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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyMi 11 Feb 2015, 20:22

Amy
Zum Glück schien Florian nicht bemerkt zu haben, dass ich einen Schritt vor ihm zurückgewichen war. Oder er glaubte einfach, dass ich einfach in der Schlange aufschloss. Wäre ja auch gut möglich gewesen. Nachdem ich mich bei ihm bedankt hatte, hatte er erwidert, das sei kein Problem gewesen, und er rette mich doch gerne. Ja, das glaubte ich ihm. Ich fragte mich schon seit Jahren, ob Florian meine ständigen Ungeschicktheitsanfälle vielleicht nervten. Aber jetzt, wo er gesprochen hatte, hatte ich bemerkt, dass es nicht so sein konnte. Es wirkte viel mehr so, als würde er sich dann besser fühlen. Vermutlich ging es jedem Mann so, wenn er einer Frau helfen konnte. Warum sonst gab es diese ganzen Märchen, in denen der Ritter in schimmender Rüstung die in Not geratene Prinzessin rettete? Okay, meistens wurden für die Rettung der Prinzessin saftige Belohnungen ausgesprochen, zum Beispiel die Hälfte des Königreiches oder ein riesiger Schatz - und natürlich die Hand der Prinzessin. Aber alleine wegen der Belohnung retteten die Ritter die Prinzessinnen doch nicht? Meine romantisch veranlagte Seite hoffte, dass noch mehr dahintersteckte als die Aussicht auf eine Belohnung, während mein Verstand sagte, dass es durchaus Menschen gab, die es nur wegen der Belohnung tun würden. Hm. Aber Florian war nicht so ein Mensch. Wahrscheinlich fühlte er sich wirklich besser, wenn er mir helfen konnte. Ich kannte dieses Gefühl ja auch selbst - man fühlte sich gleich besser, wenn man wusste, dass man jemandem geholfen hatte. Und wenn man nur etwas aufgehoben hatte, das auf den Boden gefallen war - man fühlte sich besser. Vermutlich rettete Florian mich deshalb ständig vor meinen Ungeschicktheitsanfällen. Ich wusste es nicht. So oder so, das Leben ging weiter. Geschmeichelt hatte ich gelächelt, und beim Anblick seines vertrauten Grinsen, das so typisch für ihn war, hatte mein Herz schneller geklopft. Oh Gott. Mit mir war wirklich etwas nicht in Ordnung. Erst philosophierte ich lang und breit über die Gründe, warum er mich - schon wieder - aufgefangen hatte, und jetzt wurde mir schwindelig, weil er mich angrinste. Ich folgte Florian, während eine zweite Kasse aufging. Nun kamen wir viel schneller voran. In Gedanken versunken, wartete ich an Florians Seite. Warum klopfte mein Herz schneller, wenn er mich anlächelte? Warum wurde mir regelrecht schwindelig davon? Warum versank ich seit heute Nachmittag ständig in seinen braun-grünen Augen? Warum war mir plötzlich aufgefallen, wie attraktiv er war? Und warum, zum Teufel, kreisten meine Gedanken ständig um ihn? Ich wusste, dass es eigentlich nur eine Ursache dafür geben könnte - aber das war völlig unmöglich. Ich hatte mich am letzten Sonntag auf den ersten Blick in Ty verliebt, und wenn ich an den gut aussehenden, charmanten jungen Arzt dachte, bekam ich tatsächlich Herzflattern. Aber auch, wenn ich an Florian dachte, benahm sich mein Herz sehr merkwürdig. Ich wurde nicht schlau daraus. Als Florian dann endlich bezahlt hatte, schnappte er sich seine Tüten und ging Richtung Ausgang. Ich folgte ihm und hatte bald zu ihm aufgeschlossen. Als wir den Laden verlassen hatten, wurden meine Schritte etwas langsamer. Ich sah zu Florian hoch. "Und was machen wir jetzt?", wollte ich wissen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyMi 11 Feb 2015, 20:35

Florian
Wiedermal atmete ich tief durch, nachdem ich den Laden verlassen hatte. Auch wenn wir uns in der Stadt befanden, war die Luft außerhalb eines Gebäudes doch viel frischer. Aber nichts kam an die Luftqualität heran, die man auf dem Land hatte. Oder zumindest in einem kleinen Ort, wie ich und Amy wohnten. Meine beste Freundin lief langsamer und ich versuchte mich ihr anzupassen. Was aber gar nicht so einfach war, da meine Beine doch um einiges länger waren, als die meiner besten Freundin. Ich bemerkte, wie sie zu mir hoch sah und mich fragte, was wir jetzt tun würden. Ich zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht. Auf was hättest du denn noch Lust?", fragte ich sie. Mir fiel wirklich nichts ein. Natürlich wollte ich schnell nach Hause und unter die Dusche. Das musste ich immer noch. Aber ich würde Amy nicht nach Hause drängen, wenn sie noch irgendetwas unternehmen wollte. Ich würde dann mit ihr gehen. So viel stand fest. Solange meine beste Freundin nichts bemerkte, hatte ich schließlich noch Zeit. Ich sah mich um. Auf den Weihnachtsmarkt wollte ich wirklich nicht unbedingt. Natürlich war er schön...aber es waren viel zu viele Menschen dort. Vor allem jetzt. Es dämmerte langsam und überall leuchteten die Stände und Tannenbäume. Irgendwo brannte ein Feuer. Es stand zwar nicht in unmittelbarer Nähe und ich hörte kein Holz knacken, aber ich hatte es im Gefühl. Auf jedem Weihnachtsmarkt fand man irgendwo brennendes Holz. Es schaffte einfach eine viel angenehmere Atmosphäre. "Aber vielleicht sollten wir wenigstens mal die Taschen weg packen. Die schneiden ziemlich in die Hände. Und ich glaube, deine ist auch nicht ganz leicht. Soll ich sie dir abnehmen?", fragte ich meine beste Freundin. Ich wollte nicht, dass sie Schmerzen hatte. Und ich wusste, wie sehr solche Tüten nach einer Weile schmerzen konnten. Und Amy hatte am Freitagabend einen Ball. Da sollte sie nicht mit geschwollenen Händen auftauchen. Natürlich blieben solche Striemen nicht lange, aber ich wollte nur das beste für meine Freundin. Schließlich hatte sie am Freitag ihr erstes Date. Da sollte doch alles so gut wie möglich laufen. Oder nicht? Vielleicht bekam sie sogar ihren ersten Kuss? Irgendwie gefiel mir dieser Gedanke nicht. Mir gefiel der Gedanke daran nicht, dass sie Ty küssen würde. Diesen hyperintelligenten Arzt, der sämtliche Klassen übersprungen hatte und unabkömmlich für das Krankenhaus war.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyMi 11 Feb 2015, 20:54

Amy
Wie ich es erwartet hatte, hatte auch Florian keinen konkreten Plan, was wir machen könnten. Zuerst zuckte er mit den Schultern, dann antwortete er, er wisse es nicht. Und fragte mich, auf was ich denn noch Lust hätte. Es sah ihm ähnlich, dass er mir die Entscheidung überliess. Mein bester Freund wollte mich zu nichts drängen, das wusste ich. Dennoch hätte ich ihm die Entscheidung gerne überlassen. Ich mochte es nicht, mich entscheiden zu müssen, und vermied solche Situationen, so gut es ging. Erstens brauchte ich sehr lange, um eine Entscheidung zu treffen, wirklich lange. Und zweitens war ich mir dann nie sicher, ob meine Entscheidung richtig gewesen war oder nicht. Natürlich spielte es bei den meisten Entscheidungen überhaupt keine Rolle, ob sie nun 'richtig' war oder nicht. Zum Beispiel, wenn man sich entschied, was man zum Abendessen kochte, oder welchen Film man sich im Kino ansehen wollte. Trotzdem, egal, ob es um etwas Banales oder etwas Wichtiges ging: Ich war mir nie ganz sicher bei einer Entscheidung. Ich hatte mich daran gewöhnt, aber es nervte dennoch, sich ständig unsicher zu sein, wenn man wieder etwas entschieden hatte. Und so zögerte ich auch, Florian einen konkreten Vorschlag zu machen, was wir machen sollten. So, wie ich ihn kannte, wollte er am liebsten nach Hause. Ich eigentlich auch. Vom Shopping hatte ich für heute genug, und auch auf dem Weihnachtsmarkt waren wir schon gewesen. Von hier aus war zu sehen, dass es zwischen den Ständen mittlerweile von Leuten nur so wimmelte. Das war kein Wunder, denn es dämmerte so langsam, und wenn es dunkel war, war es auf dem Weihnachtsmarkt noch einmal romantischer. Und so war dementsprechend noch mehr los als noch vor einer oder zwei Stunden. Ich hatte keine Lust, mich zwischen den ganzen Ständen durchzuschlängeln und möglicherweise von Florian getrennt zu werden. Bei einer solchen Menschenmasse konnte man nie wissen. Vor allem ich, die von den meisten Menschen überragt wurde, ging gerne einmal in einer Menschenmenge verloren. Es war nicht so, dass ich Florian ganz verlieren würde - mit einem Anruf oder einer SMS hätte ich ihn schnell wieder gefunden. Doch vor den ungewissen, 'einsamen' Minuten, bis wir uns wiederfinden würden... Davor hatte ich ein wenig Angst. Ich wollte Florian gerade meine Entscheidung mitteilen, als er meinte, wir sollten vielleicht wenigstens mal die Taschen wegpacken. Sie würden ziemlich in die Hände schneiden. Und er glaube, meine sei auch nicht ganz leicht. Dann fragte er - ganz der Gentleman - ob er sie mir abnehmen solle. In Situationen wie diesen war ich für Florians Einfühlungsvermögen wahnsinnig dankbar. Tatsächlich schnitt die Tasche mit meinem Kleid und den Schuhen ziemlich in meine Hand - obwohl ich sie schon mehrmals von der einen in die andere Hand genommen hatte. Und Florian hatte recht - meine Tasche war wirklich nicht ganz leicht. Natürlich waren Klamotten normalerweise nicht schwer, aber das Kleid war erstens einmal riesig, und zweitens hatte es einen weiten Rock, der ziemlich schwer war. Wenn ich das Kleid anhatte, merkte ich davon fast nichts, aber wenn ich es in der Hand trug eben schon. Dankbar lächelte ich Florian an. "Danke, das wäre sehr lieb", murmelte ich und drückte ihm die Tüte mit dem Kleid und den Schuhen erleichtert in seine freie Hand. Unsere Finger streiften sich dabei kurz, und es kam mir so vor, als würde ein Blitz durch mein Inneres schiessen. Es war lächerlich, so etwas zu denken. Mein Herz klopfte schneller. Oh Gott. "Und von mir aus können wir gerne nach Hause fahren. Die Innenstadt ist völlig überlaufen, da macht es keinen Spass, noch länger hier zu bleiben", fügte ich dann hinzu. Ja. Am besten machten wir uns gleich auf den Weg zum Parkhaus und fuhren dann nach Hause. Bevor noch mehr Menschen kamen. Schon jetzt mussten wir ziemlich vielen Leuten ausweichen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 17:52

Florian
Es schien, als hätte Amy ebenfalls keine Idee, was wir nun tun könnten. Doch ich würde sie überlegen lassen. Schließlich hatte ich mehr als genug Zeit. Nachdem ich sie gefragt hatte, ob ich ihre Tasche nehmen sollte, lächelte sie mich an. Oh dieses Lächeln! In diesem Moment wünschte ich mir, Amy würde mich nicht mehr anlächeln. Es machte mich verrückt. Aber ich würde es auch nicht aushalten, wenn sie mich nicht mehr anlächeln würde. Was war nur los, verdammt? Ich verstand nicht richtig, was Amy gesagt hatte. Ich hatte nur wahrgenommen, dass sie etwas gemurmelt hatte. Da sie mir die Tüte in die Hand drückte, vermutete ich, es war etwas wie 'Danke' oder so ähnlich. Ich grinste sie an und nahm ihre Tasche in meine freie Hand. Ich spürte, wie Amy's Finger meine streiften. Normalerweise wäre mir das wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Aber in letzter Zeit war nichts mehr normal. Ihre Finger hatten ein angenehmes Gefühl an meinen Hinterlassen. Auch wenn es nur kurz gewesen war. Dennoch verspürte ich nun den Drang, ihre Hand zu halten und über ihre weiche Haut zu streicheln. Als Amy sagte, wir könnten gerne nach Hause fahren, war ich ihr dankbar, mich somit von weiteren Gedanken abzulenken. Sie meinte, die Innenstadt wäre völlig überlaufen, da mache es keinen Spaß, noch länger in München zu bleiben. Ich nickte. "Schön, dann mal auf nach Hause.", erwiderte ich grinsend und setzte mich in Bewegung. Von hier aus war es nicht mehr weit zum Parkhaus. Und auch ich war froh, wenn ich die Taschen endlich in den Kofferraum meines Audis packen konnte. Sie waren wirklich ziemlich schwer. Wobei ich zugeben musste, dass Amy's etwas schwerer war. Das lag wohl an dem Rock des Kleides. Es hatte zwar ausgesehen, als würde Amy das Kleid mit einer Leichtigkeit tragen, aber Stoff war ziemlich schwer, wenn er zusammengefaltet war. Mir kam es vor, als wäre er dann schwerer, als wenn man ihn aufgefaltet trug. Aber darüber wollte ich nicht weiter philosophieren. Ich wusste aber auch nicht, an was ich sonst denken konnte. Ich wollte nicht schon wieder irgendwelche seltsamen Gedanken über meine beste Freundin haben. Amy war meine beste Freundin. Nicht mehr und definitiv nicht weniger. So sollte es auch bleiben. Punkt, Aus, Fertig, Schluss. Nichts anderes. Außerdem hatte sie sich in Ty verliebt. Ohja, das hatte sie definitiv. Ich konnte mich noch gut an ihren Anblick erinnern, als sie mir davon erzählt hatte. Wie aufgeregt sie war, was ich von diesem Typen hielt. Und ich hatte gesagt, dass er eine gute Wahl für sie wäre. Doch dachte ich das jetzt auch noch? Ich wusste es nicht. Und eigentlich wollte ich auch nicht genau darüber nachdenken.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 19:55

Amy
Als ich ihm meine Tasche in die Hand drückte, grinste Florian. Das war nichts Besonderes - schliesslich grinste er ständig, und es wäre eher besorgniserregend gewesen, wenn er es nicht getan hätte. Aber irgendwie merkte ich auch, dass er mit seinen Gedanken nicht ganz da war. Und als unsere Finger sich berührten, wirkte es auf mich so, als hätte nicht nur ich die Blitze gespürt, die durch unsere Körper geschossen waren. Ging es ihm etwa genau so wie mir? Hatte er die Veränderung in unserer Beziehung gespürt? Klopfte sein Herz auch schneller, wenn ich ihn anlächelte, so wie meines zu galoppieren begann, wenn er mich nur ansah? Ach was! Das war doch alles Quatsch. Florian war mein bester Freund, und in mir sah er nichts anderes als seine beste Freundin, vielleicht auch so etwas wie eine kleine Schwester. Ganz gewiss hatte er nicht dieselben Gefühle wie ich. Wie kam ich auch nur auf so einen absurden Gedanken? Ich musste mir wirklich irgendwo den Kopf gestossen haben, nur wusste ich nicht, wo das gewesen sein sollte. So oder so, ich sollte endlich aufhören, über so etwas nachzudenken. Ja, er hatte mich vorher mit grossen Augen angesehen, als ich in dem blauen und in dem roten Kleid vor ihn getreten war. Ja, er hatte gemeint, ich sei wunderschön. Aber das könnte auch so etwas wie brüderlicher Stolz gewesen sein. Natürlich war es so etwas gewesen, und sicherlich nicht das, was mein Herz hoffte. Bei dem Gedanken daran machte mein Herz einen Sprung, um dann umso schneller zu klopfen. Argh! Ich könnte es herausreissen, wenn ich es denn nicht zum Überleben gebraucht hätte. Hm... Vielleicht verhielt sich mein Herz auch aus einem anderen Grund seltsam. Vielleicht litt ich seit Neuestem unter irgendeiner Herzkrankheit, die das lebenswichtige Organ dazu brachte, immer mal wieder zu rasen oder einen Sprung zu machen. Ja, das musste es sein. Oh Gott, nein, das war noch lächerlicher als alles, was ich mir bis jetzt ausgemalt hatte. Offensichtlich hatte das seltsame Verhalten meines Herzens mit meinen Gefühlen zu tun. Nur, warum es sich so verhielt, wusste ich nicht. Als Florian nickte, wurde ich endlich aus meinen Gedanken gerissen. Ich war ihm wirklich dankbar dafür! Er begann mit einem 'schön', dann forderte er uns beide auf, nach Hause zu gehen. Dazu grinste er wieder sein mir so vertrautes Grinsen, aber dieses Mal klopfte mein Herz schneller. Mein Gott! Was war nur los mit mir?! Auf dem Weg zum Auto war ich ziemlich in Gedanken versunken. Besser, als ich es erwartet hätte, kämpften wir uns durch die Menschenmenge. Relativ rasch waren wir beim Parkhaus angekommen. Wiederum benutzten wir die Treppe, aber dieses Mal kam ich kein einziges Mal in Stolpern - obwohl ich so über Florian und mich nachgrübelte. Dann kamen wir bei Florians Audi an. Ich öffnete die Beifahrertür und liess mich auf den Sitz sinken, während mein bester Freund unsere Taschen im Kofferraum verstaute. Auf einmal musste ich gähnen. Ich hatte es bis jetzt nicht bemerkt, aber die ganze Shoppingtour hatte mich erschöpft. Ich blinzelte müde und sah durch die Windschutzscheibe nach vorne. Eigentlich hatte ich geplant, heute noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen, aber ich glaubte, das schaffte ich nicht mehr. Ich war zu müde...
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 20:17

Florian
Amy und ich hatten uns ziemlich schnell durch die ganzen Menschen gekämpft und waren schließlich rasch am Parkhaus angekommen. Meine beste Freundin war direkt auf die Treppe zugelaufen. Ich sagte nichts dagegen. Gegen ein wenig Sport hatte ich nichts einzuwenden und wenn Amy sich noch nicht bereit fühlte, in einen Aufzug zu steigen, würde ich sie mit Sicherheit nicht dazu zwingen. Wir waren in dem Stockwerk angekommen, in dem ich meinen Audi abgestellt hatte. Glücklicherweise hatte ich meine beste Freundin dabei. Sie lief schon zielstrebig auf den Parkplatz zu. Ich hingegen hätte mit Sicherheit noch mindesten fünf Minuten nach meinem Wagen gesucht. Ich hatte die schlechte Angewohnheit, mir nie zu merken, wo ich geparkt hatte. Bei einem Parkhaus konnte ich mir immerhin das Stockwerk merken, nicht aber den Parkplatz. Ich hatte alle Tüten kurz in eine Hand genommen, um nach meinem Schlüssel zu suchen. Als ich ihn gefunden hatte, entsperrte ich den Wagen und öffnete den Kofferraum. Ich sah, dass sich Amy schon auf den Beifahrersitz setzte. Vorsichtig legte ich die Tüten - vor allem Amy's - in den Kofferraum und schloss die Türe anschließend wieder. Dann setzte auch ich mich ins Auto und lies den Motor an. Bevor ich ausparkte, warf ich noch einen kurzen Blick zu Amy. Sie sah ziemlich müde aus und ich vermutete, sie könnte bald einschlafen. Der Tag musste sie ziemlich geschlaucht haben. Ich stellte fest, dass auch ich etwas erschöpft war. Das musste wohl vor allem auch an der vielen frischen Luft liegen. Die machte ja bekanntlich müde. Aber im Gegensatz zu Amy, durfte ich jetzt nicht einschlafen. Ich musste uns schließlich noch sicher nach Hause bringen. Aber das würde ich schon schaffen. Und wenn Amy müde war, dann dürfte sie schlafen. Da hätte ich nichts dagegen. Ich legte also den Rückwärtsgang ein und fuhr aus der Parklücke. Im Schritttempo fuhr ich hinunter zur Ausfahrt, schob das Ticket in den Schalter und lenkte meinen Wagen auf die Hauptstraße. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Kurz vor sechs. Wir hatten wirklich lange gebraucht, um die ganzen Klamotten zu finden. Aber das hatte ich eingeplant. Ich fuhr einige Meter auf der Autobahn, ehe ich auf die Landstraße abbog. Kurz darauf sah ich auch schon die ersten Schneeflocken auf meine Windschutzscheibe fallen. Ich grinste. Jetzt wurde es Winter. Pünktlich zu Weihnachten. Wenn der Schnee dann noch liegen würde. Beziehungsweise, wenn es heute überhaupt so viel schneien würde, dass es liegen blieb.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 20:30

Amy
Ich war froh, dass Florian bald kam und sich hinters Steuer setzte. Er startete den Motor, und warme Luft strömte uns entgegen. Obwohl wir uns hier in einem Parkhaus befanden, war es etwas kalt im Auto. Vor allem, weil mir auch nicht richtig warm war, weil wir bis gerade eben noch draussen gewesen waren. Die Luft war wirklich kühl, und wahrscheinlich würde es noch zu schneien beginnen, bevor es ganz dunkel wurde. Es sah jedenfalls ganz danach aus. Meine Gedanken schweiften wieder zu Florian und mir, als mein bester Freund seinen Audi sicher aus der Parklücke lenkte und dann zur Ausfahrt hinunterfuhr. Schon bald erreichten wir die Autobahn, wenig später die Landstrasse. Ich blickte müde aus der Windschutzscheibe, als auf einmal weisse Flocken in mein Sichtfeld gelangten. Ich blinzelte nochmals, um sicherzustellen, dass ich richtig sah. "Es schneit", murmelte ich und warf einen Blick zu Florian. Auf meinem Gesicht hatte sich ein Lächeln ausgebreitet. Ich liebte Schnee! Und wenn draussen die ersten Flocken zur Erde fielen, kam ich erst richtig in Weihnachtsstimmung. Ja, jetzt konnte dieser ganze Weihnachtskram beginnen. Schlagartig fiel mir wieder ein, dass ich noch diverse Weihnachtsgeschenke brauchte. Für Luke, für Papa, für Florian, für Leonie, für Cookie... Sollte ich Ty auch etwas zu Weihnachten schenken? Aber was, wenn unser erstes Date ein Reinfall wurde? Am Weihnachtsball standen die Chancen gut, dass ich mich total blamierte. Zwar konnte ich Walzer tanzen, aber es könnte trotzdem vorkommen, dass ich Ty den ganzen Abend immer wieder auf die Füsse stehen würde. Ich könnte hinfallen. Ich könnte ein Getränk oder Essen über mein Kleid kippen, am besten noch etwas, das sich nicht so leicht auswaschen liess und das deutlich zu sehen war. Oh Gott. Diese und noch mehr Horrorszenarien schossen mir durch den Kopf. Hoffentlich würde ich mich nicht blamieren! Aber ich wusste schon jetzt, dass meine Ungeschicktheit sich mit grosser Wahrscheinlichkeit melden würde. Verdammt nochmal. Während ich noch weiter über den bevorstehenden Weihnachtsball nachgrübelte, konnte ich wenigstens nicht über meine widersprüchlichen Gefühle Florian gegenüber nachdenken. Das war ein Pluspunkt - aber auch der Einzige. In Gedanken versunken, blickte ich aus dem Fenster und beobachtete, wie die Schneeflocken auf die Erde heruntersegelten. Schon bald war auf den Wiesen und auf den Strassen eine dünne, weisse Decke zu erkennen. Ich hoffte, es würde noch mehr Schnee geben. Dann würde ich morgen einen ausgiebigen Spaziergang mit Cookie machen, und danach würde ich stundenlang ausreiten. Ich nahm mir vor, Florian zu fragen, ob er mich auf einen Ausritt im Schnee begleitete. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er ablehnen würde, aber irgendwie zögerte ich. Und als Florian vor meinem Zuhause hielt, hatte ich meine Frage wieder vergessen. "Danke, dass du mich begleitet hast. Möchtest du noch hereinkommen?", fragte ich meinen besten Freund - und lächelte ihn an. Irgendwie musste ich in letzter Zeit ständig lächeln... Komisch...

// Zeitsprung zum Weihnachtsball? ;D
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 20:50

Florian
Ich hatte gedacht, Amy würde schlafen. Doch kurz nachdem ich die Schneeflocken bemerkt hatte, hörte ich, wie sie murmelte, dass es schneie. Ich grinste. Meine beste Freundin liebte Schnee, das wusste ich seit Jahren. Ich konnte mich mit dem weißen Zeug abfinden, war aber kein so großer Fan davon wie Amy. Ich sah leider viel zu viel negatives daran. Das ständige Schneeschippen in der Auffahrt und den Schnee, den ich morgens erst vom Auto runter bringen musste. Aber damit konnte man leben. Genauer gesagt, musste ich damit leben. Ich hatte mich jedes Jahr gefragt, warum die Stadt eigentlich keine Heizspiralen in den Asphalt legten. Dann musste man nicht mehr schippen. Das war, in meinen Augen, viel angenehmer. Doch auf Amy's Aussage hin, sagte ich nichts. Ich grinste nur stumm vor mich hin. Als ich in der Auffahrt von Amy's Haus hielt, stellte ich fest, dass der Schnee liegen geblieben war. Dann wäre er morgen mit Sicherheit auch noch da. Ich hatte die Handbremse gezogen und den Motor ausgestellt. Dann sah ich Amy an. Sie bedankte sich bei mir dafür, dass ich sie begleitet hatte und fragte mich, ob ich noch reinkommen wollte. Dabei lächelte sie mich an. Und wieder hatte ich Angst, vollkommen weg zu treten. Warum brachte mich dieses Lächeln nur so aus dem Konzept? Ich überlegte kurz. Natürlich war es noch nicht spät. Aber ich hatte duschen wollen...und das musste ich noch immer. Ich könnte darüber fluchen, aber so war es nun mal. Manchmal hatte ein Mann einfach dieses Problem, auch wenn ich das von mir eher selten kannte. Deshalb sah ich Amy entschuldigend an und schüttelte den Kopf. "Tut mir Leid, heute eher nicht.", meinte ich, etwas leiser als sonst. Ich mochte es nicht, Amy abzusagen. Ich hatte dann immer Angst, ich könnte sie verletzen. Und ich hoffte, sie würde nicht genauer nachfragen. Denn die Wahrheit, warum ich unbedingt nach Hause wollte, konnte ich ihr wirklich nicht sagen. Es war mir selbst peinlich und wenn man unsere Beziehung zueinander betrachtete, war es wirklich nicht gerade Vorteilhaft. "Aber wir sehen uns morgen zum Ausritt?", fragte ich kurz darauf und lächelte sie aufmunternd an. Ja, wenn ich schon absagte, versuchte ich das meist wieder irgendwie zu retten. Ich wollte meine Amy einfach nicht verletzen. Und ich wollte auch, dass es kein anderer tat.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 21:28

Zeitsprung! - Am Freitag

Amy
Ehrfürchtig strich ich über den weichen Stoff meines Ballkleides. Heute war der grosse Tag. Heute Abend fand der Weihnachtsball statt. Schon den ganzen Tag schossen mir immer wieder dieselben Gedanken durch den Kopf. Ich konnte es kaum erwarten, bis Ty endlich an der Tür klingeln und mich abholen würde. Er hatte mich gestern Abend per SMS gefragt, ob er mich abholen solle, und ich hatte sein Angebot dankend angenommen. Natürlich hätte ich auch mit Florian zur Schule fahren können, so wie ich es eigentlich immer tat, aber es war irgendwo doof, sich erst dort zu treffen - wo man doch eigentlich ein Date hatte. So hatte ich Ty kurzerhand meine Adresse geschickt, und wir hatten vereinbart, dass er mich um 18:45 Uhr hier abholen wollte. Diesen Morgen hatte ich mich kaum auf die Schule konzentrieren können, und auch beim Mittagessen war ich schon fast so aufgeregt gewesen wie jetzt. Am Nachmittag hatten wir zum Glück keinen normalen Unterricht gehabt, sondern hatten mitgeholfen, die Turnhalle in einen Ballsaal zu verwandeln. Schon nach etwa eineinhalb oder zwei Stunden hatte man uns nach Hause geschickt, damit das Ballkomitee den Rest erledigen konnte - denn das war jedes Jahr eine Überraschung. Die Türöffnung war um 19 Uhr, der eigentliche Ball würde eine halbe Stunde später beginnen. Oh Gott, ich freute mich schon so! Nach der Schule war ich nach Hause gekommen und versucht, ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. Doch selbst darauf hatte ich mich nicht konzentrieren können, und bald hatte ich das Buch weggelegt. Stattdessen hatte ich beschlossen, schon einmal mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsball zu beginnen. Weil ich ausreichend Zeit hatte, nahm ich ein Bad, anstatt nur schnell zu duschen. Ich legte Musik auf, gab einen angenehm duftenden Badezusatz hinzu und legte mich in die Wanne. Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und genoss das warme Wasser um mich herum. Ich seufzte zufrieden. Das erste Mal heute konnte ich mich entspannen. Es war himmlisch. Irgendwann, als das Badewasser langsam kalt wurde, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Anschliessend cremte ich meinen Körper ein und schlüpfte in meinen kuscheligen Bademantel. Ich föhnte mein Haar, bis es mir seidig und weich über die Schultern fiel. Danach tuschte ich meine Wimpern und legte ein Lipgloss auf, das meine Lippen zum Glänzen brachte. Der Teil mit dem Make-Up war damit schon erledigt. Ich war kein Mädchen, das sich stundenlang schminken konnte - ich war mit wenig zufrieden. Und so war es auch bei einem Ball. Stattdessen widmete ich mich nun meinem Haar. Es war zwar schon wellig, aber für heute Abend wollte ich definierte Locken haben. Deshalb nahm ich den Lockenstab hervor. Nach einiger Zeit fiel mir mein ganzes kastanienbraunes Haar in wunderschönen Locken über die Schultern. Ich kramte meine Haarnadeln hervor und begann, einen Teil kunstvoll hochzustecken. Mit dem Ergebnis war ich sehr zufrieden. Eine Locke liess ich extra vorne heraushängen, sodass sie mir ins Gesicht fiel. Ich lächelte mich im Spiegel an. Ja, so konnte ich an den Ball gehen. Jetzt fehlte nur noch das Wichtigste: das Kleid. Ich war also in mein Zimmer geeilt und strich nun über den wunderbar weichen Stoff des Rockes. Es raschelte leise. Ich liebte dieses Geräusch. Ich streifte meinen Bademantel von den Schultern und nahm das Kleid sorgfältig vom Bügel. Etwa zehn Minuten später kämpfte ich mit dem Reissverschluss. Ich hatte es geschafft, in das Kleid zu schlüpfen und es glattzustreichen, aber den Reissverschluss brachte ich nicht ganz zu. Ich rief den Namen meines Bruders, denn ich wusste, dass er zu Hause war. Er kam in mein Zimmer, blieb aber überrascht stehen, als er mich sah. Er liess seinen Blick über mich wandern. "Wow, Schwesterherz, du siehst echt toll aus! Du wirst jedem männlichen Wesen auf dem Ball den Kopf verdrehen, und die weiblichen Wesen werden allesamt eifersüchtig sein", meinte er und grinste. Ich musste lachen. "Ja, aber nur, wenn man nicht meinen halben Rücken sieht. Könntest du mir bitte kurz mit dem Reissverschluss helfen?", antwortete ich ihm und drehte mich um. Ich hörte, wie Luke auf mich zukam und hinter mir stehen blieb. Dann zog er den Reissverschluss hoch. Er beugte sich zu mir herunter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Du siehst wirklich wie eine Prinzessin aus, Schwesterherz", murmelte er. Ich lächelte geschmeichelt, vertrieb Luke dann aber aus meinem Zimmer. Nun, wo ich das Kleid trug, war ich schon fast fertig. Ich schlüpfte in die Sandaletten, streifte ein filigranes Armband über mein Handgelenk und schnappte mir mein kleines, zum Kleid passendes Handtäschen. In diesem Moment klingelte es. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war gerade mal 18:30 Uhr. Ty wollte erst in einer Viertelstunde hier sein. Ob er jetzt schon da war? Ich hörte, wie Luke die Tür öffnete und jemanden begrüsste, während ich mein Zimmer verliess und langsam die Treppe herunterschritt. Ich fühlte mich wirklich ein bisschen wie eine Prinzessin.

// Das könnte Florians grosser Auftritt sein ;P
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyFr 13 Feb 2015, 21:54

Florian
Schon heute morgen hatte man die Aufregung an der Schule gespürt. Die Mädchen hatten miteinander getuschelt, von ihren Ballkleidern und ihren Verabredungen erzählt. Egal, ob Pause gewesen war oder ob sie sich im Unterricht befanden. Mich hatte das ziemlich kalt gelassen. Ich hatte kein Date und ich war froh darüber. Ich wollte auch keines. Am liebsten wäre ich wieder mit Amy gegangen, aber sie hatte dieses Jahr zum ersten mal ein Date. Und ich freute mich für sie. Mir war es vorgekommen, als wären auch die Lehrer aufgeregt gewesen. Wahrscheinlich war das Motto für sie auch ganz neu. Ich vermutete, sie hatten nicht erwartet, dass ihre Schüler auf eine solche Idee kamen. Aber man konnte sich täuschen. Je länger ich im Unterricht gesessen hatte, oder mich zumindest in der Schule befand, desto weniger Lust hatte ich auf den heutigen Abend gehabt. Ich war nur froh gewesen, dass wir früher gehen konnten, als sonst. Alles nur, damit das Ballkomitee in Ruhe den Rest vorbereiten konnte. Doch ob sie wirklich Ruhe hatten? Ich hatte mich in den Stunden, in denen ein Großteil der Schüler geholfen hatte, die Halle zu schmücken, mit Sascha getroffen. Wir hatten unser Vorgehen für den heutigen Abend besprochen und anschließend war ich nach Hause gegangen. Im Gegensatz zu meiner besten Freundin, konnte ich abschalten. Ich hatte mich noch etwas auf's Sofa gelegt, einen Film geschaut und mich mit Feli und Moe beschäftigt, ehe ich unter die Dusche gegangen war. Anschließend hatte ich mich frisch rasiert, meine Haare jedoch üblich zerzaust gelassen. In einem Handtuch bekleidet war ich in mein Zimmer gegangen und hatte meinen Anzug aus dem Schrank gezogen. Ich hängte ihn kurz an die Schranktüre und betrachtete ihn. Er hatte glücklicherweise keine Knitterfalten. Schließlich hatte ich keine Lust, jetzt auch noch zu bügeln. Gemütlich hatte ich den größten Teil des Anzugs angezogen. Ich zog einen Gürtel durch die Schlaufen, knöpfte die Manschetten des Hemdes zu und zog das Sakko über. Anschließend betrachtete ich mich im Spiegel. Eigentlich fehlte jetzt nur noch eine Fliege und eine Armbanduhr. Letzteres besaß ich nicht mal, ich würde also meinen Vater fragen. Es machte eben viel mehr her, wenn man auch noch eine Armbanduhr trug. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch, schob es ein und ging die Treppen hinunter. Ich wusste, dass mein Vater im Wohnzimmer war. "Paps?", fragte ich, als ich ins Zimmer kam. Er sah zu mir herüber. "Junge, siehst du schick aus.", erwiderte er und sah mich erstaunt an. Ich grinste schief. "Ja, leider.", entgegnete ich und räusperte mich anschließend. "Hast du Erfahrung darin, 'ne Fliege zu binden? Und hast du mir vielleicht 'ne Armbanduhr?", fragte ich ihn. Mein Vater lachte. "Klar.", antwortete er mir mit einem breiten Grinsen, stand auf und kam auf mich zu. Er nahm den Stoff für die Fliege und band sie mir um den Hals. "Geht's oder erstickst du?", fragte er mich. Ich hatte erwidert, dass es schon ginge und wartete anschließend darauf, dass er mir eine Uhr brachte. Kurz darauf legte ich die silberne Armbanduhr um und zog die Schuhe an, die ich zuvor noch geputzt hatte. Man sollte ja schließlich schick aussehen. Ich hatte mich von meinem Vater verabschiedet, der mir viel Spaß gewünscht hatte, und war in meinen Wagen gestiegen. Jetzt würde ich erstmal Amy abholen. Ich wusste nicht, dass Ty sie holen würde. Kurze Zeit später klingelte ich an Amy's Haustüre. Luke hatte mir geöffnet und mich grinsend angesehen. "Schick. Steht dir.", meinte er mit einem breiten Grinsen. Ich lachte gekünstelt. "Hallo auch.", erwiderte ich und wurde anschließend von Luke herein gebeten. Ich hörte, wie Amy aus ihrem Zimmer kam und war schon gespannt, wie sie aussehen würde. Mein Gott, warum war ich denn so aufgeregt?!
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySa 14 Feb 2015, 11:50

Amy
Ich war noch zu weit oben, als dass ich den Besucher hätte sehen können. Ich hörte, wie Luke etwas sagte, danach hörte ich ein Lachen. Es war definitiv nicht das von Luke, und irgendwie war es mir vertraut. Merkwürdig vertraut, sogar. Mein Herz klopfte schneller. Luke und Ty hatten sich nur einmal flüchtig gesehen, als ich im Krankenhaus gewesen war. Es freute mich, dass sie sich offenbar so gut verstanden, dass sie schon lachten. Es war mir wichtig, dass sich meine Familie gut mit meinem - vielleicht - Zukünftigen verstand, und umgekehrt natürlich auch. Schliesslich würde Ty in Zukunft vielleicht öfters hier vorbeischauen, und da konnte es gut sein, dass mein Bruder oder mein Vater auch anwesend wären. Ich wollte vermeiden, dass sie sich dann die ganze Zeit angifteten, weil sie etwas gegeneinander hatten. Im Moment sah es aber ganz anders aus, und darüber war ich ungemein erleichtert. Ich hörte auch eine vertraute Stimme, die etwas erwiderte, aber ich verstand die Worte nicht - dafür war ich zu weit entfernt. Beim Klang dieser Stimme klopfte mein Herz noch schneller. Oh Gott. Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu sehen. Hoffentlich gefiel ihm mein Kleid... Als ich am Treppenabsatz ankam, raffte ich meinen Rock, damit ich nicht darüber stolperte. Ich wusste, dass unten dadurch nun meine Füsse zu sehen waren, die in den weissen Sandaletten steckten. Langsam und so anmutig, wie ich konnte, stieg ich die Treppe herunter. Auf meinem Gesicht breitete sich ein glückliches Lächeln aus. Oh Gott. Ich war so aufgeregt! Ich musste höllisch aufpassen, nicht die Treppe herunterzustürzen. Das wäre wirklich nicht praktisch gewesen. Also konzentrierte ich mich aufs Gehen, richtete den Blick jedoch nach vorne, um ihn sehen zu können. Je mehr Treppenstufen ich hinter mir liess, desto mehr konnte ich von ihm bewundern. Zuerst erkannte ich blitzblank polierte, schwarze Schuhe. Danach elegante, dunkle Anzugshosen, die von einem Gürtel an Ort und Stelle gehalten wurden. Eine silberne Armbanduhr glitzerte am Handgelenk des Trägers, die Manschettenknöpfe des Hemdes glänzten daneben. Das Sakko sass wie angegossen und brachte die breiten Schultern des Mannes gut zur Geltung. Eine Fliege war um seinen Hals gebunden. Gleich würde ich sein Gesicht sehen können... Unwillkürlich verlangsamte sich mein Schritt nochmals. Ich setzte einen Fuss auf die nächst untere Treppenstufe, und da erkannte ich sein wunderschönes Antlitz. Ein glattes, markantes Kinn, hohe Wangenknochen, eine gerade Nase, schmale, weiche Lippen, dunkle Augenbrauen, zerzaustes, braunes Haar... und sehr vertraute, braun-grüne Augen. Mir stockte der Atem. Er war so attraktiv. Noch nie waren mir sein durchtrainierter Körper und seine breite Schultern so aufgefallen wie in diesem Moment. Und seine Augen... Sie verzauberten mich, zogen mich in ihren Bann, und ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm lösen. Ich achtete nicht mehr auf die Treppenstufen, aber irgendwie schaffte ich es, bis an den untersten Treppenabsatz zu gelangen, ohne zu stolpern. Unten angekommen, blieb ich stehen. Noch immer hingen meine Augen an ihm. Mein Bruder, von dem ich bis jetzt nichts bemerkt hatte, verzog sich ins Wohnzimmer und liess uns - ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht - alleine. Noch immer konnte ich ihn nur ansehen und war nicht fähig, meine Augen von seinen zu lösen. Und ich wollte es auch gar nicht. Völlig verzaubert stand ich da, als mein Herz galoppierte und mir von diesem wunderbaren Anblick schwindelig wurde. Ein einziges Wort, eine einzige Silbe kam mir über die Lippen, und es war kaum mehr als ein Hauchen. Trotzdem wusste ich, dass er es gehört haben musste. "Flo."
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 16:03

Florian
Ich und Luke waren verstummt, als wir hörten, wie Amy auf die Treppe zugekommen war. Hatte ihr Bruder sie schon gesehen? Ich warf einen kurzen Seitenblick zu ihm. Ich glaubte nicht. Denn auch er sah gespannt zur Treppe. Ich hörte, wie Amy langsam die Stufen herunter ging. Ich hoffte, sie würde nicht zu aufgeregt sein, schließlich wäre ein Treppensturz das Letzte, was wir heute gebrauchen könnten. Ich sah gebannt auf die Stufen. Langsam sah ich, wie ein zarter Fuß in weißen Sandaletten vorsichtig auf die nächste Stufe gesetzt wurde. Kurz darauf sah ich den blauen Saum des Rockes, der zu dem Kleid gehörte, das so wunderbar zu Amy passte und mir schon letzten Samstag meinen Atem geraubt hatte. Ich nahm gar nicht wahr, dass ich die Luft anhielt. Ganz langsam tauchte immer mehr von Amy's Körper auf. Ich sah eine kleine, weiße Handtasche, die sich auf gleicher Höhe befand, wie Amy's zarte Hände, die den Rock etwas zusammengerafft hatten, damit sie beim Laufen nicht auf den Stoff tritt. An ihrem Handgelenk blitzte ein filigranes Armband mit blauen, silbernen und klaren Steinchen. Es passte so wunderbar zu diesem Kleid. Schon jetzt hatte ich vergessen zu atmen. Würde es mir dann wieder einfallen, wenn ich Amy's Gesicht sah? Ich sah den oberen, enganliegenderen Teil des Kleides und kurz darauf Amy's Dekolleté. Mein Herz schlug schneller. Herrgott, musste sie auch so verdammt gut aussehen? Amy's schmaler Hals kam zum Vorschein und anschließend das runde Gesicht mit den vollen Lippen. Und ihre großen, saphirblauen Augen. Ihre Frisur nahm ich gar nicht mehr wahr. Ihr Blick hielt mich gefesselt. Ich hätte auch gerne gewusst, wie Luke seine Schwester ansah. Aber ich konnte, und wollte, meinen Blick nicht von den wunderschönen Augen meiner besten Freundin lösen. Mein Herz machte einen Hüpfer, als sie unbeschadet am untersten Treppenabsatz angekommen war. Ich wollte etwas sagen, aber mir kam kein Wort über die Lippen. Ich sollte sowieso erstmal wieder anfangen zu atmen. Wie auf Kommando atmete ich tief ein und nahm den dezenten Duft von Amy's Parfum wahr. Sie roch so gut! Einzig durch die Tatsache, dass Luke an meinem Rücken vorbeistreifte, hatte ich realisiert, dass er ins Wohnzimmer gegangen war. Ich hatte mich jedoch noch immer nicht von Amy's Augen lösen können. Und mit einem einzigen Wort brachte sie mein Herz zum rasen. Sie hatte meinen Namen gesagt, doch es war kaum mehr als ein Flüstern gewesen. Ich lächelte sie an. "Du bist wunderschön.", flüsterte ich. Ich wollte sie in den Arm nehmen, doch die Türklingel läutete plötzlich und hielt mich davon ab. Ich sah meine beste Freundin verwirrt an. Mir fiel es schwer, mich von ihrem Anblick zu lösen, doch ich war der Tür näher als sie oder Luke. Ich hätte die Person, die da vor der Tür stand, dafür verfluchen können, diesen Moment zu zerstören. Aber vielleicht war es auch besser so. Auch wenn diese seltsamen Gefühle, die inzwischen jedesmal aufflackerten, sobald ich Amy sah, wirklich angenehm waren, machten sie mir noch immer Angst. Ich sah meine beste Freundin entschuldigend an, drehte mich zur Türe und öffnete diese. "Oh...", gab ich leise von mir, als ich in das markante Gesicht des Arztes sah. Ty Borden. Amy's Date. Und auf einen Schlag fühlte ich mich total fehl am Platz. Ich räusperte mich und trat einen Schritt zur Seite. "Dein Date ist da.", informierte ich meine beste Freundin.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 16:38

Amy
Nachdem ich seinen Namen gemurmelt hatte, erschien auf Florians Gesicht ein Lächeln. Bestimmt hatte ich ihn im Laufe unserer Leben schon tausende Male lächeln sehen, aber noch nie war mir aufgefallen, wie dieses Lächeln sein Gesicht zum Strahlen brachte. Ja, er strahlte förmlich. Sein Lächeln war der erste Sonnenstrahl am Morgen, der durch die Dämmerung glitt und auf die Erde traf, die Oberfläche unseres Planeten küsste. Nein. Sein Lächeln war die Sonne. Es erfüllte mich mit Licht, Wärme und Geborgenheit. Und es brachte mich völlig aus dem Gleichgewicht. Beinahe wäre ich getaumelt. Ich konnte es gerade noch verhindern. Schon jetzt war ich völlig hin und weg, und ich fragte mich, warum zum Teufel ich all die Jahre nicht bemerkt hatte, wie fantastisch mein bester Freund eigentlich aussah. Und es war ja nicht nur sein gutes Aussehen, das mich verzauberte. Er besass einen grossartigen Sinn für Humor, brachte mich immer wieder zum Lachen, heiterte mich auf, wenn es mir schlecht ging. Er war für mich da, wenn ich ihn brauchte, und in seiner Gegenwart fühlte ich mich unbeschreiblich wohl und geborgen, ja, beschützt. Ich wusste, er würde alles für mich tun, würde mich mit seinem Leben verteidigen, wenn es nötig wäre. Er freute sich mit mir, nahm mich in den Arm, wenn ich Trost brauchte, und sorgte sich auch sonst immer um meine Sicherheit und mein Wohlbefinden. Er mochte viele Dinge, die ich auch mochte, und wir verstanden uns auch ohne Worte. Er war wirklich der beste beste Freund, den ich mir nur vorstellen konnte - war bis jetzt immer mein bester Freund gewesen. Aber jetzt? Jetzt hatte sich irgendetwas verändert. Mein Körper sendete eindeutige Signale aus. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, ich spürte ein Kribbeln in meiner Bauchgegend und mir wurde schwindelig, je länger ich ihn ansah. Wenn ich nicht aufpasste, würden meine Beine, die sich wie Wackelpudding anfühlten, gleich unter mir nachgeben. Als ob er das wusste und meine Beine erst recht dazu bringen wollte, ihren Dienst zu versagen, flüsterte Florian drei Worte. Damit raubte er mir vollkommen den Atem - und den Verstand. Er hatte gemurmelt, dass ich wunderschön sei. Er hatte es schon einmal zu mir gesagt, vor nicht einmal einer Woche. Aber dieses Mal war es nochmals intensiver, und ich spürte, wusste, dass er es absolut ernst meinte. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte, spürte nur, wie sich ein Lächeln über meinem Gesicht ausbreitete, das Kribbeln in meinem Bauch zunahm und mein Herz noch schneller galoppierte. Gleich würde ich einen Herzinfarkt bekommen, in zartem Alter von siebzehn Jahren. Und daran wäre mein bester Freund Schuld - weil er mich so vollkommen verzaubert hatte. Der Gedanke an einen Herzinfarkt beunruhigte mich nicht einmal, nein, ich konnte nur mit zitternden Beinen da stehen und Florian anlächeln. Ich bemerkte, dass er sich ein Stück bewegte, sich auf mich zubewegte, und ich konnte weiterhin nur in seine wunderschönen Augen sehen, während ich darauf wartete, was er tun würde. Wiederum hielt ich den Atem an, wenn ich in der Zwischenzeit überhaupt damit aufgehört hatte. Ein Klingeln riss mich aus diesem wundervollen Traum. Im ersten Augenblick dachte ich, aus einem Traum zu erwachen, dann stellte ich jedoch fest, dass das Ganze die Realität gewesen war. Ich spürte Florians verwirrten Blick auf mir, bis ich begriff, dass es die Türklingel gewesen war, die zu hören gewesen war. Ich wollte meinen besten Freund gerade bitten, das Ganze einfach zu ignorieren, als er mich schon entschuldigend ansah und dann die Tür öffnete. Von meiner Position am Fuss der Treppe konnte ich nicht erkennen, wer vor der Tür stand - und mir fiel in diesem Moment auch niemand ein, der dort stehen sollte. Wegen Florian hatte ich alles vergessen - wirklich alles. Bis ich Florians 'oh' hörte, er sich räusperte und zur Seite trat, um unseren Besucher hereinzulassen. Ein gross gewachsener, gut aussehender Mann, in einen eleganten Anzug gekleidet, betrat den Flur. Ich nahm wahr, dass Florian etwas von einem Date sagte, da trat Ty auch schon zu mir. Er lächelte breit - aber sein Lächeln kam nicht an die Sonne heran. Oh Gott. Was machte ich eigentlich da? Ich erwiderte Tys Lächeln, auch wenn es meine Augen nicht erreichte. "Amy", flüsterte er, griff nach meiner Hand und drückte galant einen Kuss auf meinen Handrücken. "Du siehst fantastisch aus. Ich wusste, dass ich mich darauf freuen dürfte, dich in einem Ballkleid zu sehen", meinte er dann, lächelte mich charmant an und beugte sich zu mir herunter, um mir zur Begrüssung einen Kuss auf die Wange zu drücken. "Dankeschön", murmelte ich geschmeichelt, während Ty sich umdrehte und mich sanft mit sich zog. "Können wir dann gehen? Ich kann es kaum erwarten, mit dir zu tanzen...", murmelte er, in Gedanken versunken. Nun war ich es, die einen entschuldigenden Blick zu Florian warf. Ty hatte ich ganz vergessen. Ich hätte meinem besten Freund Bescheid geben sollen, dass Ty mich abholen käme, aber ich hatte nicht mehr daran gedacht. Schuldbewusst kaute ich kurz auf meiner Unterlippe, als wir uns der Tür näherten, wo mein bester Freund stand. "Einen Moment noch", bat ich Ty und löste meine Hand aus seinem Griff. Er schaute kurz zwischen Florian und mir hin und her, dann nickte er verständnisvoll. "Ich warte draussen", verkündete er, lächelte mich noch einmal an und verschwand dann durch die offen stehende Tür. Kühle Luft drang herein, was kein Wunder war - schliesslich war es Dezember, und es lag Schnee draussen. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper, fröstelte jedoch trotzdem. Langsam liess ich den Blick zu Florians Gesicht wandern, wobei mir wiederum auffiel, wie attraktiv er war. Und mit einem Mal bereute ich es fast, mit Ty zum Ball zu gehen - und nicht mit meinem besten Freund. Ich schob diesen Gedanken beiseite. Es war lächerlich. Für Florian war ich immer noch seine beste Freundin, nicht mehr und nicht weniger. Ich kaute immer noch auf meiner Unterlippe, als unsere Blicke nun aufeinandertrafen und sich verwoben. Oh Gott. Bevor ich mich noch länger davor drücken konnte, trat wieder ein entschuldigender Ausdruck in meine Augen. "Es tut mir Leid, Flo. Ich hätte dir mitteilen sollen, dass Ty mich zum Ball bringen wird und du mich nicht abzuholen brauchst, aber ich habe es total vergessen", erklärte ich und hoffte, er könnte mir verzeihen. Ich zögerte, während ich einen Blick zur Auffahrt warf, wo Ty schon in seinen Wagen stieg. Ich sollte mich zu ihm begeben, aber ich wollte noch etwas loswerden. "Darf ich trotzdem damit rechnen, dass du mich später zu einem Tanz auffordern wirst?", fragte ich meinen besten Freund dann und schenkte ihm ein Lächeln. Ich wusste, dass er nicht besonders gerne tanzte, aber für mich hatte er noch immer eine Ausnahme gemacht. Ich hoffte, es würde auch dieses Mal so sein.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 17:02

Florian
Ich hatte wirklich nicht mit Ty gerechnet. Dass er jetzt vor mir stand, machte mich...eifersüchtig? Ich wollte nicht, dass Amy mit diesem Arzt zum Ball ging. Ich wollte, dass sie mit mir ging. Wie all die anderen Jahre auch. Aber ich wusste, dass sie sich auf diesen Tag gefreut hatte. In diesem Moment konnte ich mich gut an ihr, vor Freude strahlendes, Gesicht erinnern, als sie mir gesagt hatte, sie hätte ein Date für den Weihnachtsball. Und ich hatte mich für sie gefreut. Ich war begeistert davon gewesen. Und das sollte ich auch jetzt sein. Aber warum war ich es dann nicht? Ich hörte, wie Ty Amy's Namen flüsterte und sah, wie er nach ihrer Hand griff. Anschließend drückte er ihr einen Kuss auf den Handrücken. Einen Kuss! Schleimer! Er meinte, sie sähe fantastisch aus und er hätte gewusst, dass er sich darauf hätte freuen dürfen, sie in einem Ballkleid zu sehen. Natürlich sah sie fantastisch aus, du Idiot. Wieder schoss mir nur ein einziges Wort in den Kopf: 'Schleimer!' Als wäre der Kuss auf Amy's Handrücken noch nicht genug gewesen, beugte er sich zu ihr hinunter und drückte ihr einen weiteren Kuss auf. Dieses mal besabberte er ihre Wange. Ich hatte meine Hände hinter meinen Rücken gehalten, wo sich in diesem Augenblick meine Rechte zu einer Faust ballte. 'Schleimer!'. Der Arzt drehte sich um und wollte meine beste Freundin mit sich ziehen. Er murmelte irgendetwas davon, dass er mit ihr tanzen wollte. Ich sah Amy an. Sie würde nicht einfach so mit ihm mitgehen. Natürlich ginge sie mit ihm, aber ich erwartete, dass sie sich wenigstens verabschiedete. Sie sah mich entschuldigend an und bat Ty um einen Moment. Dieser sah kurz zwischen mir und meiner besten Freundin hin und her, ehe er nickte und verkündete, er warte draußen. Ich sah ihm skeptisch hinterher, als er das Haus verließ und zu seinem Wagen ging. Dann wandte ich mich wieder an Amy. Sie sagte, es täte ihr Leid. Sie hätte mir mitteilen sollen, dass Ty sie abholen und zum Ball bringen würde. Dass ich sie nicht abholen bräuchte, aber sie hätte es total vergessen. Ich sah in ihre großen, saphirblauen Augen. Nein, ich konnte ihr nicht böse sein. Auch wenn ich nicht gerade begeistert davon war. Doch ich lächelte sie an. "Ist schon in Ordnung. Wir hätten uns dann nur diese peinliche Situation ersparen können, aber mach' dir keinen Kopf.", ermunterte ich sie. Sie warf einen kurzen Blick nach draußen und sah mich anschließend wieder an. Sie fragte mich, ob sie trotzdem noch damit rechnen dürfe, dass ich sie später zu einem Tanz auffordern würde. Darauf schenkte sie mir ein Lächeln und auch meines wurde breiter. Eigentlich verzog es sich zu einem schiefen Grinsen, wie es öfter mal war. "Ich hab' die letzten Jahre immer mit dir getanzt. Da glaubst du doch nicht wirklich, dass ich bei meinem letzten Ball damit aufhören würde?", antwortete ich ihr mit einer Frage. Ich nahm sie in den Arm. "Insofern dein Date dich hergibt.", flüsterte ich ihr ins Ohr und lies sie wieder los. Erneut sah ich nach draußen, wo Ty schon in seinem Wagen saß und geduldig auf Amy wartete. "Zieh' dir noch 'ne Jacke an. Auch wenn's nicht zum Kleid passt...aber du sollst schließlich nicht krank werden.", bat ich meine beste Freundin. Wäre Ty wirklich so ein Gentleman gewesen, hätte er sie auch dazu auffordern sollen. Oder ihr zumindest seine Jacke umlegen sollen. Doch er hatte sie einfach mit raus ziehen wollen. Aber ich sollte ihn nicht schlecht machen. Amy mochte ihn. Und wenn er Amy glücklich machte, dann musste ich das akzeptieren.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 17:25

Amy
Ich bemerkte, dass Florian sich über irgendetwas aufregte. Irgendetwas störte ihn, aber ich kam nicht darauf, was es war. Als ich so länger darüber nachgrübelte, stellte ich fest, dass er erst so verstört aussah, seit Ty aufgetaucht war. Natürlich! Ty war der Störfaktor! Aber warum regte sich mein bester Freund so über mein Date auf? Es war ja nicht so, als ob Ty mir wehgetan oder mich schlecht gemacht hätte oder so. Im Gegenteil. Er hatte mich förmlich umgarnt, sowohl mit Worten als auch mit körperlichen Gesten. Er war sehr sanft mit mir umgegangen, so, wie ich es eben erwartet hatte. Und so, wie es auch irgendwie zu erwarten gewesen wäre. Warum störte das Florian also so sehr? Ich kam zu keiner Antwort. Bevor ich noch genauer darüber nachdenken konnte, lächelte Florian mich an und riss mich damit aus meinen Gedanken. Es fiel mir schwer, mich auf etwas Anderes zu konzentrieren als sein Lächeln, aber schliesslich hörte ich ihm zu, als er zu sprechen begann. Es sei schon in Ordnung, meinte er. Wir hätten uns dann nur diese peinliche Situation ersparen können, aber ich solle mir keinen Kopf machen. Ich konnte gar nicht sagen, wie erleichtert ich darüber war, dass Florian mir verzieh. Eine seit Jahren währende Freundschaft war doch tausend Mal wichtiger als irgendein Date. Auch wenn das Date noch so verlockend war. Das wurde mir in diesem Moment klar. Als ich ihn dann um einen Tanz bat und ihn anlächelte, verwandelte sich Florians Lächeln zu einem schiefen Grinsen. Aus irgendeinem Grund zitterten meine Beine bei diesem Anblick noch mehr. Er antwortete, er habe die letzten Jahre immer mit mir getanzt. Und fügte hinzu, dass ich da doch nicht wirklich glaube, dass er bei seinem letzten Ball damit aufhören würde. Nein, das glaubte ich nicht. Ehe ich antworten konnte, zog mich Florian an sich, und er schlang seine Arme um mich. Ich erwiderte die Umarmung, während er mir ins Ohr flüsterte, insofern mein Date mich hergebe. Ich lachte leise, während er mich wieder losliess und einen Blick nach draussen warf. Ich folgte seinen Augen. Ty wartete immer noch auf mich. Ich sollte nun wirklich gehen. Und das schien auch Florian zu wissen. Er forderte mich auf, mir noch eine Jacke anzuziehen. Auch wenn es nicht zum Kleid passe, aber ich solle schliesslich nicht krank werden. Ich lächelte. Schon wieder machte Florian sich Sorgen um mich. Das sah ihm ganz ähnlich. Ich fragte mich, warum Ty nicht aufgefallen war, dass mir kalt war. Vielleicht war er einfach etwas nervös, auch wenn ich nicht wusste, warum er nervös werden sollte. So oder so, ich wollte gerade gehen, als ich auf einmal Hände auf meinen Schultern spürte - und einen weichen, warmen Stoff. "Warte. Die gibt dir genauso warm wie eine Jacke, und sie passt zum Kleid", hörte ich die Stimme meines Bruders hinter mir, während er mich in den Stoff hüllte. Ich drehte mich zum Spiegel um, der an der Wand befestigt war, und entdeckte eine weisse Strickstola um meine Schultern liegen. Sofort wurde mir warm. Und nicht nur wegen des Stoffs, sondern auch, weil es nicht irgendeine Stola war. Sie hatte unserer Mutter gehört. Ich lächelte Luke an und dankte ihm, woraufhin er mich grinsend in den Arm nahm. "Und nun auf, Prinzessin. Dein Prinz wartet", raunte er mir ins Ohr, bevor er mich losliess. Ich boxte ihm spielerisch in die Seite. Luke nahm es mit einem Lachen hin, dann verschwand er wieder im Wohnzimmer. Ich schritt in Richtung Tür. Dabei kam ich auch nochmals an Florian vorbei. "Danke, für alles", flüsterte ich ihm zu und lächelte ihn nochmals an. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus stellte ich mich auf die Zehenspitzen, hielt mich an seiner Schulter fest und küsste ihn auf die Wange. Kaum liess ich ihn wieder los, ging mir auf, was ich gerade getan hatte. Ich spürte, wie meine Wangen flammend heiss wurden. Dennoch schenkte ich Florian ein Lächeln. Oh Gott, schnell weg, bevor es noch peinlicher wurde! In diesem Moment ertönte eine Hupe. Ich wusste, dass es Ty war. Langsam schien er ein wenig ungeduldig zu werden. "Bis später", verabschiedete ich mich von Florian, nicht, ohne ihn ein letztes Mal anzulächeln. Dann trat ich ins Freie und zog die Tür hinter mir zu. Ich hastete den Weg hinunter zu Tys Wagen. Als er mich sah, stieg er nochmals aus und trat um den Wagen herum, um mir die Beifahrertür aufzuhalten. Er half mir auch mit dem Kleid, bevor er die Tür schloss und sich schliesslich hinters Steuer setzte. "Was musstest du denn noch erledigen?", fragte er mich. "Ich hatte die Stola vergessen", log ich und deutete auf den weissen Stoff. Er nickte, lächelte mich an und fuhr dann los. Ich holte tief Luft. Auf ging's zum Ball.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 17:39

Florian
Kurz nachdem ich gesagt hatte, Amy solle eine Jacke anziehen, sah ich über ihren Kopf hinweg, wie Luke zu uns kam. Er hatte irgendetwas weißes in der Hand, doch ich wusste nicht, was es war. Er stellte sich hinter seine kleine Schwester und legte ihr den weißen Stofffetzen um die Schultern. Dabei bat er sie, zu warten und meinte, die würde ihr genauso warm geben, wie eine Jacke. Außerdem würde sie zum Kleid passen. Ich sah meinen Freund beeindruckt an. Ich hatte nicht gedacht, dass er sich mit so etwas auskennen würde. In meinen Augen waren das Frauensachen. Aber ich wollte ihn nicht als Frau hinstellen. Schließlich war er ein wirklich guter Freund. Ich beobachtete Amy, wie sie sich zum Spiegel umdrehte und sich darin ansah. Irgendetwas schien sich in ihr zu regen und sie lächelte ihren Bruder an. Dieser nahm sie grinsend in den Arm und meinte, sie solle sich aufmachen. Dabei nannte er sie 'Prinzessin'. Damit es dazu passte, sagte er, ihr Prinz warte draußen. Wieder ballten sich meine Hände kurz zu einer Faust. Ein Prinz war dieser Ty sicher nicht. Ich wusste nicht, was Amy dann getan hatte. Doch Luke hatte gelacht und war wieder im Wohnzimmer verschwunden. Meine beste Freundin hingegen ging Richtung Tür. Sie blieb vor mir stehen und bedankte sich bei mir. 'Für alles', hatte sie geflüstert. Ich lächelte sie an. Wir verstanden uns auch ohne Worte, da brauchte ich nicht andauernd etwas erwidern. Auch sie lächelte mich an und stellte sich plötzlich auf Zehenspitzen. Ich spürte, wie sie ihre Hände auf meine Schultern legte und mir einen Kuss auf die Wange gab. Ein angenehm warmes Kribbeln breitete sich an der Stelle aus, an der ihre Lippen meine Haut berührt hatten. Doch, für meine Verhältnisse, viel zu schnell löste sie sich wieder. Sie lächelte mich wieder an. In diesem Moment ertönte eine Hupe von draußen. Ich sah genervt zur Tür. Dieser Typ könnte doch wohl noch fünf Minuten warten! Doch schon kurz darauf verabschiedete Amy sich mit einem 'Bis später', von mir. "Bis nachher.", flüsterte ich und sah ihr dabei zu, wie sie das Haus verließ. Geistesabwesend lies ich meine Hand an die Stelle wandern, an der zuvor noch Amy's weiche Lippen gelegen hatten. Ich starrte auf die Wand mir gegenüber. Warum hatte sich dieses Gefühl ausgebreitet? Warum hatte Amy das überhaupt getan? Ich war froh, als Luke mir lachend gegenüber stand. Damit holte er mich immerhin zurück in die Realität. Ich sah ihn fragend an. "Was lachst du so?", fragte ich ihn gereizt. Er lachte noch immer. "Du solltest dein Gesicht sehen.", brachte er mühsam hervor. Ich sah in mit einem gespielt bösen Blick an. "Ach, sei ruhig. Ich muss jetzt auch gehen. Man sieht sich.", verabschiedete ich mich von ihm und verließ anschließend auch das Haus. Ich zog die Türe zu, eilte zu meinem Wagen und stieg ein. Anschließend startete ich ihn und fuhr von der Auffahrt.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 20:21

Amy
Zu behaupten, ich wäre nervös, wäre eine massive Untertreibung gewesen. Ich war so aufgeregt wie wahrscheinlich noch nie in meinem Leben. Auf dem Weg zur Schule versuchte Ty immer wieder, mich in eine Unterhaltung zu verwickeln. Doch ich konnte mich einfach nicht darauf konzentrieren, was er sagte - auch wenn es wirklich süss war, wie er sich bemühte. Aus irgendeinem Grund, der mich nicht bekannt war, tauchte immer wieder Florians Gesicht vor meinem inneren Auge auf. Ich sah sein Lächeln genau vor mir. Meine Sonne, schoss es mir durch den Kopf. Oh Gott! Was tat ich da?! Ich hatte ein Date mit einem wahnsinnig gut aussehenden, charmanten und freundlichen Typen, und ich konnte nur an meinen besten Freund denken. Was war nur mit mir los? Irgendetwas stimmte nicht mit mir. Als Ty mich dann nach dem genauen Weg fragte, riss er mich damit wieder aus meinen Gedanken. Ich gab ihm eine Wegbeschreibung, und innerhalb weniger Minuten waren wir angekommen. Der Parkplatz der Schule war überfüllt, und Ty konnte seinen Wagen erst weit hinten in seine Parklücke lenken. Wir müssten ein ganzes Stück über den Parkplatz gehen. Normalerweise wäre das kein Problem gewesen, aber erstens war es eiskalt, und zweitens hatte ich auf dem Weg hierher immer wieder Glatteis im Licht der Scheinwerfer aufblitzen sehen. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich hinfallen - noch bevor wir überhaupt in der Turnhalle angekommen wären. Ich seufzte leise, als Ty den Motor nun abschaltete, nachdem er sein Auto sicher in die Parklücke manövriert hatte. "Bereit?", fragte er mich mit einem charmanten Lächeln. Ich nickte langsam. "Ach, das wird toll, du wirst schon sehen", versuchte er mich zu beruhigen. Nach diesen Worten stieg er aus, umrundete den Wagen und hielt mir die Beifahrertür auf. Ich zog die Stola enger um meine Schultern, denn es war wirklich kühl. Dann reichte ich Ty meine Hand, und er half mir aus dem Wagen. Nachdem ich mit einer Hand das Kleid gerafft und mit der anderen die Enden der Stola umklammert hatte, setzte ich mich in Bewegung. Ty lief an meiner Seite und erzählte mir irgendeine witzige Geschichte, aber ich konnte nur mit einem Ohr zuhören. Dieses Mal waren meine Gedanken nicht bei Florian, sondern bei dem Glatteis, das sich überall hier auf dem Parkplatz befand. Jeden Moment könnte ich stürzen. Der Parkplatz war nur spärlich beleuchtet, deshalb würde ich das Glatteis kaum sehen - und könnte ihm auch nicht ausweichen. Ehe ich mich versah, rutschte ich mit meinen Sandaletten aus und fiel. Ty machte einen schnellen Schritt auf mich zu und fing mich auf. Er half mir, mich wieder aufzurichten, und sah mich dann besorgt an. "Ist alles in Ordnung?", fragte er mich. "Ja, alles okay", antwortete ich. Wir gingen weiter. Ich rutschte zwei weitere Male aus, und Ty konnte mich gerade noch rechtzeitig vor einem Sturz bewahren, indem er mich festhielt. Als ich ein viertes Mal von ihm aufgefangen wurde, schob er kurzerhand einen Arm unter meine Knie und hob mich schwungvoll hoch. "Ty!", protestierte ich. "Ich bin doch viel zu schwer, und wenn du ausrutschst, dann stürzen wir beide", fügte ich hinzu. Er lächelte mich an. "Ich werde nicht ausrutschen, und fallen lassen werde ich dich auch nicht. Ausserdem bist du nicht schwer", erklärte er mir. Egal, wie sehr ich ihn darum bat, er liess mich nicht herunter. Irgendwann schlang ich meine Arme um seinen Hals, aber das half mir auch nicht, mich wohler zu fühlen. Ich hatte ständig das Gefühl, Ty würde gleich ausrutschen und wir würden beide stürzen. Unbeschadet kamen wir am Eingang der Turnhalle an. Endlich setzte mich Ty auf meinen eigenen Füssen ab, behielt aber meine Hand in seiner. Die Türsteher sahen uns kurz an und nickten uns dann zu. Keine Ahnung, nach welchen Kriterien sie entschieden, Leute hereinzulassen oder eben nicht. Vielleicht aufgrund der Garderobe? Ty führte mich nun durch den Flur, der mit wunderschönen Blumen dekoriert und mit einem roten Teppich ausgelegt war, dann betraten wir die Turnhalle. Ich keuchte. So hatte es vor ein paar Stunden definitiv noch nicht ausgesehen. Die Turnhalle war geradezu in einen märchenhaften Ballsaal verwandelt worden. Wenn man nichts von ihrer ursprünglichen Identität wusste, konnte man sie tatsächlich für einen Ballsaal halten. An der Decke hingen Kronleuchter und erhellten den ganzen Saal. Der Boden war mit Parkett ausgelegt worden, so dass die darunter liegenden Linien und der weiche Turnhallenboden verschwanden. An den Wänden standen antike, weisse Säulen, zwischen denen samtige, rote Stoffe aufgehängt worden waren. Aus Lautsprechern, die überall verteilt, aber raffiniert versteckt worden waren, war ein Wiener Walzer zu hören. Die Tanzfläche war riesig. Nur an einer Wand waren eine Bar sowie ein kleines Buffet mit lauter Köstlichkeiten aufgestellt worden. Auf einmal kam ich mir vor, als wäre ich direkt in die Wiener Staatsoper katapultiert worden, an den jährlichen Opernball. Ich kannte den Ball zwar nur aus dem Fernsehen, träumte aber seit Jahren davon, einmal dort Gast zu sein. Und der diesjährige Weihnachtsball war fast so grandios wie der Opernball in Wien. Die Organisatoren hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Jetzt fühlte ich mich wirklich wie eine Prinzessin. Ich wurde aus meinen Tagträumen gerissen, als Ty sich zu mir herunterbeugte. "Unglaublich", schwärmte ich mit grossen Augen und sah zu ihm hoch. Er nickte beeindruckt. "Ja, das ist wirklich unglaublich. Vom Weihnachtsball einer Schule hätte ich nie so etwas erwartet", gestand er. Wir betrachteten noch einen Moment den prunkvollen Saal, dann wandte sich Ty wieder an mich. "Möchtest du etwas trinken?", fragte er. Ich nickte. Er drückte noch einmal meine Hand, dann liess er mich alleine und lief zur Bar hinüber. Ich bewunderte noch weiter den Ballsaal, während ich auf seine Rückkehr wartete. Ja, wirklich unglaublich.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 20:39

Florian
Ich sah auf die Uhr an meinem Armaturenbrett. Wenn ich weiter so raste, war ich, für meine Verhältnisse, viel zu früh da. Aber langsamer fahren wollte ich im Moment nicht. Irgendwie verlangte mein Körper gerade nach Geschwindigkeit und Adrenalin. Ich warf Blicke in sämtliche Spiegel, ehe ich meinen Wagen auf den nächsten Feldweg lenkte. Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich das schneebedeckte Feld sah. Vielleicht konnte man schon driften. Vielleicht aber auch nicht. Ich würde es einfach ausprobieren. Viel passieren konnte schließlich nicht. Ich drückte das Gaspedal meines Audis durch und bretterte über den Schnee. Mit einer raschen Handbewegung riss ich das Lenkrad herum und brachte das Heck meines Wagens zum ausbrechen. Es klappte tatsächlich. ich fuhr noch einige Kurven, ehe ich beschloss, mich nun endgültig auf den Weg zu machen. Mein Körper war beruhigt. Das hatte ich wirklich gebraucht. Seit Ty vor mir gestanden hatte. Ich lenkte meinen Wagen wieder auf die Hauptstraße und fuhr die letzten paar Kilometer gemütlich vor mich hin. Ich war ungern noch vor dem eigentlichen Start des Balles dort. Saalöffnung war meist sogar eine halbe Stunde vorher. Wenn ich Amy nicht mitnahm, was heute der Fall war, dann kam ich lieber etwas später. Ich entging dem Gedränge der ganzen Schüler. Vorsichtig fuhr ich auf den Parkplatz der Schule. Auch ich hatte bemerkt, dass es an einigen Stellen Glatteis gab. Ich hoffte, dass Amy nicht gefallen war. Oder zumindest, dass Ty sie gefangen hatte. Wie ich es immer tat. "Mein Gott, wie früh sind die denn alle da?", knurrte ich, während ich die Reihen des Parkplatzes abfuhr. Ziemlich weit hinten hatte ich endlich eine leere Parklücke entdeckt. Ich stellte meinen Wagen dort ab, stieg aus und verriegelte die Türen. Anschließend schob ich den Schlüssel in meine Hosentasche und lief zur Sporthalle. Dafür würde ich mindestens noch drei Minuten brauchen. Natürlich war das nicht lange, aber auch ich stellte fest, dass es wirklich kalt war. Und ich hatte ein Sakko an. Unwillkürlich musste ich an meine beste Freundin denken. Sie hatte nur diese Stola um sich gewickelt. Wie kalt musste es ihr dann nur gewesen sein? Hoffentlich war sie auf dem Weg nicht erfroren. Ich wusste, dass das natürlich absurd war. Je näher ich die Halle kam, desto mehr hörte ich schon die Musik, die aus den Lautsprechern drang. Ich begrüßte die beiden Türsteher - zwei der Sportlehrer unserer Schule - und betrat die Halle. Schon der Vorraum war wirklich dem Thema gemäß geschmückt. Auch wenn mir die Blumen etwas zu viel waren. Ich ging weiter und stand schließlich in der großen Doppeltür, die zum eigentlichen Saal gehörte. Auch ich war beeindruckt. Die Organisatoren hatten sich wirklich selbst übertroffen. "Na, beeindruckend oder?", hörte ich eine Stimme neben mir. Eine Hand lag auf meiner Schulter. Ich sah nach rechts und blickte in Sascha's Gesicht. "Da hast du Recht Kumpel. Ihr habt euch wirklich selbst übertroffen.", gestand ich. Er grinste mich breit an. "Hinten ist 'ne kleine Bühne. Fällt kaum auf. Aber damit wir unsere Aktion durchziehen können, müssen wir ja schließlich auch gesehen werden. So sind wir etwas höher als die anderen.", erklärte er mir. Ich nickte. "Wann?", fragte ich knapp. Sascha hob die Schultern. "Ronja begrüßt sie zuerst alle. Nachher...irgendwann. Und dann lassen wir sie erstmal ein wenig tanzen. Die ganze Veranstaltung hier dauert ja einige Stunden.", informierte er mich. Ich nickte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 21:13

Amy
Nachdem ich den Ballsaal ausgiebig bewundert hatte, sah ich mich um und versuchte zu erkennen, wer schon alles hier war. Es wimmelte schon ganz schön von Leuten, aber weder Leonie noch Florian konnte ich in der Masse entdecken. Dafür ein paar Leute aus meiner Klasse. Ein paar winkten mir zu, aber die meisten sahen gar nicht in meine Richtung. Alle Gäste waren herausgeputzt. Die Mädchen trugen Abendkleider in allen Farben des Regenbogens, die Jungs Anzüge und Smokings, meistens in Schwarz oder Dunkelblau. Nach etwa zwei oder drei Minuten kehrte Ty zu mir zurück und drückte mir ein Glas Saft in die Hand. Jedenfalls nahm ich an, dass es Saft war. Ich bedankte mich, woraufhin er mich charmant anlächelte und erwiderte, das sei doch kein Problem. Wir blieben nahe am Eingang stehen und nippten an unseren Getränken. Dann verwickelte mich Ty in ein Gespräch über meine Vorlieben. Er wollte wissen, was ich am liebsten ass, welche Musik ich am liebsten hörte, welche Bücher ich am liebsten las. Ganz offensichtlich wollte er mehr über mich erfahren. Anschliessend stellte ich ihm dieselben Fragen und begann so, ihn besser kennenzulernen. Mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Ty war wirklich ein besonderer junger Mann. Wir diskutierten gerade über unsere Lieblingsfilme, als ich auf einmal Hände spürte, die sich über meine Augen legte. Mit einem Grinsen drehte ich mich um. Es gab nur eine Person, die dieses 'Manöver' regelmässig bei mir anwendete. "Leonie", sagte ich und liess meinen Blick über sie schweifen. Sie trug ein rosafarbenes, mit Rüschen und Tüll verziertes Ballkleid, das meinem im Schnitt ähnelte. Ihr sonst lockiges Haar fiel lang und glatt über ihre Schultern, ihre Augen waren dezent geschminkt, ihre Lippen mit einem rosafarbenen Lippenstift betont. Beide keuchten wir vor Überraschung auf und versicherten uns dann gegenseitig, dass die andere grossartig aussah. Leonie hatte zwar kein Date für den Ball, würde aber so garantiert bald einen jungen Mann anziehen. Ich grinste bei diesem Gedanken. Leonie wollte wissen, wer der junge, charmante Mann an meiner Seite sei. Ich errötete und stellte ihr Ty vor, danach stellte ich ihm Leonie vor. Die beiden schüttelten sich die Hände und lächelten sich freundlich an. Ich liess meinen Blick schweifen und konnte auf einmal Florian beim Eingang stehen sehen. Irgendwie hatte ich seine Anwesenheit gespürt. Ich erkannte, dass er mit Sascha sprach, seinem Kumpel. Ob die beiden gerade etwas ausheckten? Ich wusste, dass sie sich gerne mal was ausdachten. Mit einem Lächeln wandte ich mich wieder Ty und Leonie zu. In diesem Moment verdunkelte sich der Saal. Ein Raunen ging durch die Gäste. Ich spürte, wie Ty mir einen Arm um die Taille schlang. Dann wurde Scheinwerferlicht auf eine kleine Bühne im hinteren Teil des Saals gerichtet. Ich erkannte ein Mädchen in einem tollen, grünen Kleid. Soweit ich wusste, war sie im letzten Schuljahr, gehörte ebenfalls zum Organisatorenteam und hiess Ronja. "Im Namen der Schule heisse ich Euch alle herzlich willkommen!" Die Menge jubelte und applaudierte, bevor es nach einigen Sekunden wieder stiller wurde. "Der diesjährige Weihnachtsball steht unter dem Motto 'Wien', wie ihr sicherlich alle wisst." Sie begann, uns Komplimente für die schönen Kleider der Mädchen beziehungsweise die Anzüge der Jungs zu machen und sprach noch ein wenig weiter, bevor sie verkündete, dass die Tanzfläche nun benutzt werden dürfte - und sollte. Noch einmal war kräftiger Applaus zu hören, dann gingen die Lichter im Saal wieder an, und ein Wiener Walzer ertönte. Ty nahm mir mein halb leeres Glas aus der Hand, stellte es auf ein nahes Bartischchen und ergriff dann meine Hand. "Darf ich bitten?", fragte er. Ich warf einen Blick zu Leonie, die kräftig nickte. Ich lachte leise. "Gerne", antwortete ich und liess mich von ihm zur Tanzfläche führen. Er hielt unsere Hände hoch, während ich mit meiner freien Hand meinen Rock ein wenig raffte, um nicht darüberzustolpern. Seine freie Hand landete auf meinem Schulterblatt. Und dann begannen wir zu tanzen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 21:29

Florian
Im Gegensatz zu meiner besten Freundin, die mich entdeckt hatte, hatte ich noch kein bekanntes Gesicht nicht. Aber ich suchte auch hauptsächlich nach Amy. Und okay, ich hatte jemanden gesehen. Sascha. Der war aber auch wirklich wichtig für den heutigen Abend. Ich lehnte mich im Türrahmen an und Sascha stellte sich neben mich, als sich der Saal verdunkelte. Nur kurze Zeit später wurde das Scheinwerferlicht auf die kleine Bühne gerichtet - die Sascha zuvor erwähnt hatte - und somit auch auf Ronja. Sie trug ein langes, grünes Kleid. Und ich musste gestehen, dass es zu ihren roten Haaren in keinster Weise unpassend aussah. Ronja war eine wirklich lustige Schulkameradin. Und vor allem sehr wandlungsfähig. Ich hatte schon aufgehört zu zählen, wie oft sie ihre Haarfarbe geändert hatte. Sie zählte auch zu einer der wenigen Frauen, die ich akzeptierte. Auch wenn ich nie so weit gehen würde, sie als Freundin zu bezeichnen. Ich akzeptierte sie. Was ich bei vielen anderen Frauen nicht tat. Sie hatte uns alle im Namen der Schule herzlich Willkommen geheißen, worauf tosender Applaus folgte. Kurz darauf wurde es wieder stiller und sie verkündete, dass der diesjährige Ball unter dem Motto 'Wien' stand, wie uns sicher allen aufgefallen war. Ich und Sascha lachten kurz auf. Ja, das war offensichtlich. Wieder applaudierten die Schüler. Ronja fuhr fort, indem sie allen Komplimente für die Kleider und die Anzüge machte und anschließend die Tanzfläche freigab. Wieder applaudierte der Saal. Anschließend wurde das Deckenlicht wieder eingeschaltet und ein Wiener Walzer aufgelegt. Ich drehte mich zu Sascha. "Ist eigentlich alles da?", fragte ich ihn. Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Ich hab mit Kai ausgemacht, er soll's in den kleinen Raum stellen, wo bei Fußballturnieren die Sprecher sitzen. Aber wir können ja nachsehen.", meinte er. Kai Schulte war unser Hausmeister. Ich und Sascha kannten ihn gut und hatten ihn für unsere Aktion aufgesucht. Ich hatte auf Sascha's Aussage hin genickt und wir begannen, uns durch die Menge zu kämpfen. Leider lag der Raum auf der gegenüberliegenden Seite der Halle. Ich nutzte die Situation jedoch, um nach meiner besten Freundin Ausschau zu halten. Aber ich musste gestehen, dass sie momentan unauffindbar für mich war. Es tanzten einfach zu viele Leute herum. Aber so sollte es schließlich auch sein.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 21:46

Amy
Ty war ein guter Tänzer. Das bemerkte ich schon nach dem ersten Schritt. Es wirkte so, als seien ihm die Tanzschritte schon nach wenigen Sekunden in Fleisch und Blut übergegangen. So, als musste er sich überhaupt nicht konzentrieren, um nicht aus dem Takt zu kommen. Dazu kam noch, dass er mich mit einer solchen Leichtigkeit führte, dass auch ich mich nicht auf die Tanzschritte konzentrieren musste. Schon nach ein paar Takten fühlte ich mich sicher genug, um nicht mehr länger auf unsere Schuhe herunterzusehen. Besser gesagt waren es vor allem Tys Schuhe, weil ich meine Sandaletten unter dem bodenlangen Kleid gar nicht sehen konnte. So oder so, ich musste mich nicht mehr aufs Tanzen konzentrieren, also hob ich den Blick und begegnete dem von Tys Augen. Er lächelte, und ich lächelte zurück. "Habe ich dir schon gesagt, dass du heute Abend fantastisch aussiehst?", fragte er mich leise. Mein Lächeln wurde breiter, und ich nickte. "Ja, ich glaube, das heute schon einmal aus deinem Mund gehört zu haben", erklärte ich. Ty lachte, während er mich für eine Tanzfigur herumdrehte, um mich anschliessend zurückzudrehen, so dass ich wieder in seinen Armen landete. "Kann schon sein. Aber ich kann es nicht oft genug sagen. Du siehst fantastisch aus. Märchenhaft. Wie... Wie eine Prinzessin", murmelte er und beugte sich zu mir herunter. Auf einmal schrillten Alarmglocken in meinem Kopf. Im letzten Moment drehte ich den Kopf ein wenig zur Seite, so dass seine Lippen nicht auf meinem Mund, sondern auf meinem linken Mundwinkel landeten. Ty liess sich nichts von meinem Korb anmerken, sondern lächelte mich weiterhin an und wirbelte mich herum, so dass mein Rock nur so um mich herumschwang. Nach einer Weile bemerkte ich ein vertrautes Gesicht in der Nähe. Florian. Ich beobachtete, wie er sich mit Sascha durch die tanzenden Pärchen kämpfte. Leider sah er nicht in unsere Richtung, weshalb ich den Blick bald wieder von ihm abwendete. Das musste ich notgedrungen auch, denn Ty fuhr an der Stelle unseres vorigen Gespräches fort, wo wir aufgehört hatten. Unsere Lieblingsfilme. Wir hatten zwar nicht ganz den gleichen Geschmack, aber Ty erklärte mir, für mich würde er sich auch einen schnulzigen Liebesfilm ansehen, wenn es sein musste. Ich erklärte, ich könne leider keinen Horrorfilm mit ihm schauen, aber wenn es etwas anderes wäre, würde ich ihm gerne Gesellschaft leisten. Er fragte nicht weiter nach, sondern lächelte einfach. Nach zwei etwa zehnminütigen Wiener Walzern war ich durstig. Als ich Ty dies mitteilte, führte er mich wieder zur Bar hinüber. Unsere Gläser standen noch immer dort. Ty reichte mir meines und nahm sein eigenes. Ich stürzte den Saft herunter, der irgendwie anders schmeckte als vorher. Ich konnte mir nicht erklären warum, aber ich machte mir bald keine Gedanken mehr darum. Immerhin war ich jetzt nicht mehr durstig. Ty nippte langsamer an seinem Glas, und ich war ganz froh darüber, noch eine Weile hier herumstehen zu können. Ich war vom Tanzen etwas ausser Atem und musste mich erst wieder erholen. Bald wandte sich Ty wieder mir zu, und weil ich inzwischen wieder normal atmen konnte, liess ich mich erneut von ihm zur Tanzfläche führen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 22:14

Florian
Noch immer hatte ich Amy nicht gefunden. Ich hatte sowieso das Gefühl, nur die wenigsten Gesichter wirklich wahr zu nehmen. Hin und wieder grüßte ich einen Klassenkameraden, aber auch nur, wenn er das Glück hatte, erkannt zu werden. Wie gesagt, waren mir einfach zu viele Menschen auf einem Haufen. Sascha 'schlug' sich vor mir durch die Menge. Wobei man nicht wirklich 'schlagen' sagen konnte. Man konnte es fast schon als einen neuen Tanz ankündigen. Denn ich kam mir teilweise wirklich vor, als würde ich irgendwelche Tanzschritte machen, bei den vielen Pärchen, vor denen ich rechts und links ausweichen musste. Die passten aber auch überhaupt nicht auf, wenn sie miteinander tanzten! Als wir endlich die Kabine erreicht hatten und Sascha die Tür geöffnet hatte, stöhnte ich erleichtert auf. Hier drin war es wesentlich ruhiger und man hatte viel mehr Platz. Zwar war die Kabine nicht sehr groß, aber es tanzte niemand um einen rum. Sascha lachte. "Zu viele, nicht wahr?", fragte er mich. Ich nickte. "Ja, es sind doch mehr gekommen, als wir gedacht hatten. Das Motto kam wohl fast zu gut an.", meinte er und sah sich im Raum um. Ich tat es ihm gleich. Schließlich hatte Sascha die Kiste mit den Fundsachen entdeckt. Darauf lagen zwei Weihnachtsmützen. "Kai hat daran gedacht. Mikrofone haben wir mindestens zwei auf der Bühne.", informierte mich mein Kumpel. Ich nickte. "Dann sollte nachher alles klappen. Wir müssen nur die Kiste dann unbeschadet zur Bühne bringen.", meinte ich lachend. Sascha lachte ebenfalls. "Ja, aber das sollte kein Problem sein. Die Bühne ist schließlich nur drei Meter weiter rechts." Ich sah kurz zur Tür des Raumes hinaus. "Oh...stimmt.", stellte ich fest. Vorher war mir das gar nicht aufgefallen. Ich nahm die Kiste mit den Fundsachen kurz in die Hand und sah sie durch. "Was alles in einem Jahr so zusammenkommt...", murmelte ich. Sascha lachte auf. "Vielleicht finden wir ja was, was dir gehört hat....oder mir." Ich sah ihn grinsend an. Das könnte sogar gut möglich sein. "Okay, lass uns wieder rausgehen. Hast du eigentlich ein Date?", fragte er mich. Ich sah ihn wortlos an. "Okay, stimmt. Sorry. Unser Flo, der einsame Frauenheld.", gab er von sich und hob kurz abwehrend die Hände. Ich boxte ihn gegen die Schulter. "Idiot. Und du?", fragte ich ihn. Er grinste mich breit an, was ich als eindeutiges 'Ja' identifizierte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 22:35

Amy
Ty und ich tanzten und tanzten. Zwischendurch unterhielten wir uns über irgendetwas - Ty hatte wirklich gute Geschichten auf Lager! -, aber die meiste Zeit über schwiegen wir. Mir kam es so vor, als ob Ty die ganze Zeit über lächelte. Ich konnte mir nicht erklären wieso. Okay, er war hier mit mir hier, und offensichtlich genoss er es, mit mir zu tanzen. Bis jetzt war ich ihm sogar kein einziges Mal auf die Füsse getreten, was bei meiner Ungeschicktheit wirklich ein Wunder war. Aber warum lächelte er die ganze Zeit? Es konnte doch nicht wirklich an mir liegen. Auch wenn er mir schon etwa fünf Mal gesagt hatte, dass ich fantastisch aussah. Er hat mich nicht 'wunderschön' genannt, schoss es mir im Stillen durch den Kopf. Meine Gedanken wanderten zu Florian. Wo er wohl gerade war? Seit er sich mit Sascha durch die tanzenden Pärchen gekämpft hatte, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. War er etwa schon wieder gegangen? Nein, selbst wenn solche Weihnachtsbälle wirklich nicht sein Ding waren, würde er doch niemals sein Versprechen brechen. Okay, er hatte nicht direkt versprochen, mit mir zu tanzen - aber es war fast ein Versprechen gewesen. Aus irgendeinem Grund freute ich mich wahnsinnig darauf, mit Florian zu tanzen - auch wenn ich wusste, dass er kein so guter Tänzer war wie Ty. Aber das machte mir im Moment überhaupt nichts aus. Nach einer Weile führte mich Ty wieder zur Bar, weil er durstig war. Ich war nicht durstig, obwohl wir noch länger getanzt hatten als beim ersten Mal. Irgendwie fühlte sich mein Mund total trocken an, aber ich verspürte keinen Durst. Das war seltsam. Bevor ich noch länger darüber nachdenken konnte, meinte Ty, er sei auch etwas hungrig. Ich war nicht hungrig. Ich hatte vorher zu Hause etwas gegessen. So leistete ich ihm Gesellschaft, während er sich an den kleinen Häppchen bediente. Mehrere Male bot er mir etwas an, aber ich schüttelte den Kopf. Weil es mir etwas langweilig wurde, Ty nur beim Essen zuzusehen, begann ich zu sprechen. Ich erzählte ihm von Cookie, von meinem Bruder, meinem Vater und Florian, und lachte zwischendurch immer wieder, wenn ich zu einer witzigen Stelle kam. Ty hörte mir aufmerksam zu und lachte mit mir, auch wenn ich bemerkte, dass irgendetwas komisch war. Auf einmal wurde mir schwindelig, und ich stolperte einen Schritt zur Seite. Mühelos fing Ty mich auf. "Huch", murmelte ich, lachte und lehnte mich dann an die Wand. "Alles okay?", fragte der junge Mann mich dann. Ich nickte. "Ja, total", antwortete ich ihm und fand das aus irgendeinem Grund total witzig. Ty störte sich nicht weiter daran, denn im nächsten Moment klopfte ihm jemand auf die Schulter. Er begrüsste einen Typen, der in seinem Alter war und einer seiner Kumpel zu sein schien. Er stellte uns kurz gegenseitig vor, aber ich vergass den Namen des Typen gleich wieder. Ich lehnte mich weiter an die Wand, während der Typ und Ty sich unterhielten. Typ und Ty..., schoss es mir durch den Kopf. Ich lachte leise. Eine Hand landete auf meiner Schulter. Ich drehte den Kopf, wobei sich alles drehte. Nach ein paar Sekunden konnte ich Ty erkennen, der sich zu mir heruntergebeugt hatte. "Stört es dich, wenn ich dich eine Weile alleine lasse? Mein Kumpel möchte draussen eine rauchen, und er will nicht ganz alleine draussen herumstehen", fragte er mich. "Nein, nein, kein Problem", murmelte ich und lächelte. Ich winkte den beiden fröhlich zu, als sie sich von mir entfernten. Plötzlich war ich ganz alleine. Aus irgendeinem Grund machte mir das etwas aus, aber ich konnte mich nicht erinnern, warum. Ich stiess mich von der Wand ab und taumelte ein paar Schritte Richtung Tanzfläche. Vielleicht war Florian da. Ich sah mich nach ihm um, wobei mir immer wieder schwindelig wurde. Oh je, irgendetwas war nicht in Ordnung. War in diesem Saft etwa Alkohol drin gewesen? Nein, das glaubte ich nicht. "Florian?", rief ich, aber natürlich war die Musik lauter als mein Ruf. Ich drehte mich einmal im Kreis, musste aber bald wieder damit aufhören, weil der Schwindel unerträglich wurde. "Florian?", rief ich nochmals, leiser als zuvor. Vor meinen Augen verschwamm alles. Nach ein paar Sekunden verging der Schwindel, aber ich war trotzdem nicht sicher auf den Beinen. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Aber was? Was war mit mir los?
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptySo 15 Feb 2015, 23:00

Florian
Ich hob eine Augenbraue. "Soso, und wer ist die glückliche?", forschte ich nach. Sascha grinste mich immer noch breit an. Konnte der Typ endlich mal eine Antwort geben? Doch außer ein Grinsen erhielt ich nichts. Bis es in meinem Kopf 'Klick' machte. "Nein!", brachte ich ungläubig hervor. Sascha nickte grinsend. "Erzähl' kein' Scheiß, Mann!", rief ich entrüstet. Doch Sascha nickte wieder grinsend. "Wie hast du Ronja dazu bekommen?", fragte ich ihn, noch immer ungläubig. Er sah mich an. "Das...bleibt mein Geheimnis.", meinte er grinsend. Ich boxte ihn gegen die Schulter. "Erzähl!", forderte ich ihn auf. "Okay. Naja, eigentlich ganz simpel. Ich glaube, sie war irgendwie froh, dass ich auch im Komitee bin. Und von meiner Idee, dich nach 'ner Aktion zu fragen, war sie auch total begeistert. Und in dem Zusammenhang hab' ich sie einfach gefragt. Sie war von dem Themenwechsel irgendwie perplex, aber immer noch so fröhlich, dass sie einfach 'ja' gesagt hat.", erzählte er mir. Ich vermutete, das war die Kurzversion. Wobei ich auch keinen Roman von ihm erwartet hatte. Ich klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. "Respekt. Na, wer weiß. Vielleicht wird das ja euer Abend.", meinte ich zuversichtlich. Ich wusste, dass Sascha schon eine ganze weil ein Auge auf Ronja geworfen hatte. Und ich glaubte, dass auch sie nicht ganz abgeneigt war von ihm. "Dann such' deine Partnerin mal wieder. Wir sehen uns nachher schon noch, um den genauen Zeitpunkt für unsere Aktion festzulegen.", meinte ich und schob Sascha aus dem Raum. Ich schloss die Türe hinter mir und sah ihm dabei zu, wie er nach Ronja suchte. Nun war ich allein. Aber ich sollte wirklich mal nach meiner besten Freundin suchen. Da ich jedoch Durst hatte, ging ich erstmal in Richtung Bar. Glücklicherweise die richtige Richtung, wie ich nun feststellen musste. Ich sah Amy mitten auf der Tanzfläche, wie sie sich alleine drehte. Offensichtlich suchte sie nach jemandem. Hatte Ty sie etwa alleine gelassen? Ich ging mit schnellen Schritten auf meine beste Freundin zu. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Natürlich war sie manchmal wirklich wackelig auf den Beinen, aber nicht so wie im Moment. "Amy?", sprach ich meine beste Freundin an, als ich bei ihr angekommen war. Ich hielt sie mit beiden Händen an den Armen fest und drehte sie zu mir. Sie sah irgendwie benommen aus. "Alles in Ordnung? Wo ist Ty?", fragte ich langsam. Ich sah mich um. "Komm mit.", meinte ich, noch bevor sie mir antworten konnte. Ich legte ihr einen Arm um die Taille und ging langsam mit ihr zum Rand der Tanzfläche. Um genauer zu sein, Richtung Bar. Dort standen ein paar Stühle, damit die müden Ballgäste sich zwischendurch auch setzten konnten. Das war wohl vor allem für die Frauen praktisch. Ihre Füße mussten in den High Heels doch sicher schmerzen. Vorsichtig setzte ich Amy auf dem Stuhl ab und ging vor ihr in die Hocke. Ich sah in ihre großen, saphirblauen Augen und versuchte irgendetwas darin zu erkennen. Ihre Pupillen waren ein wenig geweitet. "Hast du was getrunken?", fragte ich weiter. Obwohl ich mir der Antwort schon ziemlich sicher war. Meine beste Freundin musste irgendwie an Alkohol gekommen sein. Natürlich durfte sie trinken - sie war schließlich 17! Aber wüsste nicht, dass sie jemals einen Tropfen getrunken hatte. Ich lies meinen Blick über die Bar wandern, schon wieder, bevor sie mir antworten konnte. Als ich entdeckt hatte, was ich suchte, stand ich kurz auf, ging ein paar Schritte und kam mit einer 0,5 Liter Plastikflasche mit stillem Wasser zurück. Wieder ging ich vor ihr in die Hocke. "Trink das. Langsam.", ordnete ich ihr an, schraubte die Flasche auf und hielt sie ihr entgegen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 12 EmptyMo 16 Feb 2015, 16:41

Amy
Ich wusste nicht, wie lange ich schon da stand und mich nach Florian umsah. Ich wusste nur, dass ich ihn brauchte. Ich würde mich nicht mehr lange auf den Beinen halten können, wenn mir weiterhin so schwindelig war. Ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl, was das anging. Mittlerweile war ich überzeugt davon, dass in diesem Saft irgendetwas gewesen war. Etwas Anderes hatte ich ja nicht zu mir genommen, und erst seit ein paar Minuten ging es mir so schlecht. Warum hatte Ty mich auch alleine gelassen? Ich drehte mich noch immer um, um nach Florian zu suchen, musste aber immer wieder stehen bleiben, weil mir so schwindelig wurde. Auf einmal glaubte ich, eine vertraute Stimme zu hören, die meinen Namen aussprach. Im nächsten Moment spürte ich zwei Hände an meinen Armen, und schon wurde ich herumgedreht. Natürlich wurde mir auch dabei verdammt schwindelig. Obwohl ich ihn nur verschwommen sehen konnte, erkannte ich Florian. Endlich, schoss es mir durch den Kopf, und ich seufzte erleichtert. Endlich war jemand da, der sich um mich kümmern würde. Und so war es auch. Bevor ich etwas sagen konnte, fragte er, ob alles in Ordnung sei, und seine nächste Frage war, wo Ty sei. Hm, das fragte ich mich auch. Er hatte seinen Kumpel nach draussen begleiten wollen, aber inzwischen sollte er längst wieder da sein. Wo steckte er also? Doch ehe ich auch nur den Mund aufmachen konnte, forderte Florian mich auf, mitzukommen. Ich spürte, wie er einen Arm um meine Taille legte, um mich zu stützen. Das nahm ich jedenfalls an. Langsam führte er mich in Richtung Bar. Obwohl wir nur in einem gemächlichen Tempo liefen, wurde mir immer wieder schwindelig, und bald legte ich einen Arm um Florians Schultern, um mich noch zusätzlich zu stützen. Viel half es nicht. Ich war froh, mich vorher nicht allzu weit von der Bar entfernt zu haben. So war der Weg wesentlich kürzer. Florian schien ein ganz bestimmtes Ziel zu haben, und ich liess mich bereitwillig von ihm mitziehen. Es waren die Stühle, die dort standen, damit man sich zwischendurch ausruhen konnte. Beim nächsten angekommen, setzte mich Florian ab und ging dann vor mir in die Hocke. Nicht einmal auf dem Stuhl konnte ich gerade sitzen, so schwindelig war mir. Ich lehnte mich etwas zurück, während ich spürte, wie mein bester Freund mich musterte. Wie von weither hörte ich seine Stimme, als er wissen wollte, ob ich etwas getrunken hätte. Hilflos zuckte ich mit den Schultern, aber da war Florian schon aufgestanden und entfernte sich ein paar Schritte. Während er weg war, grübelte ich darüber nach, was in diesem Saft gewesen sein könnte. Obwohl alle Symptome darauf hindeuteten, dass ich Alkohol getrunken hatte, glaubte ich das nicht so recht. Ich hatte gerade mal ein Glas Saft zu mir genommen. Davon war man doch nicht gleich so betrunken. Ich hätte mehr trinken müssen, auch wenn ich wusste, dass es bei meiner Körpergrösse und meinem Gewicht nicht viel brauchte. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass es Alkohol gewesen war. Ausserdem hätte ich ihn doch irgendwie herausschmecken müssen. Meine Kehle hätte sicherlich gebrannt, hätte ich eine grössere Menge Schnaps zu mir genommen - auch wenn er noch mit anderen Getränken vermischt gewesen wäre. Aber ich hatte nichts davon bemerkt. Nur Alkohol allein konnte es nicht gewesen sein - und das machte mir Angst. Nach ein paar Sekunden kehrte Florian zurück. Ich konnte gar nicht sagen, wie erleichtert ich darüber war, dass er bei mir war. In diesem Zustand konnte ich nicht einmal einen Fuss vor den anderen setzen, ohne, dass mir total schwindelig dabei wurde. Verschwommen erkannte ich das Gesicht meines besten Freundes vor mir, der mir nun etwas vor die Nase hielt und mich zum Trinken aufforderte - aber langsam. Ich nahm die Flasche entgegen, wobei ich einmal danebengriff und den Inhalt fast verschüttete. Aber danach gelang es mir, die Flasche an den Mund zu setzen und ein paar Schlucke zu nehmen. Es war Wasser. Bald konnte ich die Flasche nicht mehr aus eigener Kraft halten und gab sie meinem besten Freund zurück, um sie nicht aus Versehen auszuleeren. Ich hatte vielleicht einen Drittel des Inhalts getrunken. Ich blinzelte. Irgendwie war ich plötzlich müde. So müde, dass ich gleich hätte einschlafen können. Ich suchte nach Florians Augen, und nachdem mir noch zwei Mal verdammt schwindelig geworden war, entdeckte ich das vertraute Braun-Grün endlich. "Irgendetwas stimmt nicht", murmelte ich benommen. "Da war doch kein Alk drin. Vielleicht doch. Aber nicht so viel. Nicht so viel..." Ich konnte kaum mehr klar denken, während ich auf dem Stuhl langsam zusammensank. Oh Gott, irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Aber was?
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