ich mich nicht für sie. Jetzt spürte ich eine Wut in mir aufsteigen, die ich mir nicht erklären konnte und die nicht da sein dürfte. Ich war ihr bester Freund. Ich hatte kein Recht darauf, es zu hassen, wenn sie geküsst wurde. Ich hatte mich für sie zu freuen. Ich hatte mir anzuhören, wenn sie schwärmte. Und wenn es über Ty war. Aber lag es wirklich nur an dem jungen Arzt? Würde ich bei irgendeinem anderen Mann auch so reagieren? Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich es nicht testen konnte. Amy würde sicher niemand anderen als ihren Arzt küssen. Auch wenn ich es mir noch so sehr wünschte. Was auch immer... Ich spürte, wie ich angestupst wurde und sah zu Luke. "Alles okay?", fragte er leise. Er sah besorgt...oder verwirrt aus. Ich konnte diesen Gesichtsausdruck nicht richtig deuten. Doch ich nickte. "Klar.", brachte ich mühsam hervor. Mühsamer, als ich es zu Anfang gedacht hatte. Warum war mir das so schwer gefallen? Luke begutachtete mich misstrauisch, doch er sagte nichts mehr.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 17 Mai 2015, 20:17

Amy
Ich hatte das Gefühl, in einer anderen Welt zu sein. In einer Art Paralleluniversum. Irgendwo, wo es nur Ty und mich und unseren Kuss gab. Oh Gott. Er küsste mich tatsächlich. Ich konnte es nicht fassen. Wie lange kannten wir uns? Wie oft hatten wir uns gesehen? Ich wusste es nicht genau. Und im Moment spielte es auch überhaupt keine Rolle. Es war egal, dass wir uns noch nicht lange kannten und uns gerade einmal ein paar Mal gesehen hatten. Es war auch egal, dass ich vom Weihnachtsballabend nichts mehr wusste. Vielleicht hatte er mich dort schon geküsst, vielleicht auch nicht. Es war egal. Nur dieser Augenblick zählte. Und in diesem Augenblick... In diesem Augenblick küsste Ty mich, hielt mich fest und gab mir das Gefühl zu schweben. Ja, ich schwebte in den siebten Himmel. Und es war auch in diesem Augenblick, als ich realisierte, dass ich nicht länger für Ty schwärmte. Ich hatte mich verliebt. So richtig. Oh Gott. Hatte ich ein Glück, dass es Ty genauso ging. Ansonsten wäre es wohl ziemlich peinlich geworden. Aber Ty... küsste und küsste und küsste mich, und das tat er ja nicht einfach so. Und vorher hatte er gesagt, dass er mich schon seit dem Augenblick hatte küssen wollen, indem wir uns kennengelernt hatten. Und er hatte mich 'wunderschön' genannt, mich und meine Augen. Ja, ich dachte im Moment nur bescheuertes Zeug, was ein ganz klares Zeichen dafür war, dass ich mich verliebt hatte. Jedenfalls stand das so in Büchern. Im realen Leben hatte ich noch nie so etwas erlebt. Und ganz gewiss hatte mich noch nie jemand so geküsst. Ich begann gerade, den Kuss richtig zu geniessen, als Ty sich langsam von mir löste. Ich schlug die Augen auf und blinzelte. Ich hatte das Gefühl, dass mindestens eine Stunde, ja, eine gefühlte Ewigkeit, vergangen war. In Wirklichkeit war es wahrscheinlich ein kurzer Kuss gewesen. Oder doch ein längerer? Ich konnte es nicht sagen, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Kaum traf mein Blick auf den von Ty, verfing ich mich in seinen Augen und konnte nicht mehr wegsehen. Das Gute daran war, dass es Ty genauso zu gehen schien. Nach ein paar Sekunden wanderten seine Mundwinkel nach oben, und er schenkte mir das wohl atemberaubendste Lächeln, das ich je gesehen hatte. Ich konnte nicht anders, ich musste zurücklächeln. Okay, wahrscheinlich war es eher ein dümmliches Grinsen. Aber wie schon erwähnt: Das war egal. Sollte Ty mich für bescheuert halten - wenn er mich dafür so küsste. Unsere Gesichter waren sich noch immer unglaublich nahe, als Ty wieder zu sprechen begann. "Ich weiss, warum ich das schon so lange tun wollte. Weil ich es sofort wieder tun will", murmelte er dicht an meinen Lippen, bevor er die Distanz zwischen uns auch schon wieder überwand und mich zum zweiten Mal küsste. Dieses Mal konnte ich jedoch nicht einfach nur dort sitzen und nichts tun. Ich hob meine Arme, schlang sie um Tys Hals und wuschelte durch seine Haare. Irgendwie erinnerte ich mich daran, dass ich mal gedacht hatte, wie weich seine Haare aussahen. Dieser Eindruck wurde in diesem Moment bestätigt. Seine Haare waren tatsächlich weich, und sie fühlten sich unglaublich gut an meinen Fingern an. Ty zog mich näher und näher an sich heran, bis der Platz zwischen uns verschwunden war. Kurzerhand hob er mich auf seinen Schoss, um mich von dort weiter zu küssen. Hätte es in meinem Gehirn noch Platz für den Gedanken gegeben, dass mein Bruder und mein bester Freund sich ebenfalls in diesem Raum befanden, wäre mir die ganze Situation extrem peinlich gewesen. Aber das hatte ich alles vergessen. Ich verwuschelte weiterhin Tys Haare, während er seine Hände über meinen Rücken wandern liess und damit Blitze durch meinen Körper jagte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptySo 17 Mai 2015, 20:39

Florian
Es vergingen noch einige Sekunden, in denen ich von Luke gemustert wurde. Er glaubte mir nicht. Ich glaubte mir ja selbst nicht, dass alles okay war. Aber ich wusste nicht, wo mein Problem lag. Und solange ich das nicht wusste, konnte ich auch nicht sagen, dass es nicht okay war. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Ty und Amy endlich lösten. Ich drehte meinen Kopf zu ihnen, doch sie waren sich noch immer nahe. Ich hörte nicht, was Ty Amy zuflüsterte. Ich konnte nur sehen, dass er sie kurz darauf wieder küsste. Und das eindeutig intensiver, als zuvor. Diese Vermutung bestätigte sich, als er meine beste Freundin auf seinen Schoss zog, seine Arme um sie legte und sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub. Und wie gerne wünschte ich mir nun, an Ty's Stelle zu sein. MOMENT! Was dachte ich da?! Ich spinnte doch. Meine Finger krallten sich in meine Oberschenkel. Immer noch tief in den Taschen meiner Hose. Luke hatte nur kurz zu mir gesehen, ehe er etwas verdutzt zu seiner kleinen Schwester sah. Er konnte mir nicht sagen, dass er begeistert davon war, wenn seine kleine Schwester mit einem - was weiß ich wie viel älteren - Mann mitten im Wohnzimmer rum knutschte. Und ich wollte es nicht weiter sehen. "Geht ins Zimmer!", schoss es plötzlich aus mir heraus. Härter, wütender, als ich es eigentlich gedacht hatte. Okay, ich hatte es überhaupt nicht gedacht. Ich hatte es einfach gesagt, ohne darüber nach zu denken. Und ohne eine weitere Reaktion abzuwarten, sprang ich vom Sofa auf, verließ das Wohnzimmer und suchte an der Garderobe nach meiner Jacke. Ich wollte nicht mehr hier sein. Ich wollte das nicht weiter mit ansehen. Okay, vielleicht hätte ich mich verabschieden sollen. Aber Amy interessierte sich momentan überhaupt nicht für ihre Umgebung, Ty konzentrierte sich ohnehin nur auf sie und Luke...der schien selbst verdutzt zu sein. Ich zog meine Jacke an und öffnete die Türe. Ich trat nach draußen, in die Kälte, zog die Türe hinter mir zu und ging mit großen Schritten zu meinem Wagen. Kalter Wind pfeifte mir um die Ohren und ich war froh, als ich endlich im geschlossenen Auto saß. Ich schnallte mich an, startete den Motor und legte den Rückwärtsgang ein. Dann fuhr ich auf die Straße und einfach davon. An der Art, wie ich fuhr, merkte ich, dass ich noch immer wütend war. Dabei sollte ich gar nicht wütend sein. Trotzdem war ich es. Und ich wollte einfach nur weg. Weg von Amy. Weg von ihrem Arzt. Weg von dieser Situation. Mein Haus war sowieso nicht weit von Amy's entfernt und durch das hohe Tempo, in dem ich gerade fuhr, war ich noch schneller zuhause, als ich es sonst war. Ich fuhr den Wagen in die Garage, stellte den Motor aus und lies meinen Kopf seufzend gegen die Kopflehne sinken. Was war nur los mit mir?!
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 18 Mai 2015, 21:07

Amy
In einem Moment schwebte ich im siebten Himmel. Ty küsste mich so leidenschaftlich und gleichzeitig zärtlich, dass mir ganz anders wurde. Mein Herz schlug so heftig gegen meine Brust, dass ich das Gefühl hatte, es wolle herausspringen. Ich hatte aufgehört zu atmen und hatte die Augen geschlossen, um mich ganz auf den Kuss konzentrieren zu können. Meine Hände waren in Tys wunderbarem, weichen Haar vergraben. Ich spürte seine muskulösen Beine unter mir und seine faszinierenden Brustmuskeln an meiner Seite. Seine Hände wanderten langsam über meinen Rücken und brachten mich beinahe um den Verstand - aber im positiven Sinn. Im sehr positiven Sinn. Tausende, wunderschöne Gefühle beherrschten meinen Körper und nahmen mich ganz für mich ein. Ich war total verliebt. Und ja, ich war glücklich. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich gewesen war bis jetzt. In diesem Moment war ich wohl das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt. Und im nächsten... Ja, da veränderte sich dieses Bild schlagartig. 'Geht ins Zimmer!', rief jemand. Die harte, wütende und dennoch so vertraute Stimme riss mich abrupt in die Wirklichkeit zurück. Ich zuckte von Ty zurück und schnappte noch nach Luft, während ich sah, wie Florian vom Sofa aufsprang. Einen Moment später war er verschwunden. Ich sass noch immer auf Tys Schoss und realisierte gar nicht richtig, was passierte, da fiel die Haustür ins Schloss. Und in diesem Augenblick wusste ich es: Florian war weg. Er war einfach so gegangen. "Was?", murmelte ich ungläubig. Wie von weit her nahm ich zwei Stimmen wahr, die auf mich einredeten. Luke und Ty, so viel konnte ich mir noch zusammendichten. Aber was auch immer sie sagten, ich verstand sie nicht. Wie betäubt sass ich da, während mein Kopf leer war und gleichzeitig fast platzte vor all den Gedanken, die hindurchschossen. Warum war Florian gegangen? Wieso hatte er so wütend geklungen? Was war passiert, das meinen sonst so beherrschten besten Freund so in Rage hatte bringen können? Ich wusste auf keine der Fragen eine Antwort. Ich wusste nur, dass Florian mich brauchte. Dringend. Ich rutschte von Tys Schoss herunter, verliess das Wohnzimmer und stand draussen, bevor der junge Arzt oder mein Bruder mich aufhalten konnten. "FLO!", rief ich, aber es war sinnlos. Florians Wagen war weg. Er war weggefahren. Einen Moment stand ich in der leeren Auffahrt, dann rannte ich los. So, wie ich meinen besten Freund kannte, war er nach Hause gefahren. Und genau dorthin wollte ich. Ich glaubte, noch nie so schnell gerannt zu sein. Na ja. Drei Mal stolperte ich über meine eigenen Füsse und fiel in den Schnee. Doch jedes Mal rappelte ich mich hoch und rannte weiter. Nichts hielt mich auf. Gerade, als Florians Zuhause in Sicht kam, fiel ich ein viertes Mal hin. Dieses Mal nicht ohne Folgen. Ich spürte, wie mein Knöchel umknackste. Ein stechender Schmerz raubte mir den Atem. Verdammt nochmal. Aber selbst da rappelte ich mich wieder auf und rannte das restliche Stück zum Haus, wo Florian wohnte. Ein Auto stand in der Garage - die noch offen war. Ich verlor keine weitere Zeit mehr, sondern stürmte gleich zur Fahrerseite. Ich hatte gesehen, dass jemand immer noch auf dem Fahrersitz sass. Deshalb öffnete ich einfach die Tür und stand Florian gegenüber - vor Kälte zitternd, mit durchnässten Kleidern und Haaren, völlig aufgelöst, atemlos vom Rennen und mit einem kaputten Knöchel. Ich war irgendwie erleichtert, ihn zu sehen, aber irgendwie verspürte ich auch ein gewisses Unbehagen. Ich wusste noch immer nicht, was ihn so wütend gemacht hatte. "Was war da gerade los?", fragte ich ihn zähneklappernd.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 25 Mai 2015, 17:14

Florian
Ich saß in meinem Wagen und versuchte mir darüber klar zu werden, was ich gerade getan hatte. So hatte ich mich noch nie verhalten. Vor allem nicht gegenüber meiner besten Freundin. Und das alles nur wegen diesem Arzt. Wegen ihrem Arzt, der sie einfach in aller 'Öffentlichkeit' so küsste. Nicht ein kleiner, einfacher Kuss. Nein. Es musste gleich rangehen. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Ich wusste nicht, wie lange ich so da saß, bis ich hörte, dass die Fahrertür aufgerissen wurde. Ich öffnete meine Augen und konnte Amy entdecken. Meine kleine, beste Freundin, die da vor mir stand. Mit nassen Haaren und Klamotten. Allen Anschein nach war sie total aus der Puste. Ich starrte sie an. Wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie war mir hinterher gerannt?! Einem Auto?! Und sie war so schnell?! Sie fragte mich, was da gerade los gewesen war. Ihre Zähne klapperten bei jedem Wort und jetzt bemerkte ich, dass sie fror. Erst jetzt kehrte ich allmählich in das Hier und Jetzt zurück. Realisierte meine Umgebung richtig. "Amy, was machst du?!", rief ich voller Entsetzen aus, ohne auf ihre Frage einzugehen. Ich sprang aus meinem Auto. Währenddessen hatte ich den Schlüssel gezogen und war schon dabei, meine Jacke auszuziehen. Ich stand vor ihr. So dicht, dass es in diesem Moment unangenehm wurde. Aber wir hatten nicht viel Platz zwischen der Wand und meinem Wagen. Ich legte ihr meine Jacke um die Schultern. "Spinnst du? Du kannst mir doch nicht einfach hinterher rennen. Und auch noch ohne Jacke oder so. Du bist total nass, du wirst noch krank!", sagte ich besorgt. Ich sollte auf sie aufpassen und nicht ihr Sorgen bereiten. Ich schob sie zum Ausgang der Garage und schloss mit meinem Fuß die Wagentür. Ein kurzer Druck auf die Zentralverriegelung an meinem Schlüssel und mein Wagen war abgesperrt. Ich lies das Garagentor offen, da ich Amy sowieso gleich wieder heim fahren würde. Ich schob sie zur Haustüre, schloss auf und brachte uns beide hinein. "Komm mit hoch, ich geb dir was trockenes zum anziehen. Dann antworte ich dir auf deine Frage.", erklärte ich ihr und versuchte mit meinem letzten Satz, sie etwas zu beschwichtigen. Ich wollte nicht, dass sie jetzt protestierte. Nicht, wenn sie klatschnass und frierend vor mir stand.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 25 Mai 2015, 19:27

Amy
Den Blick meines besten Freundes, als ich die Autotür aufriss, konnte ich nur als geschockt beschreiben. Kein Wunder. Wahrscheinlich sah ich schrecklich aus. Ich konnte mir meine geröteten Wangen gut ausmalen, genau wie die Haare, die mir im Gesicht klebten. Alles an mir war nass. Ich konnte mich nicht mehr genau erinnern, wie das passiert war. Ich wusste nur, dass ich mehrmals hingefallen war. Und dass mein Knöchel jetzt höllisch wehtat. Selbst jetzt, wo ich nur stand, überwältigten mich die Schmerzen fast. Wenn ich dann gehen musste... Oh je. Ich wollte gar nicht daran denken. Irgendwie war ich mit diesem Knöchel hergekommen, aber da war mein Kopf noch von anderen Gedanken voll gewesen. In diesem Moment aber, als ich vor Florian stand, wurden die Schmerzen übermächtig. Ich war froh, als Florian endlich reagierte. Er rief meinen Namen und fragte, was ich machen würde. Seine Stimme klang entsetzt. Oh Gott. Das war überhaupt nicht gut. Normalerweise klang Florian nur so, wenn ich wieder einmal einen Unfall gebaut hatte. Das hatte ich auch, aber davon wusste er nichts - hoffte ich. Deshalb erschrak ich auch, als ich den Tonfall in seiner Stimme hörte. Bevor ich reagieren konnte, war er aus dem Auto gesprungen und schlüpfte aus seiner Jacke. Erst da fiel mir auf, dass ich selbst gar keine Jacke trug. In der Eile hatte ich keine Zeit mehr dafür gehabt. Schuhe hingegen trug ich noch - ich hatte sie gar nicht abgezogen, als wir nach Hause gekommen waren. In der nächsten Sekunde stand er vor mir. Direkt vor mir. Ich wurde praktisch zwischen ihm und der Wand eingequetscht. Die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, ging auf mich über. Am liebsten hätte ich mich einfach in seine Arme geworfen, um mich dort - in Sicherheit und Geborgenheit - aufzuwärmen. Das wäre aber ein wenig komisch gewesen, deshalb liess ich es bleiben. Florian kam mir noch näher, als er mir seine Jacke um die Schultern legte. Das war zu erwarten gewesen, deshalb überraschte es mich nicht besonders. Überraschend hingegen war, als Florian fragte, ob ich spinnen würde. Wow. Das hatte er mir noch nie gesagt. Er meinte, ich könne ihm doch nicht einfach hinterher rennen. Und auch noch ohne Jacke und so. Ich sei total nass und ich werde noch krank. Obwohl er mir eigentlich Vorwürfe machte, konnte ich den besorgten Tonfall in seiner Stimme gut heraushören. Er machte sich schon wieder Sorgen um mich. Um mich. Dabei war er es doch gewesen, der gerade aus dem Wohnzimmer gestürmt war, als sei der Teufel hinter ihm her. Wiederum hatte ich keine Zeit, etwas zu sagen, da schob mich Florian zum Ausgang der Garage. Ich hörte, wie die Fahrertür hinter ihm ins Schloss fiel und der Wagen verriegelt wurde. Viel mehr nahm ich nicht wahr, weil in diesem Moment der Schmerz in meinem Knöchel wieder übermächtig wurde. Ich musste mich heftig zusammenreissen, um keinen Schmerzenslaut von mir zu geben. Florian brachte mich zum Haus hinüber, schloss die Haustür auf und schob mich hinein. Dort forderte er mich auf, mit ihm hochzukommen, dann gebe er mir etwas Trockenes zum Anziehen. Und dann antworte er auch auf meine Frage. Huch. Das hatte ich schon beinahe wieder vergessen. Die Schmerzen hielten mich so in Schach, dass ich mich kaum auf etwas anderes konzentrieren konnte. "Okay", brachte ich leise hervor. Ich lief zur Treppe - jedenfalls hatte ich das vor. In Wahrheit konnte ich ein Hinken nicht länger verhindern. Bei der Treppe angekommen musste ich stehen bleiben. Die Schmerzen waren so heftig, dass mir einen Moment schwarz vor Augen wurde. Ich schloss die Augen, biss mir auf die Unterlippe und hielt mich mit einer zitternden Hand am Treppengeländer fest. Verdammt. Wann hörte das auf?!
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMo 25 Mai 2015, 22:14

Florian
Amy hatte sich die ganze Zeit über nicht gewehrt. Sie hatte nichts gesagt, als ich sie vor mir her geschoben hatte oder ihr meine Jacke um die Schultern gelegt hatte. Wahrscheinlich hatte ich sie damit ziemlich überrumpelt. Während ich sie zum Haus geschoben hatte, war mir schon aufgefallen, dass sie seltsam lief. Aber ich schob das zuerst auf die Tatsache, dass ich sie schob und vielleicht ein wenig zu schnell gegangen war. Ich hatte die Haustüre hinter mir geschlossen und gewartet, was Amy nun tun würde. Ob sie jetzt trotzdem protestieren würde oder einfach nach oben gehen. Doch ich hörte, wie sie 'okay' sagte und losging. Sie hinkte und hielt sich am Treppengeländer fest, als sie dort angekommen war. Und - leider - erst jetzt fiel mir auf, dass sie Schmerzen hatte. Starke Schmerzen. Ich ging auf sie zu und blieb hinter ihr stehen. "Nicht erschrecken.", warnte ich sie vor und hob sie anschließend sachte hoch. Ich trug sie die Treppen nach oben und achtete darauf, dass ihr Fuß nicht am Geländer hängen blieb. Glücklicherweise war meine beste Freundin nicht schwer, sonst hätte ich wohl nicht darauf achten können. Als ich oben angekommen war, stellte ich erleichtert fest, dass ich meine Zimmertüre offen gelassen hatte. Ich trug Amy hinein und setzte sie vorsichtig auf meinem Bett ab. Anschließend richtete ich mich wieder auf und drehte mich zu meinem Kleiderschrank. Während ich die Türe öffnete und nach Klamotten suchte, antwortete ich Amy. "Ich hab deine Frage nicht vergessen. Aber ganz ehrlich: Ich weiß auch nicht genau, warum ich abgehauen bin. Es war mir gerade einfach irgendwie alles zu viel.", meinte ich und zog eine Jogginghose heraus, die mir etwas zu klein war und ein T-Shirt. Ich schloss den Schrank wieder und brachte die beiden Sachen zu Amy. "Zieh die an. Ist trocken. Damit du nicht mehr frierst. Ich bring dir auch noch ein Handtuch für deine Haare.", meinte ich und ging gleich hinaus auf den Flur. Ich zog die Türe hinter mir zu, damit sich Amy umziehen konnte und ging ins Bad. Ich wusste nicht, wie lange Amy brauchen würde, bis sie meine Klamotten angezogen hätte. Deshalb lies ich mir Zeit. Zur Sicherheit. Ich wollte ja nicht reinplatzen, wenn sie nur in Unterwäsche da saß...oder stand. Wobei das wahrscheinlich ein schöner Anblick wäre....Man, was dachte ich schon wieder?! Das lief definitiv in die falsche Bahn. Ich schüttelte den Kopf und zog ein Handtuch aus dem Regal.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDi 26 Mai 2015, 20:25

Amy
Ich blieb stocksteif stehen und versuchte, meinen Fuss nicht einen Millimeter zu bewegen. Ich fürchtete, dass dadurch die Schmerzen noch schlimmer werden könnten. Schon jetzt vernebelten sie meine Sinne, so dass ich von meiner Umwelt kaum noch etwas mitbekam. In einem besonders schlimmen Moment hatte ich sogar Angst, in Ohnmacht zu fallen. Das passierte zum Glück nicht. Trotzdem - noch einmal auftreten würde ich ganz bestimmt nicht. Ich hatte mich bis hierhin gequält, doch jetzt war meine innere Schmerzgrenze erreicht. Mehr hielt ich nicht aus. Ich wollte meinem besten Freund gerade das mit meinem Knöchel beichten, als ich hörte, wie Florian mich davor warnte, mich nicht zu erschrecken. Natürlich erschrak ich trotzdem, als er mich im nächsten Moment hochhob. Aber immerhin war ich so geistesgegenwärtig, ihm die Arme um den Hals zu schlingen und mich ansonsten ruhig zu verhalten, sodass ich mir selbst nicht noch mehr Schmerzen bereitete. Auch Florian achtete genau darauf, meinen verletzten Fuss nicht zu sehr zu bewegen und damit nicht irgendwo anzustossen. Ich versank wiederum in meinen Gedanken. Florian hatte bemerkt, dass ich Schmerzen hatte. Natürlich. Er kannte mich seit dem Kindergarten und hatte schon so viele meiner Ungeschicktheitsanfälle erlebt, dass ich meine Schmerzen nicht vor ihm verbergen konnte. Das war mir noch nie gelungen, und in Zukunft würde es wahrscheinlich weiterhin so sein. Die Frage war nur, ob es überhaupt eine Zukunft für unsere Freundschaft gab. Ich erschrak selbst über diesen Gedanken. Wie kam ich auf einmal auf so eine absurde Idee? Zwischen Florian und mir war doch alles okay - oder? Ich grübelte ziemlich über diese Frage nach, so dass ich nicht recht mitbekam, dass mein bester Freund mich die Treppe hochtrug und von dort aus in sein Zimmer brachte. Erst, als er mich auf dem Bett absetzte, kehrte ich wieder in die Realität zurück. Bevor ich etwas sagen konnte, hatte er sich schon aufgerichtet und umgedreht. Er öffnete die Türe seines Kleiderschrankes und meinte gleichzeitig, er habe meine Frage nicht vergessen. Aber ganz ehrlich wisse er auch nicht genau, warum er abgehauen sei. Es sei ihm gerade einfach irgendwie alles zu viel geworden, fügte er hinzu. Ich nickte, obwohl er mich im Moment nicht sehen konnte. Ich fürchtete, noch immer nicht richtig sprechen zu können. Mein Knöchel hatte nicht aufgehört wehzutun. Die Schmerzen waren zwar nicht so schlimm wie vorher, aber immer noch über meiner Schmerzgrenze. Verdammt nochmal. Wieso musste ich auch nur so ungeschickt sein?! Ich hätte mich selbst verfluchen können, aber das hätte nicht so viel gebracht - die Schmerzen wären dadurch auch nicht weniger geworden. Deshalb liess ich es bleiben. Da schloss Florian die Schranktür auch schon wieder und kam zu mir herüber. Er drückte mir eines seiner T-Shirts und eine Jogginghose in die Hände. Dazu forderte er mich auf, die trockenen Sachen anzuziehen, damit ich nicht mehr frieren würde. Er bringe mir auch ein Handtuch für die Haare, fügte er hinzu, dann verliess er das Zimmer und liess mich allein. Einen Moment lang konnte ich nur so dasitzen und fragte mich, wie aus dem wütenden, aus dem Wohnzimmer fliehenden Florian so schnell wieder der Florian hatte werden können, den ich kannte. Dann fiel mir auf, dass ich ihn vielleicht nicht zu lange warten lassen sollte. Er brauchte gewiss nicht lange, um ein Handtuch zu holen. Ich hingegen brauchte fürs Umziehen sicherlich länger. Vor allem, wenn ich meinen Knöchel nicht bewegen sollte. Deshalb fing ich mit dem Pullover an. Ich liess ihn auf den Boden fallen und schlüpfte in Florians T-Shirt. Das war der einfachere Teil gewesen. Mit meiner Hose hatte ich mehr Mühe - vor allem, weil sie so eng anliegend war. Jetzt, wo sie durchnässt war, wurde dieser Effekt nur noch verstärkt. Ich musste das Herunterziehen immer wieder unterbrechen, weil die Schmerzen in meinem Knöchel unaushaltbar wurden. Irgendwann hatte ich es endlich geschafft, mir die Hose von den Beinen zu streifen. Ich zog auch meine Socken aus, da diese ebenfalls durchnässt waren. Wieder begann mein Knöchel mehr zu schmerzen. In die Jogginghose zu schlüpfen war wiederum einfacher. An beiden Säumen gab es einen Reissverschluss, den man öffnen konnte. So fiel es mir leichter, die Jogginghose anzuziehen. Als ich sie anhatte, setzte ich mich wieder aufs Bett und zog meine Beine hoch. Ich betrachtete meinen Knöchel das erste Mal richtig. Ich sog scharf die Luft ein. Kein Wunder, dass ich solche Schmerzen hatte. Mein Knöchel war mit Hämatomen übersät und auf die doppelte Grösse angeschwollen. Ich musste schlucken. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet, ehrlich gesagt.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDi 26 Mai 2015, 21:29

Florian
Wenn ich schon im Bad war, könnte ich auch gleich eine Schmerztablette für Amy mitnehmen. Es hatte ausgesehen, als hätte sie wirklich starke Schmerzen. Sie hatte nichts gesagt und auch der Ausdruck in ihren Augen hatte darauf hingedeutet. Sie schien irgendwo anders zu sein. Vielleicht zu stark darauf konzentriert, den Schmerz zu ignorieren oder ihn verschwinden zu lassen. Ich öffnete den Wandschrank, nahm eine Packung Schmerztabletten heraus und drückte eine der Tabletten raus. Ich wusste, dass ich in meinem Zimmer noch eine Wasserflasche hatte. Also musste ich nicht zuerst in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Mit dem Handtuch und der Schmerztablette machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Zimmer. Ich wusste nicht, ob Amy schon fertig war. Es dauerte sicher eine Weile, bis sie sich umgezogen hatte. Frauen brauchten sowieso länger. Zumindest brauchte Amy länger als ich und das reichte mir für die Begründung, dass Frauen länger brauchten. So stand ich nun vor der Türe meines Zimmers. Unschlüssig, ob ich einfach hinein sollte, oder ob ich noch warten sollte. Auf den Gedanken, zu kopfen, kam ich gar nicht. Es war immerhin mein Zimmer. In meinem Haus. Wer kam da schon auf den Gedanken, anzuklopfen? Deshalb legte ich meinen Kopf so leise wie möglich an das Holz der Türe und versuchte irgendetwas zu hören. Es war natürlich auch nicht in Ordnung, dass ich lauschte, aber im Moment wusste ich mir nicht anders zu helfen. Ich meinte ein Geräusch zu hören, dass ich als Reißverschluss deuten konnte. Zog sie gerade erst ihre Hose aus? Ich wusste nicht, dass meine Jogginghose an den Beinen Reißverschlüsse hatte. Ich hatte sie nicht mehr oft an. Eigentlich überhaupt nicht, da sie mir zu klein war. Nach diesem Geräusch, beschloss ich doch noch eine Weile zu warten. Ich wollte schließlich nicht einfach so reinplatzen. Okay, das tat ich ja trotzdem. Fünf Minuten später klopfte ich nun doch an die Tür und öffnete sie kurz darauf auch. Ich hätte eigentlich warten müssen, aber Amy saß schon angezogen auf meinem Bett und betrachtete ihren Knöchel. Ich ging auf sie zu und kniete mich vor meinem Bett hin. Das Handtuch legte ich neben meine beste Freundin. "Nimm die.", forderte ich Amy auf und drückte ihr die Schmerztablette in die Hand. Anschließend holte ich die Wasserflasche heran und sah von Amy's Augen zu ihrem Fuß. "Sieht wirklich schmerzhaft aus. Was hast du nur schon wieder gemacht?", fragte ich besorgt. Ich wollte ihren Fuß nicht anfassen. Ich wollte ihr keine weiteren Schmerzen zufügen. Aber ich wusste, dass sich das Ty unbedingt ansehen sollte. Wenn er schon mal da war...
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyMi 27 Mai 2015, 21:16

Amy
Wenn eine gute Fee vorbeikäme und mir einen Wunsch gewährte, würde ich mir wünschen, dass meine Ungeschicktheit verschwände. Es war nicht so, dass mich meine unvergleichbare Tollpatschigkeit im Leben beeinträchtigte. Na ja, das tat sie schon. Aber nicht so, dass ich dadurch in ernsthafte Gefahr geraten wäre oder so. Und ja, manchmal konnten meine Ungeschicktheitsanfälle auch ganz lustig sein. Ich erinnerte mich an zahlreiche Situationen, in denen ich mich mit Florian darüber amüsiert hatte. Eben, meistens passierte nichts Schlimmes. Aber in Momenten wie diesen, wenn die Schmerzen beinahe nicht auszuhalten waren, verfluchte ich meine Ungeschicktheit. Und wiederum war ich an diesem Punkt angekommen, als ich meinen blau angeschwollenen Knöchel betrachtete. Ich wusste nicht, wie lange ich auf dem Bett sass und auf Florians Rückkehr wartete. Es mussten wohl schon ein paar Minuten vergangen sein, als ich ein Klopfen hörte. Im nächsten Moment trat mein bester Freund ein. Warum er wohl so lange gewartet hatte? Vielleicht hatte er befürchtet, ich bräuchte noch mehr Zeit, um mich umzuziehen. In gewissem Sinn stimmte das ja schon, wenn ich mich daran erinnerte, wie lange ich gebraucht hatte, um meine Hose auszuziehen. Aber seit ich in die Jogginghose geschlüpft war, war schon einige Zeit vergangen. Hm. Wäre auch ein wenig peinlich geworden, wenn Florian hineingeplatzt wäre - das hatte er wahrscheinlich vermeiden wollen. Wir waren zwar schon seit Jahren die besten Freunde, aber in Unterwäsche hatten wir den anderen noch nie gesehen. Im Wesentlichen war Unterwäsche nichts anderes als ein Bikini oder eine Badehose. Aber zwischen Badekleidung und Unterwäsche bestand eben doch noch ein gewisser Unterschied. Wie Florian wohl... Nein. Was dachte ich da? War ich jetzt vollkommmen übergeschnappt?! Aber es half nichts: Vor meinem inneren Auge tauchte ein Bild von Florian auf - mit nacktem Oberkörper. Warum zum Teufel dachte ich über so etwas nach?! Florian war mein bester Freund, nicht mehr und nicht weniger. Und vor noch nicht allzu langer Zeit - vor nicht einmal einer halben Stunde - hatte ich einen anderen geküsst. Oh mein Gott. Ich war wirklich übergeschnappt. Wenn Florian wüsste, worüber ich gerade nachgedacht hatte, würde er mich vermutlich gleich in die Irrenanstalt einweisen lassen - zu meinem eigenen Besten. Aber nein. Florian würde das wahrscheinlich nicht übers Herz bringen. Ich würde mich selbst einweisen. Am besten noch heute. Ja. Ich war wirklich im Begriff, so etwas zu tun, als Florian mich aus meinen Gedanken riss. Ausgerechnet Florian. Was für eine Ironie. Er war zum Bett herübergekommen und kniete sich davor hin. So waren wir fast auf Augenhöhe. Er forderte mich auf, 'die' zu nehmen, und drückte mir etwas in die Hand. Es war eine Schmerztablette. Gleichzeitig legte er ein Handtuch neben mich. Danach holte er eine Wasserflasche heran und warf einen Blick auf meinen Knöchel. Dazu meinte er, dass es schlimm aussehe. Und er fragte, was ich schon wieder gemacht hätte. Seine Stimme klang besorgt. Oh je. Es war wirklich so, wie ich es mir gedacht hatte. Er machte sich schon wieder Sorgen um mich, obwohl es ihm selbst nicht gut ging. Mein bester Freund - unverbesserlich. Bevor ich ihm antwortete, nahm ich die Wasserflasche von ihm entgegen und schluckte die Tablette mit einem Schluck herunter. Hoffentlich würden die Schmerzen bald zurückgehen - und verschwinden. Aber so übel, wie mein Knöchel aussah, war die Hoffnung wohl vergebens. Verdammt nochmal. Als ich die Tablette heruntergeschluckt hatte, wandte ich mich meinem besten Freund zu. Ich griff nach dem Handtuch und begann, mir damit die Haare trockenzurubbeln. Gleichzeitig begann ich zu erzählen: "Als du einfach so verschwunden warst, bin ich dir gleich hinterhergerannt. Und weil ich es so eilig hatte, habe ich nicht besonders auf den Weg geachtet." Ich glaubte, er brauchte nicht mehr zu wissen. Was dann passiert war, war logisch. Ich wandte den Blick von meinem besten Freund ab und konzentrierte mich darauf, meine Haare irgendwie trockenzukriegen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDo 28 Mai 2015, 20:23

Florian
Meine beste Freundin hörte ohne zu zögern auf mich. Sie nahm die Wasserflasche entgegen und schluckte die Tablette mit einem kleinen Schluck herunter. Anschließend wandte sie sich mir zu. Sie griff nach dem Handtuch, bevor sie etwas sagte. Und während sie mir erzählte, was passiert war, trocknete sie sich die Haare. Sie meinte, als ich einfach so verschwunden war, wäre sie mir gleich hinterher gerannt. Und weil sie es so eilig hatte, hatte sie nicht besonders auf den Weg geachtet. Ich nickte. Mehr sagte sie nicht und sie musste auch nicht mehr sagen. Den Rest konnte sich jeder denken. Sie war hingefallen. Wie sollte es auch anders sein. Und dieses mal musste es ein besonders übler Sturz gewesen sein. Oder zumindest musste sie übel irgendwo hängen geblieben sein. "Du machst Sachen.", meinte ich leise und kopfschüttelnd. Dann sah ich mich in meinem Zimmer um. Ich wollte Amy eigentlich so schnell wie möglich wieder nach Hause bringen. Aber ich wollte nicht, dass sie fror. Und sie hatte immerhin nackte Füße. Ihre Socken waren bestimmt genauso durchnässt wie der Rest ihrer Klamotten. "Bin gleich wieder da.", meinte ich zu ihr und verließ erneut das Zimmer. Wieder ging ich ins Bad. Ich wusste genau was ich suchte. Erneut öffnete ich unseren Medikamentenschrank und holte eine schmerzlindernde Salbe heraus sowie einen Verband. Damit ging ich wieder zurück zu Amy. Als ich das Zimmer betrat, sah ich etwas um die Ecke flitzen. "So, jetzt hast du Gesellschaft von Feli.", meinte ich grinsend zu Amy, als ich beobachtete, wie die Katze neben ihr aufs Bett sprang. Ich kniete mich wieder davor hin und legte die beiden Utensilien ebenfalls aufs Bett. "Du musst wahrscheinlich kurz die Zähne zusammenbeißen.", informierte ich meine beste Freundin und zog ihr Bein etwas zu mir. Ich fasste sie dabei am Knie an um ihr so wenig Schmerzen wie möglich zu bereiten. Ich öffnete die Salbe und tröpfelte etwas davon auf Amy's verletzten Knöchel. Anschließend begann ich, sie vorsichtig zu verreiben. Ich wusste, dass es ihr weh tat, aber es war das einzige, das ich tun konnte. Doch aus Angst, ihr noch mehr Schmerzen zu bereiten, verteilte ich die Salbe nur grob. Anschließend gab ich noch etwas von der Salbe auf den Verband, den ich anschließend um ihren Knöchel wickelte. Ich verknotete das Ende und sah zu meiner besten Freundin hoch. "Geht's?", fragte ich sie besorgt.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDo 28 Mai 2015, 21:19

Amy
Auf meine Antwort hin nickte Florian. Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich wusste, was er dachte. Und es gab auch gar nicht mehr zu sagen. Immerhin kannte mich mein bester Freund seit dem Kindergarten, und ich war schon immer so ungeschickt gewesen. Auch war es nicht das erste Mal, dass ich hinfiel und mich dabei am Knöchel verletzte. Nur war es dieses Mal besonders schmerzhaft. Leider. Verdammt nochmal. Manchmal könnte ich meine Ungeschicktheit wirklich verfluchen - und auf den Mond schicken oder sonst wohin, wo ich sie los wäre. Leider war das leichter gesagt als getan. Und im Grunde genommen konnte ich mit meiner Tollpatschigkeit ja leben. Nur manchmal... Manchmal wünschte ich, ich würde nicht ständig in eine Wand hineinlaufen oder über etwas stolpern oder mich sonst irgendwie verletzen. Dann würden sich auch Luke, Papa und Florian weniger Sorgen machen, und sie müssten nicht ständig in der Angst leben, ich könnte mich durch meine eigene Ungeschicktheit umbringen. Dass das passieren könnte, war durchaus möglich, das war mir bewusst. Zwar musste dafür wirklich Vieles schiefgehen - aber es war möglich. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian doch etwas sagte. Er meinte mit leiser Stimme, ich würde Sachen machen, und schüttelte dazu den Kopf. Hätte mein Knöchel nicht so geschmerzt, hätte mich seine Reaktion zum Lächeln gebracht. Bevor ich reagieren konnte, fügte Florian hinzu, er sei gleich wieder da. Und schon war er wieder verschwunden. Ich seufzte leise. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Wobei, eigentlich waren Florians Ideen meistens gut. Und ich wusste, dass er mir nie wehtun würde. Eher würde er sich selbst Schmerzen zufügen, als mir auch nur ein Haar zu krümmen. Das wusste ich. Während ich auf Florians Rückkehr wartete, legte ich das Handtuch auf dem Bett ab und kämmte mir mit den Fingern das Haar durch, bis es einigermassen von Knoten befreit war und mir in unordentlichen Locken über die Schultern fiel. Dieses Mal dauerte es nicht so lange, bis mein bester Freund zurückkam. Unmittelbar bevor er das Zimmer betrat, sah ich ein Fellknäuel vorbeihuschen. Florian wandte sich mit einem 'so' an mich und meinte, jetzt hätte ich Gesellschaft von Feli. Dazu grinste er. Florians Katze sprang direkt aufs Bett, was mich dazu veranlasste, ebenfalls zu grinsen. Um ihn zu beruhigen oder ihm sonst irgendetwas zu zeigen, von dem ich nicht wusste, was es war, sah ich grinsend zu Florian. Er kam zum Bett hinüber, kniete sich hin und legte etwas aufs Bett. Ich warf einen Blick darauf, und das Grinsen verschwand von meinem Gesicht. Das eine war eine Tube Salbe, das andere ein Verband. Florian wollte mich verarzten. Oh je. Nicht, weil ich ihm das nicht zutraute. Ich fürchtete mich vor den Schmerzen, die auf mich zukommen würden. Ich streckte die Hand nach Feli aus, die sich neben mir niederliess. Während ich die Katze zu streicheln begann, meinte Florian, ich müsse wahrscheinlich kurz die Zähne zusammenbeissen. Ich nickte nur, da zog Florian auch schon mein Bein zu sich. Dabei berührte er nur mein Knie, um mir keine Schmerzen zu bereiten. Ich beobachtete, wie er ein wenig Salbe auf meinen angeschwollenen Knöchel tat und vorsichtig verteilte. Wie Florian es gesagt hatte, musste ich wirklich die Zähne zusammenbeissen. Himmel. Warum tat das nur so weh?! Was danach folgte, nahm ich nicht wirklich wahr, weil die Schmerzen sich meiner bemächtigten. Allerdings waren sie nicht so schlimm wie vorher, als ich damit aufgetreten war. Florian versuchte, mir möglichst keine Schmerzen zu bereiten, das spürte ich. Aber verhindern konnte er sie leider nicht. Die Schmerzen wurden auch nicht weniger, als er begann, den Verband um meinen Knöchel zu wickeln. Erst, als er damit fertig war und mich fragte, ob es gehe, konnte ich ihn wieder ansehen. Ich nickte. "Du hast dir wirklich Mühe gegeben, mir keine Schmerzen zu bereiten. Dankeschön", murmelte ich. Natürlich war das vorhersehbar gesehen, aber trotzdem hatte ich das Bedürfnis gehabt, diese Aussage zu machen und mich zu bedanken. Als unsere Augen sich erst einmal begegneten, konnte ich meinen Blick gar nicht mehr davon losreissen. Ich versank immer mehr in Florians Augen. Es war wie... Magie.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDo 28 Mai 2015, 21:55

Florian
Meine beste Freundin hatte mich angegrinst, als Feli zu ihr aufs Bett gekommen war. Ich hatte noch aus den Augenwinkeln wahrgenommen, wie sie meine Katze streichelte, bevor ich angefangen hatte, ihren Knöchel zu verbinden. Nachdem ich damit fertig war und gefragt hatte, ob es gehe, antwortete Amy, dass ich mir wirklich Mühe gegeben hatte, ihr keine Schmerzen zu bereiten. Anschließend bedankte sie sich. Sie sprach den ganzen Satz nicht sonderlich laut aus. Es war vielmehr ein murmeln. Trotzdem hatte ich sie problemlos verstanden. Ich grinste sie schief an. "Das war jetzt nicht das, was ich hatte hören wollen...", meinte ich. Normalerweise hätte ich ihr jetzt durch die Haare gewuschelt oder sonst irgendetwas. Aber ich war abgelenkt. Irgendetwas stimmte mit Amy nicht. Dieser Ausdruck in ihren Augen. In diesen wunderschönen, großen, saphirblauen Augen. Diese Situation...als hätte ich sie schon einmal durchlebt. Aber natürlich. Heute Mittag, als ich mit Amy zum Stall gelaufen war. Auf der Bank im Wald. Da war es genau so gewesen. Und auch jetzt musste ich den Drang unterdrücken, mich einfach weiter zu ihr vorzubeugen und sie zu küssen. Warum wollte ich meine beste Freundin küssen? Wieso? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, bewegte sich mein Oberkörper nach vorne. Verdammt, hatten meine Nervenleitungen Schlaftabletten geschluckt? Wenn nicht einmal mein Körper auf mein Hirn hörte. Und in diesem Moment war ich Feli mehr als nur dankbar. Sie quetschte sich zwischen mich und Amy und stieß mit ihrem Kopf gegen mein Kinn. Ich war Amy's Gesicht trotzdem noch so nahe. Aber nicht mehr auf Augenhöhe. Ich gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. Okay, ganz hatte ich das mit dem Kuss nicht verhindern können. Aber wäre es nicht seltsamer gewesen, wenn ich komplett zurück geschreckt wäre? Ich wusste es nicht. "Wird schon.", murmelte ich. Dann richtete ich mich wieder auf und räusperte mich. "Okay, du solltest wieder nach Hause. Ty und Luke machen sich sicher schon Sorgen. Mich wundert's, dass dein Bruder noch nicht angerufen hat, ob du überhaupt bei mir angekommen bist.", meinte ich. Ich packte die Salbe und den restlichen Verband zusammen und brachte sie zurück ins Bad. Als ich beides verstaut hatte, sah ich mich im Spiegel an. Ich öffnete den Wasserhahn und warf mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. "Was machst du nur? Was ist mit dir los?", fragte ich mein Spiegelbild murmelnd. Ich sah mir einige Sekunden lang selbst in die Augen, bevor ich ein Handtuch nahm, mir das Gesicht trocknete und zurück zu Amy ging.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDo 28 Mai 2015, 22:26

Amy
Florians Grinsen wurde schief. Irgendwie wurde sein Gesicht dadurch noch attraktiver. Die leuchtenden, braun-grünen Augen, das markante Kinn, die sanft geschwungenen Lippen, zu einem Grinsen verzogen... In diesem Moment dachte ich nicht einmal daran, dass Florian mein bester Freund war und es da noch einen anderen Mann, nämlich Ty, gab, der mir unmissverständlich seine Gefühle für mich mitgeteilt hatte - und das vor nicht einmal einer Stunde. In diesem Moment konnte ich Florian nur tief in die Augen sehen, alle Gedanken waren fortgewischt. Diese Phase endete abrupt, als Florian meinte, das sei jetzt nicht das gewesen, was er hatte hören wollen. Unwillkürlich fragte ich mich, was er dann hatte hören wollen. Dass es mir gut ging? Aber hätte ich ihn dann nicht angelogen? Aber eigentlich ging es mir doch gut. Besonders in diesem Moment, wenn ich so in seinen Augen versank... Seine wunderschönen Augen... Ich war wirklich wie verzaubert. Unter anderen Umständen hätte ich mich längst selbst als Verrückte bezeichnet und mich verflucht, aber ich war nicht bei klarem Verstand. Plötzlich veränderte sich der Ausdruck in Florians Augen - das merkte ich sofort, weil ich sie so genau betrachtete. Und dann, ich wusste nicht, wie genau, näherten sich unsere Gesichter. Unwillkürlich tauchte ein Bild vor meinem inneren Auge auf, ein Bild von diesem Nachmittag, als wir auf der Bank gesessen hatten. Plötzlich erschien mir der Gedanke, meinen besten Freund zu küssen, als gar nicht so abwegig. Wie es wohl wäre, seine Lippen auf meinen zu spüren? Bevor ich es jedoch herausfinden konnte, quetschte sich Feli zwischen uns. Sie stiess mit ihrem Kopf gegen Florians Kinn, was verhinderte, dass sich unsere Gesichter noch näher kamen. Sie waren sich zwar immer noch so nahe, dass ich seinen Atem auf meinen Wangen spüren konnte. Aber es war mehr als eine Fingerbreite Platz zwischen unseren Lippen. Irgendwie war ich zu verwirrt, um zu reagieren. Ich rührte mich gar nicht, während Florian sich wiederum vorbeugte. Als ich seine warmen, weichen Lippen auf meiner Stirn spüren konnte, schloss ich für einen Herzschlag die Augen. Oh Gott... Hatte Florian mich schon jemals geküsst? Nein. Ich konnte mich nicht daran erinnern. Aber wenn ein einfacher Kuss auf die Stirn von ihm sich so anfühlte... Oh mein Gott... Ich war nahe dran, den Verstand zu verlieren - wegen einem einfachen, kurzen Kuss auf die Stirn. Das war der Beweis. Ich war wirklich komplett übergeschnappt. Florian zog sich wieder etwas zurück und murmelte etwas von es werde schon, dann richtete er sich auf. Die plötzliche Distanz zwischen uns fiel mir sofort auf - und sie fühlte sich nicht gut an. Unsere Nähe vorher war so vertraut, aber gleichzeitig auch aufregend gewesen. Ich konnte es nicht beschreiben. Bevor ich genauer darüber nachdenken konnte, räusperte sich Florian und meinte, ich sollte wieder nach Hause. Ty und Luke würden sich bestimmt schon Sorgen machen. Er wundere sich, dass mein Bruder noch nicht angerufen habe, ob ich überhaupt bei ihm angekommen sei. Ty und Luke? Ich brauchte ernsthaft einen Moment, um mich an die beiden zu erinnern. Bevor dies jedoch geschehen konnte, war Florian schon wieder verschwunden. Mehr als ein bisschen verwirrt sah ich zu Feli, die ihren Kopf in meine Hand drückte. In Gedanken versunken streichelte ich sie, während ich darüber nachgrübelte, was da gerade zwischen Florian und mir passiert war. Oder fast passiert war. Irgendwann hörte ich auf, sie zu streicheln, rutschte zum Rand des Bettes und sammelte meine nassen Sachen zusammen. Ich legte sie auf einen Haufen. Dann stand ich vorsichtig auf, ohne meinen verbundenen Fuss zu belasten. Ich drehte mich gerade zur Tür, als Florian hereinkam. Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyDo 28 Mai 2015, 23:45

Florian
Als ich wieder zurück in mein Zimmer gekommen war, lächelte Amy mich schwach an. Ich stellte schnell fest, dass sie ihre nassen Klamotten auf einen Haufen gelegt hatte. Ich grinste sie an. "Brauchst du eigentlich noch Socken oder meinst du, du hältst die Kälte an den Füßen aus, bis ich dich ins Auto gebracht hab?", fragte ich meine beste Freundin. Ich wollte schließlich nicht, dass sie krank wurde. Wahrscheinlich wurde sie das nach ihrer Aktions sowieso, aber dann konnte ich mir einreden, dass ich nicht daran Schuld war. Dass ich alles dagegen versucht hatte. Auch wenn ich mir trotzdem noch Sorgen um sie machen würde. Da war ich mir sicher. Ich ging in mein Zimmer und suchte irgendwo nach einer Stofftasche. Unter meinem Schreibtisch hatte ich schließlich eine gefunden. Ich hatte sie letztes Jahr genommen, um meine Bücher zu transportieren. Als wir sie zum Schuljahresende abgeben mussten. Seitdem lag sie dort. Mit der Stofftasche ging ich auf Amy's Kleiderhaufen zu und warf die nassen Sachen hinein. Feli streifte mir dabei die ganze Zeit um meine Beine und ich streichelte sie am Kopf. "Wo hast'n Moe gelassen?", fragte ich sie grinsend, während sie weiter um meine Beine schnurrte. Sie sah mich kurz ratlos an, dann machte sie weiter, als wäre nichts gewesen. "Okay, unten.", meinte ich lachend. Ich hatte beinahe vergessen, dass Amy im Zimmer stand. Als ich jedoch aus den Augenwinkeln ihre Beine wahrnahm, richtete ich mich wieder räuspernd auf. Irgendwie war es mir in diesem Moment etwas peinlich, dass Amy mich so gesehen hatte. Wenn ich so mit einer Katze sprach. Mit einer Katze! Manchmal hielt ich mich selbst für verrückt. Vor allem heute. Oder in letzter Zeit. Ich verhielt mich Amy gegenüber merkwürdig. Das fiel ja sogar mir selbst auf. Aber warum? Ich wusste es nicht. Ich wusste auch nicht, warum ich auf einmal den Drang gehabt hatte, meine beste Freundin zu küssen. So etwas durfte nicht passieren. Vor allem nicht bei mir. Bei mir! Florian Pirchl! Der Typ, der Frauen so sehr verabscheute, wie ein Mensch mit Arachnophobie Spinnen leiden konnte. Okay, vielleicht war dieser Vergleich doch etwas krass. Aber warum hatte ich das Bedürfnis jemanden zu küssen? Ich sah mich im Zimmer um, um mich von diesen Gedanken abzulenken. Hatten wir irgendetwas vergessen. Brauchte Amy noch etwas, außer vielleicht Socken?
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 18 EmptyFr 29 Mai 2015, 17:25

// Mir ist gerade aufgefallen, dass Amy tatsächlich mal bei Flo zu Hause ist - wir haben es also doch noch geschafft ;P

Amy
Als Florian mein Lächeln sah, erwiderte er es mit seinem typischen Grinsen. Hm. Wenn er dieses Grinsen auf dem Gesicht hatte, musste einfach alles in Ordnung sein. Oder? Hatte ich mir vorhin den besonderen Ausdruck in seinen Augen nur vorgestellt? Hatte ich nur darüber nachgedacht, wie Florian sich näher zu mir herübergebeugt hatte? Hatte ich mir nur eingebildet, dass er mich hatte küssen wollen? So blöd es klang: Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, ob diese Szene vorher nur meiner Fantasie zu verdanken war oder ob sie wirklich passiert war. So, wie Florian mich jetzt angrinste, dachte ich nicht daran, dass es real gewesen war. Ich war wirklich übergeschnappt. Jetzt hatte ich schon Wahnvorstellungen. Meine Güte. Mein bester Freund riss mich aus meinen Gedanken, als er fragte, ob ich eigentlich noch Socken bräuchte oder ob ich meine, die Kälte an den Füssen auszuhalten, bis er mich ins Auto gebracht hätte. Ich überlegte kurz, was ich auf diese Frage antworten sollte. Zwar fühlten sich meine Füsse wirklich nicht warm an - was auch kein Wunder war. Aber für die kurze Strecke von der Haustür bis zur Garage und von der Auffahrt bei uns bis ins Haus würde ich wahrscheinlich keine Socken brauchen. Die Socken würden in die Wäsche wandern, doch wenn ich sie eigentlich gar nicht brauchte, musste ich sie auch nicht anziehen. In der Zwischenzeit hatte Florian eine Stofftasche hervorgenommen und meine nassen Sachen reingestopft. Feli war unterdessen vom Bett heruntergesprungen und streifte nun um die Beine meines besten Freundes. Lächelnd beobachtete ich die Katze. Ich war sowohl eine Hunde- als auch eine Katzenfreundin, wobei ich zugeben musste, dass mein Herz doch eher für Hunde schlug. Vor allem für Cookie. Er war jetzt schon so lange bei uns, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen konnte, ohne ihn zu leben. Wenn ich zu Hause wäre, nahm ich mir vor, würde ich ihm ausgiebige Streicheleinheiten geben. Oh ja. Das hatte er verdient. Das tat ich viel zu selten - vor allem in letzter Zeit. Ich wurde wieder aus meinen Gedanken gerissen, als Florian sich zu seiner Katze herunterbeugte und ihren Kopf streichelte. Er fragte sie, wo sie denn Moe gelassen hatte. Stimmt. Die Familie Pirchl hatte zwei Katzen. Aber Moe hatte ich bis jetzt nirgendwo gesehen. Feli schien das nicht besonders zu interessieren. Sie strich weiterhin um Florians Beine herum und schnurrte wie ein Motor. 'Okay', meinte Florian wieder und fügte ein 'unten' hinzu. Dazu lachte er. Mein Lächeln wurde zu einem Grinsen, und mein Herz schlug unwillkürlich schneller. Ich wusste wirklich nicht, was mit mir los war. Vielleicht waren es die Nachwirkungen der K.O.-Tropfen. Oder die Schmerztablette begann zu wirken. Auf einmal richtete sich Florian wieder auf und räusperte sich, als ob es ihm peinlich war, was er gemacht hatte. Ein verwirrter Ausdruck huschte über mein Gesicht. Was war ihm peinlich? Und warum? Hatte ich mir das vorher etwa doch nicht eingebildet? Mein Herz klopfte nochmals schneller. Oh Gott. Bevor ich hier noch auf dümmere Gedanken kam, sollte Florian mich nach Hause bringen. Ja. Das wäre wohl das Beste. Weil mir auffiel, dass Florians Jacke noch immer um meine Schultern lag, streifte ich sie ab und legte sie auf das Bett, neben das feuchte Handtuch. Dann hinkte ich los und kam mir dabei vor wie eine alte, gebrechliche Frau. Ein komischer Gedanke. Ich hinkte weiter Richtung Zimmertür. Bei Florian und Feli angekommen blieb ich stehen und ging in die Knie, um Feli kurz zu streicheln. "Na, du? Wir sehen uns sicher bald wieder", verabschiedete ich mich von der Katze und strich ihr nochmals über den Kopf, bevor ich mich aufrichtete. Zu schnell. Kurz verlor ich das Gleichgewicht, doch ich konnte mich mit einem Schritt zur Seite selbst auffangen. Doch nicht ohne Folgen. Ich war mit meinem verletzten Fuss aufgetreten. Ich musste mir einen Schmerzensschrei verkneifen. Verdammt nochmal. Ich hätte lieber gar nicht gehen sollen. Aber das liess sich jetzt nicht mehr ändern. Mir kamen fast die Tränen, während der Schmerz in meinem Knöchel wütete und nur langsam etwas abebbte.
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