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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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Soulweeper




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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 24 Nov 2014, 19:58

Florian
Inzwischen hatte ich schon fast vergessen, warum Dr. Borden überhaupt ins Zimmer gekommen war. Doch er frischte meine Erinnerung schnell wieder auf, indem er sagte, dass er gerne eine kurze Untersuchung bei Amy durchführen würde, insofern wir keine Fragen mehr hätten. Es würde nur ein paar Minuten dauern und wäre mehr eine Kontrolle, als eine richtige Untersuchung. Ich hatte natürlich nichts dagegen. Es war wohl sowieso mehr an Amy gerichtet, als an mich. Meine beste Freundin nickte und ich schob meinen Stuhl etwas zurück. Schließlich wusste ich nicht, wie viel Platz Ty benötigen würde. Mir war nicht klar, dass man für eine kurze Untersuchung nicht so viel Platz brauchte. Das stellte ich erst fest, als ich Ty bei der Untersuchung beobachtete. Auch mir fiel auf, dass er sehr sanft mit Amy umging. Jedoch konnte auch ich nicht sagen, ob er das mit allen Patienten - vielleicht auch bevorzugt Patientinnen - tat oder nur bei Amy. Dazu kannte ich diesen Typen zu wenig. Und im Moment war ich mir, ehrlich gesagt, auch nicht sicher ob ich ihn so gut kennen wollte. Er hatte Amy's Puls gemessen, ihren Herzschlag abgehört und ihr mit einer Lampe in die Augen geleuchtet. Das waren alles Untersuchungen, denen man sich bei den Hausärzten auch meistens unterziehen musste. Aber es war ja schließlich nur eine kurze Kontrolluntersuchung. Was sollte ich da schon mehr erwarten? Es dauerte nicht lange, da war die Untersuchung vorbei. Dr. Borden packte seine Tasche wieder zusammen und verabschiedete sich dann von mir. Anschließend versprach er Amy später nochmal vorbei zu schauen. Ich grinste. Darauf würde sich meine beste Freundin mit Sicherheit freuen. Und vielleicht würden sie auch mehr miteinander reden, wenn ich nicht da war. Wenn dieser Arzt wirklich auf meine beste Freundin stand, dann wollte er das vor ihren beste Freund wahrscheinlich nicht direkt zum Ausdruck bringen. Außerdem musste ich zurück zum Hof, mich um Teddy und Doc Holliday kümmern. Mein Wagen stand auch noch dort auf dem Kiesparkplatz. Nachdem Ty das Zimmer verlassen hatte, waren ich und Amy einen Moment still. Schließlich drehte sie sich zu mir um. Ihre großen, saphirblauen Augen sahen mich neugierig an, als sie mich fragte, wie ich ihn finden würde. Ich lachte auf und rutschte wieder ein Stück näher zu ihr ans Bett. "Naja, was soll ich sagen? Er hat definitiv was drauf.", begann ich. "Und er ist Arzt. Was dir ja nur zugute kommen sollte.", ich zwinkerte Amy scherzhaft an. Sie wusste, wie ich es meinte. Da war ich mir sicher. "Wie gesagt, ich hab' noch keinen kennengelernt, der eine - auch nur ansatzweise ähnliche - Laufbahn vorlegen konnte. Wer weiß, vielleicht lernt ihr euch später ja besser kennen. Wenn er nochmal vorbei kommt und ich nicht da bin. Und dein Bruder und dein Vater." Ich sah zur Türe. "Apropo, wo bleiben die eigentlich?", fragte ich lachend.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 24 Nov 2014, 20:35

Amy
Florians erste Reaktion auf meine Frage war ein Lachen. Natürlich. Ich benahm mich so lächerlich, dass ich glatt auch auflauchte. Florians Lachen wirkte einfach ansteckend auf mich. Bald musste ich jedoch wieder damit aufhören, weil meine Rippen schmerzten. Ich hatte ganz vergessen, dass ich mir einige Prellungen geholt hatte. Und das bereute ich jetzt. Aua. Ich verzog kurz das Gesicht, hatte mich jedoch bald wieder im Griff. Grinsen konnte ich immer noch - und da tat mir nichts weh. Florian war unterdessen wieder etwas näher an mein Bett herangerutscht. Er begann mit einem 'na ja'. Das verunsicherte mich zugegebenermassen ziemlich. Was sollte das jetzt heissen? Bevor ich noch genauer nachfragen konnte, fragte Florian, was er denn sagen solle. Damit spannte er mich noch mehr auf die Folter. Ich wollte endlich wissen, was er zu Ty zu sagen hatte! Da erlöste er mich endlich. Er habe definitiv was drauf, begann Florian. Und er sei Arzt. Was mir ja nur zugute kommen sollte. Dazu zwinkerte er mir zu. Ich brauchte nur einen Moment, um zu begreifen, was er damit meinte. Ty war Arzt. Ich hatte mindestens einen Ungeschicktheitsanfall pro Tag. Manchmal konnte es da schon vorkommen, dass ich mir etwas verstauchte oder aufschürfte. Oder in Ohnmacht fiel, weil Blut floss. Oh je, schon beim Gedanken an die rote Flüssigkeit wurde mir schwindelig. Zum Glück konnte ich mich schnell ablenken - ich musste nur an Ty denken. Ja, Florian hatte Recht. Er könnte mir definitiv helfen, wenn ich wieder einmal einen Ungeschicktheitsanfall hatte. Einen, der nicht so glimpflich ausging. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian weitersprach. Wie gesagt, er habe noch keinen kennengelernt, der eine - auch nur ansatzweise - ähnliche Laufbahn vorlegen könne. Stimmt, ich kannte auch niemanden, der so viel hatte überspringen können wie Ty. Es war wahrhaft beeindruckend. Wer wisse, fuhr mein bester Freund fort. Vielleicht würden wir uns später ja besser kennenlernen. Wenn er noch einmal vorbei komme und er nicht da sei. Und mein Bruder und mein Vater. Ja, ich hoffte auch, dass Ty und ich uns besser kennenlernen würden. Mein erster Eindruck von ihm war fantastisch. Er war Arzt. Er sah gut aus. Er war charmant. Er war fürsorglich. Er ging sehr sanft und rücksichtsvoll mit mir um. Er war unglaublich intelligent. Und sein Lächeln brachte mich um den Verstand. Ich wurde wieder von meiner Schwärmerei für Ty abgelenkt, als Florian zur Tür hinübersah und mit einem 'apropos' fragte, wo die denn eigentlich blieben. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, wen er meinte. Nämlich nicht Ty - Ty war ja auch nur eine Person, und ich war noch so weit bei Verstand, dass ich realisierte, dass Florian 'die' gesagt hatte. Also mehr als eine Person. Mein Bruder und mein Vater, fiel es mir wieder ein. Ja, Florian hatte Luke ja benachrichtigt. "Ich weiss nicht", antwortete ich auf seine letzte Frage. "Bestimmt werden sie bald kommen", fügte ich hinzu. Aber etwas musste ich nun doch noch von Florian wissen, bevor meine Familie hier eintreffen würde. "In diesem Fall bist du mir nicht böse, dass ich mich Hals über Kopf in einen fremden Typen verliebt habe?", fragte ich ihn und lächelte ihn dabei fast schüchtern an. Eine Spur des Hundeblicks war in meinen Augen zu sehen. Ich konnte es nicht verhindern.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 24 Nov 2014, 20:56

Florian
Es schien, als würde Amy einige Momente über meine Antwort nachdenken. Vielleicht ging sie in Gedanken meine Argumente auch noch einmal durch. Das konnte ich mir bei ihr wirklich gut vorstellen. Ich musste einfach grinsen, wenn ich Amy ansah und sie so verliebt drein blickte. Ja, sie konnte es nicht verbergen. Zumindest nicht vor mir. Nachdem ich gefragt hatte, wo 'die' - Luke und ihr Vater - denn blieben, brauchte sie ein paar Momente, bis sie verstanden hatte, was ich meinte. Sie antwortete mir, sie wisse es nicht. Aber sie würden bestimmt bald kommen, fügte sie noch hinzu. Ich nickte. Ja, vielleicht hatte Amy's Vater etwas auf der Arbeit erledigen müssen. Es war zwar Sonntag, aber er war Manager, da konnte soetwas schonmal passieren. Ich sah aus dem Fenster. Ich sollte wirklich allmählich zu den Pferden gehen. Bevor es wirklich dunkel wurde. Und das wurde es im Dezember leider ziemlich schnell. Aber ich wollte Amy nicht alleine hier lassen. Ich würde erst gehen, wenn ihr Vater und Luke da wären. So, wie gestern Abend. Manchmal musste ich mir selbst eingestehen, dass ich mir wohl viel zu viele Sorgen um Amy machen, als es für einen besten Freund normal wäre. Aber ich kannte sie eben zu gut, um zu wissen, dass sie es immerwieder hinbekam, Opfer ihrer 'Ungeschicklichkeitsanfälle' zu werden. Und diese könnten leider auch schlecht enden. Meine beste Freundin riss mich aus meinen Gedanken, als sie mich fragte, ob ich ihr in diesem Falle nicht böse sei, dass sie sich Hals über Kopf in einen fremden Typen verliebt hatte. Ich sah ihr in die großen, saphirblauen Augen in denen eine Spur ihres Hundeblicks zu sehen war. Diese Augen...mit diesem Blick. Da konnte ich nicht böse sein oder widersprechen. Nicht, dass ich ihr böse wäre. Aber falls ich das jemals sein sollte, dann war diese Emotion sofort weggeblasen, wenn ich in die Augen meiner besten Freundin sah. Ich lächelte sie an. "Amy, ich hab' dir doch gestern gesagt, dass ich mich für dich freuen würde!", versicherte ich ihr. "Warum sollte ich dir böse sein? Du hast mir versprochen, mich nicht zu vergessen. Ich bin mir sicher, dass du das nicht tun wirst.", fuhr ich ruhig fort. "Mann, Amy, ich freu mich für dich! Ist doch schön, wenn du verliebt bist. Wenn du vielleicht sogar deinen absoluten Traumtypen gefunden hast." Ich stand auf und beugte mich zu ihr vor. Vorsichtig umarmte ich meine beste Freundin. "Ich freu mich wirklich für dich. Schnapp ihn dir!", ordnete ich ihr leise an, lies sie wieder los und setzte mich grinsend auf meinen Platz. Kaum eine halbe Minute später, klopfte es an der Türe. "Das wird wohl nicht schon wieder Dr. Borden sein? Ich schätze, dein Vater und dein Bruder haben's jetzt auch her geschafft.", meinte ich grinsend zu Amy.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 24 Nov 2014, 21:27

Amy
Florian sah mir in die Augen - und ich wusste, dass mein Hundeblick wirkte. Ich musste ihn nur andeuten, schon hatte ich Florian an der Angel. Das war natürlich nicht das, was ich wollte. Ich hatte den Hundeblick ja nicht einmal bewusst aufgesetzt, es passierte einfach. Automatisch, quasi. Als mein bester Freund mich nun anlächelte, musste ich sein Lächeln erwidern. Auch das passierte automatisch. Er sprach mich mit meinem Namen an und erinnerte mich daran, dass er mir doch gestern gesagt habe, dass er sich für mich freuen würde. Stimmt, das hatte ich nicht vergessen. Wäre auch ein wenig komisch, es war ja vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden gewesen. Warum sollte er mir böse sein, wollte Florian jetzt wissen. Ich hätte ihm versprochen, ihn nicht zu vergessen. Und er sei sich sicher, dass ich das nicht tun werde. Ich hatte gerade sagen wollen, dass das auch wirklich so sein würde, da sprach mein bester Freund schon weiter. 'Mann, Amy', begann er wieder und drückte aus, wie sehr er sich für mich freute. Es sei doch schön, wenn ich verliebt sei. Wenn ich vielleicht sogar meinen absoluten Traumtypen gefunden hätte. Ich konnte nicht verhindern, an dieser Stelle verträumt vor mich hinzulächeln. Mein Traumtyp. Ty. Ja, er hatte definitiv etwas von meinem Traumtypen. Gut aussehend, charmant, fürsorglich, sanft und ein umwerfendes Lächeln. Und wer wusste, welche anderen Qualitäten ich an ihm entdecken würde, wenn ich ihn erst einmal näher kennenlernte? Ich hoffte, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Ich wurde von meinen Gedanken abgelenkt, als Florian aufstand. Er beugte sich zu mir vor, um mich zu umarmen. Dabei ging er sehr vorsichtig vor, als wüsste er von meinen Schmerzen wegen der Prellungen. Lächelnd erwiderte ich die Umarmung, und es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis ich mich entspannte. Hier, in Florians Armen, fühlte ich mich sicher und geborgen. Dieses Gefühl überkam mich jedes Mal, wenn er seine Arme um mich schlang, und dieses Mal war es nicht anders. Dicht an meinem Ohr flüsterte Florian, dass er sich wirklich für mich freue, und er ordnete mir an, mir ihn zu schnappen. Das brachte mich zum Lachen. Ich konnte nicht aufhören, während Florian sich wieder von mir löste, sich an seinen Platz setzte und vor sich hingrinste. Ich konnte es verstehen. Ich benahm mich wirklich total daneben. So kannte Florian mich gar nicht. So kannte ich mich selbst nicht. Es war wirklich total lächerlich - aber ich konnte nicht anders. Und immer wieder musste ich an Ty denken. Sein Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf, und ich musste lächeln. So kam es, dass mich das Klopfen an der Tür ziemlich erschreckte. Florian meinte, das werde wohl nicht schon wieder Dr. Borden sein. Und er fügte hinzu, er schätze, mein Vater und mein Bruder hätten es jetzt auch her geschafft. Er grinste mich an. Ich lächelte zurück, noch immer an die Gedanken an Ty gebunden. "Herein", rief ich, damit Luke und Dad nicht noch länger warten müssten. Es waren tatsächlich die beiden, die durch die Tür traten. Sofort kamen sie zu mir herüber. "Amy! Was machst du denn für Sachen?", kam es Luke über die Lippen. Mein Vater sagte zwar nichts, sah aber nicht weniger besorgt aus. "Mir geht es gut, es ist alles in Ordnung", erklärte ich, während die beiden zum Bett herüberkamen. Sie umarmten mich, ehe sie mich wieder losliessen und sich zwei Stühle nahmen. "Aber erzähl', was ist genau passiert?", wollte Dad wissen. Hilfesuchend sah ich zu Florian. "I... Ich kann mich nicht erinnern", musste ich nach ein paar Momenten des Überlegens zugeben. Ich wusste zwar, dass ich vom Pferd gefallen war. Aber wie das passiert war? Ich schluckte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyDi 25 Nov 2014, 19:27

Florian
Ich lachte kurz auf, als Amy durch das Klopfen erschrak. Sie war wahrscheinlich ziemlich in Gedanken gewesen. Gedanken an Dr. Ty Borden. Noch immer beeindruckte mich der Lebenslauf dieses Mannes. Und noch immer fühlte ich mich etwas minderwertig, wenn ich daran dachte. Es musste genug Menschen geben, die stolz auf ihn waren. Die ihn vielleicht sogar als Wunderkind abstempelten. Aber wenn ich ehrlich war, würde ich das nicht wollen. Ich mochte mein Leben. So unbeeindruckend wie es war. Ich hatte keine Erwartungen zu erfüllen. Im Gegensatz zu Dr. Borden - wie ich vermutete. Wer derartige Leistungen vollbringt muss wahrscheinlich unter einem hohen Erwartungsdruck seines Umfeldes stehen. Da dachte keiner, dass ihm ein, vielleicht sogar gravierender, Fehler unterlaufen könnte. Nicht bei einem solchen Wunderknaben. Aber warum verglich ich mich nun mit diesem Arzt? Ich wusste es nicht. Ich sah zu Amy, die mich angrinste und schließlich ein 'Herein' zur Tür rief. Ich sah zur Türe und grinste, schon fast erleichtert, als Luke und Amy's Vater herein kamen. Die beiden kamen sofort zu Amy ans Bett und Luke fragte seine Schwester sogleich, was sie denn für Sachen mache. Ich verkniff mir ein Lachen. Natürlich war diese Situation alles andere als Lustig. Aber inzwischen waren wir es alle gewohnt, dass Amy ab und an etwas passierte. Ich sah zu ihrem Vater, der zwar nichts sagte, aber auch besorgt auf seine Tochter herab sah. Amy erklärte jedoch gleich, dass es ihr gut ginge und alles in Ordnung seie. Ich beobachtete, wie meine beste Freundin von beiden umarmt wurde und anschließend zwei weitere Stühle an das Bett geschoben wurden. Amy's Vater hatte seine Stimme nun wohl auch wieder gefunden, denn er forderte Amy auf, zu erzählen, was passiert war. Ich sah zu meiner besten Freundin. Hoffentlich wusste sie es noch! Obwohhl ich zugeben musste, dass die Wunde an ihrem Hinterkopf alles andere als gut aussah. Sie sah mich an und ich meinte einen kleinen 'Hilfeschrei' in ihren Augen zu sehen. Schließlich gab sie zu, das sie sich nicht erinnern könne. Ich seufzte und auch ihr Bruder und ihr Vater schienen nicht begeistert aus. "Ich weiß nur so viel, dass du mich während deines Ausrittes angerufen hast. Ich hab's nicht gehört.", gestand ich und sah kurz auf die weiße Bettdecke, ehe ich wieder in die Runde sah. "Du hast mir auf die Mailbox gesprochen, wo ich bleiben würde, ob ich schon wach wäre und so weiter. Aber das ist jetzt ja eigentlich unwichtig. Aufeinmal hast du irgendwas gemurmelt, dass ein Motorradfahrer aus dem Wald käme. Er hätte Gas gegeben und ist wohl einfach an dir vorbeigerauscht. Teddy kann Motorräder nicht leiden, du bist gestürzt.", brachte ich meine Erzählung zuende. "Zumindest hab' ich das so aufgefasst. Ich bin gleich los, als ich die Nachricht abgehört hab. Amy war schon bewusstlos, als ich sie gefunden hab, den Krankenwagen hab' ich schon früher gerufen. Sicher ist sicher, dachte ich mir." Ich sah meine beste Freundin an. Ich wusste, dass sie nicht gerne ins Krankenhaus kam, aber ich wollte einfach sichergehen, dass es ihr gut ging.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyDi 25 Nov 2014, 21:03

Amy
Es war mir wirklich peinlich, dass ich mich nicht an den Unfallhergang erinnern konnte. Ich spürte, wie meine Wangen heiss wurden, als Florian seufzte und der Blick meines Vaters und meines Bruders noch besorgter wurde. Dabei hatte ich doch erst vor wenigen Momenten versichert, dass alles in Ordnung war. War es ja auch. Natürlich fühlte ich mich nicht topfit, aber das war nichts Ungewöhnliches unter den gegebenen Umständen. Und eigentlich fühlte ich mich ja ziemlich gut. Das musste, zugegebenermassen, an Ty liegen. Nicht an seiner guten Behandlung. An ihm selbst. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian zu sprechen begann. Offensichtlich hatte er meinen hilfesuchenden Blick bemerkt. Er kannte mich schon so lange, dass er die kleinsten Veränderungen in meiner Mimik und Gestik wahrnehmen konnte, ja, in meinem Blick. Und umgekehrt war es genauso. Es gab nur sehr selten Momente, in denen ich keine Ahnung hatte, was Florian dachte. Vorher war so ein Moment gewesen. Als ich ihn gefragt hatte, was er von Ty hielt. Wieder einmal wurde mir bewusst, wie wichtig mir die Meinung meines besten Freundes war. Hätte er gesagt, dass er überhaupt nichts von ihm hielt... Dann würde ich mich wohl schon wieder von Ty entverlieben müssen. Aber zum Glück war das nicht der Fall. Ich hörte Florian nun zu, als er erklärte, wie es zu meinem Unfall gekommen war. Er begann damit, er wisse nur so viel, dass ich ihn während meines Ausrittes angerufen hätte. Er habe es nicht gehört. Dabei schien er ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich sah ihn an und wollte ihm versichern, dass er das doch nicht hatte ahnen können und dass er sich ganz gewiss keine Vorwürfe machen müsste, doch er sah nur kurz auf die weisse Bettdecke, bevor er weitererzählte. Ich hätte ihm auf die Mailbox gesprochen, wo er bleiben würde, ob er schon wach wäre und so weiter. Aber das sei jetzt ja eigentlich unwichtig, fügte er hinzu. Und dann begann die eigene Erzählung vom 'Unfall', auch wenn Florian ihn nicht gesehen, sondern quasi nur gehört hatte, im Nachhinein. Auf einmal hätte ich irgendwas gemurmelt, dass ein Motorradfahrer aus dem Wald käme. Urplötzlich wurde mir kalt. Florian erzählte weiter, er hätte Gas gegeben und sei wohl einfach an mir vorbeigerauscht. Teddy könne Motorräder nicht leiden, ich sei gestürzt. Obwohl es 'nur' drei mehr oder weniger harmlose Sätze waren, kam es mir so vor, als habe mein bester Freund mir gerade eine Gruselgeschichte erzählt. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, und ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Ich konnte nicht sehen, dass mein Gesicht jegliche Farbe verlor. Ich konnte nur auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand starren und war nicht mehr fähig, meinem besten Freund länger zuzuhören. Zumindest habe er das so aufgefasst, begann er wiederum. Er sei gleich los, als er die Nachricht abgehört habe. Er nannte meinen Namen und erklärte, ich sei schon bewusstlos gewesen, als er mich gefunden habe, den Krankenwagen habe er schon früher gerufen. Sicher sei sicher, habe er sich gedacht. Ich konnte immer noch nur auf den Punkt an der Wand starren und spürte die Blicke, die nun auf mir lagen, nicht. Die drei Männer, die mir in meinem Leben am meisten bedeuteten, sahen mich allesamt an. Ich glaubte sogar, Stimmen zu hören, aber ich konnte nicht darauf reagieren. Vor meinem inneren Auge spielte sich die Szene im Wald nochmals ab. Ich erinnerte mich. Und auf einmal kam die Angst. Sie packte mich und liess mich nicht mehr los.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyFr 28 Nov 2014, 19:42

(Irgendwie hat es den Post nicht gesendet und jetzt ist zum 2x alles weg -.- Mad )

Florian
Nachdem ich meine Erzählung zuende geführt hatte, sah ich in die Runde. Amy war immer blasser geworden und auch ihrem Vater und Luke sah man ihre Besorgnis mit jedem Satz mehr an. Sie waren offensichtlich schockiert darüber, dass ein Motorradfahrer aus dem Wald gekommen war. Noch dazu auf einer Strecke, die für ihn eigentlich verboten war. Mich schockierte das genauso. Ich konnte es nicht glauben, dass es Leute gab, die soetwas machten. Und vorallem, die dann noch so schnell fuhren! Wenn er wenigstens im Schritttempo angekommen wäre, dann hätte man noch darüber diskutieren können. Vielleicht hätte er sich einfach verfahren oder sonst etwas. Aber nicht so schnell. Nicht, dass er auch noch beschleunigt, als er ein Pferd mit Reiterin wahrgenommen hatte. Ich sah zu meiner besten Freundin. Sie hatte Glück gehabt, es hätte noch viel schlimmer kommen können. Trotzdem machte ich mir Sorgen um sie. Vorallem jetzt, wenn sie einfach nur stur auf die leere, weiße Wand ihr gegenüber sah. Ihre Augen waren so ausdruckslos, dass ich nicht wusste, was ich davon halten sollte. Erst Amy's Vater riss mich wieder aus meinen Gedanken. Er meinte, er überlege, ob er eine Anzeige gegen Unbekannt aufgeben sollte. Ich nickte. Das würde ich nur unterstützen. Es war zwar unwahrscheinlich, dass man den Täter schnappte, aber man sollte nichts unversucht lassen. Wer weiß, wie oft der Motorradfahrer noch auf dieser Strecke fahen würde? Wie viele Reiter würden ihm noch zum Opfer fallen? Wenn man die Möglichkeit dazu hatte, sollte man etwas dagegen unternehmen. Und das konnten sie jetzt tun. Ich war selbst schockiert, dass ein Motorradfahrer aus dem kleinen Wäldchen gekommen war. Auf einer Strecke, die für ihn offensichtlich verboten war. Und dann auch noch so schnell! Man hätte vielleicht darüber diskutieren können, dass es in Ordnung gewesen wäre, wenn er im Schritttempo entgegen gekommen wäre. Vielleicht hatte er sich verfahren oder sonst irgendetwas. Aber man konnte das nicht behaupten, wenn er mit sehr hohem Tempo angerast kam. Und anscheinend auch noch beschleunigte, als er Pferd und Reiterin sah. Das konnte es nicht geben! Natürlich war mir auch klar, dass die Polizei wahrscheinlich nicht richtig ermitteln würde, wenn ihr der Fall aussichtslos erschien. Aber vielleicht könnten sie vor Ort Reifenspuren feststellen und sie sichern. Anhand des Reifenprofils könnte man vielleicht die Marke des Bikes ermitteln. Wahrscheinlich würde das auch nicht unbedingt weiterhelfen, aber es wäre ein Anfang. Und man könnte sagen, man habe es versucht. Ich sah wieder zu Amy und stellte fest, dass sie noch immer diesen ausdruckslosen Blick in den Augen hatte. "Amy? Alles gut?", fragte ich sie deshalb vorsichtig. "Alles gut? Nichts ist gut. Sie liegt im Krankenhaus, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.", informierte mich Luke über Amy's Bett hinweg. Ich sah ihn an. "Das ist mir aufgefallen Luke. Bleib' mal ruhig. Natürlich ist es nicht schön, dass sie jetzt hier liegt. Aber ihr hätte noch viel schlimmeres passieren können.", versuchte ich Amy's Bruder zu beruhigen. Ich konnte ihn verstehen. Er war sauer. Schließlich war es seine kleine Schwester, die hier auf diesem Bett lag. Trotzdem sollte man froh sein, dass es 'nur' ein Schädel-Hirn-Trauma sein konnte. Sie hätte sich genauso gut das Genick brechen können. Was wesentlich tragischer wäre. Ich sah wieder zu Amy und wartete auf eine Antwort. Ich würde nicht gehen, ehe sie mir geantwortet hatte. Draußen wurde es immer dunkler und ich wusste, dass ich noch die Pferde versorgen musste. Doch das war mir im Moment nicht so wichtig, wie meine beste Freundin. Doc Holliday musste dann eben heute zurückstecken. Noch mehr, als er es sowieso schon tat. Aber der Wallach nahm es nicht übel. Dafür war ich ihm wirklich dankbar. Doch ich wusste noch nichteinmal, wie ich zum Hof kommen sollte. Mein Auto stand immernoch dort. Luke wollte ich nicht bitten, er sollte lieber hier bleiben. Vielleicht würde ich meinen Vater anrufen. Mit dem Bus jetzt noch aus München heraus zu kommen gestaltete sich schwierig. Die Busse fuhren in diese Richtung nicht allzu oft.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyFr 28 Nov 2014, 20:09

(Oh, blöd :/)

Amy
Vor meinem inneren Auge erlebte ich die schreckliche Szene immer und immer wieder. Wie ich Florian auf die Mailbox sprach. Ihn neckte. Lächelte. Wie mein Blick plötzlich auf diese dunkle Silhouette fiel. Wie ich den Motorradfahrer erkannte. Das Dröhnen des näherkommenden Motors. Das viel zu schnelle Tempo. Teddys zunehmende Nervosität. Wie ich leise gemurmelt hatte, dass das hier doch ein Fahrverbot sei. Wie ich mich viel zu spät daran erinnerte, dass Teddy panische Angst vor Motorrädern hatte. Wie ich versuchte, mich auf das Unvermeidliche einzustellen, dies jedoch nicht schaffte. Der Moment, in dem das Motorrad an uns vorbeibrauste. Wie Teddy in die Luft stieg. Wie mir das Handy aus der Hand rutschte und zu Boden fiel. Wie ich selbst zu Boden stürzte. Und dann wurde auf einmal alles schwarz. All diese Sequenzen durchlebte ich immer und immer wieder. Ich konnte nichts anderes wahrnehmen, konnte nur an diesen Punkt an der gegenüberliegenden Wand starren und sah ihn trotzdem nicht richtig. Ich befand mich nicht länger in der Realität. Ich wusste nicht, wie oft ich diese Szene innerlich schon durchlebt hatte, als mich auf einmal eine vertraute Stimme mit meinem Namen ansprach. Florians 'alles gut?' hörte ich zwar nicht, auch Lukes Antwort darauf nicht, aber meinen Namen hatte ich gehört. Florian wollte irgendetwas von mir. Ich musste ihm antworten. Aber es gelang mir nicht auf Anhieb, zurück in die Realität zu gelangen. Dazu brauchte ich ein paar Sekunden. Endlich, endlich konnte ich die fürchterlichen Bilder für ein paar Momente aus meinem Kopf verbannen. Ich riss mich vom Anblick dieses blöden Punktes los, blinzelte und war schliesslich endlich wieder in der Wirklichkeit angekommen. Überrascht stellte ich fest, dass ich etwas ausser Atem war und mir der Schweiss über die Schläfen lief. Gleichzeitig zitterte ich. Ich gönnte mir noch einen Augenblick, um mich zu sammeln, bevor ich mich meinem besten Freund zuwandte. Ich erwiderte seinen Blick, das erste Mal wieder, seit er von meinem Unfall zu erzählen begonnen hatte. Ich hatte zwar vorher nur gehört, wie er meinen Namen gesagt hatte, aber instinktiv wusste ich, was er wahrscheinlich gefragt hatte. Ich bemühte mich um ein Lächeln, aber es kam eher schlecht als recht heraus. "Ich bin okay, Flo. Ich bin okay", murmelte ich dann. Ich konnte nicht lauter sprechen, dazu fühlte ich mich zu erschöpft. Der Tag heute war ja auch anstrengend gewesen, und weil gestern kein einfacherer Tag gewesen war, war ich noch nicht ganz erholt. Im Gegenteil, ich war noch erschöpfter als vorhin. Am liebsten hätte ich mich einfach zurückgelehnt, die Augen geschlossen und wäre eingeschlafen, doch das konnte ich meinem besten Freund und meiner Familie nicht antun. Dann würden sie sich nur noch mehr Sorgen um mich machen. Ich sah noch immer zu Florian und bemerkte deshalb Lukes skeptischen Blick nicht, der nun auf mir lag. Mein Vater schien nicht allzu skeptisch zu sein, aber er schien sich Sorgen zu machen, so wie alle Anwesenden hier. Zu gerne hätte ich ihnen - ihnen allen - diese Sorge abgenommen. Doch im Moment musste ich wirklich damit kämpfen, die Augen offenzuhalten. Unwillkürlich erinnerte ich mich daran, dass ich mich gestern auch so erschöpft gefühlt hatte, als Florian mich umarmt hatte. Was war danach gewesen? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Offensichtlich musste ich in seinen Armen eingeschlafen sein. Unwillkürlich schoss es mir durch den Kopf, dass ich dasselbe gerne nochmals erleben wollte. Innerlich schüttelte ich den Kopf über diesen komischen Gedanken. Er war und blieb mein bester Freund, basta. Und jetzt gab es ja auch noch Ty.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyFr 28 Nov 2014, 20:29

Florian
Meine Besorgnis stieg, als Amy mir nicht sofort antwortete. Ganz im Gegenteil, es dauerte eine ganze Weile, bis sie eine Antwort geben konnte. Sekundenlang starrte sie immernoch nur auf die Wand. Trotzdem machte es mir den Anschein, als würde sie versuchen, sie zu sammeln. Wieder in die Realität zurück zu kommen. Ich überlegte schon, ob ich meine Frage wiederholen sollte, doch dann wirkten ihre Augen nicht mehr so ausdruckslos. Ich sah dabei zu, wie sie ein paar mal blinzelte, ehe sie sich mir zuwandte. Er jetzt fiel mir auf, dass ihr der Schweiß an den Schläfen hing. Ihr Zittern entging mir jedoch. Schließlich lächelte sie mich an. Doch es war nicht ihr übliches Lächeln. Nicht das Lächeln, das mich sonst immer so glücklich machte und mich ebenfalls zum Lächeln brachte. Nein, es sah gekünstelt aus. Nicht ehrlich. Doch es war das einzigste, was ich nach meiner Erzählung von ihr bekam. Und so war ich auch darüber froh. Schließlich murmelte sie, sie wäre okay. Anschließend wiederholte sie es. Ich sah sie nur an. Natürlich glaubte ich ihr das nicht, aber ich musste es einfach akzeptieren. Ich wusste, dass Amy nicht zugeben würde, wie es ihr wirklich ging. Sie wollte mir, Luke und ihrem Vater nicht noch mehr Sorgen bereiten. Deshalb nickte ich nur und sah kurz zu Luke. Auch er sah skeptisch aus. Doch auch er sagte nichts. Schließlich war Amy seine kleine Schwester. Er kannte ihre Eigenschaften genauso gut wie ich. Aus diesem Grund schwiegen wir alle. "Okay..", begann ich langsam. "Okay. Es wird spät und ich sollte los. Ich würd' gern noch da bleiben, aber ich sollte mich um die Pferde kümmern. Zumindest noch ein bisschen.", erklärte ich und sah Amy an. Sie brauchte mich gar nicht fragen, ob ich Teddy auch versorgen würde. Das war für mich schließlich selbstverständlich. Vorallem den Halsring sollte ich ihm abnehmen. Wenn er ihn nicht schon längst selbst runter gebracht hatte. Ich schob meinen Stuhl zurück und stand langsam auf. "Soll ich dich morgen in der Schule krank melden oder machst du das? Oder besser gesagt, dein Vater?", ich sah zuerst Amy an, dann ihren Vater. Irgendeiner der beiden würde mir schon antworten. Da war ich mir sicher. Insgeheim fragte ich mich inzwischen, warum ich die Frage gestellt hatte, ob sie sich selbst krank meldete. Sie lag im Krankenhaus! Wie sollte sie sich da krank melden? Okay, auch hier gab es ein Telefon. Aber ich glaubte nicht, dass Amy die Telefonnummer der Schule auswendig konnte. Und ihr Vater würde diese sicherlich irgendwo zuhause haben.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyFr 28 Nov 2014, 20:46

Amy
Ich wusste nicht, wie lange das Schweigen andauerte, dass sich nach meiner Aussage über uns gesenkt hatte. Es schien jedenfalls nicht allzu zu dauern, nicht so lange, wie ich an diesen Punkt an der Wand gestarrt hatte. Oh je, ich musste mich schnell irgendwie ablenken. Bevor ich wieder an den U... Zum Glück ergriff Florian in diesem Moment das Wort. 'Okay' war seine erste Antwort. Ein lang gezogenes 'okay'. Es folgte ein zweites, dann meinte er, es werde spät und er sollte los. Er würde gerne noch da bleiben, aber er sollte sich um die Pferde kümmern. Zumindest noch ein bisschen. Dabei hatte er eigentlich die ganze Zeit mich angesehen. Weil ich irgendwie reagieren sollte, nickte ich kurz. Ich wusste, dass ich gar nicht fragen musste. Florian würde Teddy so oder so mitversorgen. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Ich hatte diese Szene im Wald nicht unbeschadet überstanden. Florian hatte zwar mal erwähnt, dass mit Teddy soweit alles in Ordnung war, doch vielleicht sollte man trotzdem nochmals einen Blick auf ihn werfen. Ich war meinem besten Freund unglaublich dankbar dafür, dass er das übernehmen würde. Ich war ihm auch für alles andere dankbar, das er für mich tat. Was hätte ich gestern und heute ohne ihn getan? Vor allem heute: Wahrscheinlich würde ich noch immer im Wald liegen, wenn er seine Mailbox nicht abgehört und sofort aufgebrochen war, um mich zu suchen, als er begriffen hatte, was passiert war. Oh je, das Denken war anstrengend. Ich wurde abgelenkt, als Florian seinen Stuhl zurückschob und aufstand. Dann fragte er, ob er mich morgen in der Schule krank melden solle oder ob ich das selbst machen würde - oder, besser gesagt, mein Vater. Abwechselnd sah er zwischen mir und Papa hin und her. Schliesslich ergriff Letzterer das Wort. "Das brauchst du nicht zu tun, Florian. Das werde ich morgen vor der Arbeit schnell erledigen", wandte sich mein Vater an meinen besten Freund. "Du hast heute - und gestern - schon wahrlich genug für Amy getan", fügte er hinzu. Überrascht beobachtete ich nun, wie mein Vater aufstand, kurz auf Florians Schulter klopfte und ihn lächelnd ansah und sich dann wieder setzte. Das Lächeln meines Vaters hatte sehr erleichtert gewirkt. Ich musste ihm in den letzten vierundzwanzig Stunden wirklich viele Sorgen bereitet haben. Nicht nur ihm - auch Luke. "Papa hat Recht. Du hast schon genug für sie getan. Für uns alle. Und dafür sind wir dir sehr dankbar", meinte er nun. Auch er klopfte auf Florians Schulter, nachdem er aufgestanden war, und liess sich wieder auf seinen Stuhl sinken. Schliesslich blickte ich wieder zu Florian hoch. Ich schluckte kurz und bemerkte, dass sein Blick mittlerweile auf mir lag. "Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mich auch bei dir zu bedanken. I... Ich wüsste nicht, was ich ohne dich tun würde", meinte ich, ziemlich leise und erschöpft, aber absolut ehrlich. Wahrscheinlich wäre ich nicht so verlegen gewesen, wenn Papa und Luke nicht dabei gewesen wären. Aber das konnte man im Moment nicht ändern. Ich richtete mich im Bett leicht auf, wobei meine Rippen schmerzten und mir kurz schwindelig wurde. Wahrscheinlich würde sich Florian bald zu mir herunterbeugen, um mich zu umarmen, und da wollte ich nicht im Bett liegen wie ein Sack Kartoffeln.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 30 Nov 2014, 18:22

Florian
Nachdem ich gefragt hatte, ob ich Amy morgen in der Schule krank melden sollte, ergriff ihr Vater das Wort. Er meinte, ich bräuchte das nicht zu tun und nannte mich bei meinem Namen. Er werde das morgen vor der Arbeit schnell erledigen. Ich hatte nur genickt, um zu verdeutlichen, dass ich es aufgefasst hatte. Er fügte noch hinzu, dass ich heute und gestern schon wahrlich genug für Amy getan hätte. Ebenso überrascht wie Amy, beobachtete ich, wie ihr Vater aufstand, auf mich zukam und mir auf die Schulter klopfte. Er lächelte mich an und setzte sich anschließend wieder. Ich war noch zu perplex, um etwas zu erwiedern. Soetwas kam nicht oft vor. Um genau zu sein: War es noch nie passiert. Auch Luke meldete sich zu Wort und ich sah meinen langjährigen Freund an. Er meinte, sein Vater hätte Recht. Ich hätte schon genug für sie getan. Für sie alle. Und dafür wären sie mir sehr dankbar. Auch er stand auf, klopfte mir auf die Schulter und setzte sich anschließend wieder. Auch jetzt war ich noch zu perplex, um etwas zu erwiedern. Ich fühlte mich unwohl in solch einer Situation. Ich sah zu Amy und wollte sagen, sie solle jetzt nicht auch noch mit soetwas anfangen, da kam sie mir zuvor. Sie meinte, ihr würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich auch bei mir zu bedanken. Sie wüsste nicht, was sie ohne mich tun würde. Dabei sprach sie sehr leise, trotzdem hatte ich sie verstanden. Mit Erschrecken stellte ich fest, wie sie sich leicht aufrichtete. Ich beugte mich zu ihr herunter und umarmte sie kurz, ehe ich sie wieder vorsichtig zurückdrückte. "Bleib liegen.", ordnete ich ihr an. Dabei klang meine Stimme aber keinesfalls hart. Das war sie eigentlich nie, wenn ich mit Amy sprach. Ich sah wieder in die Runde. Endlich hatte ich meine Sprache wiederbekommen. "Leute, hört bitte auf damit.", ordnete ich auch Luke und Amy's Vater an. "Ihr braucht euch dafür nicht bei mir zu bedanken. Das ist doch selbstverständlich. Ich kenn' Amy seit wir klein sind. Sie ist meine beste Freundin, da ist es doch klar, dass ich ihr helfe. Ich wär' kein Freund, wenn ich sie einfach hätte liegen lassen!" Ich sah die beiden immernoch an, aber mein Blick wanderte auch kurz zu Amy. "Also bitte: Lasst das.", wiederholte ich nochmal. Ich konnte soetwas wirklich nicht leiden. Am Anfang war es noch in Ordnung, aber zu oft nervte es einfach. Es tat mir ein wenig Leid, kurz so 'barsch' geworden zu sein. Aber ich musste es einfach los werden.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 30 Nov 2014, 19:42

Amy
Ich hatte Florians Reaktion auf Papas und Lukes Bedankung beobachtet. Er schien ziemlich perplex zu sein, was ich ihm nicht verdenken konnte. Ich selbst war ja wahnsinnig überrascht gewesen, solche Worte aus den Mündern meiner Familie zu hören. Doch ich selbst war es nicht, der dieser Dank galt. Für Florian musste es noch viel überraschender kommen. Ich hätte damit rechnen können, dass Papa und Luke so etwas sagen würden. Erwartet hatte ich es nicht, ganz gewiss nicht, aber ich hätte damit rechnen können. So oder so, ich hätte Florian leider nicht vorwarnen können, da es wirklich noch nie vorgekommen war, dass mein Vater und mein Bruder sich bei ihm bedankt hatten. Doch es passierte jetzt. Als ich das Wort ergriff, richteten sich Florians vertraute, braun-grüne Augen auf mich. In seinen Augen konnte ich sofort ablesen, dass ich nicht weitersprechen und lieber schweigen sollte, doch es war zu spät, ich hatte schon angefangen. Und gegenüber meiner Familie hätte es sehr seltsam gewirkt, wenn ich plötzlich aufgehört hätte zu sprechen. Florians Blick schien immer flehender zu werden, je weiter ich sprach. Als ich mich dann schliesslich leicht aufrichtete, wechselte der Ausdruck in seinen Augen auf einmal zu Erschrecken. Sofort trat er auf mich zu und nahm mich in seine Arme. Ich hatte jedoch gar keine Zeit, die Umarmung zu erwidern, ja, sie zu geniessen, da löste sich Florian schon wieder von mir. Zu meiner Überraschung spürte ich seine Hände daraufhin auf meinen Schultern. Ich liess es geschehen, dass mein bester Freund mich vorsichtig wieder zurück in die Kissen drückte. Natürlich war es nicht sonderlich vernünftig von mir gewesen, mich aufzurichten - ich hatte es an den Schmerzen und an dem Schwindel bemerkt -, aber trotzdem hatte ich es getan. Wiederum schoss Schmerz durch meine Rippen, als ich nun von Florian zurückgedrückt wurde, doch ich nahm es ihm nicht übel. Hätte ich mich selbst zurücksinken lassen, wäre es wohl aufs Gleiche hinausgekommen. Daran war er nicht Schuld, und selbst wenn, ich würde ihm niemals die Schuld daran geben. Als ich dann wieder lag, ordnete Florian mir an, liegen zu bleiben. Ich nickte nur kurz und beschloss, seinem 'Befehl' Folge zu leisten. Es wäre wesentlich gesünder für mich. Nachdem diese Gedanken durch meinen Kopf geschossen waren - und ich davon Kopfschmerzen bekommen hatte -, beobachtete ich, wie Florian in die Runde blickte. Er sprach uns mit 'Leute' an und bat uns, damit aufzuhören. Dann wandte er sich an meinen Bruder und meinen Vater. Er meinte, sie bräuchten sich nicht dafür bei ihm zu bedanken. Das sei doch selbstverständlich. Er kenne mich, seit wir klein seien. Ich sei seine beste Freundin, und da sei es doch klar, dass es mir helfe. Er wäre kein Freund, wenn er mich einfach hätte liegen lassen. Seine Stimme war etwas lauter geworden, während er sprach, doch er schrie nicht. Das hätte ihm auch gar nicht ähnlich gesehen. Schliesslich richtete sich sein Blick auch kurz auf mich. Er bat uns nochmals darum, es zu unterlassen. Ein paar Sekunden lang breitete sich Schweigen über den Raum aus. Ich war die Erste, die reagierte. Ich nickte. "Okay", meinte ich, schlicht und einfach. Ich wusste, dass Florian mir diese kurze Antwort nicht übel nehmen würde. Es gab auch gar nicht mehr zu sagen. Mein Bruder und mein Vater nickten ebenfalls, sagten aber nichts mehr. Wieder schwiegen wir ein paar Sekunden, ehe ich mich wieder an meinen besten Freund wandte. "Lass' dich nicht länger aufhalten. Es ist schon okay, wenn du gehst", erklärte ich ihm. Natürlich hätte ich ihn gerne noch ein wenig in meiner Nähe gewusst, doch ich wusste auch, dass er sich noch um die Pferde kümmern musste. Und je länger er hier bleiben würde, desto später würde er heute Nacht schlafen gehen. Dabei musste er sich doch ausruhen. Nein, er sollte gehen, es war besser so.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 30 Nov 2014, 20:03

Florian
Ich sah immernoch abwechselnd in jedes Gesicht der anwesenden Personen. Nachdem ich ausgesprochen hatte, hatte sich Schweigen über den Raum gelegt. Ich hoffte, dass ich Amy, Luke und ihren Vater nicht zu sehr verletzt hatte. Nach endlosen Sekunden ergriff meine beste Freundin endlich wieder das Wort. 'Okay' hatte sie gesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Doch das reichte mir. Immerhin eine Reaktion darauf. Was sollte sie auch dazu sagen? Ihr Bruder und ihr Vater sagten weiterhin nichts. Sie hatten nur genickt. Ich nahm es ihnen auch nicht übel. Was sollten sie schon dazu sagen? Schließlich hatte auch jeder ein Recht auf freie Meinungsäußerung. Erneut vergingen ein paar Sekunden, in denen geschwiegen wurde. Wieder war es Amy, die das Schweigen durchbrach. Ich sah zu ihr, als sie mir erklärte, dass ich mich nicht länger aufhalten lassen solle. Es wäre okay, wenn ich gehen würde. Ich nickte. Natürlich würde ich noch gerne bei Amy bleiben, aber ich musste auch noch schauen, wie ich zurück kommen würde. Der Abend würde sich mit Sicherheit noch ein paar Stunden in die Nacht hinein ziehen. "Okay.", begann ich. "Werd' schnell wieder gesund.", 'ordnete' ich Amy grinsend an. Ich reichte Luke und ihrem Vater kurz die Hand zum Abschied, ehe ich mich zur Tür begab. Als ich die Klinke herunterdrückte, hob ich meine andere Hand hoch. "Tschüss dann. Amy, man sieht sich morgen.", meinte ich, dann verschwand ich aus dem Zimmer. Leise schloss ich die Türe hinter mir und lief durch den Flur auf den Aufzug zu. Ich hatte jetzt keine Lust, das schmale Treppengeschoss hinunter zu laufen. Im Moment wollte ich lieber im hellen Aufzug sein. Ich drückte auf den Knopf, um den Aufzug zu rufen. Man sollte meinen, nach dem gestrigen Tag würde ich keinen Aufzug mehr betreten. Doch das war bei mir nicht der Fall. Ich wusste, dass es äußerst selten vorkam, dass ein Aufzug stecken blieb. Ich und Amy hatten einfach das Pech gehabt, es einmal mitzuerleben. Die Türen des Aufzugs öffneten sich, ich trat hinein und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Insgeheim hoffte ich, dass er nicht noch in anderen Stockwerken hielt. Ich wollte im Moment nur noch zum Stall und anschließend nach Hause. Nachdem sich die Türen geschlossen hatten, sah ich auf mein Handy. Ich entsperrte es, wählte die Nummer meines Vaters und hielt mir das Handy ans Ohr. Es klingelte ein paar mal, ehe er abnahm. "Florian, was gibt's?", fragte er mich gleich. "Kannst du mich in München am Krankenhaus holen und zum Stall fahren?", fragte ich ihn ohne Umschweife. Ich hörte, wie er ausatmete. "Amy?", fragte er nur und atmete erneut aus. "Okay. Kannst du vielleicht zur Bushaltestelle in der Turmgasse gehen? Auf der Hauptstraße war ein Unfall, da ist jetzt stau. Bis ich da durchkomme..." Ich nickte. "Klar. Bis nachher.", antwortete ich ihm. Mein Vater verabschiedete sich ebenfalls und ich legte auf. Der Aufzug hielt im Erdgeschoss und ich stieg aus. Einige Krankenschwestern liefen herum. Wahrscheinlich war gerade Schichtwechsel. Ich zog meine Jacke über und verlies das Gebäude.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 30 Nov 2014, 20:57

Amy
Florians erste Antwort war ein 'okay'. Ich musste mich zusammenreissen, um nicht zu grinsen. Denn dieses 'okay' hatte ich durchaus erwartet. Es war so typisch für Florian. Wenig später fügte er hinzu, dass ich schnell wieder gesund werden solle. Dazu grinste er. Auch diese beiden Dinge waren absolut typisch für meinen besten Freund. Ich nickte kurz grinsend, ehe er sich an meine Familie wandte. Er reichte Luke und meinem Vater die Hand, bevor er zur Tür hinüberging. Dort blieb er nochmals kurz stehen, und während er die Klinke herunterdrückte, hob er seine Hand zum Abschied. Er verabschiedete sich mit einem 'tschüss dann' und sprach mich an. Er meinte, wir würden uns morgen sehen. Ich lächelte nur, als Florian heraustrat und Papa und Luke das 'tschüss' erwiderten. Schon war mein bester Freund verschwunden. Meine Familie blieb noch eine Weile, und wir sprachen über dieses und jenes, darauf bedacht, ja nichts Belastendes zu erwähnen. Für jeden von uns war es jedes Mal schlimm, ein Krankenhaus zu betreten. Mama war in einem gestorben. Man hatte sie nach ihrem Unfall sofort in ein Krankenhaus gebracht, wo sie notoperiert worden war. Es hatte nichts gebracht. Wir hatten auf den unbequemen Stühlen im Flur gesessen und auf eine Nachricht gewartet, von der wir nicht wussten, ob wir sie wirklich erfahren wollten oder nicht. Und dann, nach unzähligen Stunden, war ein Arzt zu uns getreten und hatte uns auf eine furchtbar medizinische Art und Weise erklärt, dass Mama gestorben war. Eine Welt war für mich zusammengebrochen. Meine ganze Welt. Und Florian war der Einzige gewesen, dem es gelungen war, mich wieder aus meiner Trauer herauszuholen. Ich musste sofort aufhören mit diesen Gedanken, ansonsten würde ich zu weinen beginnen und dann würden Luke und Papa sofort wissen, was los war. Ich wollte ihnen dieses Leid ersparen. Zum Glück gingen sie ein paar Minuten später nach Hause, weil sie sich dort noch um einiges kümmern mussten und weil es mittlerweile auch spät geworden war. Beide umarmten mich zum Abschied und versprachen, mich morgen wieder zu besuchen, ehe sie das Zimmer verliessen. Nun war ich alleine. Auf einmal fühlte ich mich furchtbar erschöpft. Ich vergass, dass Ty mich noch hatte besuchen wollen und dass ich bis dahin unbedingt wach bleiben musste. Und so kam es, dass ich einschlief.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 01 Dez 2014, 19:25

Florian
In zehn Minuten war ich an der Bushaltestelle in der Turmstraße angekommen. Ich stellte mich unter das Wartehäuschen und hielt links und rechts nach dem Auto meines Vaters Ausschau. Mir kam es vor, als wäre es in den letzten Stunden noch kälter geworden. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, vielleicht aber auch nicht. Es könnte gut sein, schließlich war in etwas mehr als zwei Wochen schon Weihnachten. Und was wäre Weihnachten ohne Schnee und Kälte? Wobei vom Schnee jedoch noch nicht viel zu sehen war. Um genau zu sein: überhaupt nichts. Aber das würde schon noch kommen, da war ich mir sicher. Ich sah kurz auf die Uhr meines Handys. In zehn Minuten sollte mein Vater kommen. Wenn nichts schief lief. Ich sah mich erneut um. Es waren nicht viele Menschen unterwegs. Den meisten war es inzwischen wohl einfach zu kalt. Außerdem gab es in der Turmstraße keine Läden. Oder zumindest nicht viele. Ich behielt recht, denn nur zehn Minuten später hielt ein dunkelroter Golf III vor mir. Ich öffnete die Türe und lies mich auf den Beifahrersitz fallen. "Danke.", war das erste Wort, dass zwischen mir und meinem Vater im Wagen gesprochen wurde. "Kein Problem. Was ist eigentlich passiert?", wollte mein Vater wissen. Ich begann, ihm von Amy's Unfall zu erzählen. Er hatte ja schon heute Vormittag mitbekommen, dass es um Amy gegangen war, als ich so stürmisch das Haus verlassen hatte.
Mein Vater brachte mich zum Stall und ich hatte mich von ihm verabschiedet. Er hatte noch gesagt, dass von der Lasagne, die er sich heute zum Mittagessen gemacht hatte, noch etwas übrig war, ehe er nach Hause gefahren war. Ich hatte ganz vergessen, dass ich heute Morgen das letzte mal etwas gegessen hatte. Aber jetzt musste ich mich erstmal um die beiden Pferde kümmern. Ich ging auf den Stall zu und betrat die Stallgasse. Es war noch hell und in einer der Boxen in der Mitte konnte ich eine Gestalt wahrnehmen. Ich hätte grüßen sollen, doch ich wollte niemanden aufschrecken. Deshalb ging ich einfach weiter. Als ich an der Box vorbei kam, drehte sich das Mädchen gerade um. Sie wirkte verschreckt, doch ich lächelte sie an, grüßte freundlich und lief gleich weiter. Zuerst wollte ich mich um Teddy kümmern. Ich wollte mich vergewissern, dass er sich keine Verletzungen zugezogen hatte und ihn anschließend füttern. Danach musste ich mir überlegen, was ich mit Doc Holliday noch tun würde.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 01 Dez 2014, 20:12

Amy
Jemand rüttelte mich wach. Ein leises, kaum hörbares Stöhnen kam über meine Lippen, dann wollte ich mich auf die andere Seite drehen und weiterschlafen. Doch grosse Hände hatten sich auf meine Schultern gelegt und rüttelten mich weiter wach. Vorsichtig, aber unnachgiebig. Schliesslich gab ich es auf: Jetzt war ich definitiv wach. Also schlug ich die Augen auf und blickte hoch. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich an das spärliche Licht zu gewöhnen. Doch selbst in der Dämmerung konnte ich Ty erkennen. Es war Ty, der sich zu mir aufs Bett gesetzt und mich wach gerüttelt hatte! Etwas erschrocken zuckte ich zusammen, woraufhin sein Gesichtsausdruck sofort Betroffenheit ausstrahlte. Im nächsten Moment begann er sich zu entschuldigen. "Ich wusste nicht, wie ich Sie sonst wach kriegen sollte. Sie haben nicht reagiert, als ich Sie mit Ihrem Namen angesprochen habe", schloss er seine Entschuldigung ab. Ich hatte mich schon bald von meinem kleinen Schock erholt und konnte Ty nun stattdessen anlächeln. "Ist schon in Ordnung", meinte ich zu ihm. Er erwiderte mein Lächeln und schien sehr erleichtert zu sein. Ich konnte es ihm nicht verdenken. "Wie fühlen Sie sich, Amy? Besser als vorhin?", fragte er mich dann. Ich nickte vorsichtig, weil ich wusste, dass mir sonst schwindelig werden würde. "Gut", meinte er und stellte mir dann noch ein paar weitere Fragen zu meinem allgemeinen Gesundheitszustand. Irgendwann kam eine Schwester mit einem Tablett in ihren Händen hinein. "Ihr Abendessen", erklärte sie mir. Ty bedeutete ihr, das Tablett ihm zu überreichen und wieder hinauszugehen. Sie tat, was von ihr verlangt wurde, und er wandte sich an mich. Er fuhr den Nachttisch näher an das Bett, stellte das Tablett darauf ab und richtete alles so ein, dass ich bequem essen könnte. Danach half er mir, mich ein Stück weit aufzusetzen. Ich stürzte mich förmlich auf das Essen, obwohl ich normalerweise keinen Bissen heruntergebracht hätte. Die Erinnerungen an meine Mom im Krankenhaus waren auch nach so vielen Jahren noch so präsent, dass mir der Appetit verging. Doch ich hatte - abgesehen vom Frühstück - nichts gegessen, und deshalb hatte ich jetzt auch dementsprechend Hunger. Während dem Essen leistete Ty mir Gesellschaft, und wir unterhielten uns prächtig. So, als ob wir uns schon seit Jahren kennen würden - dabei kannte ich ihn erst seit heute. Es war unglaublich. Ein paar Mal erkundigte ich mich, ob er denn nicht gebraucht würde. Da erklärte er mir, dass seine Schicht für heute beendet sei und dass er damit frei habe. "So kann ich dich wenigstens ein bisschen unterhalten, anstatt dass du dich hier im Zimmer nur langweilst", verkündete er und lächelte mich dabei so charmant an, dass mir warm ums Herz wurde. Wir waren schon bald zum 'Du' übergegangen, weil wir doch nur vier Jahre auseinander waren und weil wir uns so gut verstanden. Überhaupt hatte ich das Gefühl, mich noch nie so gut mit jemandem verstanden zu haben. Eine Ausnahme bildete Florian, aber bei ihm war es etwas anderes. Bei ihm spürte ich keine Schmetterlinge im Bauch. So wurde es, entgegen aller Erwartungen, doch noch ein schöner Abend. Irgendwann jedoch, als mir fast die Augen zufielen, verabschiedete sich Ty. Er versprach, morgen wieder bei mir vorbeizuschauen, und wünschte mir eine gute Nacht. Kaum war er - samt dem Tablett - aus dem Zimmer verschwunden, schlief ich wieder ein.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 01 Dez 2014, 20:30

Florian
Ich hatte vorallem Teddy's Beine ausgiebig untersucht und keine Verletzungen festgestellt. Er schien auch alle Beine gleichmäßig zu belasten. Bis auf den Schock heute Mittag hatte er wohl keine weiteren Beeinträchtigungen. Ich hatte ihm den Halsring abgenommen und brachte diesen nun zurück an seinen ursprünglichen Platz. Anschließend ging ich zu Doc Holliday. Ich hatte beschlossen, die beiden Pferde möglichst zeitgleich zu füttern. So konnte ich eventuelle Streitigkeiten verhindern. Ich begrüßte meinen Wallach und führte ihn zum Putzplatz. Eilig, aber dennoch gründlich, bürstete ich durch sein Fell. Einen großen Ausritt würde ich definitiv nicht mehr machen. Wahrscheinlich würde ich ihn nur kurz in der Reithalle longieren. Während ich ihn putzte, stellte ich fest, wie erschöpft ich eigentlich war. Ich hatte heute keine großartigen körperlichen Arbeiten geleistet, aber auch dieser Tag hatte mich viele Nerven gekostet. Und auch das konnte einen erschöpfen. Ich brachte die Putzbox zurück in den Spind und kam anschließend mit einer langen Longierleine zurück. Diese hakte ich an Doc's Halfter an. Ich nahm die überschüssige Leine in die linke Hand, mit meiner Rechten führte ich meinen Wallach aus dem Stall. Erneut stellte ich fest, dass es sehr dunkel war und war froh, dass auf dem Hof Straßenlaternen standen. Nicht, dass ich in der Dunkelheit Angst hätte. Aber es gab ein anderes Gefühl der Sicherheit, wenn man Licht hatte. Man konnte dann eher etwas erkennen, als in der vollkommenen Dunkelheit. Die Reithalle war schnell erreicht. Ich öffnete die quietschende Türe und knipste das Licht an. Die Neonröhren an der Decke flackerten ein paar mal, dann waren sie komplett an. "Komm' mit.", murmelte ich sanft und ging in die Mitte der Reithalle. Ich hatte mir noch eine der langen Peitschen neben der Türe genommen. Ich wollte mein Pferd keineswegs damit quälen. Aber ich konnte aus der größeren Entfernung bessere Kommandos geben. Schließlich wollte ich auch nicht herumschreien. Ich lies Doc langsam loslaufen. Als ich das Gefühl hatte, dass seine Muskeln aufgewärmt waren, lies ich ihn in den Trab übergehen. Nach einigen Runden lies ich ihn angaloppieren. Ich trieb dieses 'Spielchen' eine Weile, ließ ihn langsamer gehen und anschließend wieder schneller. Ich hatte keine Ahnung, wieviel Uhr es war. Doch über Doc's Körper bildeten sich Wolken. Ich ließ ihn wieder langsamer werden und holte ihn allmählich zu mir. Den Rest der Leine hatte ich wieder in meine linke Hand genommen. Ich streichelte meinem Pferd über die Stirn, dann ging ich wieder zurück zum Stall. Ich brachte Doc Holliday in seine Box, nahm die Longierleine ab und brachte sie an ihren eigentlichen Platz. Ich fütterte ihn und Teddy, verabschiedete mich von den beiden Pferden und verlies den Stall. Mit meinem Wagen war ich wenige Minuten später zuhause. Nachdem ich die Haustüre geschlossen hatte, warf ich meine Schuhe in die Ecke, meine Jacke hängte ich über den Treppenknauf. Erst vorhin hatte ich bemerkt, dass auch sie ein paar Blut- und Dreckflecken hatte. Die Waschmaschine würde das schon Regeln. Ich holte mir aus dem Kühlschrank eine Portion Lasagne, wärmte sie in der Mikrowelle auf und setzte mich anschließend damit zu meinem Vater ins Wohnzimmer. Wir unterhielten uns noch eine Weile und sahen Fernsehen. Als ich nun zur Ruhe kam, überfiel mich die Müdigkeit. Ich beschloss, nach oben zu gehen und zu schlafen. Deshalb wünschte ich meinem Vater eine gute Nacht, ging in mein Zimmer, zog mich um und lies mich in mein Bett fallen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyMo 01 Dez 2014, 21:53

Am Dienstag

Amy
Ich musste nicht lange im Krankenhaus bleiben, um festzustellen, wie sehr ich Krankenhäuser verabscheute. Die einzigen Lichtpunkte waren die Besuche meiner Familie, von Florian oder natürlich von Ty. Die meiste Zeit über jedoch lag ich alleine in meinem Zimmer, starrte an die gegenüberliegende Wand und langweilte mich. Viel zu oft musste ich dabei an Mama denken, weshalb ich versuchte, mich so gut wie möglich abzulenken. Ich las in den Büchern, die mir mitgebracht worden waren, hörte Musik und blätterte in Zeitschriften des Krankenhauses. Gestern hatte Florian mich, wie versprochen, besucht und hatte meine Hausaufgaben mitgebracht. Diese wiederum hatte er von Leonie erhalten, die mit mir zusammen in die Klasse ging. Weil ich nichts Besseres zu tun hatte und weil ich mich dazu im Stande führte, erledigte ich die Hausaufgaben bald. Gestern Abend war ich schon fertig gewesen. Der kleine Stapel lag nun auf meinem Nachttisch, zuoberst der Flyer zum Weihnachtsball, der gestern in der ganzen Schule verteilt geworden war. Darauf stand das Datum und die Uhrzeit, der Veranstaltungsort und der Dresscode. Daneben war ein Foto von einem tanzenden Paar abgebildet. Offensichtlich tanzten sie Walzer und trugen auch die passende Kleidung: er einen stattlichen Anzug, sie eine lange, dunkelgrüne Ballrobe. Die beiden sahen sich tief in die Augen, während sie sich in seinen Armen nach hinten lehnte und er sie festhielt. Es war ein wundervolles Bild, das zum Träumen anregte. Und ich träumte. Ich träumte davon, dieses Jahr am Weihnachtsball eine ähnliche Situation zu erleben wie die auf dem Bild. Nun war es Dienstagmittag, und schon bei der Untersuchung heute Morgen hatte man mir die Erlaubnis erteilt, heute noch das Krankenhaus zu verlassen. Der Sturz hatte nur ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma zur Folge gehabt. Manchmal war mir noch ein wenig schwindelig und Kopfschmerzen hatte ich auch noch, aber ansonsten war ich wieder in Ordnung. Im Grunde genommen musste ich nur darauf warten, dass man mich abholte. Zwar könnte ich auch den Bus nach Hause nehmen, doch die Ärzte hatten mir davon abgeraten, mich anzustrengen und mich zu lange im Freien aufzuhalten. Mittlerweile hatte der Winter wirklich Einzug gehalten, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es das erste Mal dieses Jahr schneien würde. Die Gefahr, dass ich mir eine Erkältung holte, war zu gross. Deshalb war ich wohl wirklich auf jemanden angewiesen, der mich abholte. Weil Luke und Dad heute beide erst spät nach Hause kommen würden, beschloss ich, Florian um seine Hilfe zu bitten. Deshalb griff ich nach meinem Handy und schrieb eine SMS: 'Hey, bester Freund (: Ich hab' gute Neuigkeiten: Ich werd' heute aus dem KH entlassen! ;D Nun habe ich eine kleine Bitte an dich. Könntest du mich nach der Schule vllt abholen? Luke und Papa kommen beide erst spät nach Hause, und du kennst mich ja; ich möchte so schnell nach Hause wie möglich! ;P Danke im Voraus & hoffentlich bis später (: Amy'. Lächelnd schickte ich die SMS ab und lehnte mich danach zurück in die Kissen. Wenn alles gut ging, war ich in ein paar Stunden zu Hause.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyDo 04 Dez 2014, 20:08

Florian
Es läutete gerade das Ende der letzten Stunde an und ich packte mein Block und mein Mäppchen in meine Tasche. Es war bereits drei Uhr Nachmittags. Ich hatte heute etwas länger Unterricht gehabt, als gestern. Um mich herum hörte man das Schleifen von Stühlen, die auf dem Boden nach hinten gerückt wurden. Meiner gehörte ebenfalls dazu. Ich zog mir meine Winterjacke über und schulterte anschließend meine Tasche. Kurz nachdem ich den Raum verlassen hatte, klopfte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte meinen Kopf und sah in Sascha's Augen. Ein guter Freund von mir. "Hey Kumpel.", begrüßte er mich und hatte zu mir aufgeholt. Ich sah ihn an. "Tag.", meinte ich jedoch nur knapp. Wir gingen den Flur entlang. Dabei schweifte mein Blick an den Wänden entlang. Dem Weihnachtsball konnte man nicht mehr ignorieren. An jeder freien Fläche hing ein Plakat. "Schon 'ne Begleitung zum Ball?", fragte mich Sascha breit grinsend. Ich schüttelte den Kopf. "Ich hatte auch nicht vor mir eine zu besorgen.", erwiederte ich. Sascha nickte. "Ich dachte ja nur, vielleicht mal was anderes." Ja, der Weihnachtsball lief meistens ziemlich gleich ab. Zumindest bei mir. Ich tauchte alleine auf, redete mit ein paar Leuten und ging wieder alleine. Außer ich musste Amy mitnehmen. Was oft der Fall war. Aber da hatte ich schließlich nichts dagegen. "Gut.", fuhr Sascha fort. Ich sah ihn schief an. Was wollte er? "Ich brauch' noch ein bisschen...naja, wie sagen wir es? Einen Gag? Etwas besonderes?" Sascha sah mich an. Er war Mitorganisator des Weihnachtsballs. Jedoch nicht freiwillig. Es war mehr aus einem kleinen Witz entstanden. Aber ihm schien es nichts auszumachen. Ich jedoch sah ihn immernoch verständnislos an, während wir schon das Gebäude verliesen. "Naja, ich dachte, ich wäre da bei dir an der richtigen Adresse. Dir fällt doch immerwieder was gutes ein, womit man die Leute ein bisschen zum staunen oder zum lachen bringen kann." Wir blieben stehen und er sah mich bittend an. Ich dachte eine Weile nach. Schließlich hob ich meine Schultern und grinste ihn breit an. "Ich lass mir was einfallen, Kumpel." antwortete ich ihm, klopfte ihm auf die Schulter und verabschiedete mich. Zielstrebig ging ich auf den Parkplatz zu. Vielleicht konnte ich mir Zeit lassen, vielleicht wartete Leonie aber auch schon. Sie war eine gute Freundin von Amy und ging in die gleiche Klasse wie sie. Schon gestern hatte sie mir Amy's Hausaufgaben gegeben und wir hatten abgesprochen, dass sie es auch heute tun würde. Ich hatte gesagt, wir würden uns an meinem Wagen treffen. Im Gebäude war mir zu Schulschluss immer zu viel Hektik. Ich schloss meinen Audi auf, warf meine Tasche auf die Rückbank und lehnte mich gegen den Wagen. Leonie war noch nicht da, also hatte ich noch ein wenig Zeit. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und sah, dass ich eine SMS von meiner besten Freundin erhalten hatte. Sie hätte gute Neuigkeiten, denn sie würde heute aus dem Krankenhaus entlassen werden. Daher hätte sie eine kleine Bitte an mich. Sie fragte, ob ich sie nach der Schule abholen könnte, weil Luke und ihr Vater keine Zeit hätten. Sie hatte hinzugefügt, dass ich sie ja kennen würde und daher wisse, dass sie so schnell wie möglich nach Hause wollte. Ich lachte kurz auf. Ja, so war Amy und ich konnte sie voll und ganz verstehen. Ich beschloss, ihr gleich zu antworten: 'Klar hol' ich dich ab. Ich fahr' in ein paar Minuten los. Muss noch deine Hausaufgaben bekommen ;D' Ich schickte die SMS ab und sah noch eine Weile auf mein Handy. Die Längenunterschiede zwischen meinen und Amy's Nachrichten war unübersehbar. Amy's waren immer viel länger, während ich mich meistens kurz hielt. Aber das war sie von mir gewohnt, deshalb war ich mir sicher, dass sie mir nicht böse sein würde. Ich schob' mein Handy wieder in die Hosentasche und wartete immernoch auf Leonie.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptyDo 04 Dez 2014, 21:00

Amy
Ich musste nicht allzu lange warten, da gab mein Handy einen kurzen Piepton von sich. Wenn ich nicht gerade in der Schule war, war mein Handy in der Regel nicht auf lautlos gestellt. Sonst hörte ich es nie, wenn jemand mich anrief oder mir eine SMS schrieb. Und weil ich derzeit im Krankenhaus war, war es nicht auf lautlos gestellt. So öffnete ich auch gleich die Nachricht, die mein bester Freund mir geschrieben hatte. Unwillkürlich musste ich grinsen. Florian hatte geantwortet, klar hole er mich ab. Er fahre in ein paar Minuten los, er müsse noch meine Hausaufgaben bekommen. Diesem Satz fügte er ein Smiley hinzu. Weil Florian wahrscheinlich noch immer wartete und ich selbst auch warten musste, beschloss ich, ihm zurückzuschreiben. 'Hoffentlich lässt sich Leo nicht zu viel Zeit! (;', tippte ich ein, denn ich wusste, dass meine Freundin nach der Schule gern mal noch ein wenig plauderte. Aber wenn es so wie gestern ablief, würde sie hoffentlich an Florian denken. Und wenn Leonie eines war, dann zuverlässig. Nein, Florian müsste nicht zu lange warten. 'Dankeschön, du bist ein Schatz :*', fügte ich hinzu und schickte die Nachricht dann ab. Kaum legte ich das Handy zur Seite, klopfte es an meiner Tür. Das konnte unmöglich Florian sein, dachte ich mir. Auch Luke und Papa würden um diese Uhrzeit kaum hier auftauchen. Also konnte es nur jemand vom Krankenhaus sein. Unwillkürlich klopfte mein Herz schneller - und dazu hatte es auch allen Grund, wie wenig später feststand. Denn nach meinem 'Herein' schaute Tys mittlerweile vertrautes Gesicht herein. Ich wusste nicht, auf welchem unserer Gesichter zuerst ein Lächeln erschien. Es spielte auch keine Rolle. "Hey, alles klar?", begrüsste er mich. "Hey", erwiderte ich seine Begrüssung und nickte. Mein Lächeln wurde noch etwas breiter. "Ich darf heute noch nach Hause. Ich muss eigentlich nur noch darauf warten, dass ich abgeholt werde", erzählte ich ihm dann. "Oh, das ist schön", meinte Ty, wirkte aber gleichzeitig auch ein wenig enttäuscht. Ich konnte ihn verstehen. Einerseits freute ich mich, endlich wieder nach Hause zu dürfen. Andererseits hiess das gleichzeitig, dass ich Ty nicht mehr sehen würde. Dabei hatten wir uns in den letzten Tagen so gut verstanden... Auf einmal hörte ich Tys Stimme wieder. Unterdessen war der junge Arzt an mein Bett getreten und setzte sich auf den Stuhl, der daneben stand. Dabei fiel sein Blick auf mein Nachttischchen. "Weihnachtsball?", sprach er in einem fragenden Tonfall aus. Ich lächelte und erklärte ihm, um was es sich handelte und was dieses Jahr speziell war. Mein Herz klopfte hoffnungsvoll. "Interessant", kommentierte Ty, wobei ein Lächeln auf seinem Gesicht erschien, das ich noch nie an ihm gesehen hatte. Ich konnte es nicht einordnen. "Wien also? Da tanzt ihr sicherlich auch Wiener Walzer, und der lässt sich nunmal am besten paarweise tanzen", fügte er hinzu und sah mich dabei bedeutungsvoll an. Auf einmal konnte ich nicht mehr atmen. Ty kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ehe er aufstand, sich hinkniete und dabei nach meiner Hand griff. Blitze schossen durch meinen ganzen Körper, und ich konnte Ty nur atemlos ansehen. Er räusperte sich, schien noch immer ziemlich verlegen zu sein. "Ich hoffe, du hast noch keine Begleitung. Ansonsten kann es ziemlich peinlich werden, wenn ich dich frage, ob ich dich zum Weihnachtsball begleiten darf", meinte er schliesslich, wobei er charmant lächelte. Ich hatte das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden. Oh mein Gott. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor ich irgendwann antworten konnte. Ich schüttelte langsam den Kopf. Ty schien entsetzt. Ich musste lächeln. "Ich hab' keine Begleitung", erlöste ich ihn, nachdem ich ein paar Sekunden hatte zappeln lassen. Das Lächeln, das sich dann auf Tys Gesicht ausbreitete, war so schön, dass mir furchtbar schwindelig wurde. "In diesem Fall darf ich dich begleiten, Amy?", fragte er mich nochmals, ganz offiziell. Ich nickte und lächelte dabei gleichzeitig. Oh Gott! Mein Herz schien mir fast aus der Brust zu springen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 07 Dez 2014, 19:41

Florian
Ich sah noch immer suchend über den Parkplatz. Leonie konnte ich jedoch noch nicht erkennen. Es hielten sich auch viel zu viele Schüler hier auf. Die meisten redeten noch über irgendetwas und standen damit ziemlich ungeschickt im Weg herum. Doch im Moment solte mich das noch nicht stören. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche und ich zog es erneut heraus. Amy hatte mir geantwortet. Sie hoffte, Leonie würde sich nicht zu viel Zeit lassen. Sie bedankte sich bei mir und meinte, ich wäre ein Schatz. Dahinter fügte sie einen Smiley ein, der einen Kuss darstellen sollte. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich diesen Satz las. Normalerweise war das nichts besonderes. Warum brachte es mich dann ausgerechnet jetzt dazu, so dämlich vor mich hinzugrinsen? Ich beschloss, nicht auf diese SMS zu antworten. Um ehrlich zu sein, hielt ich es jetzt nicht mehr für Nötig. Leonie würde sicherlich gleich kommen und dann saß ich sowieso im Auto. Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis ich Amy sah. Unsere Schule war in der Nähe von München. Zwar etwas weiter weg von meinem Heimatort, aber auch nicht direkt in München. Ich schob mein Handy zurück in die Hosentasche und sah mich wieder um. Wie erhofft entdeckte ich Leonie, die nun eilig auf mich zukam. "Tut mir Leid, Flo.", begann sie sofort. "Ich hab' mich verquatscht.", entschuldigte sie sich. Frauen! Doch ich winkte nur ab. "Kein Problem. Ist's heute viel?", fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nur ein paar Blätter.", Leonie sah in ihre Tasche und zog eine Mappe heraus. Darauf stand mit Edding 'Amy' geschrieben. "Soso, Amy hat eine eigene Mappe bekommen.", meinte ich mit einem leichten Lachen. Leonie lachte ebenfalls. "Ja, so hab' ich alles gleich zusammen." antwortete sie und übergab mir die Mappe. "Okay, dankeschön.", meinte ich, als ich sie entgegen nahm. "Kein Problem. Sag Amy Grüße von mir.", entgegnete sie und verabschiedete sich anschließend. Ich hob kurz die Hand, drehte mich zu meinem Wagen um und setzte mich auf den Fahrersitz. Die Mappe warf ich auf den Rücksitz. Ich schnallte mich an, startete den Motor und lies ihn kurz warm laufen. Es war wirklich kalt geworden. Bald würde es schneien. Da war ich mir sicher. Ich löste die Handbremse, fuhr vom Parkplatz und drehte die Musik etwas lauter.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 07 Dez 2014, 20:08

Amy
Ich konnte es nicht glauben. Seit Jahren träumte ich davon, einen tollen Jungen kennenzulernen. Einen charmanten, ehrlichen, humorvollen, fürsorglichen Jungen mit tollen Augen, mit dem man einfach Pferde stehlen konnte. Natürlich trafen diese 'Kriterien' auch auf Florian zu. Aber Florian war... eben Florian. Mein bester Freund, schon seit dem Kindergarten, oder sogar noch länger. Und für ihn konnte ich einfach keine romantischen Gefühle hegen, so wie das jetzt bei Ty der Fall war - jedenfalls war ich zu diesem Zeitpunkt absolut überzeugt davon. Seit Jahren träumte ich also von diesem einen Jungen, von dem, der mich auf Wolke sieben schweben liesse - und dann traf ich ihn, ausgerechnet in einem Krankenhaus. Aber eigentlich spielte es ja keine Rolle - Hauptsache, ich hatte ihn endlich, endlich getroffen. Seit Jahren hatte ich auch davon geträumt, dass dieser Junge mich einmal auf den Weihnachtsball begleiten würde. Und nun war genau das eingetroffen. Ich strahlte übers ganze Gesicht, mein Herz klopfte heftig und Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch und verursachten dort ein angenehmes Kribbeln. Und Ty erwiderte mein Lächeln. Er kniete noch immer auf dem Boden, hielt meine Hand und sah zu mir. Ganz langsam senkte er den Kopf und hob meine Hand an seine Lippen. Er hauchte einen zärtlichen Kuss auf meinen Handrücken, bevor er sich wieder aufrichtete und meine Hand losliess. "Ich freue mich schon jetzt darauf, dich in einem Ballkleid zu sehen. Du wirst bestimmt fantastisch aussehen", meinte Ty nun und grinste. Ich lachte kurz auf und verriet nicht, dass ich mich darauf freute, ihn im Anzug zu sehen. Bestimmt würde er fantastisch aussehen. "Dieses Ballkleid muss erst noch gekauft werden", meinte ich nun zu Ty. Sein Grinsen wurde noch ein wenig breiter, da nickte er verständnisvoll. "Einen Anzug habe ich zwar schon, aber ich weiss nicht, ob er für so einen Anlass geeignet ist", meinte Ty dann nachdenklich. "Bestimmt. Du musst sicher nicht extra einen neuen Anzug kaufen gehen, nur, weil du aus Mitleid mit einem kleinen Mädchen zum Weihnachtsball gehst", erwiderte ich. Ich wusste, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach - hoffentlich nicht! -, aber es kam trotzdem über meine Lippen. Ty beugte sich zu mir herunter, sah mir dabei tief in die Augen und begann zu sprechen. "Erstens wäre es nur fair, wenn ich extra einen neuen Anzug kaufen gehen würde. Immerhin brauchst du ja auch ein Ballkleid, und das ist ganz sicher nicht gratis. Und zweitens hast du nicht Recht. Okay, du bist nicht die Grösste, aber das stört mich überhaupt nicht. Auf was ich hinauswollte ist, dass ich nicht aus Mitleid mit dir zu diesem Ball gehe", entgegnete er. Der Ausdruck in seinen Augen war fast ernst, aber gleichzeitig auch sanft. Ich glaubte ihm. Er log mich nicht an. Mein Herz klopfte schneller, als Ty sich noch weiter zu mir herunterbeugte. "Ganz sicher gehe ich nicht aus Mitleid mit dir dahin. Sondern weil ich wirklich mit dir hingehen möchte. Das solltest du doch wissen, Amy", fügte er mit leiser, tiefer Stimme hinzu. Er kam noch näher, bis ich seine Lippen schliesslich auf meiner Wange spüren konnte. Von der Stelle aus, wo sie meine Haut berührten, durchzuckten Blitze meinen ganzen Körper. Es war ein unglaubliches Gefühl. Sein Kuss war sanft und so zärtlich, dass ich ihn beinahe nicht spürte, aber nur beinahe. Langsam löste sich Ty wieder von mir und strich mir dabei eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich komme später nochmals zu dir", versprach er, bevor er mich alleine liess. Von dem Moment an, in dem er die Tür hinter sich schloss, konnte ich nicht mehr verhindern, dass ein Lächeln sich auf meinem Gesicht ausbreitete.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 07 Dez 2014, 20:29

Florian
Ich bog auf den Parkplatz des Krankenhauses, stellte den Wagen ab und stieg aus. Ich verschloss den Audi und bewegte mich auf den Eingang zu. Eigentlich hatte ich keine Lust dieses Gebäude schon wieder zu betreten. Vorallem durch den Haupteingang. Aber etwas anderes blieb mir eben nicht übrig. Die elektronischen Schiebetüren öffneten sich und ich trat hinein. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die junge, blonde Krankenschwester - die mich auch schon am Tag von Amy's Einlieferung 'betreut' hatte - ihren Kopf hob und sich umsah. Sie lächelte mich an, doch ich ignorierten sie. Auch gestern schon hatte sie mich angelächelt. Um ehrlich zu sein, nervte es mich. Wahrscheinlich würde mich nun jeder normale Mann fragen, warum. Aber ich war nicht normal. Nein, in diesem Falle nicht. Das wusste nur keiner. Bis auf Amy. Aus diesem Grund lief ich stur am Thresen vorbei und betrat das Treppenhaus. Wenn ich laufen konnte, tat ich das auch. Ich wusste nicht, ob Amy nachher Treppen laufen durfte. Wenn nicht, würde ich mit ihr im Aufzug fahren. Das machte mir nichts aus. So konnte ich immerhin noch ein Auge auf sie werfen. Schließlich hatte ich den dritten Stock erreicht und stand nun im Flur. Ein paar Ärzte gingen herum. Dr. Borden konnte ich darunter nicht erkennen. Vielleicht war er gerade bei Amy. Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass sich zwischen den beiden wirklich etwas anbahnte. Amy war aufjedenfall verliebt. Das hatte sie mir selbst gesagt. Aber auch er schien einen Eindruck zu machen, dass er von Amy nicht abgeneigt war. Ganz im Gegenteil. Ich ging den Flur entlang. Inzwischen musste ich mir die Zimmernummern nicht mehr genau ansehen. Ich wusste ungefähr, wo Amy's Zimmer lag. Wenige Schritte später stand ich vor der weißen Türe. Ich kopfte an und wartete auf ein 'Herein'. Natürlich hätte ich auch direkt danach hereinstürmen können. Doch so war ich nicht. Ich wusste schließlich nicht, was mich hinter der Türe erwartete. Amy, mit Sicherheit. Doch es könnte sein, dass sie sich gerade umzog. Dabei wollte ich sie nicht stören. Oder sie musste nochmal eine Kontrolluntersuchung über sich ergehen lassen. Dabei wollte ich natürlich auch nicht reinplatzen. Beide Situationen wären mir unangenehm. Natürlich ging ich mit Amy öfter mal einkaufen. Letzten Samstag wollten wir ihr Ballkleid kaufen. Doch ich ging ja schließlich nicht mit ihr in die Kabine. Davon hielt ich Abstand.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySo 07 Dez 2014, 20:54

Amy
Ich wusste nicht, wie lange ich dort auf dem Bett sass, zurückgelehnt und mit einem Lächeln auf den Lippen. Hätte man von draussen hineinsehen können, hätte man mich wohl für bescheuert gehalten. Das war ich nicht - hoffte ich jedenfalls. Und wenn, dann hätte es mir vermutlich auch nicht viel ausgemacht. Ich wusste nämlich eines mit absoluter Gewissheit: Ich war verliebt, und zwar so richtig, mit allem, das dazugehörte. Herzklopfen. Schwindelgefühle. Kribbeln im ganzen Körper. Schmetterlinge im Bauch. Strahlende Augen. Und eben auch dieses bescheuerte Lächeln auf den Lippen. Schon beim blossen Gedanken an Tys Augen wurde mein Lächeln noch etwas breiter. Irgendwann riss mich ein Klopfen aus meinen Gedanken. Ich horchte etwas genauer hin. Ja, jemand klopfte an meine Tür. Mein erster Gedanke war, dass es Ty sein könnte, aber das wäre nicht wirklich logisch. So viel Zeit war auch nicht vergangen, dachte ich jedenfalls. Da mir einfiel, dass ich meinen Besucher vielleicht mal hereinbitten müsste, rief ich 'Herein!'. Ein paar Momente später öffnete sich die Tür, und Florians vertrautes Gesicht erschien. Erst da fiel mir ein, dass ich ihm vorher geschrieben hatte. Ich hatte ihn gebeten, mich aus dem Krankenhaus abzuholen, und er hatte sofort eingewilligt. Und hier war er nun, um das zu tun, was er mir versprochen hatte. Ich lächelte ihn an - das fiel mir nicht weiter schwer. Erstens freute ich mich, meinen besten Freund zu sehen. Und zweitens schwebte ich dank Tys Kuss auf meine Wange noch immer auf Wolke sieben. Hach. Und dieser wunderbare junge Mann wollte mit mir zum Weihnachtsball gehen. Was konnte man sich Besseres vorstellen? "Hey, Flo! Komm' herein", begrüsste ich meinen besten Freund dann auch noch verbal und bedeutete ihm, das Zimmer zu betreten und zum Bett herüberzukommen. Als er die Tür hinter sich geschlossen und zu mir herübergetreten war, fuhr ich fort. "Gut, dass du da bist. Ich hab' schon alles bereit gemacht!", erklärte ich ihm und deutete dabei auf die Tasche, die vollgepackt neben dem Schrank stand. Ich liess meinen Blick durch das Zimmer schweifen. "Okay... fast alles", fügte ich hinzu. Die Hausaufgaben, die ich vorher noch erledigt hatte, lagen noch immer auf dem Nachttischchen, zusammen mit dem Flyer für den Weihnachtsball. Mein Herz klopfte wiederum schneller. "Aber das ist auch schnell eingepackt", meinte ich dann, lächelte meinen besten Freund nochmals an und griff dann nach den Sachen aus meinem Nachttisch. Mein Handy verstaute ich in meiner Hosentasche, bevor ich die restlichen Blätter zusammenpackte und in meine Hände nahm. Ich rutschte zum Rand des Bettes, wo auch mein bester Freund stand, und stand auf. Zu schnell. Obwohl die Gehirnerschütterung sich schon seit gestern nicht mehr gemeldet hatte, überkam mich jetzt auf einmal Schwindel. Für einen Moment wurde mir schwarz vor Augen, und ich taumelte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 7 EmptySa 13 Dez 2014, 15:15

Florian
Amy hatte mich herein gebeten und mich angelächelt, als ich zur Türe herein gekommen war. Das brachte auch mich unwillkürlich zum Lächeln. Sie begrüßte mich mit einem 'Hey, Flo' und bat mich nochmals herein. "Hey, Kleine.", begrüßte ich sie lachend und schloss die Türe hinter mir. Ich ging auf ihr Bett zu und wollte schon fragen, ob sie fertig war. Doch sie kam mir zuvor. Die meinte, es wäre gut, dass ich da wäre. Sie hätte schon alles bereit gemacht. Dabei hatte sie auf die Tasche gedeutet, die neben dem Schrank stand. Der Taschenform konnte ich entnehmen, dass sie bereits voll gepackt war. Darauf hin nickte ich nur und beobachtete, wie meine beste Freundin ihren Blick nochmals durch den Raum schweifen lies. Schließlich fügte sie hinzu, sie hätte fast alles eingepackt. Ich sah mich ebenfalls um und entdeckte wenige Momente später, was sie gemeint hatte. Die Hausaufgaben, die ich ihr gestern gebracht hatte, lagen noch auf ihrem Nachttisch. Ich vermutete, dass sie sie bereits erledigt hatte. Schließlich hatte Amy hier sonst nichts zu tun. Und sie war in diesem Fall sehr verantwortungsbewusst. Im Gegensatz zu mir. Ich vergaß öfter mal meine Hausaufgaben. Glücklicherweise nicht allzu oft, sodass es in meinen Zeugnissen nie zu Bemerkungen diesbezüglich kam. Das würde in Bewerbungen alles andere als gut aussehen. Amy riss mich zurück in die Realität, indem sie sagte, das - ihre Hausaufgaben - wäre auch schnell eingepackt. Ich grinste sie an und beobachtete, wie sie ein paar Sachen aus dem Nachttisch nahm. Als sie auch die restlichen Blätter in die Hand nahm, wollte ich schon zum Schrank gehen und ihre Tasche holen. Doch soweit kam ich gar nicht. Amy war schneller zum Bettrand gerutscht, als ich mich hatte bewegen können. Auch ich bemerkte, dass es wohl doch zu schnell gewesen war. Meine beste Freundin begann zu taumeln. Ich ging noch einen großen Schritt auf sie zu und hielt sie an ihren Armen fest. "Amy? Geht's dir gut?", fragte ich sie besorgt. Ich wusste nicht, ob sie irgendwelche Schwindelgefühle hatte und vielleicht sogar etwas benommen war. Aus diesem Grund setzte ich sie langsam wieder zurück auf die Bettkante. Auch als sie noch saß, hielt ich sie an den Armen fest. Ich wusste nicht, ob sie vielleicht nicht doch noch umkippen könnte. Natürlich würde sie dann etwas weicher 'fallen'. Schließlich hatte ich sie auf's Bett gesetzt. Außer natürlich, sie würde nach vorne kippen. Was auch gut Möglich sein konnte. Deswegen hielt ich sie lieber fest, bis sie mir versichern konnte, das sie in Ordnung war und keine Schwindelgefühle mehr hatte.
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