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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMi 25 Feb 2015, 20:00

Amy
Ich bemerkte, dass Florian schluckte. Und ich wusste sofort, dass meine Vermutung stimmte. Er und Sascha hatten für heute Abend tatsächlich etwas geplant. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen, ihn mit dieser Frage in die Enge getrieben zu haben. Aber andererseits hatte ich auch ein schlechtes Gewissen, weil die beiden wegen mir ihren Plan nicht in die Tat umsetzen konnten. Wieder einmal mussten alle auf mich Rücksicht nehmen. Dabei wollte ich das doch gar nicht. Ich wollte diese ganze Aufmerksamkeit nicht, die mir zuteil kam, wenn ich wieder mal einen Ungeschicktheitsanfall hatte. Ich wollte nicht, dass sich alle um mich sorgten. Ich wollte nicht, dass sie mich für ein kleines, schwaches Mädchen hielten, das ständig vor allem und jedem beschützt werden musste. Denn das war ich nicht. Okay, vielleicht war ein kleines Körnchen Wahrheit dran. Aber ich wollte das nicht. Bevor ich noch mehr darüber nachdenken konnte, hörte ich Florians leises Seufzen und wandte meine Aufmerksamkeit ihm zu. Er hatte die Tür geschlossen und kam nun weiter in den Raum. Er bejahte, bevor er zu meiner Liege herüberkam und seinen Stuhl herumschob. Er bejahte nochmals, meinte, dass er für heute Abend etwas mit Sascha geplant habe, betonte aber, dass das nicht so wichtig sei. Danach drehte er sich um, blieb vor meiner Liege stehen und drehte mich ein wenig. Ich liess es geschehen. Da spürte ich auch schon seine Finger an meinem Rücken. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde stärker, während Florian den Reissverschluss meines Kleides weiter hochzog. Danach spürte ich, wie er mir etwas Weiches, Warmes um die Schultern legte. Es war meine Stola. Mamas Stola. Ich schluckte heftig. Zum Glück konnte Florian es nicht sehen, weil er immer noch halb hinter mir stand. Mein bester Freund meinte nun, ich solle mir keine Sorgen machen. Er habe Sascha und Ronja Bescheid gegeben. Ronja? Ich fragte mich kurz, was sie damit zu tun hatte. Aber im Moment dachte ich nicht weiter darüber nach. Als er wieder vor mich trat, bemerkte ich, dass er sein Jacket ausgezogen hatte. Seine Fliege kam dadurch deutlich zur Geltung - aber auch sein gut gebauter Oberkörper. Ich vergass zu atmen. Da ging Florian in die Hocke und lenkte mich dadurch ab. Nun waren wir etwa auf Augenhöhe - ich musste sogar leicht zu ihm heruntersehen. Er erklärte nun, Ronja habe gesagt, sie übernehme das. Er lachte kurz, und ich grinste, als er fortfuhr, sie habe ihm ausserdem angeordnet, mich nach Hause zu bringen und auf mich aufzupassen. Und mit Ronja lege er sich nicht an, fügte mein bester Freund hinzu. Sein Lächeln war sanft, und mir wurde warm ums Herz. Seine braun-grünen, vertrauten Augen zogen meinen Blick förmlich an. Es war unglaublich. Ich konnte mich einfach nicht mehr von seinem Anblick lösen. Er... Er verzauberte mich völlig. Auf einmal schien es so, als würde er das Gleichgewicht verlieren, und riss mich damit abrupt in die Realität zurück. Mein bester Freund und das Gleichgewicht verlieren? Das sah ihm gar nicht ähnlich. Und tatsächlich konnte er verhindern, dass er irgendwie taumelte oder gar stürzte. Nun beugte er sich zu mir, und ich hielt unwillkürlich den Atem an. Er legte mir sein Jacket, das er vorher ausgezogen hatte, um die Schultern. Mir wurde innerhalb von Sekunden warm - aber ich wusste nicht, ob es am Kleidungsstück oder an Florians Nähe lag. Oh Gott, was war nur mit mir los? Mühsam konzentrierte ich mich auf meinen besten Freund, als dieser nun aufstand. Er meinte, dann würden wir mal gehen. Beziehungsweise er. Laufen würde ich ja schliesslich nicht. Dazu grinste er sein mir so vertrautes Grinsen. Ich runzelte kurz verwirrt die Stirn. Warum würde ich nicht laufen? Nachdenklich beobachtete ich Florian, als er nun zur Tür herüberging und diese öffnete. Wollte er etwa ohne mich gehen? Hatte er das gemeint, als er gesagt hatte, dass ich ja nicht laufen würde? Aber nein. Das würde meinem besten Freund gar nicht ähnlich sehen. Und tatsächlich steckte er einen Schlüssel ins Schloss, ehe er zurück zu meiner Liege kam. Bevor ich wusste, wie mir geschah, hob Florian mich hoch. Er ging dabei sehr vorsichtig und sanft um, trotzdem wurde mir bei der Bewegung schwindelig. Es war wohl doch besser, wenn ich nicht alleine ging. Mit ein paar wenigen, grossen Schritten hatte mein bester Freund den Raum durchquert - und schien dabei den Eindruck zu machen, als müsse er überhaupt kein zusätzliches Gewicht tragen. Dabei hielt er mich doch in seinen Armen! Wir verliessen den Raum, beziehungsweise Florian tat es. Draussen bat er mich, den Raum abzuschliessen. Er habe gerade keine Hand frei, erklärte er. Dabei grinste er wieder sein typisches Grinsen, und ich konnte nicht anders, ich musste ihn einfach anlächeln. "Klar", antwortete ich. Ich musste mich nur ein wenig herunterbeugen, dann konnte ich das Schlüsselloch bequem erreichen. Florian war nahe an die Tür herangetreten, so dass ich nun keine Schwierigkeiten hatte, den Schlüssel im Schloss herumzudrehen. Nachdem ich abgeschlossen hatte, zog ich den Schlüssel aus dem Loch. Weil ich nicht wusste, was ich damit tun sollte, schloss ich einfach meine Hand darum. Anschliessend hob ich meine Arme und schlang sie um Florians Hals. "Gut, dann bring' uns mal nach Hause", meinte ich zu ihm und schenkte ihm das schönste Lächeln, das ich in meinem erschöpften Zustand zustande brachte. Ich war immer noch unendlich müde. Ich unterdrückte ein Gähnen. Ich blickte zu Florian hoch. Erst jetzt fiel mir auf, wie unglaublich nahe wir uns waren. Unsere Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Sein vertrauter, unglaublich angenehmer Geruch stieg mir in die Nase. Ich spürte seine starken Arme, die mich sanft an ihn drückten. Ich fühlte mich unglaublich geborgen, und gleichzeitig irgendwie schwerelos. Mein Körper spielte verrückt, als ich nun seinen Atem auf meinen Wangen spüren konnte. Wir waren uns wirklich so nahe. Ich hätte mich nur etwas an ihm hochziehen müssen, um... Ich wollte den Gedanken erst nicht zulassen, aber dann nahm er mich völlig für sich ein. Wie es wohl wäre? Wie es wohl wäre, Florian zu küssen? Mein Herz schlug aufgeregt.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyDo 26 Feb 2015, 19:22

Florian
Nachdem ich Amy gefragt hatte, ob sie die Türe abschließen könnte, antwortete sie mir mit einem 'Klar'. Ich grinste. Natürlich würde meine beste Freundin bei so etwas nicht 'nein' sagen. Das würde auch gar nicht zu ihr passen. Sie beugte sich etwas hinunter und konnte die Türe dann abschließen. Anschließend zog sie den Schlüssel ab und schloss ihre Hand darum. Ich wollte sie schon mit einem 'Brav gemacht', loben, da schlang sie ihre Arme um meinen Hals. Ich war etwas verwirrt. Das hatte sie noch nie getan. Als sie zu mir sagte, ich solle uns mal nach Hause bringen und mich dabei anlächelte, hatte ich Schwierigkeiten, meine Gedanken auf mein eigentliches Vorhaben zu fixieren. Sie wusste ja gar nicht, wie sie mich mit diesem Lächeln aus der Bahn warf. Und ich selbst wusste nicht, warum. Ich bemerkte nicht, dass sie zu mir hoch sah, da ich mich auf die Wand mir gegenüber konzentrierte. Ich wusste, dass sie meinem Gesicht sehr nahe war. In einem dieser dramatisch romantischen Liebesfilmen würde ich mich jetzt herunter beugen und sie küssen. Oder sie würde sich etwas hochrecken. Aber das war in einem Film. Und außerdem waren wir nicht in einem Film. Wieso dachte ich überhaupt an so etwas? Wahrscheinlich würde Sascha einen dummen Kommentar abgeben und meinen, ich wäre verliebt. Aber das konnte nicht sein. Amy war meine beste Freundin. Und man verliebte sich nicht in seine beste Freundin. Ich schon mal überhaupt nicht. Ich verliebte mich nicht. Ich drängte meine Gedanken wieder zu dem Wesentlichen und setzte mich in Bewegung. Hoffentlich würde mein Sportlehrer noch am Eingang stehen. Aber meine Zuversicht schwand dahin. Irgendwann wollten auch die Lehrer den Weihnachtsball genießen. Das konnte ich nicht verübeln. Und ich hatte Recht behalten. Am Eingang stand kein Lehrer mehr, die Türen waren aber auch geschlossen. Nicht abgeschlossen, aber sie standen eben nicht mehr offen. Ich sah mich kurz um und entdeckte einen Tisch an einer Wand im Vorraum. Zielstrebig ging ich darauf zu und setzte Amy vorsichtig darauf ab. "Wart' kurz hier. Ich muss nur den Schlüssel zurückbringen. Will ja schließlich keinen Ärger.", informierte ich sie grinsend. Als ich sie abgesetzt hatte, war mein Jacket über ihren Schultern etwas herunter gerutscht. Ich zog es wieder zurecht und nahm anschließend den Schlüssel aus Amy's Hand. Dann begab ich mich wieder zur Sporthalle, um nach den Lehrern zu suchen. Glücklicherweise schienen sie noch nicht besonders weit gekommen zu sein. "Ah, Florian. Braucht ihr den Schlüssel nicht mehr?", fragte er, als er mich entdeckt hatte. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, danke. Amy ist aufgewacht. Nach ärztlicher Anweisung soll ich sie nach Hause bringen.", meinte ich und übergab ihm seinen Schlüssel. Er nickte und ich verabschiedete mich von ihm. Auf dem Weg zurück zu meiner besten Freundin fiel mir ein, dass sie ein kleines Täschchen dabei hatte, als sie ihr Haus verlassen hatte. Ich ging also wieder zur Garderobe und hatte auch dieses Teil schnell gefunden. Anschließend ging ich zu meiner besten Freundin. "So, jetzt geht's aber nach Hause.", meinte ich grinsend und gab ihr ihre Tasche. Dann hob ich sie wieder vorsichtig hoch, darauf bedacht, dass mein Jacket nicht von ihren Schultern rutschte. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Türe der Sporthalle und trat anschließend nach draußen in die kühle Nachtluft. Es war wirklich kalt geworden und ich war froh, Amy mein Jacket gegeben zu haben. Langsam schlug ich den Weg zu den Parkplätzen ein. Schnell zu laufen wäre momentan wohl ziemlich gefährlich.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyDo 26 Feb 2015, 20:07

Amy
In diesem Moment konnte ich mir lebhaft ausmalen, wie es wäre, Schauspielerin in einem kitschigen Liebesfilm zu sein. Ich wäre die Heldin der Geschichte: jung, unschuldig und auf irgendeine Art und Weise speziell. Florian wäre der attraktive, mutige Held - von dutzenden Frauen umschwärmt. Vielleicht hätten sich die beiden schon einmal gesehen, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall geriet die Heldin relativ am Beginn des Films in Not, und der Held tauchte in der letzten Sekunde auf und rettete sie. Auf seinen starken Armen trug er sie fort, weg von der Gefahr, in eine ungewisse Zukunft. Und diese Zukunft begann mit einem Kuss. Meistens machte der Held den ersten Schritt und beugte sich zu seiner Geliebten herunter, aber manchmal kam es auch vor, dass sie sich an ihm hochzog und ihre Lippen sich auf diesem Weg trafen. Und obwohl ich genau wusste, dass Florian und ich uns nicht in einem Film befanden, malte ich mir so etwas aus. Oh je. Ich war wirklich hoffnungslos romantisch. Und komplett bescheuert. Wie konnte ich auch nur im Entferntesten glauben, dass das, was ich fühlte, tatsächlich das war, wofür ich es hielt? Woher sollte ich wissen, dass meine Gefühle richtig waren? Und noch wichtiger: Wie konnte ich auch nur hoffen, dass Florian dasselbe für mich fühlte? Das war unmöglich. Wir waren seit Jahren, ja, seit mehr als einem Jahrzehnt die besten Freunde. Nichts anderes als Freunschaft verband uns. Aber warum spielte mein Herz nun verrückt? Florian erwiderte meinen Blick nicht, aber das hielt mich nicht davon ab, ihn weiterhin anzusehen. Ich betrachtete seine vertrauten, aber auf einmal so attraktiv wirkenden Gesichtszüge, seine weichen Lippen, seine unglaublich schönen Augen, und verlor mich in seinem Anblick. Abrupt wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Florian sich in Bewegung setzte. Er trug mich einen Flur entlang, bis wir in den Vorraum der Turnhalle gelangten. Niemand war zu sehen, nicht einmal Türsteher. Die Türen waren geschlossen worden. Mein bester Freund steuerte nun auf einen Tisch zu, auf dem er mich vorsichtig absetzte. Ich löste die Arme von seinem Hals und blickte zu ihm hoch. Er meinte, ich solle kurz hier warten. Er müsse nur den Schlüssel zurückbringen - er wolle ja schliesslich keinen Ärger. Ich nickte verständnisvoll. Ja, Florian war wirklich einer der anständigsten und vernünftigsten Menschen, die ich kannte. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, weshalb mein Bruder und mein Vater ihn so sehr mochten. Weil sie wussten, dass er nichts Unüberlegtes tat - und mich dadurch auch nicht in Gefahr brachte. Ich sah noch immer zu Florian hoch, während er nun sein Jackett um meine Schultern zurechtzog. Danach drückte ich ihm den Schlüssel zum Sanitätsraum in die Hand. Als unsere Finger sich berührten, spürte ich ein Knistern in meinem Körper. Ich keuchte kurz auf, als Florian ausser Hörweite war. Was war denn das wieder gewesen?! Oh Gott. Ich war wirklich dumm. Oder verrückt. Oder... Nein. Das konnte nicht sein. Ich schob den Gedanken schnell zur Seite. Zum Glück kam Florian bald wieder. Er hielt mein Täschchen in der Hand und übergab es mir, während er meinte, jetzt gehe es aber nach Hause. Kaum hatte ich das Täschchen in meinen Schoss gelegt, hob Florian mich wieder vorsichtig hoch. Mit dem Rücken schob er die Tür auf und trat mit mir auf den Armen ins Freie. Es war kalt, fast schon eisig. Ich zog das Jackett noch ein wenig enger um meine Schultern, wobei mir Florians unverwechselbarer Geruch in die Nase stieg. Danach hob ich meine Arme wieder, um sie um Florians Hals zu schlingen. Auch das war etwas, das ich hauptsächlich aus kitschigen Filmen oder Büchern kannte. Aber die Arme um den Hals meines besten Freundes zu schlingen war angenehmer, als sie unten zu behalten. Gleichzeitig stellte ich fest, dass ich ihm so noch etwas näher war. Ich gab mir Mühe, ihn nicht anzustarren, und konzentrierte mich darum auf das Glatteis auf dem Parkplatz. Das wäre jedoch gar nicht nötig gewesen. Florian gab schon genug Acht darauf und wich dem Eis aus. Also blickte ich wieder zu ihm hoch - und verlor mich in seinen braun-grünen Augen. Meine Lider wurden schwerer, und der langsame Rhythmus von Florians Schritten, gepaart mit die Wärme, die von seinem Körper ausging, wirkten einschläfernd auf mich. Irgendwann sank mein Kopf an Florians Schulter.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 27 Feb 2015, 14:50

Florian
Amy hatte die ganze Zeit über nichts mehr gesagt. Ich schob es darauf, dass sie ziemlich erschöpft sein musste. Nachdem ich die Sporthalle verlassen hatte, schlang sie erneut ihre Arme um meinen Hals. Ich verstand nicht ganz, warum sie das tat, aber mir gefiel es. Als ich ihren Kopf an meiner Schulter spürte, sah ich kurz zu ihr hinunter. Ein sanftes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich sah, dass sei die Augen geschlossen hatte. Sie sah so friedlich aus. Und wunderschön. Ich löste meinen Blick wieder von ihr und konzentrierte mich auf den Weg. Schließlich wollte ich nicht fallen. Und kalt wurde mir allmählich auch. Amy's Körper wärmte mich zwar etwas, trotzdem hatte ich nur ein Hemd an. Und das wurde im Winter doch ziemlich kalt. Vor allem, wenn es dann auch noch schneite, wie ich gerade feststellte. Ich war unter dem Vordach hervor getreten und hatte kurz darauf schon ein paar Schneeflocken gespürt. Während ich über den Parkplatz lief - und dabei den Glatteisflächen auswich - bemerkte ich erst, wie viele Schüler zum Ball gekommen waren. Schon als ich gekommen war, war der Parkplatz ziemlich voll gewesen. Doch nun waren noch mehr Autos hier. Teilweise reichten die angezeichneten Parkflächen gar nicht mehr aus. Doch das war unwichtig. Solange ich nicht zugeparkt war. Aber das war nicht der Fall. Als ich meinen Wagen sah, stellte ich fest, dass sich mein Schlüssel in meiner Hosentasche befand. Ich wollte Amy nicht aufwecken, nur um meinen Schlüssel zu holen. Irgendetwas musste ich mir also überlegen. Wobei ich mir sicher war, dass sie trotzdem aufwachen würde. Ich ging zur Beifahrerseite des Audis und lies Amy langsam herunter auf ihre Beine. Mit meiner anderen Hand hielt ich sie noch immer umklammert und drückte sie an mich. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie im Moment nicht fest auf den Beinen war, da konnte ich nicht riskieren, dass sie umfiel. Ich griff nach dem Schlüssel in meiner Hosentasche und drückte auf die Zentralverriegelung. Dabei zog ich ihn jedoch nicht heraus. Der Funk ging schließlich auch durch Stoff. Ich öffnete die Türe und setzte Amy vorsichtig auf den Sitz. Durch ihr voluminöses Kleid musste ich aufpassen, dass ich es nicht in der Türe einklemmte. Ich legte den Stoff vorsichtig ins Wageninnere, schnallte Amy dann an und versicherte mich nochmals, dass ich kein Stück des Kleides in der Tür einklemmen würde, bevor ich die Türe schloss. Anschließend ging ich um den Wagen herum, zog den Schlüssel aus meiner Hosentasche und setzte mich auf den Fahrersitz. Nachdem auch ich mich angeschnallt hatte, drehte ich die Heizung hoch und die Musik leiser. Ich fuhr langsam vom Parkplatz und lenkte meinen Audi auf die Straße. Während der Fahrt beschloss ich, Amy nicht zuzutexten. Wenn sie müde war, und schlafen wollte, dann sollte sie das auch tun können. Circa zwanzig Minuten später hielt ich vor Amy's Haus. Ich sah noch Lichter brennen. Wäre es anders gewesen, hätte ich mich gewundert. Es war schließlich erst kurz vor Zehn. Wobei das schon ziemlich spät war, wenn man bedenkt, was ich an diesem Abend alles getan hatte. Im Grunde: überhaupt nichts. Mir war es gar nicht so lange vorgekommen. Ich stellte den Motor ab, stieg aus und ging zur Beifahrerseite des Wagens. Dort öffnete ich die Türe, schnallte Amy wieder ab und hob sie hoch. Ich gab der Türe einen Stoß mit meinem Fuß, um sie zu schließen. Dieses mal musste ich nicht nach meinem Schlüssel suchen. Das war der Vorteil: Mein Wagen schloss sich nach ein paar Minuten von selbst ab, wenn kein Schlüssel darin steckte oder sonst etwas daran getan wurde. Mit wenigen Schritten war ich an der Haustüre, betätigte die Klingel und wartete. Es dauerte nicht lange, da machte Luke mir die Türe auf. "He...", sein Grinsen verstarb, als er seine Schwester auf meinen Armen bemerkte. Natürlich wusste er, dass etwas passiert sein musste. Eine andere Erklärung gab es nicht dafür, dass ich sie trug.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 27 Feb 2015, 19:14

// Es ist mal wieder Zeit für eine andere Rolle! xD In diesem RPG habe ich dann schon aus der Sicht von drei verschiedenen Charas geschrieben o.O Aber ich möchte Amy auch noch nicht aufwecken ;D

Luke
Nachdem Amy, Ty und Florian zum Ball aufgebrochen waren, hatte ich mich in die Küche verzogen, um etwas Kleines für mich zu kochen. Während ich den Kühlschrank systematisch durchgesucht hatte, hatte ich mir noch einmal durch den Kopf gehen lassen, was ich in diesen wenigen Minuten mitbekommen hatte. Amy schien ziemlich aufgeregt gewesen zu sein. Das konnte ich verstehen. Es war zwar nicht ihr erster Weihnachtsball - aber der erste, an dem sie ein Date hatte. Und dann noch mit so einem Typen wie Ty. Ty, der alles verkörperte, was sich ein Mädchen wie Amy nur wünschen konnte. Das, was ich gehört hatte, war jedenfalls beeindruckend gewesen. Er war charmant, zuvorkommend, fürsorglich, intelligent, freundlich, humorvoll und - nicht zu vergessen - ziemlich gut aussehend. Wäre ich ein Mädchen gewesen, hätte ich mich wohl auch Hals über Kopf in ihn verliebt, wie es bei meiner Schwester passiert war. Aber das war ein anderes Thema. Als ich im Tiefkühlfach eine Pizza fand, nahm ich sie heraus und schob sie in den Ofen. Dann gab ich Cookie sein Futter. Danach hatte ich wiederum viel Zeit zum Nachdenken. Ja, Ty war wirklich ein 'guter Fang', wenn man es so bezeichnen konnte. Dazu kam, dass er von Beruf Arzt war. Das bedeutete wiederum, dass er sich gut um Amy kümmern konnte, wenn ihr wieder einmal etwas passierte. Eigentlich hätte ich mir also keinen besseren Freund für meine Schwester wünschen können. Okay, sie waren noch nicht zusammen, aber alles deutete darauf hin. Ich freute mich für Amy und wünschte ihr natürlich, dass alles so lief, wie sie sich das vorstellte. Aber da war dieses komische Gefühl in meinem Bauch, das mir sagte, dass Ty nicht der Richtige für sie war. Vielleicht war das auch nur meine übertriebene Fürsorge - weil ich sie, als ihr grosser Bruder, nicht einfach so verlieren wollte. Aber seltsamerweise hatte mich dieses komische Gefühl bei Florian noch nie überkommen. Gut, Amy und ich kannten ihn seit dem Kindergarten - da wäre es auch seltsam gewesen, so etwas zu empfinden. Oder doch nicht? Als die Pizza fertig war, nahm ich sie aus dem Ofen und legte sie auf einen Teller. Mit dem Teller und Cookie im Schlepptau ging ich ins Wohnzimmer herüber, wo ich es mir auf der Couch gemütlich machte und beim Essen fernsah. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Amy, Ty und Florian. Ich sah vor meinem inneren Auge, wie Florian seine Hand zur Wange hob, nachdem Amy ihm einen Kuss gegeben hatte. Seine Reaktion war wirklich aussergewöhnlich gewesen - unter besten Freunden. Und das brachte mich zum Grübeln. Täuschte ich mich, oder hatte sich in der Beziehung zwischen meiner Schwester und ihrem besten Freund in letzter Zeit irgendetwas geändert? Wenn ich so darüber nachdachte... Ja, da musste etwas gewesen sein. Ich wusste nicht genau, was da los war, aber eine Veränderung hatte stattgefunden. Obwohl ich total neugierig darauf war, was da lief, beschloss ich, mich in diesen Dingen zurückzuhalten. Das war eine Sache zwischen Amy und Florian - und ging mich nichts an. So konzentrierte ich mich wieder auf den Fernseher. Die Zeit verging. Irgendwann stand ich auf und zog mich an, um mit Cookie einen Spaziergang zu machen. Anschliessend arbeitete ich etwa eine Stunde an einem Projekt, das wir nach den Weihnachtsferien abgeben sollten, bevor ich es mir wieder auf der Couch gemütlich machte und mir einen Film ansah. Irgendwann, gerade bei der spannendsten Stelle, klingelte es. Cookie horchte auf und trabte dann aus dem Wohnzimmer. Ich drückte auf die 'Stopp'-Taste der Fernbedienung, bevor ich aufstand und dem Hund folgte. Mit einem Blick auf das Display meines Handys stellte ich fest, dass es kurz vor zehn war. Wer klingelte denn um diese Uhrzeit noch an unserer Haustür? Mir fiel nur unsere Nachbarin ein. Manchmal kam sie auf die Idee, zu ungewöhnlichen Uhrzeiten noch einen Kuchen oder sonst irgendetwas zu backen, und klingelte dann bei uns, um nach einem Ei oder Milch zu fragen. Ich durchquerte also den Flur und öffnete die Tür. Zu meiner Überraschung stand Florian davor. Ich grinste ihn an. "He...", wollte ich ihn begrüssen, da erkannte ich, dass er nicht alleine war. Das Grinsen verschwand aus meinem Gesicht. Schlagartig wusste ich auch, wieso dass Florian hier stand, wenn er doch eigentlich auf dem Ball sein sollte. "Oh nein", murmelte ich. Florian hielt meine Schwester auf den Armen. Ich musterte sie. Sie trug noch immer das üppige, hellblaue Ballkleid, das ihr so gut stand. Um ihre Schultern lag ein Jackett - wahrscheinlich das von Florian. Darunter konnte ich Mamas Stola erkennen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Kopf war an Florians Schulter gesunken, und ihre Arme lagen um seinen Hals. Sie war blass um die Nase und schien zu schlafen. Auf den ersten Blick wirkte es nicht so, als sei etwas Schlimmes passiert. Aber Gewissheit darüber hätte ich erst, wenn Florian mir erklärt hätte, was geschehen war. Der Wind blies uns kühle Luft und einige Schneeflocken entgegen. Ich öffnete die Tür noch weiter. "Komm' erst einmal herein", forderte ich Florian auf. Nachdem er eingetreten war, schloss ich die Tür hinter ihm. Ich überlegte kurz. "Am besten bringen wir sie in ihr Schlafzimmer", teilte ich ihm dann mit. Ich ging die Treppe hoch, voraus, und öffnete die Tür zu Amys Zimmer. Immer wieder warf ich besorgte Blicke zu meiner Schwester. Wenn es ihr einigermassen gut ging - wie ich annahm - warum wachte sie dann nicht auf? War es bloss Müdigkeit, oder steckte etwas anderes dahinter? Ich wusste es nicht - und das beunruhigte mich noch mehr. Aber erst einmal würden wir Amy ins Bett legen. Dann hätte ich Zeit, um Florian auszufragen. Bestimmt konnte er mir erzählen, was passiert war.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 27 Feb 2015, 19:32

//Haha, Respekt *applaudier* Aber du machst das auch toll ;D

Florian
Nachdem Luke mir die Türe geöffnet hatte, sah er einige Sekunden auf seine Schwester. Natürlich waren Sekunden nicht lange, aber in manchen Situationen kamen sie einem ewig vor. Wie mir in diesem Moment. Irgendwann trat Luke einen Schritt zurück und öffnete die Tür weiter. Ich erkannte Cookie hinter ihm. Er forderte mich auf, erstmal herein zu kommen. Das lies ich mir natürlich nicht zweimal sagen! Obwohl ich nicht lange draußen gestanden hatte, war mir kalt geworden. Die Zeit im Auto hatte einfach nicht gereicht, um mich aufzuwärmen. "Danke.", meinte ich leise und trat ins Haus. Kaum war ich drinnen, schloss Luke die Tür hinter mir. Er schien kurz zu überlegen, ehe er sagte, wir würden sie - Amy - am besten in ihr Schlafzimmer bringen. Ich nickte. Luke ging mir voraus die Treppe hoch und öffnete die Türe zu Amy's Schlafzimmer. Ich bedankte mich mit einem Nicken, ging hinein und legte Amy vorsichtig auf ihrem Bett ab. Mir war nicht entgangen, dass Luke immer wieder besorgte Blicke zu seiner Schwester geworfen hatte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Auch ich machte mir Sorgen. Aber ich wusste immerhin, was mit ihr los war. Ich ging einen Schritt zurück und betrachtete Amy. Vorhin war sie in ihrem Kleid fast erstickt. Ich sah zu Luke. "Fass das jetzt bitte nicht falsch auf", begann ich und hob abwehrend die Hände. "Aber sollen wir sie in ihrem Kleid schlafen lassen?", fragte ich unsicher. Es war schließlich nicht alltäglich, dass ich - oder irgendjemand - Luke fragte, ob man seine Schwester ausziehen sollte. Aber ich wusste, was zuvor passiert war. Deshalb machte ich mir Sorgen. Ich wollte nicht, dass wir gleich das Zimmer verließen und Amy hier oben auf einmal keine Luft mehr bekam. Das würde ich mir mit Sicherheit nicht verzeihen. Und Luke auch nicht. Und außerdem, war es ja vermeidbar. Wir müssten nur ihr Kleid öffnen...oder ausziehen. Ich schlug mich gedanklich selbst bei diesem Gedanken. Warum wollte ich meine beste Freundin unbedingt ausziehen? Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Das durfte ich nicht denken! Natürlich war Amy ein schönes Mädchen. Ein wunderschönes Mädchen mit einer guten Figur. Aber ich war ihr bester Freund! Und ich hoffte, Luke würde mich jetzt wirklich nicht falsch verstehen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 27 Feb 2015, 20:19

// Oh, dankeschön Smile du machst das auch ganz toll! Very Happy

Luke
Als ich ihn hereingelassen hatte, hatte Florian sich leise bedankt. Ich schätzte, er tat es, weil ihm kalt geworden war - immerhin trug er nur Hemd und Hosen, während es draussen schneite. So verlor ich keine Zeit und machte ihm die Tür weiter auf. Meine Schwester auf den Armen, trat er ein. Als ich ihm vorschlug, Amy in ihr Schlafzimmer zu bringen, nickte Florian. Ich hörte seine Schritte hinter mir auf der Treppe. Nachdem ich die Tür zu Amys Schlafzimmer geöffnet hatte, nickte Florian erneut, wahrscheinlich, um sich zu bedanken. Dann trug er meine Schwester durch das Zimmer und legte sie vorsichtig auf ihrem Bett ab. Ich folgte ihm und beobachtete, wie er seine beste Freundin musterte. Auch mein Blick fiel automatisch auf Amy. Jetzt, wo sie in ihrem Bett lag, wirkte es so, als schlafe sie nur. Wahrscheinlich war das auch der Fall. Sie schlief nur, weil sie aus irgendeinem Grund erschöpft war. Bei meiner Schwester kam es schon mal vor, dass sie vom einen Moment auf den anderen einschlief. Ich wusste nicht, wie oft wir schon zusammen einen Film geschaut hatten und ihr Kopf dann plötzlich an meine Schulter gesunken war. Auch bei Florian war das schon öfters vorgekommen. Das letzte Mal war es vor etwa zwei Wochen passiert. Er hatte sie in den Armen gehalten, während sie ins Land der Träume geglitten war. Danach hatten wir sie in ihr Zimmer gebracht - so wie jetzt auch. Nur mit dem Unterschied, das ich heute keine Ahnung hatte, was mit ihr los war. Vorher hatte sie einen aufgeregten und keinesfalls müden Eindruck gemacht. Und auch sonst wurde sie vor zehn Uhr abends normalerweise nicht müde. Es musste also etwas passiert sein. Die Frage war nur: Musste ich mir Sorgen machen oder nicht? Ich wandte mich gerade Florian zu, um ihn mit Fragen zu durchlöchern, als ich seinen Blick auf mir spürte. Er bat mich, das jetzt bitte nicht falsch aufzufassen. Dazu hob er die Hände, als wolle er sich ergeben. Ich zog eine Augenbraue hoch. Was sollte das jetzt heissen? War doch etwas Schlimmes passiert? Was war mit meiner Schwester los? Und warum hatte Florian es mir bisher verschwiegen?! Ich spürte Wut in mir aufsteigen, hielt mich jedoch zurück. Immerhin hatte er noch nichts Konkretes gesagt. Nun fragte er, ob wir sie - Amy - in ihrem Kleid schlafen lassen sollten. Ich sah Florian entgeistert an. Was hatte er gerade gesagt? Im ersten Moment haute mich diese Frage total aus den Schuhen. Dann aber fiel mir ein, wie unsicher Florian geklungen hatte. Er hatte mir diese Frage nicht gestellt, weil er meine Schwester ausziehen wollte. Er machte sich - aus irgendeinem Grund - Sorgen um sie. Oder das Kleid. Aber dass er sich Sorgen um Amy machte, war wahrscheinlicher. Meine Wut verrauchte. Beruhigend - und ich musste es zugeben, auch etwas amüsiert - lächelte ich Florian zu. "Ich fasse es nicht falsch auf, ich verstehe", meinte ich dann. "Es geht dir darum, dass das Kleid nicht allzu zerknittert wird", fügte ich hinzu und zwinkerte ihm grinsend zu. Ich warf einen Blick zu meiner Schwester. Sie schien immer noch friedlich zu schlafen. "Dann... Soll ich das erledigen?", fragte ich Florian, weil mir wieder eingefallen war, wie unsicher er geklungen hatte. Geradeso, als sei es ihm peinlich. Nein, ausziehen wollte er meine Schwester wirklich nicht. Das wusste ich jetzt mit Gewissheit.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySa 28 Feb 2015, 18:37

//Danke^^ Haha...muss ich jetzt sagen: Wenn Luke sich im Thema ausziehen mal nicht täuscht Razz

Florian
Zuerst sah mich Luke entgeistert an. Aber damit hatte ich gerechnet. Wie würde ich reagieren, wenn mich jemand fragen würde, ob man meine kleine Schwester ausziehen sollte. Natürlich war das äußerst unwahrscheinlich. Ich hatte meine Schwester das letzte mal gesehen, als meine Mutter mit ihr verschwunden war. Danach hatte ich noch eine kurze Zeit hin und wieder etwas von ihr gehört...doch irgendwann war der Kontakt abgebrochen. Ich wusste nicht genau, warum. Aber ich vermutete, dass meine Mutter daran Schuld gewesen war. Doch ich lenkte meine Gedanken wieder zu der jetzigen Situation und beobachtete Luke's weitere Reaktion. Irgendwann lächelte er mich an. Ich wusste nicht, ob er sich nun über mich lustig machte oder was das sonst zu bedeuten hatte, aber es beruhigte mich. Er meinte, er fasse es nicht falsch auf, er würde verstehen. Es würde mir darum gehen, dass das Kleid nicht all zu zerknittert würde, hatte er hinzugefügt. Ich nickte. Naja...mir ging es wirklich nicht nur um das Kleid. Eigentlich ging es mir um Amy. Und ich musste mir leider eingestehen, dass ich Amy wirklich gerne ausgezogen hätte, seit ich sie in diesem Kleid gesehen hatte. Verdammt! Warum nur? So etwas durfte ich nicht denken! Sie war schließlich meine beste Freundin! Luke lenkte mich ab, indem er mich fragte, ob er das erledigen sollte. Ich war zuerst verwirrt. Was erledigen? Dann fiel es mir wieder ein. Ich nickte. "Bitte.", meinte ich dankbar. "Ich geh' mal raus.", informierte ich ihn und wandte mich zum gehen. Mit wenigen Schritten hatte ich den Raum durchquert und war draußen. Ich lehnte die Türe zu und stellte mich an die Wand. Es war mir wirklich lieber, wenn Luke seine Schwester auszog. Außerdem war es wahrscheinlicher, dass er sie vielleicht sogar mal in Unterwäsche gesehen hatte. Ich wusste nicht warum, aber ich wollte mir so etwas einreden. Ich hatte Amy nur in Bikinis gesehen. Natürlich war das Unterwäsche sehr ähnlich...aber trotzdem noch etwas anderes. Ich konnte es nicht erklären, aber ich glaubte, dass jeder so ein Gefühl hatte. Vor allem hatte ich auch gehört, dass Frauen sich lieber im Bikini als in Unterwäsche zeigte. Woran das lag konnte ich nicht erklären. Ich wollte es auch nicht. Meine Güte, ich musste meine Gedanken wirklich auf irgendetwas anderes lenken. Oder zumindest an überhaupt nichts denken! Also versuchte ich, meinen Kopf frei zu machen und einfach nur auf Luke zu warten.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySa 28 Feb 2015, 20:12

// Haha xDD Er weiss eben nicht genau, was da läuft ;P

Luke
Im ersten Moment wirkte Florian verwirrt, als ich ihn fragte, ob ich das erledigen solle. Es wirkte geradeso, als sei er mit den Gedanken ganz woanders gewesen. Aber wo? Ich dachte nicht weiter darüber nach, als Florian nickte und ein 'bitte' hinzufügte. Dann meinte er noch, er gehe mal raus, und verschwand aus Amys Zimmer. Er zog die Tür hinter sich zu, aber nicht ganz, so dass sie immer noch einen Spalt breit offen stand. Ich blickte stirnrunzelnd zur Tür. Was war das denn gewesen? Florian hatte geradezu erleichtert gewirkt, als ich ihm das Angebot gemacht hatte, das zu übernehmen. Und vorher schien er regelrecht peinlich berührt gewesen zu sein. Dann noch seine Reaktion darauf, als Amy in ihrem Kleid die Treppe heruntergekommen war, und seine Reaktion, nachdem sie ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Das war alles höchst verwirrend, wenn ich jetzt genauer darüber nachdachte. Seitdem ich denken konnte, war Florian ein guter Freund von meiner Schwester und mir gewesen. Und irgendwann war er ihr bester Freund geworden. Da war nicht mehr zwischen ihnen. Das jedenfalls hatte ich geglaubt - vor allem, seit Ty aufgetaucht war. Aber jetzt? Jetzt war ich mir dessen nicht mehr so sicher. In meine Gedanken versunken, drehte ich mich zu meiner Schwester um. Ich seufzte leise. Wo sollte ich nur anfangen? Ich beschloss, mit den 'leichteren' Sachen zu beginnen. In Amys Schoss lag ihr Handtäschchen. Ich nahm es und legte es auf ihren Nachttisch. Danach löste ich das Armband von ihrem Handgelenk und legte es neben das Täschchen. Anschliessend streifte ich die Sandaletten von ihren Füssen. So weit, so gut. Jetzt käme der anspruchsvollere Teil. Ich setzte mich neben meine Schwester aufs Bett. Vorsichtig schob ich einen Arm um ihren Rücken und richtete sie leicht auf. Mit nur einer Hand war es schwer, aber irgendwie schaffte ich es, ihr sowohl Florians Jackett als auch die Stola von den Schultern zu streifen. Ich legte beides sorgfältig zur Seite und drehte Amy dann auf die Seite. Dabei fiel mir auf, dass ihre Frisur noch immer hielt. Ich machte mich daran, sie zu öffnen. Nachdem ich etwa eine Tonne Haarnadeln aus Amys Locken gezogen und sie auf dem Nachttisch angehäuft hatte, wandte ich mich dem Reissverschluss des Kleides zu. Ich öffnete ihn und zog das Kleid dann Stück für Stück hinunter. Das dauerte eine Weile, aber irgendwann hatte ich es geschafft. Ich hängte das Kleid an den Kleiderbügel an Amys Schrank, die Stola hängte ich dazu. Dann holte ich ein Nachthemd aus einer Schublade und zog es ihr vorsichtig an. Ein Nachthemd war wesentlich einfacher als ein Pyjama, denn es bestand aus nur einem Stück Stoff. Zu guter Letzt hob ich meine Schwester sanft hoch, um die Decke zur Seite zu schlagen. Danach legte ich sie wieder ins Bett. Ich deckte sie gut zu und betrachtete sie noch einmal. Während der ganzen Zeit war sie nicht aufgewacht, ja, sie hatte sich nicht einmal gerührt. Das machte mir Sorgen. Als ich nun jedoch nach Florians Jackett griff, seufzte sie leise und drehte ihren Kopf leicht. Erleichtert atmete ich aus, bevor ich auf leisen Sohlen das Zimmer verliess. Ich schloss die Tür nicht ganz. Draussen stand Florian und schien offensichtlich auf mich gewartet zu haben. Ich drückte ihm das Jackett in die Hand und bedeutete ihm, mit mir zu kommen. Im Wohnzimmer nickte ich zum Sofa. "Ich komme gleich, ich hole uns nur etwas zum Trinken", teilte ich ihm dann mit. In der Küche füllte ich zwei Gläser mit Mineralwasser, ehe ich ins Wohnzimmer zurückkehrte. Ich liess mich auf den Sessel gegenüber des Sofas sinken und stellte die Gläser auf dem Tisch ab. "So", meinte ich und blickte zu Florian hinüber. "Was ist passiert?", kam ich gleich zur Sache.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 01 März 2015, 18:35

Florian
Ich wusste nicht, wie lange es dauerte, bis Luke endlich aus Amy's Zimmer kam. Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, als ich raus gegangen war. Und ich hatte nicht auf die Uhr gesehen, als er raus gekommen war. Er drückte mir mein Jackett in die Hand und bedeutete mir, ihm zu folgen. Ich tat es. Wir gingen ins Wohnzimmer, wo er zum Sofa nickte. Er teilte mir mit, dass er gleich komme. Er würde uns nur etwas zu trinken holen. Ich nickte und ging auf das Sofa zu. Dort lies ich mich hineinfallen. Es tat gut, sich zurück zu lehnen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde ich erst jetzt etwas entspannen können. Natürlich sorgte ich mich noch immer um meine beste Freundin. Aber sie schlief. Ich war mir sicher, dass ihr jetzt nichts mehr passierte. Ich atmete erleichtert aus. Es war, als fiele mir eine Last von den Schultern. Kurz darauf kam Luke zurück ins Wohnzimmer. Er lies sich auf den Sessel gegenüber des Sofas sinken, auf dem ich saß, und stellte die zwei Gläser mit Wasser auf den Tisch. Mit einem 'So', begann er seinen folgenden Satz. Er fragte mich, was passiert war. Es war klar, dass er gleich zum Punkt kam. Immerhin ging es auch um seine kleine Schwester. Ich seufzte. "Okay...wo fang' ich an?", fragte ich mich selbst und fuhr mir mit den Händen übers Gesicht. "Ich hab' Amy irgendwann total orientierungslos auf der Tanzfläche gefunden. Hab' sie dann auf 'nen Stuhl gesetzt und ihr ein Wasser zu trinken gebracht. Schon da war sie ziemlich schwach und es wirkte, als hätte sie Alkohol getrunken. Aber das tut Amy ja nicht.", meinte ich. Dabei beobachtete ich Luke genau. Doch ich konnte nichts in seinem Gesicht erkennen, also erzählte ich weiter. "Irgendwann ist auch Ty wieder gekommen und hat sie sich genauer angeschaut. Wir haben sie in den Sanitätsraum gebracht, wo er ihr Blut abgenommen hat. Sie war zu dem Zeitpunkt schon bewusstlos.", meinte ich. Ich machte eine Pause. Na toll, wie sollte ich Amy's Bruder beibringen, dass irgendjemand ihr wahrscheinlich K.O.-Tropfen untergejubelt hatte? Sowas wollte man doch niemandem erzählen! Aber ich musste es eben tun. Ich seufzte kurz, dann fuhr ich fort. "Ty vermutet, dass irgendjemand Amy K.O.-Tropfen in ihren Becher getan haben muss. Er hat gesagt, die Symptome seien Ähnlich wie die, wenn man Alkohol konsumiert, aber Amy hatte schließlich nichts oder zumindest nicht viel getrunken.", sprach ich nun die Wahrheit aus. Ich zog Ty's Nummer aus meiner Hosentasche. "Er ist ins Krankenhaus gefahren, um ihr Blut untersuchen zu lassen. Und hat mir seine Nummer gegeben, falls mit Amy irgendetwas nicht stimmen sollte.", informierte ich Luke. Erst jetzt nahm ich einen Schluck des Wassers, das er gebracht hatte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 01 März 2015, 19:34

Luke
Florian schien nicht überrascht über meine Frage zu sein. Aber er kannte mich ja auch schon ein paar Jahre und wusste, dass ich normalerweise nicht lange herumfackelte. Meistens kam ich gleich zur Sache, und so auch jetzt. So seufzte Florian nur, bevor er so sein typisches 'okay' murmelte. Dann fragte er, wo er anfangen solle. Gleichzeitig fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht. Das wirkte beunruhigend auf mich, musste ich zugeben. Amys friedliches Gesicht im Schlaf, das ich vor ein paar Minuten gesehen hatte, passte so gar nicht zu der Besorgnis, die Florian jetzt ausstrahlte. Ich liess mir jedoch nichts anmerken, sondern schwieg einfach und hörte aufmerksam zu. Endlich begann er zu erzählen. Er habe Amy irgendwann total orientierungslos auf der Tanzfläche gefunden. Schon das schockierte mich - doch ich wusste noch nicht, was noch kommen würde. Florian erklärte weiter, er habe sie dann auf einen Stuhl gesetzt und ihr ein Wasser zum Trinken gebracht. Ja, das hätte ich an seiner Stelle vermutlich auch getan. Doch ich wusste auch, dass ich Florian niemals einen Vorwurf würde machen müssen, wenn es um Amy ging. Ich wusste, dass er sich genauso gut um sie kümmerte wie ich, dass er sich genauso zu jeder Tages- und Nachtzeit um sie sorgte und dass er sie ebenso mit seinem Leben beschützen würde wie ich, falls das nötig wäre. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Florian meinte, schon da sei sie ziemlich schwach gewesen, und es habe gewirkt, als hätte sie Alkohol getrunken. Aber das tue Amy ja nicht. Ich nickte kurz zustimmend. Ja, meine kleine Schwester hielt sich wirklich vom Alkohol fern. Sie hatte nie ausgesprochen warum, aber ich kannte den Grund. Mama hatte einen Autounfall gehabt - und es war ein betrunkener Autofahrer involviert gewesen. Der Verlust unserer Mutter hatte beide eine tiefe Wunde in unsere Leben gerissen, und seit ihrem Tod war nichts mehr, wie es vorher war. Ich selbst trank nur selten Alkohol, und das auch in begrenzter Menge. Amy hingegen hatte nie einen Tropfen Alkohol angerührt. Warum hatte es also so gewirkt, als ob sie etwas getrunken hätte? Hatte sie plötzlich doch das Bedürfnis nach Alkohol gespürt? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Dafür hätte sie irgendeinen guten Grund gebraucht, und ich konnte mir wahrlich nicht ausmalen, was das für ein Grund gewesen sein könnte. Als Florian weitersprach, hörte ich ihm wieder zu. Irgendwann sei auch Ty gekommen und habe sie sich genauer angeschaut. Sie hätten sie in den Sanitätsraum gebracht, wo er - Ty - ihr Blut abgenommen habe. Sie sei zu diesem Zeitpunkt schon bewusstlos gewesen. Ich atmete einmal tief durch, um mich zu beruhigen. Sie war ohnmächtig geworden? Wegen dem Alkohol? Ich hätte nie gedacht, dass meine kleine Schwester jemals etwas anrühren würde - und dann noch gleich in einer solchen Menge, dass sie das Bewusstsein verlor. Das konnte doch nicht wahr sein. Mühsam behielt ich meine Fassung. Hatte ich gedacht, dass das alles gewesen sei, wurde ich eines Besseren belehrt. Florian seufzte wieder, und ich spürte, dass er mir noch etwas sagen würde. Tatsächlich war das der Fall. Er fuhr fort, Ty vermute, dass irgendjemand meiner Schwester K.O.-Tropfen in ihren Becher getan haben müsse. Er habe gesagt, die Symptome seien ähnlich wie die, wenn man Alkohol konsumiere, aber Amy habe schliesslich nichts oder fast nichts getrunken. Ich hatte seine Worte noch nicht recht begriffen, als er einen Zettel aus seiner Hosentasche zog. Ty sei ins Krankenhaus gefahren, um Amys Blut untersuchen zu lassen. Und er habe ihm seine Nummer gegeben, falls mit Amy irgendetwas nicht stimmen sollte. Als Florian dann einen Schluck Wasser trank, begriff ich, dass er fertig war. Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen, während ich mühsam um Fassung rang. "Das kann doch nicht sein", murmelte ich mehrmals vor mich hin. Jemand hatte Amy K.O.-Tropfen untergejubelt. Meiner kleinen Schwester waren K.O.-Tropfen in den Becher geschüttet worden. Ich schluckte einen grossen Kloss in meinem Hals herunter. Ich hatte schon öfters von solchen Fällen gehört, hatte jedoch nie gedacht, dass jemandem in meinem unmittelbaren Umfeld das passieren könnte. Vor allem nicht meiner kleinen Schwester. Aber es war passiert. Und ich wusste auch, was vielleicht passiert wäre, wäre sie allein gewesen, als sie ohnmächtig geworden war. Ich war unglaublich dankbar dafür, dass Florian und später auch Ty in ihrer Nähe gewesen waren. Ansonsten... Oh Gott, ich wollte gar nicht daran denken. Als ich mich wieder einigermassen im Griff hatte, liess ich die Hände sinken und schaute zu Florian hinüber. Ich nahm erst einmal einen grossen Schluck Mineralwasser. Nachdem ich das Glas abgestellt hatte, wandte ich mich wieder dem besten Freund meiner Schwester zu. "Und hat Ty irgendetwas gesagt, worauf wir achten sollen? Können wir sie einfach so schlafen lassen, oder sollen wir lieber in ihrer Nähe bleiben?", fragte ich dann. Über so etwas zu sprechen war hundert Mal besser, als darüber zu sprechen, was hätte passieren können. K.O.-Tropfen. Auf einem Schulball. Das war eine Katastrophe. So lange es sich vermieden liess, wollte ich nicht darüber sprechen. Und ich glaubte, Florian erging es ähnlich.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 01 März 2015, 20:08

Florian
Nervös wartete ich Luke's Reaktion ab. Ich konnte mir vorstellen, was in ihm vorging. So ziemlich das gleiche, dass in mir vorgegangen war, als Ty mir sagte, dass es K.O.-Tropfen gewesen waren. Vielleicht ging auch noch mehr in ihm vor. Schließlich war es seine kleine Schwester. Ich beobachtete, wie er sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Mehrmals murmelte er, dass das doch nicht sein könne. Offenbar fiel es ihm schwer, zu glauben, was ich gerade gesagt hatte. Aber das war nur verständlich. Ich hatte es Ty selbst nicht glauben wollen. Was hatten K.O.-Tropfen an unserer Schule zu suchen? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass so etwas jemals vorgefallen wäre. Ich beschloss, vorerst nichts zu sagen sondern nahm erneut einen Schluck aus meinem Glas und beobachtete meinen Freund. Irgendwann lies er seine Hände sinken und sah zu mir herüber. Anschließend nahm auch er einen Schluck seines Wassers. Ich sagte immer noch nichts. Was sollte ich auch sagen. Sollte ich ihn fragen, wie er sich fühlte? Nein, definitiv nicht. Er stellte sein Glas wieder ab und fragte, ob Ty irgendetwas gesagt hatte, worauf wir achten sollten. Er fragte, ob wir sie einfach so schlafen lassen könnten oder ob wir lieber in ihrer Nähe bleiben sollten. Mist. Auf solche Fragen war ich natürlich nicht gekommen, als Ty mich fragte, ob mir noch etwas unklar war. Ich hob unsicher die Schultern. "Tut mir Leid.", murmelte ich. "Ich hab' nicht daran gedacht, ihn danach zu fragen. Ich konnt' mich nur d'rauf konzentrieren, was ich mit Amy machen musste, wenn sie nicht aufgewacht wäre...und ich glaube, Ty war selbst zu schockiert über die Tatsache, dass K.O.-Tropfen auf dem Schulball gewesen sind.", gestand ich. Ich knetete nervös meine Hände und hoffte, Luke würde mir das nicht übel nehmen. Ich selbst könnte mich momentan dafür verfluchen, Ty nicht gefragt zu haben, ob man auf Amy aufpassen musste, wenn sie schlief. Aber wer dachte schon daran? Vor allem, wenn sie noch nicht mal wach gewesen war? Wenn meine größte Sorge darauf gelegen hatte, dass sie nicht aufwachen würde. "Aber du kannst ihn ja anrufen.", meinte ich mit einem leichten, schiefen Grinsen und schob den Zettel über den Couchtisch zu Luke hinüber. Ich selbst wollte nur ungern mit Ty telefonieren. Ich war eher froh, wenn ich drum rum kam. Warum, das konnte ich auch nicht erklären. Und ich wollte nicht nach einer Antwort suchen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 01 März 2015, 20:44

Amy
Mit einem leisen Keuchen kam ich zu mir. Dunkelheit umgab mich. Nur ein schmaler Lichtstreifen fiel durch die angelehnte Tür hinein. Meine Augen brauchten eine Weile, um sich an das spärliche Licht zu gewöhnen. Dann erkannte ich eine vertraute Umgebung. Mein Zimmer. Ich lag im Bett und hatte offensichtlich geschlafen. Ich wusste nicht, wieso ich aufgewacht war. Ich wusste nur, dass ich - zumindest im Moment - nicht mehr einschlafen konnte. Ich warf einen Blick auf den Wecker auf meinem Nachttischchen. Es war kurz nach halb elf. Was tat ich um diese Uhrzeit schon in meinem Bett? Ich trug sogar ein Nachthemd, wie ich jetzt feststellte. Ich war also nicht beim Lesen oder Fernsehen eingeschlafen. Als ich leise Stimmen hörte, beschloss ich, noch eine Weile mit Luke und Papa zu reden. Ich schlug die Decke zur Seite, schwang meine Beine über den Rand des Bettes und stand auf. Im nächsten Moment gaben meine Beine unter mir nach, und ich plumpste wieder aufs Bett. Huch. Was war denn mit mir los? Ich versuchte es noch einmal, dieses Mal langsamer. Ich war zwar sehr unsicher auf den Beinen, und mir war schwindelig, aber ich konnte ein paar Schritte gehen. Bei der Tür angekommen, machte ich eine kleine Pause, dann lief ich weiter. Ich hörte die Stimmen nun deutlicher. Sie mussten aus dem Wohnzimmer kommen. Tatsächlich erkannte ich Lukes Stimme. Aber die andere Stimme gehörte nicht meinem Vater - sie gehörte Florian. "Florian?", murmelte ich verwirrt. Was machte er denn hier? Und warum war ich in meinem Schlafzimmer und schlief, während er hier war und sich mit Luke unterhielt? Ich hätte bei ihnen sein müssen, warum war ich es dann nicht? Am Treppenabsatz hielt ich inne. Erstens, weil mich der Schwindel überwältigte. Und zweitens, weil ich hörte, wie Florian sich entschuldigte. Er meinte, er habe nicht daran gedacht, ihn danach zu fragen. Wen was fragen? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, fügte mein bester Freund hinzu, er habe sich nur darauf konzentrieren können, was er mit Amy - mir - machen müsse, wenn ich nicht aufgewacht wäre. Mein Atem stockte. Alle Farbe wich aus meinem Gesicht, und ich musste mich am Treppengeländer festhalten, um nicht umzufallen. Florian hatte sich Sorgen gemacht, dass ich nicht aufwachen könnte? Warum denn? Was war passiert? Ich versuchte, mich zu erinnern, aber da war nur ein grosses Fragezeichen in meinem Kopf. Wie gebannt hörte ich Florian zu, als er erzählte, er glaube, Ty sei selbst zu schockiert über die Tatsache gewesen, dass K.O.-Tropfen auf dem Schulball gewesen seien. Kurz herrschte eine Pause, dann sagte mein bester Freund wieder etwas, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Denn ich wusste auf einmal, was passiert war. Ich konnte mich nicht daran erinnern - da war noch immer diese Lücke in meinem Kopf -, aber ich hatte mir zusammengereimt, was geschehen war. Vorher, in meinem Zimmer, hatte ich das blaue Ballkleid an meinem Schrank hängen sehen. Florian hatte sich Sorgen gemacht, dass ich nicht aufwachen könnte. Und es waren K.O.-Tropfen auf dem Schulball gewesen. Jemand hatte mir K.O.-Tropfen verabreicht. Auf dem Schulball. Oh Gott. Mir wurde schwindelig. Ich taumelte zwei oder drei Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken an die Kommode stiess, die im Flur stand. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, wie etwas zu Boden fiel. Mit einem schrecklichen Geräusch zersplitterte die Vase in tausend Stücke. Gleichzeitig kam ich mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden auf. Kraftlos sackte ich in mir zusammen und konnte nur an die gegenüberliegende Wand starren. Oh Gott. Alles verschwamm um mich herum. Ich glaubte, jemanden meinen Namen rufen zu hören, aber ich konnte nicht darauf reagieren.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMo 02 März 2015, 19:13

Florian
Luke hatte sich die Karte angesehen. Es war still geworden. Ich hörte irgendetwas knarren. Aber ich wusste nicht, was es war. Ich dachte in diesem Moment nicht daran, dass Amy aufgewacht sein könnte und zu uns ins Wohnzimmer hatte sehen wollen. Plötzlich hörte ich etwas zersplittern. Es klang wie ein Glas oder eine Vase. Gleichzeitig sprangen ich und Luke auf. Wir hatten beide schnell das Wohnzimmer durchquert. Im Flur angekommen, sah ich, wie meine beste Freundin bewegungslos auf dem Boden lag. Oh Nein, bitte nicht schon wieder. Hatte es einmal angefangen, hörte es wohl nie wieder auf. Ich realisierte, wie Luke den Namen seiner Schwester rief und sich neben sie kniete. Ich hingegen war einfach zu geschockt. Ich wusste nicht, wieso. Vielleicht hatte ich Amy heute schon zu oft bewusstlos gesehen? Vielleicht konnte auch ich diesen Anblick nicht zu oft ertragen, ohne dass mich die Sorgen um sie auffraßen? Ich wusste es nicht. Aber ich wusste auch, dass ich mich im Moment nicht im Stande dazu fühlte, irgendetwas zu tun. Und das passte so gar nicht zu mir! Herrgott, was war denn nur los mit mir? Am liebsten wäre ich nun nach Hause gefahren, hätte geduscht und mich in meinem warmen Bett verkrochen. Aber ich hatte Amy versprochen, sie nie alleine zu lassen. Und das würde ich auch jetzt nicht. Außerdem hatte ich auch Luke versprochen, auf seine Schwester aufzupassen. Obwohl er jetzt selbst da war. Irgendwann konnte ich mich aus meiner Starre lösen und ging zu den beiden hinüber. Ich kniete mich neben Luke und betrachtete meine beste Freundin genauer. Vielleicht war sie wirklich nur erschöpft gewesen? Vielleicht war es ja gar nicht so schlimm? Aber Amy hatte heute - vermutlich - K.O.-Tropfen verabreicht bekommen, da konnte man so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen. Da musste man quasi aus jeder Mücke einen Elefanten machen. "Ruf' Ty an, ich leg' sie zumindest mal aufs Sofa.", wies mich Luke an. Ich nickte, stand auf und ging ins Wohnzimmer. Dort zog ich mein Handy aus der Hosentasche, hob den Zettel mit Ty's Nummer vom Couchtisch auf und wählte. Es dauerte einige Sekunden, bis der junge Arzt endlich abnahm. "Hier ist Florian.", meldete ich mich. Normalerweise meldete ich mich nicht so, aber er sollte ja wenigstens wissen, wer ihn da anrief. "Es wäre wohl nicht schlecht, wenn du vorbei kommst. Oder uns 'entwarnen' könntest. Amy ist gerade umgefallen.", informierte ich ihn. Ich glaubte, dass ich nicht mehr zu sagen brauchte. Vermutlich hoffte ich das eher. Ich hasste es, zu telefonieren. Vor allem mit Ärzten. Das tat ich sowieso viel zu oft.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMo 02 März 2015, 19:33

Luke
Florians Worte hatten mich nicht wirklich beruhigen können. Aber ich glaubte, nichts hätte mich in diesem Moment wieder herunterbringen können. Schliesslich lag meine Schwester jetzt oben in ihrem Zimmer und war nicht auf dem Schulball, weil ihr irgendjemand wahrscheinlich K.O.-Tropfen verabreicht hatte. Oh Gott. Jedes Mal, wenn mir dieser Gedanke durch den Kopf schoss, bekam ich einen erneuten Schock. K.O.-Tropfen hatten nirgendwo etwas verloren, und erst recht nicht auf einem Schulball! Und dann traf es noch ausgerechnet meine kleine Schwester. Meine kleine Schwester, die sonst nie etwas trank. Verflucht nochmal! Wenn ich gewusst hätte, wer Amy das angetan hatte, wäre ich sofort aufgebrochen, um denjenigen zu suchen - und ihn gehörig in die Schranken zu weisen. Aber leider - oder zum Glück? - wusste ich das nicht. Mühsam hielt ich mich unter Kontrolle, während ich nun den Zettel betrachtete, den Florian auf dem Couchtisch zu mir herübergeschoben hatte. Tys Handynummer. Er war ein guter Arzt, in jeglicher Hinsicht. Seine Schrift war kaum entzifferbar. Mit Mühe und Not dichtete ich mir die Zahlen zusammen, die Ty dort hingekritzelt hatte. Gerade, als ich mich wieder Florian zuwenden wollte, hörte ich etwas splittern. Es klang schrecklich laut, und erstaunlich nah. Gleichzeitig sprangen Florian und ich auf die Beine. Rasend schnell durchquerten wir das Wohnzimmer. Da entdeckte ich eine kleine, zusammengesunkene Gestalt auf dem Boden. Schlitternd kam ich vor meiner kleinen Schwester zum Stehen und liess mich neben ihr auf die Knie fallen. "Amy!", stiess ich hervor. Der Klang meiner Stimme erschreckte mich selbst. Doch es galt erst einmal, sich um Amy zu kümmern. Hastig rief ich mir in Erinnerung, was ich im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte. Ich überprüfte Amys Puls und ihre Atmung, die beide soweit okay waren. Sie schien 'nur' - mal wieder - ohnmächtig zu sein. Oder täuschte ich mich da? Nach einigen Momenten gesellte sich Florian zu mir und betrachtete seine beste Freundin. Ich folgte seinem Blick. Erst jetzt bemerkte ich, wie blass und erschöpft sie aussah. Zu blass. Ihr Kreislauf schien wirklich im Keller zu sein. Aber das war kein Wunder. Um sie nicht länger auf dem Boden liegen zu lassen, beschloss ich, endlich zu handeln. "Ruf' Ty an, ich leg' sie zumindest mal aufs Sofa", wies ich Florian an. Ich bemerkte noch, wie er nickte und aufstand, dann wandte ich mich wieder meiner kleinen Schwester zu. "Amy?", sprach ich sie an, doch sie reagierte immer noch nicht. Weil ich nicht noch mehr Zeit verlieren wollte, schob ich meine Arme vorsichtig unter ihren Körper und hob sie hoch. Schlaff fiel sie gegen mich. Nach einem Moment des Ausbalancierens hielt ich sie sicher in meinen Armen. Ich brachte sie ins Wohnzimmer herüber, wo ich Florian hörte. Hoffentlich konnte Ty ihm sagen, was wir machen sollten. Oder würde er selbst vorbeikommen? So oder so, zuerst mussten wir uns um meine Schwester kümmern. Bis Ty hier wäre, würde es eine Weile dauern - wenn er denn käme. Ich hoffte, er würde uns gute Nachrichten mitteilen können. Ich trug meine kleine Schwester nun zum Sofa hinüber, wo vor wenigen Momenten noch Florian gesessen hatte. Sanft legte ich sie darauf ab. Ich bettete ihren Kopf auf ein Kissen, bevor ich sie mit einer Wolldecke zudeckte. Danach setzte ich mich zu ihr und griff nach ihrer Hand, während ich zu Florian sah. Hatte er gute oder schlechte Neuigkeiten? Was hatte Ty gesagt? Beunruhigt sah ich ihn an. Ich machte mir schon wieder Sorgen um meine Schwester. Hoffentlich war nichts Schlimmes geschehen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMo 02 März 2015, 19:59

//Du hast das geniale Glück, dass ich mich medizinisch überhaupt nicht auskenne xD

Florian
Ich hörte Ty zu, was er zu mir sagte. Er hielt sich ziemlich kurz, was ich darauf zurückführte, dass auch er sich Sorgen um Amy machte. Er hatte gesagt, er käme gleich vorbei. Wir sollten ihre Beine höher legen, vielleicht hatte wirklich nur ihr Kreislauf schlapp gemacht. Natürlich, die Beine hochlegen! Darauf hätte ich auch gleich kommen können. Ich beobachtete, wie Luke seine Schwester auf das Sofa legte und ihren Kopf auf ein Kissen bettete. Anschließend deckte er sie mit einer Wolldecke zu. Ich hätte wohl nichts anderes gemacht. Als ich mich von Ty verabschiedet hatte, hatte sich Luke neben seine Schwester gesetzt und ihre Hand genommen. Ich hatte aufgelegt und er sah mich an. "Vielleicht hat nur ihr Kreislauf schlapp gemacht. Wir sollen ihre Füße etwas höher lagern.", informierte ich ihn, während ich einige Kissen zusammen sammelte und sie Amy unter die Füße schob. "Ty hat gesagt, er kommt gleich. Klar, sowas muss man sich einfach genauer anschauen.", fuhr ich fort. "Ich meine, vielleicht ist es wirklich nur der Kreislauf, vielleicht aber auch irgendeine Nachwirkung von den Tropfen. Wer weiß das schon? Wir wissen bisher noch nicht mal, ob es wirklich K.O.-Tropfen waren. Ty hat nur gemeint, dass es wahrscheinlich wäre.", redete ich weiter. Meine Güte, warum redete ich so viel? Das war ich selbst von mir nicht gewohnt. War ich so aufgeregt? Nervös wegen irgendetwas? Oder war ich vielleicht nur übermüdet und versuchte mich damit wach zu halten? Das glaubte ich aber kaum. Natürlich konnte ich stundenlang schlafen, aber eigentlich wachte ich schlagartig auf, wenn etwas mit Amy nicht stimmte. Ich musste mich in letzter Zeit sogar zusammenreißen, um nicht in Panik zu geraten. Musste mich zusammenreißen, sie nicht an den Schultern zu packen und zu rütteln. Ich kam mir so nutzlos vor. Vor allem, seit Amy Ty kannte. Diesen jungen Arzt, der ja ach-so-toll aussah. Der Frauenheld schlechthin. Ich fragte mich, wie viele der Krankenschwestern hinter ihm her waren. Aber was interessierte mich dieser Typ? Warum machte ich mir solche Sorgen, Amy könnte mich wegen ihm vergessen? Das tat sie mit Sicherheit nicht. Hoffte ich. Und ich wusste noch nicht, dass ich irgendwann selbst daran Schuld sein würde, dass sie sich von mir abwenden würde. Ich wollte noch nicht einmal im Traum an eine Situation denken!
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMo 02 März 2015, 20:25

// Haha xD Kein Problem ;D Ich google immer, um mich schlau zu machen Wink

Luke
Endlich verabschiedete sich Florian von Ty und legte auf. Unsere Blicke trafen sich. Ich konnte nicht wirklich aus seinem Blick herauslesen, was in ihm vorging. Aber offensichtlich schien er sich Sorgen zu machen. Ich kannte ihn zwar wirklich schon lange, aber ich kannte ihn bei weitem nicht so gut, wie meine Schwester ihn kannte. Vermutlich hätte sie sofort gewusst, was mit ihm los war, wenn sie ihn in diesem Augenblick gesehen hätte. Aber sie lag noch immer auf dem Sofa und rührte sich nicht. Ich sah nun zu Florian, hielt aber weiterhin Amys Hand und überprüfte zwischendurch ihren Puls. Unverändert. Florian erklärte nun, vielleicht habe nur ihr Kreislauf schlapp gemacht. Ja, das hatte ich mir auch schon überlegt. Ich hoffte, dass es nur ihr Kreislauf war und nichts anderes. Wir sollten ihre Füsse etwas höher lagern, fügte Florian nun hinzu. Ich nickte und wollte gerade aufstehen, um seine Anweisung in die Tat umzusetzen. Doch der beste Freund meiner Schwester kam mir zuvor. Ehe ich mich auch nur aufrichten konnte, hatte er ein paar Kissen zusammengesammelt und schob sie unter Amys Beine. Ihre Füsse lagen nun ein Stück höher als ihr Kopf. Nachdem Florian diese 'Arbeit' erledigt hatte, fuhr er fort. Er meinte, Ty habe gesagt, er komme gleich. Klar, sowas müsse man sich einfach genauer anschauen. Er meine, vielleicht sei es wirklich nur der Kreislauf, vielleicht aber auch irgendeine Nachwirkung von den Tropfen. Wer wisse das schon, fragte er. Wir wüssten bis jetzt noch nicht mal, ob es wirklich K.O.-Tropfen gewesen seien. Ty habe nur gemeint, dass es wahrscheinlich wäre. Ich hatte Florian einfach zugehört, als er so angefangen hatte zu reden. Normalerweise redete er nicht so viel. Wahrscheinlich war er nervös. Oder er machte sich Sorgen. Oder beides. Ich wusste es nicht genau. Im Moment war es auch nicht wichtig. Nur eines war wichtig: Dass es meiner Schwester wieder besser ging. Nachdenklich nickte ich, bevor ich meinen Blick Amy zuwandte. Sie rührte sich noch immer nicht und war so blass wie vorher. Ich strich ihr sanft eine verirrte Locke aus dem Gesicht. Ich wollte mich gerade wieder zu Florian umdrehen, um ihm weitere Fragen zu stellen - einfach, um nicht untätig herumsitzen zu müssen. Da hörte ich ein leises Seufzen. Und es kam garantiert nicht von Florian und auch nicht von mir. Ich drehte den Kopf wieder zu meiner Schwester. Tatsächlich schien sie langsam aufzuwachen. "Amy?", sprach ich sie an und drückte sanft ihre Hand. Sie runzelte leicht die Stirn und seufzte erneut, bevor sie blinzelnd die Augen aufschlug. Ihre Lippen öffneten sich. 'Durst', verstand ich sie beim dritten Mal. "Okay, ich hole dir etwas zum Trinken. Ich bin gleich wieder da. Aber du bist nicht alleine, Florian ist auch noch hier", erklärte ich ihr. Ich wusste, dass sie nach einer Ohnmacht normalerweise eine Zeit lang brauchte, um sich orientieren zu können. Und diese Zeit wollte ich ihr ersparen. Ich erhob mich vom Sofa und wandte mich Florian zu. "Bleib' bei ihr, ich geh' nur kurz in die Küche", erklärte ich auch ihm. Gleichzeitig trat ich hinter ihn und schob ihn leicht in Richtung Sofa. Er sollte meinen Platz bei Amy einnehmen, solange ich in der Küche war und Amy etwas zum Trinken holte. Was wäre wohl am besten geeignet in ihrer Situation? Ich überlegte, während ich das Wohnzimmer verliess.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMi 04 März 2015, 19:02

//Da bin ich schon zu faul dazu xD Ich dichte mir was zusammen, in der Hoffnung, dass es stimmt Very Happy

Florian
Luke sagte nichts, während ich ihm erklärt hatte, was Ty mir gesagt hatte. Was sollte er auch dazu sagen? Er konnte nicht mit viel mehr reagieren als ich. Und meine Reaktionen beliefen sich auf 'Aha', 'okay' oder ein Nicken. Das reichte meiner Meinung nach auch vollkommen aus. Ein Seufzen lies mich zu meiner besten Freundin sehen. Ich war mir sicher, dass es von ihr kam. Von mir definitiv nicht und Luke hörte sich auch nicht so an. Er schien es ebenfalls zu hören, denn er drehte seinen Kopf zu seiner Schwester  und sprach sie mit 'Amy' an. Ich sah, wie sie ihre Stirn runzelte und nochmals seufzte. Ein Glück! Sie wurde wach. Schließlich öffnete sie ihre Augen. Sie blinzelte ein paar mal, ehe sich ihre Lippen öffneten. Doch ich war zu weit weg, um zu verstehen, was sie sagte. Sagte sie überhaupt etwas? Ich wusste es nicht. Bis Luke plötzlich sagte, er würde ihr etwas zu Trinken holen. Er wäre gleich wieder da und sie wäre nicht alleine. Er erklärte ihr, dass ich auch noch hier wäre. Ich grinste, dann stand Luke vom Sofa auf und kam auf mich zu. Er meinte, ich solle bei ihr bleiben, er würde nur kurz in die Küche gehen. Ich nickte. Er ging auf mich zu, trat hinter mich und schob mich zum Sofa. Ich wusste nicht so ganz, warum er das tat. Natürlich realisierte ich sofort, dass er wollte, dass ich mich zu Amy setzte. Aber ich wusste nicht, warum er mich zum Sofa schob. Hatte er die Befürchtung, dass ich einfach stehen geblieben wäre? Okay, um ehrlich zu sein, traute ich mir das im Moment auch zu. Ich wusste nicht, was mit mi los war. Vielleicht hatte ich Amy in letzter Zeit zu oft bewusstlos gesehen? Vielleicht machte mir das allmählich auch zu schaffen und ich musste mich mal 'ausruhen'. Und das, obwohl ich doch so viel schlief, wie es mir nur möglich war. "Klar bleib ich hier.", meinte ich grinsend zu Luke und setzte mich neben Amy aufs Sofa. Kurz darauf verschwand er aus dem Wohnzimmer. "Hey Kleine.", meinte ich sanft und nahm Amy's Hand. Wie Luke zuvor. Ich wollte ihr so symbolisieren, dass ich wirklich bei ihr war. Dass ich sie nicht alleine lassen würde. Wie schon den ganzen Abend. Außer in dem Moment, in dem ich den Schlüssel zum Sanitätsraum geholt hatte. Aber da war Ty bei ihr gewesen. Sie war in diesem Zustand nie alleine gewesen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMi 04 März 2015, 19:37

// Das ist auch okay Wink

Amy
Ich fühlte mich ziemlich schlapp, während ich so auf dem Sofa lag. Ich konnte es mir nicht erklären. Aber im Moment war es auch nicht weiter wichtig. Als ich aufgewacht war, hatte ich meinen Bruder neben mir erkannt, sobald meine Augen sich an das Licht gewöhnt hatten. Ich hatte den Mund geöffnet und versucht, ihm mitzuteilen, dass ich Durst hatte. Und was für einen Durst ich hatte! Meine Kehle fühlte sich ausgetrocknet an, meine Zunge klebte fast an meinem Gaumen, und meine Lippen fühlten sich spröde an. War ich zu lange in der Sonne gewesen und hatte zu wenig getrunken? Hatte ich einen Sonnenstich? Doch als ich bemerkte, dass mein Bruder einen Pullover trug - und dass es draussen stockdunkel war. Also war diese Möglichkeit eher unwahrscheinlich. Aber warum hatte ich dann einen solchen Durst? Beim dritten Mal schien mein Bruder mich endlich, endlich zu verstehen. Er meine, er hole mir etwas zum Trinken. Er sei gleich wieder da. Aber ich sei nicht alleine, Florian sei auch noch hier. Ich hob kurz die Augenbrauen. Florian war hier? Wirklich? Als Luke aufstand und meine Hand losliess, drehte ich meinen Kopf. Im ersten Moment wurde mir schwindelig. Doch als ich wieder klar sehen konnte, erkannte ich Florian tatsächlich. Er stand drei, vier Meter von mir entfernt. Bevor ich etwas sagen oder tun konnte, war mein Bruder bei ihm angekommen. Mein bester Freund wurde etwas nach vorne geschoben, in Richtung Sofa. Gleichzeitig teilte Luke Florian noch etwas mit, aber ich verstand es nicht ganz. Nun, wahrscheinlich war es nicht so wichtig. Im Moment musste ich mich erst einmal darauf konzentrieren, wieder richtig wach zu werden. Nur geschlafen hatte ich offensichtlich nicht, sonst hätten mein Bruder und mein bester Freund nicht so besorgt gewirkt. Und dann würde ich mich auch nicht so schwach fühlen. Nein. Ich musste ohnmächtig geworden sein. Mal wieder. Die Frage war nur, warum. Ich versuchte, mich zu konzentrieren, um herauszufinden, was passiert war. Ich konnte mich nicht daran erinnern. Das Letzte, was ich wusste, war, dass ich aus irgendeinem Grund am Treppenabsatz gestanden hatte. Ich wusste nicht mehr wieso. Und weil mir das Denken Kopfschmerzen bereitete und Florian in diesem Moment zu mir herüberkam, hörte ich auf, mir weitere Gedanken zu machen. Ich blickte zu meinem besten Freund hoch - und in diesem Moment war es, als würde ich das zweite Mal aufwachen. Nur, dass es sich dieses Mal viel, viel besser anfühlte. Ich konnte nur noch zu ihm hochsehen, meine Welt verkleinerte sich ganz auf ihn, und ich glaubte, seine braun-grünen Augen seien das Wunderschönste, was ich je in meinem Leben gesehen hatte. Mir blieb förmlich die Luft weg. Er setzte sich zu mir, wobei das Sofa unter seinem Gewicht ein bisschen nach unten gedrückt wurde. Dann begrüsste er mich mit einem 'hey, Kleine', wobei seine Stimme so sanft klang, dass mir ein warmer Schauer über den Rücken lief. Und als er nach meiner Hand griff, machte mein Herz einen Hüpfer. Meine Hand verschwand in seiner grossen, warmen Hand fast vollständig - aber es war ein tolles Gefühl. "Hey, Grosser", murmelte ich, nachdem ich mich geräuspert hatte. Ich schaffte ein kleines Lächeln. Das alles hätte so schön sein können - wenn mir nicht in diesem Moment eingefallen wäre, dass Florian mein bester Freund war. Oh Gott. Ich durfte nicht solche Gefühle für ihn haben! Aber... Augenblick... Was empfand ich überhaupt für ihn? Es war mir nicht ganz klar.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMi 04 März 2015, 19:57

//Amy muss sich doch in Ty verlieben ;P

Florian
Es zauberte mir ein Grinsen auf mein Gesicht, als Amy sich geräuspert hatte und ein 'Hey, Großer', murmelte. Irgendwie verschaffte mir das Hoffnung, dass sie wieder fit war. Zumindest so fit, wie man nach einer Ohnmacht sein konnte. Obwohl ich schon öfter gehört hatte, dass man sich danach eigentlich absolut erholt fühlen sollte. Aber das hatte bei Amy noch nie zugetroffen. Sie war danach meistens noch erschöpfter gewesen. Machte sie während dieser Ohnmacht irgendwelche schlimmen Träume durch? Ich wusste es nicht. Und ich wollte schließlich auch nicht direkt danach fragen. So war ich nicht. Ich strich meiner besten Freundin sanft grinsend über die Haare. Ich wusste nicht, warum ich das tat. Ich realisierte es eigentlich überhaupt nicht. Aber mir wurde schlagartig klar, dass ich so etwas nicht tun sollte. Jedes mal wenn ich sie berührte, breitete sich ein unheimlich schönes Gefühl in mir aus. Natürlich war es schon immer schön gewesen, wenn ich Amy umarmte oder sonst etwas. Aber nicht auf so eine Art schön. Aber auch welche Art? Was hatte sich denn verändert? Ich wusste es nicht. Und ich war mir ziemlich sicher, dass es noch eine Weile dauern würde, bis ich dahinter kam. Oder wusste ich es eigentlich und wollte es mir nur nicht eingestehen? Das war natürlich auch möglich. Sehr gut möglich. "Wie geht's dir?", fragte ich sie leise und hörte auf, ihr über die Haare zu streicheln. Ich sollte das wirklich lassen! Schließlich wollte ich Amy nicht verwirren. Obwohl ich das wahrscheinlich sowieso schon getan hatte. Ich wandte meinen Blick kurz von ihren großen, saphirblauen Augen ab - Herrgott, diese Augen! - und sah zum Flur. Luke kam noch immer nicht zurück. Wahrscheinlich überlegte er immer noch, was er Amy zu Trinken bringen sollte. Ich hätte ihm vielleicht vorschlagen sollen, dass er eine Cola holen sollte. Wenn der Kreislauf schlapp machte, war Zucker meistens gut. Ich wollte meinen Blick wieder auf Amy richten, als es an der Tür klingelte. Das müsste Ty sein. "Das ging aber schnell.", murmelte ich. Ich konnte nicht verhindern, dass mein Grinsen fast komplett aus meinem Gesicht verschwand. Natürlich wollte ich, dass er Amy half. Aber in diesem Moment hätte ich mir gewünscht, dass er noch länger gebraucht hätte. Ich hatte mir sogar gewünscht, dass Luke noch eine Weile brauchte. Doch ich hörte, wie er aus der Küche kam und zur Haustüre ging. Er war schließlich schon auf dem Weg. Da machte ich mir nicht die Mühe, aufzustehen und die Türe zu öffnen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyMi 04 März 2015, 20:44

// Jaa xD Aber es ist schwer für sie ;D Trotzdem - sie wird sich Mühe geben ;P

Amy
Als ich ihn begrüsste, begann Florian zu grinsen. Ich war froh, ihn so zu sehen. Wenn er grinste, dann konnte es ihm gar nicht so schlecht gehen. Es hiess auf jeden Fall, dass er sich nicht allzu grosse Sorgen machte. Das wirkte beruhigend auf mich. Und mit einem Mal fühlte ich mich nicht mehr ganz so schlapp. Es war komisch, aber gleichzeitig fühlte es sich auch gut an. Meine Gedanken von vorher fielen mir wieder ein. Doch ich verbannte sie aus meinem Kopf, bevor ich genauer darüber nachgrübeln konnte. Im Moment musste ich erst einmal herausfinden, was überhaupt passiert war. Daran konnte ich mich nämlich immer noch nicht erinnern. Ich wollte meinen besten Freund gerade fragen, da tauchte auf einmal seine Hand in meinem Sichtfeld auf. Ich glaubte, er wollte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen. Doch stattdessen strich er mir sanft über die Locken. Seine langen Finger fühlten sich toll an auf meinem Haar. Mir stockte der Atem. Mein Gott. Was war nur mit mir los? Warum war es so etwas Besonderes, dass Florian mir übers Haar strich? Er hatte mich schon so oft berührt, dass es mittlerweile ganz normal für mich sein müsste. Auch hatte er mir schon übers Haar gestrichen, wenn er mir zeigen wollte, wie 'klein' ich war. Andere Male verwuschelte er meine Haare, um mich zu ärgern. Und einmal hatte er versucht, mir einen Zopf zu flechten. Das war zwar nicht so toll herausgekommen, aber es war sehr amüsant gewesen. Ich lächelte innerlich. Das mit dem Zopf war noch gar nicht so lange her. Vielleicht würde Florian bald wieder einen 'Frisurversuch' an meinen Haaren starten. Jetzt, wo er mir so über meine Haare strich, fiel mir auf, dass sie gelockt waren. Natürlich waren sie das immer - aber dieses Mal waren es definierte Locken. Ich runzelte kurz verwirrt die Stirn. Hatte ich etwa den Lockenstab benutzt? Aber warum? In diesem Moment riss mich Florian aus meinen Gedanken. Er fragte, wie es mir gehe. Sein Blick nahm mich jedoch so gefangen, dass ich erst gar nicht antworten konnte. Seine braun-grünen Augen waren unglaublich. Sie waren mir so unglaublich vertraut, und dennoch waren sie wunderschön. Moment. Was dachte ich da schon wieder?! Da wandte Florian den Blick ab, in Richtung Flur, vermutete ich. Verwirrt sah ich zu ihm hoch. Warum hatte er jetzt weggesehen? Ich konnte es mir nicht erklären. Doch bevor ich ihn fragen oder sonst etwas sagen konnte, klingelte es. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war mittlerweile elf Uhr abends. Wer klingelte um diese Uhrzeit noch? Ich richtete meinen Blick wieder auf Florian. Er meinte, das sei aber schnell gegangen. Ich runzelte die Stirn. Jetzt war ich noch verwirrter, wenn das überhaupt möglich war. Was war schnell gegangen? Wer war da? Ich wollte meinen besten Freund gerade fragen, da hörte ich, wie mein Bruder aus der Küche zurückkam und die Haustür öffnete. Er wechselte ein paar wenige Worte mit dem späten Besucher, dann näherten sich Schritte. "Hier ist sie", erklärte ihm mein Bruder, während er ins Wohnzimmer trat. Hinter ihm folgte ein junger, wahnsinnig attraktiver junger Mann. Im ersten Moment glaubte ich, ihn nicht zu kennen. Doch dann erkannte ich ihn. "Ty", murmelte ich. Sein Blick fand mich. Ich entdeckte die Besorgnis in seinen Augen. "Amy, alles okay?", fragte er, während er mit grossen Schritten zum Sofa herüberkam. Er kniete sich neben mir auf den Boden, neben meinen Kopf. Ich blickte zu ihm hoch. Langsam nickte ich. Er stellte mir ein paar weitere Fragen, wobei er nebenbei meinen Puls mass. Florian schien er komplett zu ignorieren. Ich warf einen verwirrten Blick zu meinem besten Freund, bevor ich mich wieder auf Ty konzentrierte. Er stellte mir eine Frage nach der anderen. Schliesslich stellte er eine sehr entscheidende Frage. "An was kannst du dich erinnern?", wollte er wissen. Ich schluckte. "I... Ich bin in meinem Schlafzimmer aufgewacht und habe Stimmen gehört. Irgendwann stand ich am Treppenabsatz. D... Danach kann ich mich an nichts mehr erinnern", musste ich zugeben. In diesem Moment hasste ich es, ehrlich zu sein. Aber es war nötig.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 06 März 2015, 15:50

Florian
Amy hatte mir auf meine Frage, ob mit ihr alles okay sei, nicht geantwortet. Sie hatte auch keine Zeit dazu gehabt, denn es hatte schließlich direkt danach geklingelt. Ich hörte, wie Luke und Ty sich kurz unterhielten, ehe Luke das Wohnzimmer betrat und Ty erklärte, dass Amy hier sei. Dicht hinter ihm kam der junge Arzt. Ich hörte, wie Amy ein 'Ty' murmelte und sah sie kurz an. Sie erinnerte sich also an ihn. Natürlich, wieso auch nicht? Schließlich kannte sie ihn schon länger als nur zwei Stunden. Ich sah wieder zu Ty, während er Amy fragte, ob mit ihr alles okay war und zum Sofa kam. Ich ging nicht zur Seite. Wieso sollte ich auch? Man hatte mir aufgetragen, bei Amy zu bleiben und das würde ich auch tun. Ich wollte auch nicht weg. Ty kniete sich auf den Boden und zwang mich somit dazu, mich ein wenig zu drehen. Sonst würden meine Beine ihm im Weg sein. Wobei mich das nicht weiter stören würde. Aber ich wollte ihn nicht daran hindern, meine beste Freundin zu untersuchen. Schließlich war das wichtiger, als meine Abneigung gegen diesen überdurchschnittlich intelligenten Typen. Dadurch, dass ich so nahe an Amy's Kopf saß, spürte ich, wie sie nickte. Die Antwort auf die Frage des Arztes. Ich hörte dabei zu, wie er ihr ein paar weitere Fragen stellte. Mein Blick wanderte zu ihr herunter. Sie sah mich kurz verwirrt an, ehe sie wieder zu Ty sah. Ich verstand jedoch nicht, wieso sie mich so angesehen hatte. Normalerweise hätte ich sie nun beruhigend angelächelt, doch sie sah mich momentan sowieso nicht an, dann konnte ich das auch sein lassen. Dann musste ich mir schon keine Mühe mehr geben. Schließlich fragte Ty Amy, an was sie sich erinnern könne. Ich sah meine beste Freundin gespannt an. was sie ihm antworten würde. Außerdem interessierte es mich auch, an was sie sich erinnerte. Und ich hoffte, es war ziemlich viel. Sie meinte, sie wäre in ihrem Schlafzimmer aufgewacht und hätte Stimmen gehört. Das war keinesfalls eine psychologische Störung, denn es war nur logisch, dass sie mich und Luke gehört hatte. Als ich ihm von dem Vorfall des Abends erzählt hatte, war es ruhig im Haus gewesen. Sehr ruhig. Nur Amy hatte oben geschlafen. Und ich war mir nicht sicher, ob Luke ihre Zimmertüre zugemacht hatte oder sie nur angelehnt gewesen war. Sie fuhr fort, dass sie irgendwann am Treppenabsatz gestanden hätte. Danach könnte sie sich an nichts mehr erinnern. Was nur logisch für mich war, denn schließlich war sie dann umgefallen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptyFr 06 März 2015, 17:09

Amy
Nach meiner Erklärung wartete ich angespannt auf eine Antwort. Luke konnte ich von hier aus nicht sehen - vielleicht war er wieder in die Küche gegangen. Mein bester Freund schien nicht sonderlich überrascht von meinem 'Bericht' zu sein. Und auch Ty nickte nur und stellte mir dann noch ein paar weitere Fragen. Ich konnte nicht alle beantworten, aber immerhin die meisten. Dass ich mich nicht erinnern konnte, was passiert war, nachdem ich diese Stimmen gehört hatte, belastete mich. Aufgrund meiner Hämatophobie und zahlreicher 'Ungeschicktheitsanfälle' war ich schon oft ohnmächtig geworden. Doch normalerweise wusste ich, was zuvor passiert war. Jetzt jedoch nicht. Ich wusste nicht, warum ich das Bewusstsein verloren hatte. Und vorher war auch etwas komisch gewesen. Ich hatte in meinem Bett geschlafen - um halb elf - obwohl es doch Freitagabend war. Dazu kam noch die Tatsache, dass mein bester Freund ein weisses Hemd und eine Anzugshose trug, um seinen Hals eine gelockerte Fliege. Ty war ähnlich 'zurechtgemacht'. Auch er trug Hemd und Anzugshose. Luke trug Alltagsklamotten, und ich ein Nachthemd, wie mir jetzt auffiel. Das war alles unglaublich verwirrend. Gerne hätte ich nachgefragt, was es damit auf sich hatte, doch ich fürchtete mich vor der Antwort. Ich konnte nicht aus einem banalen Grund umgekippt sein, wenn ich mich an so viele Dinge nicht mehr erinnern konnte. Oder hatte ich mir den Kopf gestossen und mir jetzt eine Amnesie zugezogen? Ich wusste es nicht. "Okay", meinte Ty nun und riss mich damit aus meinen Gedanken, wofür ich ihm dankbar war. Sonst wäre ich womöglich noch wahnsinnig geworden. In diesem Moment tauchte Luke in meinem Blickfeld auf. Er trug ein Tablett und stellte es auf dem kleinen Wohnzimmertisch ab. Darauf entdeckte ich ein grosses Glas Cola, daneben einen Teller mit ein paar Scheiben Vollkornbrot sowie einen Becher Joghurt. Auch Ty begutachtete, was mein Bruder mir gebracht hatte, und nickte anerkennend. Danach wandte er sich sowohl Luke und Florian als auch mir zu. "So, wie es aussieht, hattest du Glück", meinte er und sah dabei mich an. "Du hattest einen Kreislaufkollaps. Das ist eigentlich nichts Schlimmes - und unter diesen Umständen auch nicht verwunderlich", fügte er hinzu - und verwirrte mich damit gewaltig. Unter diesen Umständen? Was sollte das heissen? Bevor ich nachfragen konnte, sprach Ty weiter. "Obwohl es schon so spät ist, solltest du noch etwas essen und trinken, um deinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Danach kannst du dich hinlegen und richtig ausschlafen. Morgen solltest du eigentlich schon wieder fit sein", erklärte er mir, sah aber dabei auch immer wieder zu meinem Bruder oder zu meinem besten Freund. Noch immer wusste ich nicht, was Ty genau mit 'diesen Umständen' gemeint hatte. Aber wollte ich das überhaupt wissen? Hm... Ich beschloss, mich vorerst mit dieser Frage zurückzuhalten. Ty stand nun auf und half mir in eine sitzende Position. Er nahm die Kissen, die unter meinen Füssen gelegen hatten, und schob sie in meinen Rücken. So konnte ich bequem aufrecht sitzen. Danach nahm er das Tablett und legte es auf meinem Schoss ab. Ich bedankte mich. "Kein Problem", meinte er daraufhin - und lächelte sein umwerfendes Lächeln. Schwach lächelte ich zurück, bevor ich nach einer Scheibe Vollkornbrot griff. "Kann ich kurz alleine mit euch sprechen?", fragte Ty Luke und Florian. Ehe ich mich versah, waren die drei jungen Männer verschwunden - in der Küche. Verwirrt sah ich ihnen hinterher, zuckte dann jedoch mit den Schultern und knabberte weiter an meiner Brotscheibe. Cookie gesellte sich zu mir - und bekam auch etwas von dem Vollkornbrot ab. Immerhin liess er mich nicht alleine. Worüber wollte Ty mit Luke und Florian sprechen? Und dann noch alleine? Ich kam auf keine Antwort. Ich konnte ja nicht ahnen, dass sich sein Verdacht mit den K.O.-Tropfen bestätigt hatte. Ich war Opfer von K.O.-Tropfen geworden - an einem Schulball. Das war ein absoluter Skandal. Doch ich ahnte nichts davon. Nachdem ich den letzten Bissen der ersten Scheibe heruntergeschluckt hatte, griff ich nach dem Löffel, um den Joghurt zu essen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 08 März 2015, 14:30

Florian
Irgendwann meinte Ty ein abschließendes 'okay', während Luke ein Tablett auf dem Couchtisch abstellte. Ich sah kurz darauf und stellte fest, dass er Amy etwas zur Stärkung gebracht hatte. Auch Ty sah auf das Tablett und hatte anerkennend genickt. Offenbar hatte Luke genau das richtige gebracht. Ty meinte, so wie es aussähe, hätte Amy Glück gehabt. Dabei sah er sie an. Er sagte zu ihr, sie hatte einen Kreislaufkollaps, was eigentlich nichts Schlimmes sei und unter diesen Umständen auch nicht verwunderlich wäre. Okay, dann musste er die Testergebnisse ihres Blutes wohl schon haben. Der junge Arzt fuhr fort und meinte, obwohl es schon spät sei, sollte Amy noch etwas essen und trinken, um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Danach könnte sie sich hinlegen und richtig ausschlafen. Morgen sollte sie schon wieder fit sein. Er hatte es eigentlich hauptsächlich Amy erklärt, doch er hatte auch abwechselnd zu mir und Luke gesehen, um uns zu informieren. Ich beobachtete, wie Ty aufstand und Amy dabei half, aufzusitzen. Er hatte meinen Kissenstapel genommen und ihn hinter ihren Rücken geschoben. Anschließend stellte er das Tablett auf ihren Schoss. Meine beste Freundin hatte sich bedankt und Ty hatte gesagt, dass das kein Problem sei. So hätte ich wahrscheinlich auch reagiert. Ich saß noch immer neben Amy und sah zu, wie sie sich eine Scheibe Vollkornbrot nahm. Ty fragte mich und Luke, ob er kurz alleine mit uns sprechen konnte. Ich hob die Schultern und folgte Luke und Ty in die Küche. Während ich hinter den beiden herlief, dämmerte es mir, worüber er mit uns reden wollte. Wahrscheinlich über die Ergebnisse. In der Küche angekommen, lehnte ich die Türe etwas an. Ich wollte sie nicht ganz offen stehen lassen, schließlich könnte es sein, dass Amy uns hörte. Und ich wollte nicht riskieren, dass sie mitbekam, dass ihr jemand K.O.-Tropfen verabreicht hatte. Zumindest nicht auf diese Art. "Ich habe Amy's Blutwerte erhalten. Leider hat sich mein Verdacht bestätigt.", kam Ty ohne große Umwege zum Punkt. Er sah zu Luke. Wahrscheinlich um heraus zu finden, ob ich ihm schon erzählt hatte, was geschehen war. Dieser nickte. "Jemand hat meiner kleinen Schwester also K.O.-Tropfen verabreicht.", fasste er zusammen. Ich nickte langsam. "Okay. Ich fahr' zur Schule und geb' dort Bescheid. Ich glaube kaum, dass jemand dort ans Handy geht.", meinte ich. Ty nickte. "Wahrscheinlich wäre ein Arzt da hilfreicher, aber hast du zufällig irgendeinen Zettel dabei, wo das mit den K.O.-Tropfen drauf steht?", fragte ich den jungen Arzt. Dieser schüttelte den Kopf. "Direkt nicht. Aber wenn einer deiner Lehrer zweifeln sollte, sag ihm, er soll im Krankenhaus anrufen und nachfragen. Notfalls gibst du ihm meine Handynummer.", informierte er mich. Ich nickte. "Okay, dann mach' ich mich mal auf den Weg.", meinte ich und öffnete die Tür wieder. Ty und Luke folgten mir ins Wohnzimmer. "Fall's du schon schläfst, wenn ich wieder komme: Gute Nacht.", meinte ich grinsend zu Amy und wuschelte ihr kurz sachte über ihre Haare. Nicht so stark, wie ich es sonst immer tat. Ich verabschiedete mich auch von Luke und Ty, zog mein Jacket an und verließ das Haus.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 14 EmptySo 08 März 2015, 14:53

Amy
Während Luke, Florian und Ty in der Küche miteinander sprachen, ass ich den Joghurt und knabberte nebenbei immer wieder an einer Scheibe Vollkornbrot. Cookie sass neben dem Sofa auf dem Boden und sah mich immer wieder aufmerksam an. Zwischendurch spitzte er seine Ohren in Richtung Küche. Ob er wohl hörte, worüber geredet wurde? Ich vernahm höchstens mal eine Stimme, verstand aber nichts Genaueres. Cookie hatte es da mit seinem Hundegehör schon besser. Auch wenn er wahrscheinlich nicht verstand, um was es beim Gespräch ging. Hm. Warum hatte Ty ihnen das, was er ihnen sagen musste, nicht hier im Wohnzimmer sagen können? Der Grund dafür war zwar offensichtlich - ich sollte nichts davon mitbekommen -, aber warum taten dann alle so geheimniskrämerisch? Ich seufzte leise, bevor ich erneut einen Löffel Joghurt in meinen Mund schob. Bevor ich den Becher ganz ausgelöffelt hatte, hörte ich näher kommende Schritte. Ich hob den Blick. Tatsächlich kamen mein Bruder, mein bester Freund und mein Schwarm zurück. Florian ging dabei voraus. Er kam direkt auf Cookie und mich zu, während Luke und Ty etwas weiter entfernt stehen blieben. Vor mir kam dann auch mein bester Freund zu stehen. Ich sah zu ihm hoch. Falls ich schon schliefe, wenn er wieder komme, wünsche er mir eine gute Nacht. Hä?! Jetzt blickte ich überhaupt nicht mehr durch. Verwirrt liess ich es geschehen, dass Florian mir sachte übers Haar wuschelte. "Gute Nacht", murmelte ich, weil mir einfiel, dass ich vielleicht etwas sagen sollte. Schon nach kurzer Zeit drehte er sich von mir weg und wandte sich Luke und Ty zu. Er verabschiedete sich von den beiden, griff nach seinem Jackett und verliess das Haus. Mehr als nur ein bisschen irritiert sah ich ihm hinterher. Florian liess mich alleine? Nachdem ich erst vor ein paar Minuten aufgewacht war? Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich. Natürlich wäre es nicht nötig gewesen, dass er länger hier blieb. Immerhin waren sowohl Luke als auch Ty da und würden auf mich aufpassen. Trotzdem - unter normalen Umständen wäre wohl auch Florian geblieben. Wenn er jetzt also ging, dann musste das bedeuten, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Ich ass weiterhin meinen Joghurt, während ich darüber nachgrübelte, warum Florian so plötzlich aufgebrochen sein könnte. Ty und Luke waren zu mir herübergekommen. Mein Bruder hatte sich zu mir aufs Sofa gesetzt, Ty in den Sessel daneben. Beide sahen mir beim Essen zu. Als ich mit dem Joghurt fertig war, stellte ich den Becher auf das Tablett zurück und legte den Löffel daneben. "Kann mir jemand mal sagen, was hier los ist? Warum ist Flo so plötzlich verschwunden?", fragte ich niemanden bestimmten, sah aber beide abwechselnd an. Sie wichen meinem Blick aus. Ich starrte sie nur noch umso beharrlicher an. Mit keiner Antwort würde ich mich nicht zufrieden geben. Schliesslich hörte ich meinen Bruder seufzen. Er nahm meine Hand und schenkte mir ein beruhigendes Lächeln. "Mach' dir keine Sorgen, Schwesterherz", meinte er. "Florian muss nur etwas klären, danach kommt er wieder. Und du solltest jetzt erst einmal den Rest auf deinem Tablett essen und dich danach ausruhen." Obwohl ich mit seiner Antwort überhaupt nicht zufrieden war, nickte ich und griff nach der letzten Scheibe Vollkornbrot. Ich hatte eingesehen, dass mir vorerst niemand verraten würde, was nicht in Ordnung war. Da würde ich noch so lange nachfragen können, ich würde keine Antwort bekommen, die mich zufrieden stellen würde. Also liess ich es bleiben. Nachdem ich das Vollkornbrot gegessen und das Glas Cola ausgetrunken hatte, musste ich gähnen. "Wenn du möchtest, kann ich dich in dein Zimmer bringen, damit du dich ausruhen kannst", bot Ty an. Ich überlegte kurz. Florian würde wohl nicht so schnell zurückkommen. Da wäre es vielleicht besser, wenn ich etwas schlafen würde. Ich nickte langsam. Ty stand auf, stellte das Tablett zur Seite und hob mich danach hoch. "Gute Nacht, Amy", verabschiedete sich mein Bruder von mir und lächelte mich aufmunternd an. In seinem Blick konnte ich jedoch Besorgnis erkennen. Ich lächelte halbherzig zurück und murmelte ein 'gute Nacht', weil ich schon so müde war. Ty brachte mich in den ersten Stock hoch. Bevor er mich jedoch in mein Zimmer tragen konnte, bat ich ihn, mich kurz im Bad abzusetzen. Ich wollte mir unbedingt die Zähne putzen. Nachdem das erledigt war, rief ich leise nach Ty. Er hatte geduldig gewartet und kam jetzt wieder ins Badezimmer. Erneut nahm er mich auf seine Arme, bevor er mich in mein Zimmer herüberbrachte. Dort legte er mich vorsichtig auf dem Bett ab, schüttelte das Kissen unter meinem Kopf auf und deckte mich danach gut zu. Ich war schon fast eingeschlafen, als er mir einen Kuss auf die Stirn gab. "Gute Nacht, Amy, und träum' was Schönes", hörte ich Tys Flüstern. Kaum hatte er das Zimmer verlassen und das Licht gelöscht, sank ich in einen tiefen, ruhigen Schlaf.
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