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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 18 Aug 2015, 20:31

// Ich hoffe, es ist okay, wenn ich einen Zeitsprung mache ;D

Ein paar Stunden später

Amy
Als ich das nächste Mal zu mir kam, hatte ich im ersten Moment keine Ahnung, wo ich mich befand. Ich lag auf einem weichen Untergrund. Etwas Grosses, Warmes war über mir ausgebreitet worden, mein Kopf auf etwas Weiches gebettet. Ich lag auf dem Rücken, was ich als komisch empfand, weil ich mich zum Schlafen normalerweise zur Seite drehte. Und meine Hand war von etwas Warmem umschlossen. Ein nerviges Piepsen brachte mich dazu, die Augen aufzuschlagen, obwohl ich am liebsten einfach weitergeschlafen hätte. Das grelle Licht blendete im ersten Moment, bis sich meine Augen daran gewöhnt hatten. Dann erkannte ich immer mehr Details meiner Umgebung. Schnell stellte ich fest, dass ich mich nicht in meinem Zimmer befand. Nein. Dieses Zimmer war ganz in Weiss gehalten und sah überaus steril aus. Schon wusste ich, dass ich im Krankenhaus war. Das nervige Piepsen neben mir ging von einem Gerät aus, das wiederum über ein Kabel mit meinem Körper verbunden war. In meinem linken Arm befand sich eine lange Nadel, die an eine Infusionsflasche angeschlossen war. Als ich den Kopf langsam in die andere Richtung drehte, wurde mir schwindelig, aber dann erkannte ich dennoch die Person, die bei mir sass. "Ty", wollte ich sagen, aber hinaus kam nur ein Krächzen. Gleich darauf erlitt ich einen schrecklichen Hustenanfall. Als der endlich vorbei war, war Ty aufgestanden und hatte sich über mich gebeugt. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte mich sanft an. "Hey, da bist du ja wieder. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt", meinte er leise und sah dabei so besorgt aus, dass ich mich fragte, was denn passiert war. Offenbar schien Ty auch zu merken, dass ich ein wenig verwirrt war, denn er begann sofort zu erklären. "Du bist im Krankenhaus in München. Als du heute Morgen geschrieben hast, dass du krank seiest, wollte ich nach dir sehen, aber an der Haustür machte niemand auf. Als Luke dann endlich vom Einkaufen zurückgekommen ist, haben wir dich in deinem Zimmer gefunden. Du lagst auf dem Boden, bewusstlos, mit hohem Fieber und vollkommen dehydriert. Ich hielt es für das Beste, dich ins Krankenhaus zu bringen." Obwohl das Ungeheuer in meinem Kopf sich wieder meldete, hörte ich Ty zu, so gut es ging, und nickte zum Schluss. Ich hasste es, im Krankenhaus zu sein, weil ich dann ständig an Mama denken musste - jetzt tat ich es schon wieder! Andererseits, wenn Ty meinte, dass es besser sei, mich ins Krankenhaus zu bringen... Dann war es mir vielleicht wirklich nicht so gut gegangen. Ich hatte sogar das Bewusstsein verloren, was mir normalerweise nur passierte, wenn ich mir irgendwie den Kopf anschlug oder so. Oder natürlich, wenn ich Blut sah. Aber beides war nicht der Fall gewesen. Oh je. "D... Danke", brachte ich irgendwie hervor. Sogar einigermassen verständlich, stellte ich fest, denn Ty lächelte wieder. Er beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Seine Lippen fühlten sich ziemlich kühl an auf meiner heissen Haut. "Das ist doch selbstverständlich. Ich hätte meine Freundin doch nie und nimmer dort liegen lassen können", antwortete er. Ich bemerkte kaum, dass er mich als seine Freundin bezeichnet hatte, so müde war ich bereits wieder. Ty verschwand kurz, legte aber wenig später ein feuchtes, angenehm kühles Tuch auf meine Stirn. Ich seufzte zufrieden und liess zu, dass meine Augen zufielen. "Ruh' dich ein wenig aus, Süsse, ich bleib' da und pass' auf dich auf", hörte ich Tys Stimme noch. Dann schlief ich ein.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 18 Aug 2015, 21:18

//Klar, kein Problem ;D

Florian
Sascha und ich hatten mit der Verbindung nach München wirklich Glück gehabt. Circa Fünf Minuten, nachdem wir das Haus verlassen hatten, fuhr ein Bus nach München. Die Fahrt dauerte zwar einige Zeit länger, als mit dem eigenen Auto, aber wir wollten schließlich etwas trinken. Inzwischen hatten wir unseren dritten Glühwein getrunken und hatten uns noch nicht wirklich dazu aufgerafft, irgendetwas zu kaufen oder uns um zu sehen. Wir hatten den nächstbesten Glühweinstand angesteuert und dabei nicht auf die anderen Stände geachtet. "Okay, schon 'ne Idee?", fragte ich meinen Kumpel und trank den letzten Schluck aus meiner Tasse. Sascha schüttelte den Kopf und trank seine Tasse ebenfalls leer. Er nahm meine Tasse entgegen und ging los, um die nächste Runde zu holen. Ich sah mich indessen etwas um. Eigentlich hätte ich eine Mütze, einen Schal oder Handschuhe vorgeschlagen. Aber ich kannte Ronja überhaupt nicht und wusste nicht, welche Farben ihr gefielen. Aber sie hatte ein grünes Kleid angehabt, daher dachte ich, dass ihr grün gefiel. Noch während ich genauer darüber nachdachte, stellte Sascha die Tasse Glühwein vor mir ab. Ich sah ihn an, bedankte mich und nahm einen Schluck des heißen Getränks. Ich hatte mir heute schon so oft die Zunge verbrannt, dass es mich schon gar nicht mehr interessierte. "Hast du eine Idee?", fragte Sascha mich nun. Ich hob die Schultern. "Momentan fällt mir nicht mehr ein, als ein Schal, Handschuhe oder 'ne Mütze. Eine Kette oder allgemein Schmuck fände ich etwas übertrieben. Ihr seit schließlich nicht zusammen und kennt euch jetzt auch noch nicht so lange. Oder zumindest habt ihr noch nicht so lange so intensiv miteinander zu tun. Verstehst du, was ich meine?", fragte ich ihn. Sascha nickte. Er zog seine schwarze Mütze wieder etwas über seine Ohren und sah sich ebenfalls um. "Du hast Recht. Schmuck wäre wirklich etwas übertrieben. Weil ich eben auch nicht genau weiß, was ihr gefällt. Aber die Idee mit der Mütze fände ich nicht schlecht. Ich glaube, sie mag grün. Ihr Kleid war grün.", überlegte er laut. Ich lachte los. "Genau das selbe hab ich mir auch gedacht!", rief ich lachend aus. Sascha stimmte mit ein und es dauerte etwas, bis wir uns wieder beruhigten. Die Leute um uns herum sahen uns schon seltsam an, aber das störte mich nicht. "Okay, eine Mütze. Die gibt's hier auf'm Weihnachtsmarkt wie Sand am Meer. Da werden wir 'ne schöne finden. Und wie wäre es mit 'nem Schaumbad oder so? Oder ein Parfume?", überlegte mein bester Freund weiter. "Hey, Kumpel. Du läufst ja zu Höchstformen auf!", lobte ich ihn und wir stießen mit unserem Glühwein an.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 18 Aug 2015, 21:50

Amy
Ich wurde von einem leichten Rütteln an der Schulter geweckt. Ich blinzelte müde und erkannte Lukes Gesicht über mir. "Hey, Schwesterherz", begrüsste er mich. Ich erkannte den besorgten Ausdruck in seinen Augen sofort, dennoch lächelte er mich an und drückte meine Schulter. Ich lächelte zurück, so gut ich konnte, da tauchte neben ihm ein zweites Gesicht auf. Es war Papa. "Amy, Schatz. Wie geht es dir?", fragte er mich. Ich überlegte kurz. Ich hatte noch immer Kopfschmerzen, und heiss war mir auch, aber es war weniger schlimm als vorher. "Besser", teilte ich meiner Familie mit. Beide schienen erleichtert. "Hast du Hunger? Oder Durst?", wollte mein Vater gleich darauf wissen. "Durst", meinte ich. Papa schenkte mir aus einer Flasche ein Glas Wasser ein, setzte sich zu mir aufs Bett und überreichte es mir. Ich trank ein paar kleine Schlucke, dann gab ich es ihm zurück. Unter anderen Umständen hätte er mich wahrscheinlich aufgefordert, noch mehr zu trinken. Aber ich konnte seine Erleichterung, dass es mir einigermassen gut ging, geradezu spüren. Genauso wie die meines Bruders. "Mann, Amy, es tut mir so Leid. Ich hab' dich nur eine oder zwei Stunden alleine gelassen, um einkaufen zu gehen. Wenn ich gewusst hätte, dass es dir so schlecht geht, wäre ich bei dir geblieben und hätte mich um dich gekümmert", erklärte er mir. Ich winkte ab. "So schlecht ist es auch nicht gewesen", meinte ich. Bei meiner Familie stiess ich damit auf Unverständnis, aber ich fand, dass es wirklich nicht so schlimm gewesen war. Ich hatte schon Schlimmeres überstanden. Oder ich hatte einfach nicht alles mitbekommen. Ich wusste es nicht. "So oder so, jetzt ist alles wieder in Ordnung. Wann darf ich wieder nach Hause?", fügte ich hinzu, um Papa und Luke abzulenken. Papa lachte sogar kurz. "Das ist so typisch für dich, Amy", meinte er, bevor er mir wirklich auf meine Frage antwortete. "Ty hat noch nichts Konkretes gesagt. Aber es kann gut sein, dass du Weihnachten hier verbringen musst. So eine Grippe ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen." Ich hatte nur den ersten Teil seiner Antwort richtig mitbekommen, weil ich so fassungslos war. "Ich muss Weihnachten hier verbringen?", wiederholte ich ungläubig. Ich konnte es wirklich kaum glauben. Luke und Papa schauten mich traurig an. "Ja, wahrscheinlich", antwortete Luke. "Aber wir werden dich nicht alleine lassen. Wenn du wirklich nicht nach Hause kannst, verbringen wir Weihnachten eben hier. Ist mal 'ne Abwechslung zu anderen Jahren", fügte er hinzu und lächelte mich dabei aufmunternd an. Ich sah jedoch, dass das nur gespielt war. Ich wusste genau, was für eine schlimme Vorstellung es für meine Familie war, Weihnachten im Krankenhaus zu verbringen. Nicht nur, weil man da eigentlich im beschaulichen Heim sein und dort feiern sollte. Nein. Mama war im Krankenhaus gestorben. Und wann immer wir hier waren, erinnerte uns die Umgebung an ihren Verlust. Unweigerlich. Hier sollte kein Fest wie Weihnachten gefeiert werden. Aber so, wie es aussah, blieb uns nichts anderes übrig. Ich seufzte leise. "Okay", murmelte ich und wandte den Blick dann von meiner Familie ab. Stattdessen sah ich durchs Fenster. Draussen war es schon dunkel. War es etwa schon Abend? Es schien so zu sein. Komisch, wie die Zeit verging.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 18 Aug 2015, 22:47

Florian
Wir hatten aufgehört, die Tassen zu zählen, als wir uns auf den Heimweg gemacht hatten. Irgendwann, nicht viel später, nachdem uns die sagenhafte Idee mit der grünen Mütze und einem Schaumbad gekommen war, hatten wir beides besorgt. Jedoch nicht, ohne an weiteren Glühweinständen hängen zu bleiben. Und auch der Weg zur Drogerie wurde nicht ohne Glühwein bestritten. Ich musste gestehen, dass ich inzwischen ziemlich betrunken war. Aber Sascha ging es nicht anders. Immerhin hatten wir es noch zur nächsten Bushaltestelle geschafft - sogar auf Anhieb zur richtigen! - und saßen nun in einer der hinteren Reihen. Ich sah aus dem Fenster, doch konnte nicht viel erkennen. Es war dunkel draußen und ich wollte momentan einfach nur schlafen. Sascha neben mir ging es nicht anders. Trotzdem mussten wir uns wach halten, um unsere Haltestelle nicht zu verpassen. Auch wenn es noch mindestens eine halbe Stunde dauern würde, bis wir da waren. Ich spürte, wie mein Magen knurrte und war froh darüber. Mit Hunger konnte ich wach bleiben. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass Sascha mich ansah. Als ich meinen Kopf zu ihm drehte, lachte er los. Offenbar hatte man meinen Magen auch gehört. "Alter, sei ruhig!", fuhr ich ihn an. Doch er lachte weiter und ich konnte nicht anders, als mit einzustimmen. "Flo, nachher wird erstmal gekocht!", rief Sascha lallend aus und ich lachte einfach weiter. "Kochen?", hakte ich nach. "Pizza. Tiefkühl. Im Ofen.", fasste sich mein bester Freund kurz und ich grinste ihn an. "Klingt gut.", erwiderte ich. Ich wusste, dass ich heute zumindest nicht mehr heimfahren würde. Mein Auto würde bei Sascha stehen bleiben. Es war nur die Frage, ob ich auch bei ihm blieb oder ob ich nach Hause lief. Aber das würde ich spontan entscheiden. Und dann würde ich meinem Vater Bescheid geben. Nur eine kurze SMS, damit er wusste, was los war. Eigentlich machte er sich keine Sorgen um mich. Aber ich gab meistens Bescheid, wenn ich Abends nicht nach Hause kam, sondern wo anders schlief. Genauso machte es mein Vater auch. Da fühlte sich der andere einfach sicherer. Ich konnte das nicht wirklich beschreiben, es war einfach so. Mein Magen knurrte erneut und bevor Sascha wieder loslachen konnte, knurrte auch sein Magen. Das brachte uns jedoch nur dazu, noch mehr zu lachen. Ich kam mir wirklich betrunken vor, obwohl wir gar nicht so viel getrunken hatten. Ich war mit Sicherheit nicht mehr nüchtern, aber richtig betrunken war ich auch noch nicht.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMo 24 Aug 2015, 21:07

Amy
Noch eine Weile sprach ich mit meinem Bruder und meinem Vater. Wir schnitten eher unverfängliche Themen an. Dass ich über die Weihnachtsfeiertage wahrscheinlich im Krankenhaus bleiben musste, erwähnte niemand von uns ein zweites Mal. Innerlich jedoch konnte ich die ganze Zeit an nichts anderes denken. Natürlich, es war im Grunde genommen nichts anderes als an allen anderen Tagen des Jahres. Aber an Weihnachten... An Weihnachten war ich bis jetzt immer zu Hause gewesen. Am Nachmittag des 24. Dezembers traf ich mich meistens mit Florian, dann tauschten wir unsere Weihnachtsgeschenke aus. Am Abend gab es etwas Gutes zu essen, und am 25. packten wir unsere Geschenke aus. Manchmal war ich an Weihnachten auch schon bei Florian gewesen, oder umgekehrt. Besonders, seit seine Mutter und seine Schwester seine Familie verlassen hatten. Und seit Mama tot war. Oh Gott, jetzt dachte ich schon wieder daran! Ich musste kurz um meine Fassung ringen, bevor ich mich wieder zusammenreissen konnte. Aber es war schwierig, auch weiterhin ruhig zu bleiben. Hier, im Krankenhaus, erinnerte mich einfach alles an Mama. Ich schaute zum anderen Bett hinüber, das auch noch in diesem Raum stand. Es war leer, aber ich bildete mir ein, Mama darin liegen zu sehen: leichenblass, verletzt, praktisch tot. Ich musste heftig schlucken. Zum Glück waren Luke und Papa gerade in eine Diskussion vertieft, der zu folgen ich schon lange aufgegeben hatte. So hatte ich noch einen Moment Zeit, mich zu sammeln, um nicht in Tränen auszubrechen. Auf einmal klopfte es an der Tür. Sofort sahen mein Bruder und mein Vater wieder zu mir. Ich nickte. "Herein", rief Luke. Die Klinke wurde heruntergedrückt, die Tür schwang auf, und Ty trat ein. Sein Blick glitt zu mir. "Hey", begrüsste er mich mit einem freundlichen Lächeln, als er sah, dass ich wach war. Ich zog die Mundwinkel hoch, um sein Lächeln zu erwidern. Ich beobachtete, wie Ty die Tür hinter sich schloss und zu meinem Bett herüberkam. Er trug ein grünes Sweatshirt und Jeans, war also offensichtlich nicht im Dienst. Das überraschte mich etwas. "Was machst du denn hier?", fragte ich ihn, etwas verwirrt. Tys Lächeln wurde noch etwas breiter, als er kurz meiner Familie zunickte. Mein Bruder und mein Vater standen auf und liessen uns alleine. Anschliessend setzte Ty sich zu mir ans Bett und griff nach meiner Hand. "Dich besuchen, natürlich. Was denkst du denn?", antwortete er. Ich war noch immer etwas verdutzt. "Aber du arbeitest ja gar nicht. Hast du heute nicht frei?", hakte ich nach. Ty nickte. "Ja. Aber ich wollte zu dir. Und jetzt... Jetzt ist es halt ein wenig anders gekommen als zunächst gedacht", meinte er und drückte meine Hand. Er beugte sich zu mir herunter, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben. Ich schloss die Augen. "Ich bin so froh, dass es dir wieder einigermassen gut geht", hörte ich Tys leise Stimme, bevor er mir noch einen Kuss gab und sich wieder aufrichtete. "Ich auch", flüsterte ich. "Du bist müde", stellte er fest. "Es ist zwar noch nicht so spät, aber Schlaf tut dir trotzdem gut. Ruh' dich aus, Süsse", fügte er hinzu. Ich nickte leicht, bevor ich mich etwas anders hinlegte. "Bleibst du hier?", fragte ich Ty noch leise. "Ja, ich bleibe hier bei dir, Amy, da kannst du dir ganz sicher sein", hörte ich seine vertraute, angenehme Stimme. Ich seufzte erleichtert und lächelte kurz, dann schloss ich die Augen und war ein paar Momente später eingeschlafen.

// Du kannst noch einen Beitrag schreiben, dann können wir einen Zeitsprung zum nächsten Tag machen, wenn du einverstanden bist ;D
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 25 Aug 2015, 15:17

// Alles klar Wink

Florian
Einige ärgerliche Blicke später, stiegen Sascha und ich aus. Endlich, wie sich viele andere Fahrgäste wohl dachten. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich hasste es selbst im Zug oder im Bus zu sitzen und Betrunkenen Jugendlichen zuhören zu müssen. Mein bester Freund und ich stützten uns gegenseitig, während wir zu seinem Haus liefen. Herrjeh, so betrunken waren wir doch gar nicht! Das musste der warme Alkohol sein, der wirkte irgendwie anders. Versuchte ich mir zumindest einzureden. An Saschas Haus angekommen, suchte er nach seinem Schlüssel. Als er ihn endlich gefunden hatte, gingen wir geradewegs in den Keller. Ich wusste nicht, ob seine Familie zuhause war. Aber wahrscheinlich schon. Es war der Abend vor Heilig Abend. Da war doch jeder zuhause. Eigentlich. Irgendwie. Sascha stolperte vor mir in den Keller und knallte fast gegen die Türe. Ich verkniff mir, laut los zu lachen. Hier unten waren wir oft. Sascha hatte eine kleine "Privatkneipe" im Keller aufgebaut - teilweise hatte ich ihm dabei auch geholfen. Hier fehlte es einem an nichts. Wir hatten einen kleinen Pizzaofen, eine Mikrowelle, eine Bar, Musik, einen Fernseher und viele Sofas. Letztere hatten sich schon oft bewährt. Sascha bedeutete mir mit irgendeiner Geste, dass er die Pizzen suchen würde. Ich hatte verstanden, nickte und ging hinter die Bar. Dort zog ich zwei Gläser heraus und mischte zweimal Captain und Cola. Während ich mich mit meinem Glas zu einem der Sofas wanderte, nahm ich mein Handy und sah darauf. Ich stellte fest, dass Amy mir immer noch nicht geantwortet hatte. Jetzt machte ich mir wirklich Sorgen. War sie so krank? Oder hatte sie es einfach nur vergessen? Ich wusste es nicht. Ich realisierte nicht, wie spät es war und beschloss, sie einfach anzurufen. Es piepte ein paar Mal, ehe ich die Nachricht erhielt, dass Amy nicht zu erreichen war. Verdammt, was war los? Ich hätte schon viel früher anrufen müssen. Doch ich beschloss, ihr auf die Mailbox zu sprechen. "Hey, Kleine. Was ist denn los? Geht's dir gut? Irgendwie wohl nicht, du hast dich ja nicht gemeldet...ich hab mir Sorgen gemacht. Okay, ich hätte früher anrufen sollen, aber....ja. Tut mir Leid. Wenn du das noch hörst, bevor ich morgen komme: Gute Besserung. Und ansonsten, bis morgen.....Frohe Weihnachten?", ich legte auf und seufzte. Irgendwie hatte ich nicht wirklich gewusst, was ich meiner besten Freundin auf die Mailbox sprechen sollte. Meistens ging sie ran. Ich beschloss, meinem Vater noch kurz eine SMS zu schreiben, dass ich bei Sascha bleiben würde, dann schob ich mein Smartphone in meine Hosentasche. "Fertig?", hörte ich eine Stimme neben mir fragen. Ich zuckte zusammen und sah Sascha neben mir. "Seit wann bist du hier?", fragte ich ihn. "Das ist meine Wohnung, Kumpel. Ich bin hier, seit du auch hier bist. Naja, in diesem Raum erst wieder seit...keine Ahnung. Aber die Pizzen sind im Ofen.", informierte er mich. "Okay.", antwortete ich nur und setzte mich mit meinem Glas aufs Sofa. Sascha tat es mir gleich. Irgendwann waren die Pizzen fertig und wir hatten es uns damit auf dem Sofa vor dem Fernseher bequem gemacht. Sascha hatte auch noch eine Flasche Captain und eine Cola dazu gestellt. Ich wusste nicht, wie spät es war, als Sascha irgendwann eingeschlafen war. Ich räumte noch die Teller auf - und brauchte dafür eine gefühlte Ewigkeit -, ehe auch ich auf eines der Sofas viel und sofort einschlief.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMi 26 Aug 2015, 21:50

Am nächsten Tag - Mittwoch, Heiligabend

Amy
Als ich aufwachte, wusste ich im ersten Moment nicht, wo ich war. Ich musste ein paar Mal blinzeln, um meine Umgebung erkennen zu können. Durch die zugezogenen Vorhänge schien die Sonne ins Zimmer hinein. Es war ein schöner Morgen. Nur, dass ich das Bett, in dem ich lag, nicht kannte. Auch der Rest des Zimmers war mir unbekannt. Alles war so weiss und sauber und... und steril. Schlagartig ging mir auf: Ich befand mich im Krankenhaus. Mal wieder. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken, denn ich dachte sofort wieder an Mama. Da fiel mir ein, dass heute auch noch Heiligabend war - das machte das Ganze noch schlimmer. Ich hätte heulen können, hätte ich nicht auf einmal eine Bewegung verspürt. Etwas Warmes, Schweres lag auf meinem Oberschenkel. Ich senkte den Blick und erkannte dort einen dunklen Haarschopf. Im ersten Moment dachte ich, dass es Florian sei. Aber dann fiel mir ein, dass mein bester Freund gar nicht hier sein konnte. Jedenfalls war er gestern nicht hier gewesen. Ich hatte gestern gar nichts von ihm gehört. Oder doch? Ich wusste es nicht. Ich sah mich nach meinem Handy um, aber es war nicht hier. Wahrscheinlich lag es zu Hause auf meinem Nachttisch. So oder so, Ty lag halb über dem Bett, den Kopf in meinem Schoss, und schien tief und fest zu schlafen. Ein kleines Lächeln erschien auf meinen Lippen, gleichzeitig begann mein Herz, schneller zu klopfen. Ich streckte die Hand aus und strich ihm vorsichtig über das weiche Haar. Ich wollte ihn nicht aufwecken, aber wenig später bewegte er den Kopf etwas zur Seite und schlug die Augen auf. Unsere Blicke begegneten sich, hielten sich aneinander fest und liessen einander nicht mehr los. Als Ty dann auch noch zu lächeln begann, konnte ich nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern. "Guten Morgen, Süsse", begrüsste er mich mit sanfter, noch etwas verschlafener Stimme. Dann richtete er sich langsam auf, um sich gleich darauf über mich zu beugen und mir einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Nachdem ich ihn ebenfalls begrüsst hatte, erkundigte er sich nach meinem Wohlbefinden. "Danke, mir geht es schon viel, viel besser", meinte ich immer noch lächelnd. Tys Lächeln wurde etwas breiter, doch ich sah auch, wie die Anspannung förmlich von ihm abfiel. "Da bin ich aber froh. Trotzdem, du solltest dich noch weiterhin ausruhen", ermahnte mich Ty, ganz der fürsorgliche Arzt, daraufhin. Er legte eine Hand auf meine Stirn. "Auch wenn du nicht mehr so hohes Fieber hast", fügte er hinzu. "Das heisst, ich muss heute noch hier bleiben?", hakte ich nach. Ich hoffte so sehr, dass Ty den Kopf schüttelte und meinte, ich könne nach Hause. Doch er nickte langsam. "Ja, Amy, es ist wichtig, dass wir dich noch weiter beobachten können. Wahrscheinlich wirst du die ganzen Weihnachtstage hier verbringen müssen", erklärte Ty. Ich war froh, dass er mir damit wenigstens nichts vormachte. Aber dennoch sank meine Stimmung schnell, bei der Aussicht darauf, über die Weihnachtstage nicht zu Hause zu sein. Ty, der meine Enttäuschung zu spüren schien, zog mich in seine Arme und drückte mich fest an sich. Es half nicht besonders viel, weil es nichts an den Tatsachen änderte. Dennoch tat es gut, mich an ihn anlehnen zu können und mich festhalten zu lassen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDo 27 Aug 2015, 20:14

Florian
Ein dumpfer Aufschlag weckte mich auf. Kurz darauf noch ein weiterer, dumpfer Aufschlag. Dieses mal jedoch einige Dezibel leiser. Ich blinzelte, doch konnte trotzdem nur durch einen Schleier sehen. Als ich mich aufrichten wollte, drehte sich alles und ich lies mich zurückfallen. Ein Stöhnen drang aus meiner Kehle und mein Mund fühlte sich seltsam an. Ich rieb mir über die Augen, blinzelte nochmal und erkannte nun wenigstens, wo ich war. Bei Sascha im Keller. Okay, immerhin war ich schon so weit. Ich versuchte erneut mich aufzusetzen. Ich hatte mich nur langsam bewegt, dann hatte sich das Schwindelgefühl in Grenzen gehalten. Als ich mich jedoch umsah, drehte sich erneut alles. "Verdammt!", fluchte ich leise. Irgendwann hatte ich meinen besten Freund entdeckt. Er saß auf dem Boden und sah mich verwirrt an. "Bist du runtergefallen?", fragte ich leise nach. Sascha nickte langsam. "Irgendwie...ja.", gestand er. Ich lachte kurz. "Und was hat dir gefolgt?", hakte ich weiter nach. Er sah kurz um sich, ehe er die leere Flasche Captain Morgan Rum hoch hob. Ich nickte, Sascha stand auf und wir sahen uns um. "Ist ja doch ganz sauber.", stellte er überrascht fest. "Wieso auch nicht? Waren doch nur wir zwei.", erinnerte ich ihn. Sascha nickte langsam. "Stimmt." Wir waren heute wirklich nicht die schnellsten. Überhaupt nicht. "Kaffee?", fragte mein Kumpel mich. Ich nickte eilig. Ohje, das war keine gute Idee gewesen! Wieder drehte sich alles. Sascha war inzwischen hinter der Bar angekommen, jedoch nicht, ohne sich auf dem Weg an sämtlichen Gegenständen festzuhalten. Ich hörte, wie er die Kaffeemaschine einschaltete und kurz darauf begann das Gerät zu arbeiten. Er hatte irgendwann beschlossen, eine Kapselmaschine aufzustellen. Hin und wieder waren eben doch Gäste da, die gerne einen Kaffee hätten. So wie ich. Morgens. Vor allem heute. Heute war der Kaffee wichtiger als irgendetwas anderes. Ich stand nun ebenfalls auf und bewegte mich langsam auf die Bar zu. Als ich angekommen war, streckte mir Sascha schon meine Tasse entgegen. Dankend nahm ich sie an und trank vorsichtig einen Schluck daraus. Der Kaffee war gut und er tat wirklich gut. "Frohe Weihnachten.", meinte mein Kumpel, nachdem er auch sich einen Kaffee rausgelassen hatte. Ich sah ihn geschockt an. Wir hatten Heiligabend?! Mist, das hatte ich total vergessen. "Äh...gleichfalls.", meinte ich immer noch verwirrt und mein bester Freund begann lauthals zu lachen. Verdammt, ich musste noch Amy's Geschenk einpacken! Und ich musste es ihr vorbei bringen...irgendwann im Laufe des Tages. Aber...wo war meine Kleine eigentlich? Ich konnte mich vage daran erinnern, gestern überhaupt nichts von ihr gehört zu haben.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDo 27 Aug 2015, 21:16

Amy
Nachdem ich mich eine Weile von Ty hatte festhalten lassen, löste ich mich langsam von ihm. Er half mir, mich wieder in das riesige Kissen zurücksinken zu lassen. Dann lächelte er mich aufmunternd an. "Weisst du was, Süsse?", fragte er mich dann. "Ich organisier' dir erst einmal etwas zu essen, dann sehen wir weiter." Ty gab mir noch einen Kuss auf die Wange und drückte meine Hand, bevor er mich alleine liess. Während er weg war, sah ich mich im Zimmer um. Nun erkannte ich, dass ich in einem Zimmer im Krankenhaus war. In diesem Zimmer war ich zwar noch nie gewesen, aber ich erkannte die Einrichtung und den Blick aus dem Fenster, auch wenn ich von hier aus nicht sonderlich viel sehen konnte. Es war offenbar ein schöner Tag, denn die Sonne schien, aber ob über die Nacht Schnee gefallen war, wusste ich nicht. Ich sah mich weiter im Zimmer um. Über einem Stuhl hing meine Winterjacke, daneben stand ein Paar Stiefel. Ansonsten konnte ich nichts Persönliches von mir erkennen. Mein Handy lag wohl immer noch zu Hause auf dem Nachttisch. Ob Florian sich schon sorgte, weil ich mich so lange nicht gemeldet hatte? Ich konnte nicht wissen, dass mein Bruder meinem besten Freund heute Morgen eine SMS geschrieben hatte: Hey Flo, wollte dir nur mitteilen, dass wir Amy gestern ins KH bringen mussten. Grippe. Es geht ihr aber schon wieder besser. Komm' doch vorbei, sie liegt in Zimmer 642. Gruss, Luke. Nach ein paar Minuten wurde die Türklinke wieder heruntergedrückt, und Ty erschien mit einem vollen Tablett in den Händen. "Frühstücksservice!", verkündete er, während er zum Bett herüberkam. Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. Ty fuhr ein kleines Tischchen aus, dann stellte er das Tablett darauf. Ich betrachtete es. Darauf standen ein Teller mit frischem Brot und einem Croissant, daneben Schälchen mit Marmelade, Butter und Nutella. Ausserdem gab es ein Glas Orangensaft und eine Tasse heisse Schokolade. Das absolute Highlight war jedoch die schmale Vase, in der eine wunderschöne Rose stand. Mit grossen Augen sah ich zu Ty hoch. "D... Das ist total lieb", murmelte ich. Tys Grinsen wurde noch ein wenig breiter. "Dankeschön", fügte ich hinzu, denn unhöflich wollte ich vor ihm ganz gewiss nicht erscheinen! "Das ist doch gern geschehen, Süsse", erklärte er, bevor er mich wieder auf die Wange küsste. Ich vermutete, er küsste mich nicht richtig, weil ich immer noch ansteckend sein könnte, nicht, weil er es nicht wollte. Das hoffte ich jedenfalls. Während ich ass, leistete Ty mir Gesellschaft und erzählte mir, was er in den vergangenen Tagen gemacht hatte. Ich hatte ihn zwar ein paar Mal gesehen, aber Ty hatte ja noch ein anderes Leben. Es war spannend, mehr von ihm zu erfahren und ihn so besser kennenzulernen. Nach einer Weile war ich satt, aber es war noch etwas übrig. Ich bot es Ty an. Zuerst lehnte er ab, aber als ich es ihm nochmals anbot, setzte er sich zu mir aufs Bett und ass den Rest meines Frühstücks auf - aber nicht, ohne mich mit ein paar kleinen Bissen zu füttern. Schliesslich brachte ich wirklich nichts mehr herunter und trank stattdessen die heisse Schokolade aus. Sie war bei weitem nicht so gut wie die, die ich vor einigen Tagen mit Florian getrunken hatte, aber annehmbar. Ich dachte wieder an meinen besten Freund und bekam ein schlechtes Gewissen. Dann aber lenkte mich Ty ab, indem er mir leise, liebevolle Worte zuflüsterte und mir zwischendurch immer wieder Küsse auf die Wange, die Stirn, den Hals und den Handrücken hauchte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyFr 28 Aug 2015, 14:38

Florian
Stumm trank ich meinen Kaffee. Auch Sascha sagte nichts. Wir waren wohl beide froh über die Ruhe. Plötzlich gab mein Handy ein kurzes Geräusch von sich. Ich hatte eine SMS bekommen. Ich orientierte mich kurz, wo mein Handy war, dann zog ich es aus der Hosentasche. Nach dem dritten Versuch hatte ich das Entsperrmuster hinbekommen und sah, dass ich eine SMS von Luke erhalten hatte. Er meinte, er wolle mir nur mitteilen, dass sie Amy gestern ins Krankenhaus gebracht hatten. Sie hätte Grippe, aber es ginge ihr schon wieder besser. Er meinte, ich solle doch vorbei kommen und schrieb ihre Zimmernummer dazu. Amy war schon wieder im Krankenhaus? "Das erklärt natürlich einiges.", murmelte ich. Ich schob mein Handy wieder zurück in die Hosentasche und sah zu Sascha. Dieser sah mich verwirrt an. "Amy.", meinte ich nur knapp und er nickte. Wir beide fragten eigentlich selten nach, wenn wir nur so eine kurze Antwort bekamen. Meist erklärte sich das von selbst. "Ich sollte bald nach Hause. Muss noch Geschenke einpacken...verdammt, haben wir eigentlich Geschenkpapier gekauft?!", fragte ich meinen besten Freund. Dieser überlegte eine Weile. Letztendlich schüttelte er den Kopf. "Ne, glaub nicht.", antwortete er. "Mist.", fluchte ich. "Muss ich nachher wohl aufm Heimweg noch schnell ins Lädchen.", überlegte ich. Wir lebten zwar in einem kleinen Ort, hatten aber ein paar Geschäfte hier. Eines davon war ein kleiner Laden, der sämtliche Dinge im Angebot hatte, die man immer wieder mal brauchte. Außerdem einen Bäcker, einen Metzger und sonst noch kleine Familienunternehmen im Baugewerbe. "Darfst du überhaupt schon fahren?", fragte Sascha mich lachend. Ich sah ihn an und schüttelte grinsend den Kopf. "Ich glaube nicht.", gestand ich. Sascha grinste. Ich musste sowieso nicht weit fahren, da würde ich sicherlich in keine Polizeikontrolle kommen. Außerdem war Heiligabend. Beziehungsweise momentan Heiliger Morgen. Irgendwie sowas. "Den Heiligen Morgen zelebrieren wir heute nicht mehr.", sprach Sascha meine Gedanken aus. Ich nickte. "Definitiv nicht.", bestätigte ich. Nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, verabschiedete ich mich von Sascha und verließ das Haus. Auch hierbei begegnete ich seiner Familie nicht. Das war vielleicht auch besser so. Ich stieg in meinen Wagen und fuhr vom Hof.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySa 29 Aug 2015, 20:37

Amy
Nach einer Weile verfielen wir in Schweigen und schauten uns einfach an. Vor ein paar Minuten hatte Ty meine Hand ergriffen. Er hielt sie sachte fest und strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Es fühlte sich sehr, sehr gut an. Einen Moment lang senkte ich den Blick zu unseren verschlungenen Händen, dann blickte ich wieder zu Ty hoch. Seine Augen strahlten, auf seinen Lippen lag ein wunderbares Lächeln. Ich bemerkte, wie meine Mundwinkel sich ebenfalls zu einem Lächeln verzogen. Nicht, weil ich das Gefühl hatte, Tys Lächeln erwidern zu müssen - es war viel mehr so, dass ich es wollte. Ty sollte sehen, wie glücklich er mich mit dieser schlichten Geste machte. Beim blossen Gedanken an ihn klopfte mein Herz schneller, und wenn er so nahe bei mir sass... Mein Herz galoppierte förmlich. Ich war wirklich froh, dass ich nicht an so einen Apparat angeschlossen war, der den Puls laut und deutlich wiedergab. In meinem Arm befand sich zwar eine Infusionsnadel, aber ansonsten war ich nicht eingeschränkt. Abgesehen von meinem immer noch kaputten Knöchel. Nicht nur, dass ich mit einer Grippe im Bett lag - ich konnte nicht einmal meinen Fuss schmerzlos bewegen. Aber das musste Ty im Moment nicht wissen. Er musste sich nicht noch mehr Sorgen um mich machen. Als ob er meine Gedanken lesen konnte, drückte Ty meine Hand leicht und sah mich fragend an. "Ist alles okay?", hakte er nach. Selbst in dieser einfachen Frage konnte ich seine Besorgnis heraushören. Ich nickte langsam und lächelte ihn beruhigend an. "Sogar mehr als okay", erwiderte ich. Unsere Blicke verhakten sich ineinander, hielten sich fest und liessen sich nicht mehr los. Irgendwie näherte sich Tys Gesicht meinem immer mehr. Als unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren, wich ich unwillkürlich zurück. "A... Aber dann steckst du dich an", meinte ich zu Ty. Ich wollte nicht, dass er auch noch krank wurde, nur, weil wir uns geküsst hatten. Ty lächelte so geheimnisvoll, dass mir ganz heiss wurde. "Und wenn schon, ich möchte dich jetzt küssen, alles andere ist egal", murmelte er dicht an meinen Lippen, bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzte. Ein paar Augenblicke später löste ich mich atemlos von ihm. Ihm schien es ähnlich zu ergehen - und es schien noch nicht genug zu sein. Als unsere Lippen sich erneut trafen, wusste ich, dass es definitiv noch nicht genug war. Nach einem langen Kuss lösten wir uns schwer atmend und mit geröteten Wangen voneinander. "Amy", murmelte Ty, immer noch nahe an meinen Lippen. Plötzlich keimte eine Frage in mir auf. Waren Ty und ich jetzt zusammen? Davon hatten wir noch gar nicht gesprochen. "Ty", murmelte ich, ebenso leise wie er zuvor. "W... W... Wie... ähm... Was..." Ich konnte die Frage nicht aussprechen. Ich wusste nicht wie. In solchen Dingen hatte ich absolut keine Erfahrung. "Amy", sprach Ty mich an und lächelte, so dass mir ganz schwindelig wurde. "Du bist das wundervollste Mädchen, das ich je kennengelernt habe. Vom ersten Augenblick an, als ich dich sah, war da ein Gefühl in mir, das ich nicht ignorieren konnte. Amy, ich habe mich in dich verliebt, und deshalb frage ich dich: Möchtest du meine Freundin sein?" Ich konnte gar nicht glauben, was Ty da sagte. Überrascht, ja, regelrecht fassungslos starrte ich Ty ein paar Sekunden lang an. Er ist in mich verliebt, schoss es mir durch den Kopf. Er möchte mit mir zusammen sein. Wieder wurde mir schwindelig, dieses Mal vor Glück. "Ja!", rief ich endlich und breitete die Arme aus, dabei lachte ich voller Freude. Einen Moment später hatte Ty seine Arme um mich geschlungen und mich an sich gezogen. "Du weisst gar nicht, wie glücklich du mich damit machst, meine Süsse", murmelte er, bevor er meine Lippen mit den seinen verschloss.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 30 Aug 2015, 12:47

Florian
Zum Glück hatten viele Geschäfte auch an Heilig Abend geöffnet. Zumindest vormittags. Und glücklicherweise auch unser kleines Lädchen. Eben für solche Notfälle wie meinen. Kein Geschenkpapier. Oder wenn man noch eine Zutat für das Festessen am Abend benötigte. Ich stellte meinen Wagen auf dem Parkplatz vor dem kleinen Laden ab und trat durch die Tür. Eine Klingel ertönte, doch davon lies ich mich nicht beirren. Es war lediglich für die Ladenbesitzerin gedacht, damit sie wusste, dass ein Kunde kam. Ich irrte kurz durch die Regale, ehe ich den Karton mit Geschenkpapier entdeckt hatte. Kurzerhand entschied ich mich für ein einfaches Rotes. Das sollte reichen und man konnte es auch noch an Geburtstagen verwenden. Sonst bräuchte man da auch noch eines extra. Ich ging mit dem Geschenkpapier zur Kasse, bezahlte und wünschte der Frau Schöne Weihnachten, ehe ich mich auf den Heimweg machte. Nur wenige Minuten später stand mein Wagen in der Garage und ich schloss das Tor. "Guten Morgen und Frohe Weihnachten!", rief ich, als ich das Haus betreten hatte. Mein Vater kam aus der Küche und wünschte mir ebenfalls grinsend Frohe Weihnachten. Als würde sich Feli anschließen, kam auch sie angetapst und strich um meine Beine. Ich streichelte sie, ehe ich meine Jacke und meine Schuhe auszog. "Hast du wenigstens Brötchen mitgebracht?", fragte mein Vater grinsend. Ich sah ihn irritiert an. "Hätte ich das sollen?" Mein Vater lachte. "Naja, zum Frühstück frische Brötchen...an Heilig Abend...das wär doch was gewesen.", meinte er. "Stimmt...", bestätigte ich, aber mein Vater winkte ab und meinte, er hätte schon welche aufgebacken. Zwar keine vom Bäcker, aber besser als gar keine. Er fügte hinzu, dass er auch schon das Frühstück gemacht hätte und nur noch auf mich gewartet hätte. Inzwischen hatte er eine ungefähre Ahnung, wann ich immer nach Hause kam, wenn ich bei Sascha geschlafen hatte. Ich bedankte mich und meinte, ich würde nur noch schnell duschen gehen. Das verstand mein Vater und ich ging nach oben in mein Zimmer, um mir frische Klamotten zu holen. Anschließend verschwand ich im Bad. Ich duschte schnell, hatte mich angezogen und ging wieder hinunter. Meine Haare würden schon noch trocknen. Ich föhnte sie eigentlich nie. Auf dem Weg zur Küche kam mir auch Moe entgegen, dem ich ebenfalls Frohe Weihnachten wünschte. Es klang vielleicht verrückt, wenn man so mit seinen Katzen sprach, aber irgendwann hatte ich mir das angewöhnt. Ich glaube, es war kurz nachdem meine Mutter und meine Schwester uns verlassen hatten. Letztere hatte die Situation damals glücklicherweise nicht verstanden und mit der Frage, warum sie ihren Vater nicht mehr sehen durfte, hatte meine Mutter sich rumzuschlagen. Da war sie selbst Schuld. Ich wusste auch nicht, was sie Milena gesagt hatte. Und ich würde meine Schwester auch nicht fragen, wenn sie in ein paar Tagen hier wäre.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMo 07 Sep 2015, 20:55

Amy
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann - nach unzähligen Küssen - löste sich Ty von mir. Als ich dann die Augen aufschlug und sich unsere Blicke ineinander verhakten, schoss mir durch den Kopf, dass ich nun seine Freundin war. Seine feste Freundin. Der Gedanke war unglaublich, aber er war wahr - und das machte mich wahnsinnig glücklich. Ihm schien es nicht anders zu gehen - was mich wiederum noch glücklicher machte. Dicht neben mir sass er auf dem Bett, hielt mich in seinen Armen und lächelte mich mit einem sanften Lächeln an, das mein Herz förmlich zum Schmelzen brachte. Dümmlich vor mich hingrinsend liess ich mich gegen ihn sinken, so dass ich meinen Kopf an seine Brust lehnen konnte, und genoss einfach seine Nähe. Wir redeten nicht - das war auch gar nicht nötig. Alles Wichtige war längst gesagt worden. Er hatte sich in mich verliebt, ich hatte mich in ihn verliebt - das hatte ich zwar nicht gesagt, aber er hatte es bestimmt bemerkt -, und nun waren wir ein Paar. Besser könnte es gar nicht mehr sein. Na ja, ich hatte mir zwar immer eine romantischere Kulisse vorgestellt, wenn ich mit meinem ersten Freund zusammenkam, aber das Leben hatte es eben anders gewollt. Und das war auch gut so. Ty und ich sind zusammen. Meine Güte. Mein Grinsen wurde noch etwas breiter. Ich musste sofort Luke und Papa davon berichten. Und natürlich Florian. Ja, am liebsten hätte ich es in die ganze Welt hinausgeschrien. Aber so vernünftig, auf den letzten Punkt zu verzichten, war ich noch. Aber meine Familie und mein bester Freund würden bald davon erfahren. "Musst du eigentlich arbeiten?", fragte ich Ty nach einer Weile, nachdem ich den Kopf in den Nacken gelegt hatte und zu ihm hochsah. Er schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe in den letzten Wochen so viel gearbeitet und zahlreiche Überstunden gemacht, da wollte mir das Krankenhaus zu Weihnachten mal etwas Gutes tun. Ich habe frei und muss wirklich nur im äussersten Notfall erscheinen. Aber was soll an Weihnachten schon passieren?" Mir schoss durch den Kopf, dass sehr wohl etwas passieren könnte, doch ich schwieg. Ich wollte Ty nicht seine gute Laune vermiesen. "Dich muss ich gar nicht fragen, du hast Ferien", meinte er dann und knuffte mich in die Seite. Ich lachte. "Ja, ich habe Ferien. Aber in den Ferien krank zu sein - und dann noch an Weihnachten - ist nicht gerade toll." Ty drückte mich aufmunternd. "Das ist wirklich nicht toll. Aber es hätte auch schlimmer kommen können", meinte er. Ich nickte zustimmend, denn er hatte Recht. Schlimmer ging es immer. Ich hatte wirklich Glück gehabt. "Aber du musst wirklich nicht wegen mir im Krankenhaus bleiben", meinte ich zu Ty, "du bist das ganze Jahr schon hier. Und bestimmt bist du bei deiner Familie zum Essen eingeladen, nicht?" Ty nickte. "Ja, morgen bin ich zum Mittagessen eingeladen. Aber das - und auch alles andere - hält mich nicht davon ab, hier bei dir zu bleiben. Ich möchte nicht, dass du auch nur eine Minute lang alleine bist. Du sollst Weihnachten nicht alleine im Krankenhaus verbringen müssen. Ich werde die ganze Zeit hier bei dir bleiben, ausser, wenn du so genervt von mir bist, dass du mich rausschmeisst." Das brachte uns beide zum Grinsen. Ich schlang meine Arme um Tys Nacken und zog ihn noch näher zu mir. "Keine Angst, das wird nicht passieren", erklärte ich ihm, dann trafen unsere Lippen erneut aufeinander. Wir konnten einfach nicht genug voneinander bekommen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySa 12 Sep 2015, 17:25

Florian
Als ich die Küche betrat, sah ich den reichlich gedeckten Tisch. "Du hast dir ja echt Mühe gegeben.", meinte ich anerkennend. Mein Vater zuckte mit den Schultern. "Ich hatte Zeit.", rechtfertigte er sich. Ich lachte kurz auf und setzte mich anschließend zu ihm. Er hatte Brötchen aufgebacken, Wurst und Käse heraus gelegt und Marmelade. Mein Vater hatte sogar Waffeln gemacht. Ihm musste wirklich langweilig gewesen sein. "Wer soll das denn alles essen?", fragte ich fast schon verzweifelt. Diesmal lachte mein Vater. "Wir haben ja Zeit, oder?", meinte er. Ich nickte. Das hatten wir definitiv. Ich musste zwar noch Amy's Geschenk einpacken und zu ihr fahren, aber das konnte ich auch heute Nachmittag noch. Ich ging an Weihnachten oft erst Nachmittags oder sogar Abends erst zu ihr, da ich morgens meistens mit Sascha unterwegs war. Am Heiligen Morgen hatten in München viele Kneipen offen und einige "Sonderangebote". Aber heute waren wir nicht unterwegs gewesen. Wir hatten gestern schon einen langen Abend. Außerdem wollte Sascha auch noch zu Ronja. Ich wusste nur nicht, ob er heute oder morgen erst zu ihr wollte. Oder übermorgen. Das hatte er nicht gesagt...zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern. Aber das war auch unwichtig für mich. Ich beschloss, erstmal zu frühstücken. Bevor ich mir jedoch irgendetwas essbares auf den Teller lud, goss ich mir eine Tasse Kaffee ein. Ich hatte zwar bei Sascha schon welchen bekommen, aber davon konnte man nie genug haben. Zumindest war das meine Meinung. "Wann gehst du zu Amy?", fragte mein Vater irgendwann, als wir schon eine Weile gegessen hatten. Diesmal war ich es, der mit den Schultern zuckte. "Weiß ich noch nicht. Sie ist wieder im Krankenhaus. Grippe. Aber ich muss erstmal ihr Geschenk einpacken und dann irgendwann mal losfahren und suchen.", informierte ich ihn. Mein Vater nickte langsam. Ihn schockierte es auch nicht mehr all zu oft, wenn Amy im Krankenhaus war. Und da der Frühstückstisch wirklich reich gedeckt war und ich schließlich Zeit hatte, ließen wir uns auch wirklich Zeit. Es würde auch nicht allzu lange dauern Amy's Geschenk einzupacken. Es war schließlich nichts großes. Wobei sich große Kartons oft besser einpacken ließen, als irgendwelche Kleinigkeiten. Hin und wieder schnurrten Feli oder Moe vorbei und beobachteten uns beim essen, aber das störte mich nicht. Das war immerhin oft so.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySa 12 Sep 2015, 18:26

Amy
Es war wie in einem meiner kitschigen Liebesromane. Ty küsste mich so zärtlich und innig, dass ich alles um uns herum vergass. Bei seinen Küssen wurde mir schwindelig, mein Herz klopfte wie wild und in meinem Magen breitete sich ein sehr angenehmes, warmes Gefühl aus. Ich fühlte mich absolut wohl in seiner Nähe und genoss unsere Küsse sehr. Und ich wollte mehr, immer mehr. Ihm schien es nicht anders zu ergehen. Mit seinen starken, muskelbepackten Armen hielt er mich fest, als hatte er Angst, dass ich kaputt gehen könnte, wenn er mich fester an sich drückte. Gleichzeitig bewegten sich seine Lippen ganz sanft auf meinen. Während wir uns küssten und nur einige wenige Male Luft holten, strich ich ihm mit der einen Hand über den Rücken, mit der anderen verwuschelte ich sein Haar im Nacken. Seine Hände hingegen lagen auf meiner Taille. Von mir aus hätten wir ewig so weitermachen können, aber irgendwann hatte ich genug von sanften, zurückhaltenden Küssen - ich wollte mehr. Deshalb begann ich, Tys Küsse leidenschaftlicher zu erwidern, und drückte mich fester an ihn. Er hielt kurz inne - anscheinend war er überrascht -, dann ging er auf meinen Vorstoss ein. "Du überraschst mich immer wieder, Süsse", stiess er atemlos hervor. Dann konzentrierten wir uns wieder ganz auf unseren Kuss. Unsere Lippen bewegten sich schneller, leidenschaftlicher, ungestümer aufeinander. Mit meinen Händen hielt ich mich an Tys Schultern fest, während er seine Hände in meinem Haar vergrub und es damit ganz durcheinanderbrachte. Irgendwann öffneten sich Tys Lippen ein Stück. Er tastete sich mit seiner Zunge zu meinem Mund vor. Bereitwillig öffnete ich meine Lippen. Unsere Küsse wurden noch inniger und intimer. Ich hatte mich immer etwas vor solchen Küssen gefürchtet, aber jetzt, wo es tatsächlich passierte, hatte ich überhaupt keine Angst mehr. Ich vertraute Ty, und er ging sehr zärtlich und vorsichtig, aber dennoch leidenschaftlich mit mir um. Tys Hände verschwanden aus meinem Haar, stattdessen fuhr er mir damit sanft über den Rücken. Ich erschauderte. Es war ein ungewohntes Gefühl - noch nie hatte ein Mann mich so berührt -, aber es fühlte sich gleichzeitig auch gut an, und ich wollte wissen, wie es weiterging. Deshalb küsste ich Ty weiterhin. Seine Hände wanderten zum Saum meines Oberteils. Er schob es ein winziges Stück hoch, und gleich darauf spürte ich seine warme, grosse Hand auf meiner nackten Haut. Wieder erzitterte ich, liess Ty aber gewähren. Er löste sich kurz von mir und sah mich unsicher an. Als ich mich wieder etwas vorbeugte und ihn küsste, schien das Zeichen genug für ihn zu sein, um weiterzumachen. Sanft drückte er meinen Oberkörper nach hinten, so dass ich auf dem Rücken auf der Matratze lag. Dann beugte er sich über mich, küsste mich wieder und erforschte mit seinen Händen meine Seiten, mein Gesicht, meine Haare. Einmal hielt er inne. "Amy, meine Süsse, du machst mich noch wahnsinnig", murmelte er. Ich lächelte bei seinem Kommentar, denn ich fühlte mich geschmeichelt, musste ich zugeben. Wiederum trafen sich unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Nun war ich meinerseits neugierig geworden und war gerade dabei, Tys T-Shirt ein bisschen hochzuschieben, als es auf einmal an der Tür klopfte.

// Wird mein einziger Beitrag für heute sein - nachher geht's ins Kino ;D
Du kannst gerne einen Zeitsprung machen ;D vllt wartet ja Florian auf der anderen Seite der Tür? Es könnte aber auch Luke oder Amys Vater sein, also kannst du schreiben, was du möchtest (:
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 13 Sep 2015, 16:32

//Ich war ja sowieso auch nicht da Wink
Okay...ich überleg mir was....vielleicht auch was gaaaanz anderes ;P

Florian
Nachdem ich und mein Vater wirklich satt waren, hatten wir die Reste aufgeräumt und das dreckige Geschirr gespült. Anschließend war ich nach oben in mein Zimmer gegangen und hatte die kleine Schachtel mit Amy's Geschenk verpackt. Wenn ich schon dabei gewesen war, hatte ich Milena's Geschenk auch gleich eingepackt. Auch wenn ich nicht wusste, wann wir es ihr geben würden. Ich musste meinen Vater auch noch fragen, wann genau sie kommen würde. Nachdem das alles erledigt war, beschloss ich, einfach mal zum Krankenhaus zu fahren. Natürlich hätte ich auch erst bei Amy zuhause klingeln können und vielleicht mit Luke und Amy's Vater zum Krankenhaus fahren können, aber das erschien mir nicht wichtig. Es könnte gut passieren, dass die beiden schon unterwegs waren und ich den Weg umsonst fahren würde. Ich hatte mir eine Jeans angezogen und mir meinen roten Kapuzenpulli über das T-Shirt gezogen. Mein Vater saß im Wohnzimmer, als ich gegangen war. Er hatte mich nochmal daran erinnert, Amy Grüße auszurichten, dann war ich gegangen. Draußen schneite es, aber das machte mir beim Fahren nichts aus. Da Heilig Abend war, waren die Straßen leer und somit dauerte es nicht ganz so lange bis ich in München war. Ich hatte meinen Wagen auf dem Parkplatz des Krankenhauses abgestellt und Amy's Geschenk in meine Jackentasche geschoben. Mit großen Schritten überquerte ich den Parkplatz. Bevor ich die Empfangshalle betrat, fuhr ich mir mit meiner Hand durch die Haare, um die Schneeflocken loszuwerden. Es war ein unangenehmes Gefühl, wenn sie schmolzen und das kalte Wasser meinen Nacken hinunter floss. An der Rezeption saß wieder die junge Blonde Frau, die ich in den letzten Tagen, an denen Amy im Krankenhaus gelandet war, schon öfter gesehen hatte. Sie lächelte mich an und ich wünschte ihr Frohe Weihnachten. Irgendwie kam es mir unfreundlich vor, wenn ich nichts gesagt hätte. Ich sah kurz auf mein Handy. Luke hatte mir geschrieben, in welchem Zimmer Amy lag. Als ich zumindest im richtigen Stock war, musste ich nur noch das Zimmer finden. Ich bewegte mich langsam den Flur entlang und sah auf jedes Türschild. Einige Meter vor mir, sah ich, wie eine ältere Krankenschwester ein Zimmer betrat, kurz darauf jedoch wieder heraus kam. Ich hörte, dass sie sich entschuldigte. Sie sah etwas schockiert aus und wenn ich richtig gerechnet hatte, war sie gerade aus Amy's Zimmer gekommen. Etwas verwirrt ging ich auf sie zu und noch bevor sie die Türe richtig schließen konnte, stand ich bei ihr. "Ist in dem Zimmer Amy Fleming?", fragte ich die ältere Dame. Sie nickte, immer noch etwas verstört. "Ja, aber...", begann sie, doch ich drückte mich an ihr vorbei und betrat das Zimmer. Jetzt wusste ich, warum sie so schnell wieder herausgekommen war. Amy und Ty lagen eng umschlungen auf dem Krankenbett. Ich räusperte mich. "Frohe Weihnachten.", meinte ich. Kühler, als ich es eigentlich vor hatte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMo 14 Sep 2015, 20:51

// Stimmt ^^
Und du hast gut überlegt ;P es ist auf jeden Fall witzig ;D

Amy
Ich war noch ganz vertieft in unseren Kuss, sodass ich gar nicht aufsah, als es an der Tür klopfte. Auch dachte ich nicht daran, 'herein' oder so etwas Ähnliches zu sagen. Ich nahm das Klopfen zwar wahr, vergass es aber gleich wieder, als Tys Hände sich noch ein Stückchen weiter unter mein T-Shirt schoben. Ich spürte seine langen, schlanken Finger auf meiner Haut, die Wärme, die von ihnen ausging, die Sanftheit, mit der er mich berührte. Es war atemberaubend, genauso wie seine zärtlichen und gleichzeitig leidenschaftlichen Küsse - und sein Geruch, der mir die ganze Zeit in die Nase stieg und meine Sinne vernebelte. Ich meinerseits schob nun Tys T-Shirt ein wenig nach oben, denn ich wollte Tys Körper mit meinen Händen erforschen. Meine Finger tasteten sich über seinen flachen Bauch und die strammen Muskeln, und es war ein sehr gutes Gefühl. Oh mein Gott, wie oft war er im Fitnessstudio, um sich solche Muskeln anzutrainieren? Ty war nicht nur gross und gut aussehend, sondern auch trainiert - und das machte ihn unwiderstehlich. Ich selbst machte zwar nicht viel Sport, fand es aber wahnsinnig attraktiv, wenn ein Mann etwas für seinen Körper tat und nicht einfach nur faul auf dem Sofa herumhockte. Das fand ich zwar auch okay, aber Sport zu treiben war eben nochmals etwas anderes. Und Ty trieb offensichtlich Sport. Das zeigte mir auch seine Fähigkeit, sich die ganze Zeit über auf seine Ellenbogen zu stützen, während wir uns küssten. Wir waren wieder in so einen Kuss vertieft, als plötzlich eine Frauenstimme zu hören war. "Oh, entschuldigen Sie, ich dachte... Ich möchte Sie nicht stören. A... Am besten, ich verschwinde gleich wieder. E... Entschuldigung!" Ich löste mich für einen Moment von Ty und erkannte eine etwas ältere Frau in der Tür - offenbar eine Krankenschwester. Ich spürte, wie meine Wangen heiss wurden, doch bevor ich mich meinerseits entschuldigen konnte, zog Ty mein Gesicht zu sich heran. "Sie kommt bestimmt später wieder, bis dahin ist noch ein wenig Zeit", murmelte er dicht an meinen Lippen und lächelte mich verführerisch an. "Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie süss du aussiehst, wenn du rot bist?" Damit legte er seine Lippen wieder auf meine. Ich liess mich von Ty ablenken, aber nur so lange, bis ich ein Räuspern hörte. Erschrocken fuhr ich zurück. War die Krankenschwester etwa wieder zurückgekommen? Hatte sie einen Pfleger oder sogar einen Arzt alarmiert? Zu meiner grenzenlosen Überraschung stand jedoch keine Person mit einem weissen Kittel in der Tür, sondern Florian. Er stand da, in seiner Winterjacke, darunter trug er den roten Pulli, den ich so an ihm mochte. Offensichtlich war er gerade erst gekommen - und durch die noch offene Tür eingetreten. Warum hatte die Krankenschwester die Tür nicht wieder geschlossen? Dann wäre ich jetzt vielleicht weniger überrascht, weil Florian so plötzlich in der Tür stand. Mein bester Freund wünschte nun 'frohe Weihnachten', doch das sagte er in einem Ton, der so gar nicht zu ihm passte. Auch seine Augen funkelten nicht so warm wie sonst, sondern waren eher kühl. "Flo", fand ich meine Stimme nun endlich wieder. Ich richtete mich auf, sobald Ty etwas zur Seite gerutscht war, und wollte aufstehen, um ihn zu begrüssen. Da griff Ty nach meinem Handgelenk und hielt mich zurück. "Du solltest besser sitzen bleiben, Amy", ermahnte er mich sanft, aber bestimmt, ehe er sich an meinen besten Freund wandte. "Dir auch frohe Weihnachten, Florian." Die ganze Situation fühlte sich furchtbar komisch an. Ty und ich sassen, noch immer erhitzt von unseren Küssen, auf dem Bett, Florian stand in der Tür. Ich spürte, wie heiss meine Wangen waren, und wahrscheinlich waren auch meine Lippen etwas geschwollen. Meine Haare mussten ziemlich durchgewuschelt sein, so, wie Ty seine Hände vorhin darin vergraben hatte. Ob mein bester Freund ahnte, was vorher hier abgegangen war? Wahrscheinlich schon - blind war er ja nicht. Aus irgendeinem Grund war mir das furchtbar peinlich, und ich errötete noch ein bisschen mehr. "Flo", sagte ich wieder, weil mir nichts Besseres einfiel.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 20 Sep 2015, 14:06

//Danke^^ Ähm...gleich mal, damit du's nicht übersiehst. Hab Amy's Geschenk in nem Link mit drin. Schau nicht auf den Preis, der da daneben steht xD

Florian
Ich stand noch immer etwa einen knappen Meter vom Türrahmen entfernt und sah meine beste Freundin und ihren Arzt an. Ein unangenehmes Schweigen hatte sich über den Raum gelegt, nachdem ich 'Frohe Weihnachten' gewünscht hatte. Doch es dauerte nicht lange. Es fühlte sich nur unendlich lange an. Amy hatte ihre Stimme wieder gefunden, doch sie sagte nur meinen Namen. 'Flo', das war das einzige, das ich von ihr hörte. Ich bemerkte kaum, dass sie aufstehen wollte, aber von Ty zurückgehalten wurde. Ich hörte, wie er sie ermahnte, sie solle sitzen bleiben. Anschließend wandte er sich an mich und wünschte mir auch 'frohe Weihnachten'. Dazu nannte er mich bei meinem ganzen Namen. Ich nickte nur, sah ihn aber nicht an. Ich konnte nur meine beste Freundin ansehen. Meine beste Freundin, die mit roten Wangen, geschwollenen Lippen und zerzausten Haaren auf dem Krankenbett saß. Wieder hörte ich sie nur meinen Namen sagen. Wieder war 'Flo', das einzige, das sie sagte. Kein 'frohe Weihnachten', kein 'Hallo'. Nicht einmal ein Grinsen. Okay...ich hatte selbst nicht gegrinst. Zumindest wäre es mir gerade nicht bewusst. "Wohl nicht so froh wie euer Weihnachten.", meinte ich und setzte ein breites Grinsen auf. Ich wusste selbst, dass es nicht ganz ernst war. Warum, konnte ich mir aber selbst nicht erklären. Hoffentlich würde es Amy nicht zu sehr auffallen. Hoffentlich hatte sie noch anderes im Kopf, als auf mein Grinsen zu achten. Ich bewegte mich auf meine beste Freundin zu und zog das Geschenk aus meiner Jackentasche. "Frohe Weihnachten, Kleine.", meinte ich nochmal, sanfter als zuvor, und übergab Amy das Geschenk. Ich hoffte, das Armband war nicht zu sehr herumgeschüttelt worden. Wobei es dem Schmuckstück eigentlich nichts ausmachen sollte. Ich strich ihr kurz über die Haare und versuchte damit unauffällig wieder etwas Ordnung hinein zu bringen. Sie sollte nicht so durch den Wind aussehen, wenn ihr Vater und ihr Bruder kommen würden. Und ich hatte das Gefühl, dass das nicht mehr lange dauern würde. Außerdem, so wie ich meine Amy kannte, war es ihr auch schon peinlich, wenn eine Krankenschwester sie so sah. Doch eine von denen würde so schnell wohl nicht wieder auftauchen. Ich blieb neben Amy's Bett stehen. Momentan hatte ich keine Lust zu sitzen. Ich hatte jetzt sowieso nicht mehr vor, all zu lange zu bleiben.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 20 Sep 2015, 19:58

// Bitte ;D hab's gesehen - dankeschön (: und der Preis spielt doch keine Rolle - es kommt von Herzen (;

Amy
Ich spürte, dass mein bester Freund den Blick nicht von mir lösen konnte. Mir erging es ähnlich. Er war so unerwartet aufgetaucht, dass ich immer noch nicht glauben konnte, dass er hier war. Und jetzt wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Aufgrund der Art, wie Florian mich ansah, wusste ich, dass er es bemerkt hatte. Meine roten Wangen, die geschwollenen Lippen, das zerzauste Haar. Ich bekam fast ein schlechtes Gewissen, auch wenn ich nicht recht wusste, wieso. Florian war mein bester Freund, nicht mehr und nicht weniger. Wieso sollte ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich meinen Freund küsste? Das machte keinen Sinn. Trotzdem. Ich konnte nichts an meinen Gefühlen ändern. Wieder hatte sich Schweigen zwischen uns ausgebreitet, bis mein bester Freund das Wort wieder ergriff. Er meinte, es sei wohl nicht so froh wie unser Weihnachten. Dazu grinste er breit. Ich war verwirrt. Was sollte das jetzt wieder heissen? Erst, als ich ein Stückchen zur Seite sah, bemerkte ich, dass Ty noch immer neben mir sass. Darüber erschrak ich fast ein bisschen. Dann konzentrierte ich mich wieder auf meinen besten Freund. Er grinste noch immer. Aber es war keines seiner typischen Grinsen. Nein. Es war nicht echt. Doch bevor ich genauer darüber nachdenken oder etwas sagen konnte, kam Florian auf mich zu und zog etwas aus seiner Jackentasche. Er wünschte nochmals frohe Weihnachten, ging dabei aber anscheinend nur auf mich ein, da er mich 'Kleine' nannte. Seine Stimme klang dabei so sanft und leise, dass mir ein warmer Schauer über den Rücken lief. Ich hatte meine Stimme noch immer nicht wieder gefunden, als Florian mir ein kleines, viereckiges Geschenk in die Hand drückte. Gleichzeitig strich er mir übers Haar, so wie er es gerne tat. Atemlos sah ich zu ihm hoch, während Florian nun neben dem Bett stehen blieb und zu mir heruntersah. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, da konnte ich endlich wieder sprechen. "Danke", brachte ich leise hervor. Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal. "Dir auch frohe Weihnachten, Flo", wünschte ich ihm, reichlich verspätet. Oh je. Was mein bester Freund jetzt wohl von mir dachte? Und Ty? Den gab es ja auch noch - aber seit Florian aufgetaucht war, hatte ich ihn beinahe vergessen. Ich sollte mich wirklich schämen. Ich war eine miserable beste Freundin - und eine miserable feste Freundin. Um mich abzulenken, senkte ich den Blick und betrachtete das Geschenk in meinem Schoss. Es war hübsch verpackt - wahrscheinlich nicht von Florian selbst, aber das war egal. Da wir unsere Geschenke eigentlich immer am Heiligabend ausgepackt hatten, ging ich davon aus, dass es für ihn okay war, wenn ich sein Geschenk jetzt schon aufmachte. Also zog ich am Band und enthüllte das Geschenk wenig später aus dem Papier. Es war eine kleine, quadratische Schachtel. Im ersten Moment schoss mir unwillkürlich durch den Kopf, dass sich in einem solchen Schächtelchen normalerweise Verlobungsringe befanden - aber das wäre lächerlich. Warum sollte Florian mir einen Verlobungsring schenken? Meine Gedanken heute waren wirklich nicht zu brauchen. Das musste mit der Grippe zusammenhängen, anders konnte ich es mir nicht erklären. Weil ich nun wirklich neugierig war, was sich in dem Schächtelchen befand, öffnete ich es. Und dann blieb mir der Mund offen stehen. Ich sah kurz erstaunt zu Florian hoch, dann richtete ich meinen Blick wieder auf das Schächtelchen. Darin befand sich ein ledernes Armband, das aus drei verschiedenen Bändern gefertigt und zusammengeknotet worden war. Auf das mittlere Band waren kleine silberne, rote, türkise, weisse und braune Schmuckstücke aufgezogen worden, ausserdem war ein kleiner Eulenanhänger daran befestigt. Ehrfürchtig berührte ich es und sah danach zu meinem besten Freund hoch. "Flo", brachte ich wieder nur hervor. Ich strich über das Leder und spürte, wie weich und geschmeidig es war. Danach blickte ich wieder zu Florian hoch. "E... Es ist wunderschön. Danke!" Ich stellte das Schächtelchen zur Seite, um aufstehen zu können. Mir wurde dabei schwindelig, aber das war egal. Bevor ich umfallen konnte, schlang ich die Arme um Florians Hals und drückte ihn an mich. "Es tut mir furchtbar Leid, aber ich habe dein Geschenk nicht hier, es liegt zu Hause", fügte ich hinzu. "Aber ich kann Luke schreiben, damit er es mitbringt, wenn du möchtest." Ich löste mich wieder etwas von meinem besten Freund, um ihn ansehen zu können. Ty hatte ich mittlerweile total vergessen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMo 21 Sep 2015, 19:29

Florian
Nachdem ich Amy über die Haare gestrichen hatte, sah sie mich an. Ich wusste nicht, wie lange sie mich einfach nur anstarrte, bis sie leise ein 'Danke' hervor brachte. Sie räusperte sich und wünschte mir auch 'frohe Weihnachten'. Ich grinste. Darauf gab es nicht wirklich etwas zu erwidern. Vielleicht ein 'Danke', aber ich wusste, dass Amy mir nicht sauer sein würde, wenn ich mich jetzt nicht bedankte. Meistens bedankte ich mich sowieso nur mit einem Grinsen. Das reichte meiner Meinung nach auch. Schließlich sah meine beste Freundin auf das Geschenk, das in ihrem Schoss lag. Sie packte es so sorgfältig aus, wie sie es immer tat. Ich hatte Amy noch nie ein Geschenk aufreisen sehen. Beim Anblick der kleinen Schachtel schien sie ein wenig verwundert zu sein. Ich verstand nicht, warum. Aber ich wusste auch nicht, ob ich ihren Gesichtsausdruck richtig gedeutet hatte. Wahrscheinlich nicht. Mein Grinsen wurde breiter, als meine beste Freundin den Deckel der Schachtel abgenommen hatte und ihr der Mund offen stand. Ihr erstaunter Blick, der kurz darauf an mich gerichtet war, brachte mich zum Lachen. Ich fasste mich jedoch schnell wieder. Nachdem sie es eine Weile betrachtet hatte, beobachtete ich, wie sie ihre Hand hob und es berührte. Warum war sie damit nur so vorsichtig? Ich konnte das nicht ganz nachvollziehen. Doch kurz darauf sah Amy mich wieder an und sagte meinen Namen. Irgendwie hatte sie es heute damit. Sie wandte den Blick von mir ab, sah noch einmal auf mein Geschenk in ihrem Schoss und sah anschließend wieder zu mir. Sie meinte, es wäre wunderschön und bedankte sich bei mir. Mein Grinsen wurde breiter und man konnte sagen, ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich hatte schon Angst, es würde ihr nicht gefallen. Kurz darauf stellte sie die kleine Schachtel zur Seite und stand auf. Ich war etwas überrascht, als sie ihre Arme um meinen Hals schlang und mich an sich drückte. Ich kannte Amy schon ewig und somit war diese Handlung nichts neues für mich, trotzdem war ich gerade etwas überrascht gewesen. Ich legte jedoch schnell meine Arme um ihre Hüfte, um sie etwas zu stützen. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie nicht stehen sollte. Amy meinte, es täte ihr furchtbar Leid, aber sie hätte mein Geschenk nicht hier. Es würde zuhause liegen. Bevor ich etwas sagen konnte, meinte sie, sie könne Luke schreiben, damit er es mitbringen würde. Wenn ich das denn wöllte. Anschließend löste sie sich etwas von mir. Ich schüttelte den Kopf und hob sie zurück auf das Krankenbett. "Amy, du musst mir nichts schenken. Das weißt du. Und deshalb ist es mir total egal, ob es zuhause liegt oder ob ich jemals eines bekomme. Du hättest es auch vergessen können und mir wär's egal. Ich hätte selbst nicht mal dran gedacht.", antwortete ich ihr. Ich drückte sie sanft auf die Matratze und sorgte dafür, dass sie sich wieder hinlegte. Anschließend warf ich die Decke über sie, damit sie nicht fror. "Es freut mich, wenn's dir gefällt.", meinte ich grinsend.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyMi 23 Sep 2015, 20:28

Amy
Bevor ich das Geschenk ausgepackt hatte, hatte Florian zu grinsen begonnen. Warum genau er das tat, wusste ich nicht. Aber ich beschloss, ihn nicht irritiert anzusehen, sondern einfach weiterzumachen, als ob ich nichts bemerkt hätte. Als ich dann das ausgepackte Schächtelchen öffnete und Florian erstaunt ansah, begann er zu lachen. Meine Güte. Was war jetzt mit ihm los? War es mein Blick, den er so witzig fand? Oder meinen Gesichtsausdruck? Ich hatte keine Ahnung. Zum Glück fasste sich Florian schnell wieder. Ich wusste nicht, wie ich sonst reagiert hätte. Als ich ihm dann mitteilte, dass ich das Armband wunderschön fand, und mich anschliessend bedankte, wurde Florians Grinsen wieder breiter. Im Gegensatz zu seiner Reaktion vorher war dieses Grinsen nicht weiter überraschend. Ich wusste, dass er sich wahrscheinlich lange Gedanken darüber gemacht hatte, was er mir schenken sollte. Nach so vielen Jahren, in denen wir uns gegenseitig an unseren Geburtstagen und an Weihnachten beschenkt hatten, war es nicht einfach, etwas Neues, Originelles zu finden. Auch ich hatte einige Zeit gebraucht, um ein Geschenk für Florian zu finden. Zum Glück hatte ich es früh genug bestellt. Ansonsten wäre ich jetzt quasi mit leeren Händen dagestanden. Dann hätte ich wirklich ein schlechtes Gewissen. Ich fühlte mich jetzt schon mies, weil ich Florian sein Geschenk noch nicht überreichen konnte. Aber immerhin existierte es, und ich konnte es ihm später geben. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian meine Umarmung erwiderte. Besser gesagt legte er seine Arme um meine Hüften und drückte mich leicht an sich. Er erwiderte meine Umarmung nicht, begriff ich, jedenfalls nicht nur. Nein. Er stützte mich zusätzlich. Hatte er Angst, dass ich sonst umfallen könnte? Im Moment fühlte ich mich relativ gut, aber ich erinnerte mich gut an den Schwindel von vorher. Und Florian wusste wahrscheinlich auch, dass ich vermutlich nicht gut auf meinen Beinen stehen konnte. Nachdem ich mich wegen seinem Geschenk entschuldigt und angeboten hatte, dass Luke es vorbeibringen könnte, schüttelte Florian den Kopf. Bevor ich wusste, wie mir geschah, verlor ich den Boden unter meinen Füssen. Florian hatte mich hochgehoben und setzte mich wieder aufs Krankenbett. Ich hatte gar keine Zeit zu reagieren, da sprach er schon weiter. Er nannte mich bei meinem Namen, dann meinte er, ich müsse ihm nichts schenken, das wisse ich. Und deshalb sei es ihm total egal, ob es zu Hause liege oder ob er jemals eines bekomme. Ich hätte es auch vergessen können und es wäre ihm egal. Er hätte selbst nicht mal dran gedacht. Wow. Ich wollte ihm sagen, dass es aber mir nicht egal war, da drückte er mich sanft, aber bestimmt auf die Matratze zurück. Ich legte mich hin, so dass ich auf dem Rücken lag, und sah zu Florian hoch. Er deckte mich zu, dann meinte er, es freue ihn, dass es mir gefalle. Und dann grinste er sein typisches Florian-Grinsen. Ich konnte nichts anders, ich musste sein Grinsen erwidern. "Es gefällt mir wirklich", bestätigte ich noch einmal, dann wurde ich ernster. "Aber im Ernst, Florian. Es kann schon sein, dass es dir egal ist, ob ich dir etwas schenke oder nicht. Aber mir ist es ganz bestimmt nicht egal, und das weisst du auch." Ich wollte ihn gerade fragen, wie es ihm eigentlich ging, da meldete sich plötzlich eine andere Stimme zu Wort. Es war Ty. Ich hatte ihn wirklich komplett vergessen. "Amy, ich unterbreche euch nur ungern, aber du solltest dich wirklich etwas ausruhen. Du bist noch nicht wirklich fit", meinte er zu mir, griff nach meiner Hand und drückte sie. Ich warf einen Blick zu Florian, bevor ich mich Ty zuwandte. "Aber ich möchte nicht, dass Florian schon geht. Und du auch nicht", antwortete ich und kam mir dabei vor wie ein trotziges Kind.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 27 Sep 2015, 15:10

Florian
Es freute mich, als Amy mich ebenfalls angegrinst hatte, nachdem ich sie zugedeckt hatte und ihr versichert hatte, dass es mir egal war, ob ich von ihr ein Geschenk bekam oder nicht. Sie bestätigte mir nochmal, dass es ihr wirklich gefalle. Und das beruhigte mich ungemein. Ich hatte wirklich Angst gehabt, dass es ihr nicht gefallen könnte. Da konnte man sich bei Schmuck oder Klamotten ja nie so sicher sein. Das einfachste Geschenk für Amy war wohl Schokolade. Da konnte man eigentlich nichts falsch machen, aber es war...langweilig. Meine beste Freundin wurde ernster und meinte zu mir auch, dass sie nun ernsthaft reden wollte. Sie sagte, es könne schon sein, dass es mir egal sei, ob sie mir etwas schenken würde oder nicht. Aber ihr wäre es ganz bestimmt nicht egal und das wisse ich auch. Ich nickte. Da hatte sie recht. Ihr war es nicht egal, ob sie mir etwas schenkte oder nicht. Und ich wusste genauso gut, dass es keinen Sinn hatte, mit ihr darüber zu diskutieren. Wenn sie mir etwas schenken wollte, dann tat sie das auch. Weil sie es wollte. Plötzlich meldete sich jemand zu Wort. Auch mich hatte es nicht mehr interessiert, dass Ty noch hier war. Ich sah ihn an, auch wenn er nur Amy ansprach. Er sagte zu ihr, dass er uns nur ungern unterbreche, aber sie solle sich wirklich etwas ausruhen. Sie wäre noch nicht wirklich fit. Ich bemerkte, dass er nach ihrer Hand griff und sie drückte. Dabei warf meine beste Freundin einen Blick zu ihr, bevor sie sich an ihren Arzt wandte. Sie meinte zu ihm, dass sie nicht möchte, dass ich schon gehe. Wie ein trotziges Kind meinte sie, dass das auch für ihn - Ty - gelte. Ich grinste. So kannte ich meine Amy. Aber vielleicht hatte Ty auch Recht. Amy überschätzte sich gerne selbst. Wenn sie dachte, es würde gehen, aber sie war einfach noch nicht fit. In letzter Zeit hatte sie viel einstecken müssen. Ich grinste sie an. "Er hat Recht. Du musst dich ausruhen. Auch wenn das nicht gilt, wenn Luke und dein Vater kommen.", meinte ich und versuchte, mich mit meinem letzten Satz auf ihre Seite zu schlagen. "Die kümmern sich sowieso gleich um dich. Und ich sollte wohl besser gehen. Zum einen, damit du dich ausruhen kannst und zum anderen, weil ich zuhause noch was zu erledigen hab.", erklärte ich. Ich musste meinem Vater zuhause noch helfen, Milena's Zimmer aufzuräumen und vorzubereiten. Aber das wusste Amy nicht. Und ich würde es ihr auch nicht sagen. Sie würde sich nur zu viele Gedanken machen. Und das wollte ich vermeiden. Außerdem kam ich mir in diesem Raum seltsam vor, nachdem was ich vorhin gesehen hatte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptyDi 29 Sep 2015, 19:44

Amy
Als ich ihm mitteilte, dass es mir nicht egal sei, ob ich ihm etwas schenkte oder nicht, nickte Florian. Er sagte nichts, aber ich wusste auch nicht, was er hätte sagen sollen. Immerhin kannten wir uns fast schon unser ganzes Leben lang. Er kannte mich, ich kannte ihn. Und er wusste genau, dass ich bis jetzt noch nie vergessen hatte, ihm ein Geschenk zu besorgen - ob jetzt zu Weihnachten oder zu seinem Geburtstag. Manchmal machte ich ihm auch Geschenke zwischendurch - einfach, wenn ich etwas für ihn fand, aber es bis Weihnachten oder bis zu seinem Geburtstag noch zu lange dauerte. Aber allzu oft machte ich das nicht, was hauptsächlich daran lag, dass Florian praktisch immer dabei war, wenn es mal in die Stadt ging. Dann würde es ja keine Überraschung mehr sein - und ich liebte Überraschungen und wollte Florian seine ganz bestimmt nicht verderben. Aber das war ein anderes Thema. Als Ty sich in unser Gespräch einmischte und ich schliesslich meinte, ich wolle nicht, dass Florian oder er schon gingen, begann mein bester Freund zu grinsen. Das war typisch für ihn, deshalb überraschte es mich nicht weiter. Ty schien das Ganze nicht so locker zu sehen. Sein Blick blieb nach wie vor ernst. Ich konnte ihn ja auch verstehen. Noch vor etwas mehr als vierundzwanzig Stunden war es mir gar nicht gut gegangen. Ich sollte froh sein, dass das Fieber wie auch die anderen Symptome sehr stark zurückgegangen waren. Das war bei einer Grippe nicht gerade üblich. Aber vielleicht war das alles so schnell gegangen, weil ich im Krankenhaus war und nicht zu Hause. Hier standen den Ärzten andere Mittel zur Verfügung, als wir sie zu Hause hatten. So oder so, Ty schien es nicht gerne zu sehen, dass ich mich nicht ausruhen wollte. Als Florian zu sprechen begann, sah ich zu ihm. Er grinste noch immer, dann gab er Ty Recht. Ich müsse mich ausruhen, meinte er weiter. Auch wenn das nicht gelte, wenn Luke und mein Vater kämen. Jetzt war ich verwirrt. Der erste Teil seiner Aussage hatte geklungen, als stände er auf Tys Seite. Das würde meinem besten Freund aber überhaupt nicht ähnlich sehen. Ich hatte gespürt, dass er und mein Freund sich nicht gerade gut verstanden. Der zweite Teil seiner Aussage wiederum sprach dafür, dass er meinen Punkt unterstützte. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fuhr Florian fort, sie würden sich sowieso gleich um mich kümmern. Damit hatte er Recht. Er meinte weiter, er sollte wohl besser gehen. Zum einen, damit ich mich ausruhen könne und zum anderen, weil er zu Hause noch etwas zu erledigen habe. Wiederum war ich nach diesem Satz von Florian verwirrt. Den ersten Teil verstand ich ja, aber den zweiten nicht. Was sollte er zu Hause zu erledigen haben? Natürlich, es war Heiligabend, und da gab es immer einiges zu tun - auch wenn Florian und sein Vater nicht gross feierten. Aber was war so furchtbar wichtig, dass er mich dafür alleine liess? Es kränkte mich schon ein wenig, musste ich zugeben. Doch wenn Florian nicht mit der Wahrheit herausrücken wollte, würde ich sie auch so schnell nicht erfahren. Vielleicht lag es auch an Ty, dass er nichts erzählen wollte. Ich beschloss, später bei Florian nachzuhaken. Ich würde ihn so lange mit Anrufen oder Nachrichten oder beidem konfrontieren, bis er nicht anders konnte, als mir von dieser Sache zu erzählen. Aber für den Moment gab ich mich geschlagen. "Okay", murmelte ich schliesslich, nicht sonderlich begeistert. Ich gab mir Mühe, meinem besten Freund ein Lächeln zu schenken. "Dann noch frohe Weihnachten, bester Freund", wünschte ich ihm, wobei mein Lächeln etwas breiter wurde. Dabei strich ich mir mit der freien Hand, die nicht von Ty festgehalten wurde, eine Locke hinters Ohr.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySa 03 Okt 2015, 16:48

Florian
Meine beste Freundin machte einen verwirrten Eindruck, nachdem ich gesagt hatte, ich hätte zuhause noch etwas zu erledigen. Sie wusste ja nicht, dass Milena kam und wir deshalb erstmal das Gästezimmer vorbereiten mussten. Wir hatten ihr altes Kinderzimmer dazu umgebaut. Nach einem Jahr hatten wir beschlossen, dass wir es nicht einfach ein altes Kinderzimmer sein lassen konnten. Damit konnten wir nichts anfangen. Mit einem Gästezimmer konnten wir mehr anfangen. Es tat mir wirklich Leid, dass ich schon gehen musste...oder gehen wollte. Ich sah Amy an, dass sie nicht glücklich darüber war. Aber nachdem ich sie und Ty so umschlungen gesehen hatte...wollte ich nicht mehr hier sein. Irgendwann murmelte sie ein 'okay', welches aber nicht wirklich begeistert klang. Natürlich. Warum sollte sie auch begeistert sein, wenn ich ging? Nicht, dass ich egoistisch wäre oder etwas in der Art, aber es war doch unfreundlich, wenn man sich freute, wenn jemand ging. Oder ein Zeichen, dass man den anderen nicht leiden konnte. Amy lächelte und wünschte mir noch frohe Weihnachten. Anschließend betitelte sie mich mit 'bester Freund'. Ich grinste. "Tschüss Kleine. Dir auch noch schöne Weihnachten. Ich drück dir die Daumen, dass du bald nach Hause darfst.", meinte ich und streichelte ihr noch kurz über die Haare. Ty nickte ich zum Abschied kurz zu, dann verließ ich das Zimmer und schloss die Türe hinter mir. Was die beiden jetzt wieder treiben würden, interessierte mich nicht mehr. Oder zumindest sollte es mich nicht mehr interessieren und ging mich nichts an. Ich ging den Flur entlang, bis ich zum Treppenhaus kam. Ich musste sowieso nicht weit runter, da konnte ich laufen. Ich lief sowieso lieber Treppen, als den Aufzug zu benutzen. Außer ich musste irgendwo in den 8. Stock oder sowas. Das war mir dann doch etwas zu weit. Unten angekommen, ging ich den Flur weiter zum Empfangsthresen. Ich warf einen Blick hinüber und sah, dass die junge Blonde Krankenschwester aufgestanden war, ihre Winterjacke anzog und ein kleines Türchen öffnete, durch das sie hervor kam. Sie lächelte mich an, als sie mich sah. "Feierabend?", fragte ich grinsend. Sie nickte. "Na da haben sie Glück. Hat ja nicht jeder im Krankenhaus an Heiligabend frei.", meinte ich. Wieder nickte sie. "Ja, aber wir wechseln an den Feiertagen durch.", erklärte sie mir, während sie auf mich zukam. Sie nahm die gleiche Türe wie ich. Den Haupteingang. Beziehungsweise in diesem Fall Ausgang. "Ihre Freundin...wie lange sind Sie schon zusammen?", fragte sie mich nach ein paar Minuten stillschweigen. Ich lachte auf. "Wir sind nicht zusammen. Sie ist mehr eine kleine Schwester.", antwortete ich ihr. "Aber eine sehr persönliche Frage, für jemanden, der mich nicht kennt.", meinte ich grinsend. "Tut mir Leid.", entschuldigte sich die blonde Krankenschwester. Ich grinste. "Macht nichts. Schöne Weihnachten.", wünschte ich ihr und ging zu meinem Auto. Ich wusste nicht, ob sie noch etwas gesagt hatte. Auf eine Antwort hatte ich nicht gewartet. Ich hatte auch keine erwartet. Und ich sah nicht zurück. Somit konnte ich nicht sehen, dass sie stehen geblieben war und ein "Dir auch.", gemurmelt hatte. Ich stieg in meinen Audi und fuhr vom Parkplatz.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 20 EmptySo 11 Okt 2015, 21:54

Amy
Nachdem ich ihm noch einmal frohe Weihnachten gewünscht hatte, grinste Florian wieder. Ein warmes Gefühl überkam mich. Wie oft hatte ich dieses Grinsen schon in seinem Gesicht gesehen? Wie oft hatte es mich schon aufgemuntert, wenn es mir nicht so gut ging? Wie oft hatte ich schon mit ihm gemeinsam gelacht? Es waren unzählige Male gewesen, und ich glaubte, dass noch unzählige Male dazukommen würden. Florian war schon so lange mein bester Freund, wir würden uns nach der Schule nicht aus den Augen verlieren. Ich hatte vor, später einmal zu studieren, während Florian einen Beruf erlernen wollte. Vielleicht würden wir uns dann nicht mehr so häufig sehen wie jetzt, aber dass wir uns gar nicht mehr sahen, konnte ich mir nicht vorstellen. Nein. Florian und ich waren und blieben beste Freunde, so war das, und nichts und niemand konnte etwas daran ändern. Ich wusste nicht, dass sich das schon bald ändern würde... Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian sich mit einem 'tschüss, Kleine' verabschiedete. 'Kleine', das war schon immer sein Spitzname für mich gewesen. Nun ja, schon fast immer. Es hatte eine Zeit gegeben, als ich grösser gewesen war als er - das war aber im Kindergarten gewesen. Florian wünschte mir auch noch schöne Weihnachten. Er drücke mir die Daumen, dass ich bald nach Hause dürfe. Ich begann zu lächeln. Bevor ich etwas erwidern konnte, streichelte er mir übers Haar. Auf einmal konnte ich nicht mehr atmen. Ich konnte es noch immer nicht, als er Ty zum Abschied zunickte und anschliessend das Zimmer verliess. Die Tür schloss sich hinter ihm. Auf einmal fiel die ganze Anspannung von mir ab. Ty umfing mich mit seinen Armen. "Alles okay, Süsse?", hörte ich seine tiefe Stimme nahe an meinem Ohr. Langsam nickte ich. "Bin wahrscheinlich nur etwas müde", antwortete ich. Behutsam liess Ty mich los. Ich liess den Kopf auf das Kissen sinken und sah zu ihm hoch. "Brauchst du etwas?", hakte Ty daraufhin nach. Ich schüttelte den Kopf. "Oder... Vielleicht einen Schluck Wasser", meinte ich dann doch. Sofort griff Ty nach der Flasche auf dem Nachttischchen und einem Glas. Er füllte es mit Wasser und reichte es mir. Dann half er mir, mich aufzusetzen. Ich trank ein paar Schlucke, bevor ich mich mit Tys Hilfe wieder hinlegte. Ich gähnte. "Sonst noch einen Wunsch, Baby?" Ich schüttelte wieder den Kopf, sagte aber nichts mehr. "Okay, dann lasse ich dich mal ein bisschen schlafen. Ruhe wird dir gut tun", meinte Ty. Er beugte sich noch einmal zu mir herunter, um mir einen Kuss zu geben, dann schloss ich die Augen. Ich hörte, wie Ty das Zimmer verliess. Obwohl ich wirklich müde war, lag ich noch ein paar Minuten wach - und dachte komischerweise darüber nach, was Florian zu Hause wohl erledigen musste. Davon hatte er mir wirklich nichts erzählt. Ich beschloss, ihn später anzurufen. Oder, wenn Ty mich nicht aus den Augen liess, ihm wenigstens eine SMS zu schreiben. Ja, das würde ich tun. Mit Florians Grinsen vor meinem inneren Auge schlief ich schliesslich ein.

// Es tut mir so Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe! Hatte so viel um die Ohren wegen der Maturaarbeit :/ jetzt ist sie vorbei, aber ab morgen bis am Samstag bin ich auf Klassenfahrt, Amsterdam (: Ich werde also frühestens am Sonntag wieder schreiben können. Bis dahin eine schöne Zeit (:
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