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 PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah

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Soulweeper




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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 19:09

Florian
Amy hatte mir bisher auf keine meiner Fragen geantwortet. Doch ich nahm es ihr nicht übel. Sie sah wirklich nicht aus, als wäre sie dazu in der Lage gewesen. Irgendetwas stimmte mit ihr ganz und gar nicht. Als ich sie aufgefordert hatte, das Wasser zu trinken, hatte sie einmal neben die Flasche gegriffen. Beim zweiten mal hatte sie sie jedoch gepackt und hatte langsam ein paar Schlucke getrunken. So, wie ich es ihr gesagt hatte. Nach circa einem Drittel hatte Amy mir die Flasche wieder zurück gegeben. An der Art, wie sie die Flasche dabei gehalten hatte, hatte ich gemerkt, dass sie ziemlich schwach war. Ich saß noch immer in der Hocke vor ihr und beobachtete sie. "Amy?", fragte ich kurz leise, ehe es schien, als hätte sie irgendetwas gefunden. Sie murmelte, dass irgendetwas nicht stimmen würde. Sie sagte, da wäre doch kein Alk drin gewesen. Vielleicht doch, aber es wäre nicht so viel gewesen. Danach wiederholte sie, dass es nicht so viel gewesen sein könnte. Ich sah sie besorgt an. Sie sank auf ihrem Stuhl zusammen und ich hielt sie so gut es ging fest. Schließlich sollte sie nicht auf den Boden fallen. "Amy, was hast du getrunken?", fragte ich. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, irgendetwas aus ihr heraus zu bringen. Es war gut möglich, dass sie Alkohol zu sich genommen hatte, ohne etwas zu merken. Und wenn es eine Vodka-Mischung gewesen wäre, hätte sie erst recht nichts gemerkt. Schließlich hatte meine beste Freundin noch nie Alkohol getrunken. Und ich wusste nicht, wie ihr Körper darauf reagierte. Aber nach der Tatsache zu urteilen, dass sie ziemlich klein und leicht war, wirkte der Alkohol bei ihr schneller, als beispielsweise bei mir. Wobei ich nicht wusste, warum hier Vodka-Mischungen stehen sollten. Das war eine schulische Veranstaltung, an der viele Schüler teilnahmen, die nicht einmal Achtzehn Jahre alt waren. Wie Amy. Da war es verboten, Alkohol auszuschenken. Höchstens Wein oder Sekt. Und das auch nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Kurz darauf hörte ich Schritte hinter mir, wie sich jemand unterhielt und anschließend lachte. Ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, wer so nah zu uns kam. Ty sah mich an. "Was hast du mit ihr gemacht?", knurrte ich ihn an. Er hätte auf Amy aufpassen müssen! Warum hatte er sie überhaupt alleine gelassen?! Wusste er denn nicht, wie tollpatschig Amy war? Natürlich lag ihr derzeitiger Zustand nicht an ihrer Ungeschicklichkeit, aber sie hätte sich wirklich verletzten können, wenn sie alleine war. Das hatte sie schließlich schon oft genug hinbekommen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 19:50

Amy
Florian hatte wiederum meinen Namen ausgesprochen, aber es hatte geklungen, als sei er sehr weit weg. Dabei wusste ich doch genau, dass er direkt vor mir kniete. Seltsam. Mein Körper spielte mir einen Streich. Nichts war so, wie es schien, alles war total anders. Nachdem ich vor mich hingemurmelt hatte, dass da doch kein Alkohol drin gewesen sein könne und ich zusammensackte, spürte ich, wie Florian mich festhielt. Ich beruhigte mich etwas, denn ich wusste, dass er mich niemals, unter keinen Umständen, fallen lassen würde. Ich würde nicht in diesem prächtigen Ballkleid umkippen. Okay, vielleicht schon, aber immerhin würde ich nicht auf dem Boden landen. Das würde mein bester Freund nicht zulassen. Wiederum sprach er meinen Namen aus und fragte, was ich getrunken hätte. Ich überlegte nochmals. Das war doch Saft gewesen, ganz normaler Saft. Jedenfalls hatte es so geschmeckt. "Einen Saft", murmelte ich und versuchte, Florian anzusehen. Doch irgendwie sah ich sein Gesicht nur verschwommen vor mir. Lediglich seine braun-grünen Augen konnte ich einigermassen deutlich wahrnehmen. Ich erkannte einen Ausdruck, den ich schon so oft in diesen Augen gesehen hatte: Besorgnis. Florian machte sich Sorgen um mich. Oh je. Anscheinend ging es mir wirklich nicht gut. Aber das wusste ich auch selbst. Ich glaubte, dass mir noch nie im Leben so schwindelig gewesen war - und dass, obwohl ich mich nicht einmal bewegte. Ich wollte ihn beruhigen, wollte Florian wissen lassen, dass ich schon in Ordnung war und dass er sich nicht solche Sorgen um mich zu machen brauchte. Aber ich brachte keinen Ton über die Lippen. Erstens war mein Mund total trocken, und zweitens hätte er mir sowieso nicht geglaubt. Er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Und wahrscheinlich hätte selbst ein Blinder erkannt, dass ich irgendwie seltsam drauf war. Oh Gott. Warum musste mir auch so schwindelig sein? Mein Sichtfeld verkleinerte sich, und bald waren Florians Augen das Einzige, was ich noch sehen konnte. Wie von weither hörte ich den wunderbaren Wiener Walzer, der gerade lief und zu dem ich so gerne getanzt hätte - aber im Moment einfach nicht dazu in der Lage war. Ich meinte, auch andere Stimmen zu hören, dann ein Lachen. Florians Augen verschwanden aus meinem Blickfeld, und das brachte mich total aus dem Gleichgewicht. Ich musste seine Augen sehen, musste wissen, dass er bei mir war! Dann bemerkte ich, dass seine Hände mich immer noch stützten, aufrecht hielten. Er hatte mich nicht alleine gelassen, und er würde mich auch nicht alleine lassen. Ich beruhigte mich wieder ein wenig - so lange, bis ich seine Stimme hörte. Es war nur ein Knurren. Ich konnte nicht einmal verstehen, was er sagte. "Amy?", glaubte ich, eine Stimme zu hören. Dann tauchte ein zweites Augenpaar in meinem Blickfeld auf. Es waren graue Augen. Ty war hier. Aus irgendeinem Grund beunruhigte mich das mehr, als es mich beruhigte. Ich wandte den Blick von Tys Augen ab und suchte stattdessen die von Florian. Endlich hatte ich sie gefunden. Als ich spürte, wie mich der Schwindel zu überwältigen drohte, hielt ich meinen Blick fest auf die Augen meines besten Freundes gerichtet. Ich hielt mich an ihnen fest wie an einem Anker in der stürmischen See. Doch ewig konnte ich mich nicht festhalten. "Flo", flüsterte ich. Angst stieg in mir auf, als es langsam dunkel um mich herum wurde. Es hatte keinen Sinn. Ich konnte mich nicht länger festhalten. Ich musste loslassen. Ich spürte, wie mein Oberkörper nach vorne kippte, bis ich an Florians Brust landete. Meine Augenlider schlossen sich, und ich verlor das Bewusstsein.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 21:04

Florian
Amy hatte gesagt, sie hätte einen Saft getrunken. Doch das konnte ich ihr wirklich nicht glauben. Okay, ich glaubte ihr schon. Schließlich würde sie mich nicht anlügen. Und sie wusste schließlich auch nicht, was in dem Saft gewesen war. Ihrem Zustand nach, schien es doch mehr gewesen zu sein, als nur Alkohol. Nachdem ich Ty angeknurrt hatte, was er mit meiner besten Freundin getan hatte, hatte er mir nicht geantwortet. Er hatte mich nicht einmal angesehen. Er hatte auf Amy gestarrt. Verdammt! Er sollte nicht starren, er sollte irgendetwas tun! Doch er sprach meine beste Freundin nur an und beugte sich anschließend ebenfalls zu ihr herunter. Ich hingegen sah ihn immer noch böse an. Er hatte Verantwortung für Amy gehabt! Oh Gott, wie hatte ich nur zulassen können, dass er mit ihr auf den Ball ging?! Okay, ein Date war schön für meine beste Freundin, aber wie hatte ich zulassen können, dass sie je alleine war?! Ich hätte die beiden sofort suchen sollen, um eine Garantie zu gewährleisten, dass meine beste Freundin nie alleine sein würde. Auch, wenn Ty mit irgendeinem Typen davon ging. Plötzlich hörte ich, wie Amy meinen Namen flüsterte. Ich sah sie besorgt an. Sie hatte die Augen geschlossen. Ich glaubte nicht, dass sie sich noch lange wach halten könnte. Auf einmal, ohne jegliche Vorwarnung, kippte Amy's Oberkörper nach vorne. Sie stieß gegen mich und ich hielt sie fest. Noch immer. Ich würde sie nicht los lassen. Nie wieder. Natürlich müsste ich das irgendwann tun, aber ich wollte es nicht. "Amy? Amy, bitte.", flehte ich. Ich spürte, wie Ty mich zur Seite drücken wollte, doch ich versuchte, mich schwer zu machen. Er konnte mich doch jetzt nicht einfach zur Seite drücken. "Hey, du weißt, dass ich Arzt bin. Lass' mich doch nach ihr sehen!", raunte er mich an. Ich sah ihn immer noch böse an, doch ich musste eingestehen, dass er Recht hatte. Es half Amy nicht, dass sie an mir lehnte. Und ich hatte auch keine Ahnung, was ihr fehlte. Ich hob Amy's Oberkörper wieder an und drückte ihn nach hinten gegen die Lehne des Stuhls. Anschließend rutschte ich widerwillig ein Stück zur Seite. Doch ich lies Amy nicht los. Ich stützte sie, so gut es ging. Damit sie nicht wieder nach vorne kippte. Ty hockte nun vor ihr und zog eines ihrer Augenlieder nach oben. Ich hatte keine Ahnung, was er sich erhoffte, dort vorzufinden.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 21:32

Ty
Bis jetzt hatte ich den Abend in vollen Zügen genossen. Ich hatte Amy zu Hause abgeholt, war mit ihr hierhergefahren, hatte mehrere Walzer mit ihr getanzt und hatte mich prächtig mit ihr unterhalten. Sie war wirklich ein hübsches, süsses Mädchen, und ich mochte sie sehr. Ich konnte mir auch mehr mit ihr vorstellen - mehr als Freundschaft. Einmal hatte ich heute schon versucht, sie zu küssen, aber sie war mir ausgewichen. So schnell würde ich mich jedoch nicht geschlagen geben. Hatte ich erst einmal einen Narren gefressen an einem Mädchen - und das hatte ich bei Amy definitiv -, liess ich nicht mehr so schnell los. Zumal ich spürte, dass auch sie mich mochte. Vielleicht konnte sie sich sogar auch mehr mit mir vorstellen. Ich wünschte es mir. Sie war zwar erst siebzehn, aber der Altersunterschied würde kein Problem sein, zumindest in meinen Augen nicht. Als mein Kumpel Dan vorbeigekommen war, hatte ich sie kurzfristig vergessen - und hatte deswegen ein schlechtes Gewissen. Das hatte sich auch nicht verzogen, als ich mit Dan draussen gewesen war, damit er eine Zigarette rauchen konnte. Wir waren höchstens ein paar Minuten draussen gewesen, doch als wir an die Stelle zurückkehrten, wo wir Amy zurückgelassen hatten, war sie nicht mehr da. Ich sah mich suchend nach ihr um - und entdeckte sie ein paar Meter weiter entfernt, auf einem Stuhl sitzend. Ihr bester Freund Florian war bei ihr und schien sie zu stützen. Oh je. Sofort stieg Besorgnis in mir auf. Als ich zu den beiden trat, knurrte mich Florian wütend an und fragte, was ich mit ihr gemacht hätte. Ich antwortete ihm nicht, schliesslich hatte ich ihr nichts getan. Stattdessen beugte ich mich zu ihr herunter und sah sie prüfend an. Sie schien kaum wahrzunehmen, was um sie herum vorging. Ausserdem waren ihre Pupillen geweitet, und so, wie sie aussah, war ihr furchtbar schwindelig. Sie starrte mich eine Weile an, wobei ich das Gefühl hatte, dass sie mich nicht richtig sah. Dann flüsterte sie ein 'Flo' - den Spitznamen ihres besten Freundes. Die beiden sahen sich an, bis Amys Augenlider sich auf einmal schlossen und sie mit dem Oberkörper nach vorne kippte. Zum Glück landete sie an Florians Brust, der sie gut festhielt. Ich war zwar in diesem Moment eifersüchtig auf ihn, aber ich ermahnte mich, dass das allemal besser wäre, als wenn sie auf den Boden gekippt wäre. Ich hörte, wie Florian Amys Namen flüsterte. Ich wusste, es würde nichts bringen. So schnell würde sie nicht aufwachen - wenn mein Verdacht stimmte. Ich versuchte, Florian zur Seite zu drücken, aber er wehrte sich. "Hey, du weisst, dass ich Arzt bin. Lass' mich doch nach ihr sehen!", bat ich ihn raunend. Er sah mich nur böse an. Offensichtlich glaubte er immer noch, ich wäre für Amys schlechten Zustand verantwortlich. Ich konnte mir nicht erklären, was mit ihr passiert war - aber vorher hatte ich wieder an den Saft gedacht, den ich ihr gegeben hatte. Ich hatte selbst so einen Saft getrunken und wusste, wie er schmeckte. Ein bisschen Alkohol war wohl drin gewesen, aber nicht so viel, als dass sie so darauf reagiert hätte. Nein, etwas anderes musste diesen Zustand hervorgerufen haben. Ich sah Florian weiterhin an, während ich darauf wartete, dass er Platz machte. Endlich hob er Amys Oberkörper an und drückte ihn gegen die Lehne des Stuhls. Er wich ein Stück zur Seite, so dass ich etwas näher herantreten konnte, doch er hielt sie noch immer fest. Immerhin konnte ich jetzt meine Arbeit erledigen. Ich hob eines ihrer Augenlider an. Ja, ihre Pupillen waren eindeutig geweitet. Vorher war ihr schwindelig gewesen, wahrscheinlich auch übel. Und noch zuvor war sie plötzlich ungewöhnlich redselig gewesen, als ich ein paar Häppchen zu mir genommen hatte. Alle Zeichen deuteten auf übermässigen Alkoholkonsum hin, aber es gäbe auch eine andere, mögliche Ursache - auch wenn ich nicht wusste, was dieses Mittel auf einem Schulball sollte. Ich griff nach Amys Hand und mass mit Zeige- und Mittelfinger ihren Puls. Schwach, aber regelmässig. Auch atmete sie ruhig und einigermassen gleichmässig. Immerhin. Ich wandte mich an Florian. "Sie ist stabil, aber wir sollten sie an einen anderen Ort bringen. An einen ruhigen Ort, wenn möglich mit einem Bett oder einer Liege", teilte ich ihrem besten Freund mit und warf dann noch einen Blick auf Amy. Ich könnte sie ohne Probleme tragen, aber ich wusste, dass Florian das wahrscheinlich lieber selbst übernehmen wollte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 21:46

Florian
Ich beobachtete Ty genau, was er mit Amy tat. Ja, ich gestehe, ich hatte wirklich kein Vertrauen zu ihm. Schön, dass er Arzt war. Aber er hatte meine beste Freundin einfach so alleine gelassen. Ich sah, wie er ihren Puls mass und sich anschließend an mich wandte. Er meinte, sie sei stabil aber wir sollten sie an einen anderen Ort bringen. An einen ruhigen Ort, der nach Möglichkeit ein Bett oder eine Liege hatte. Ich nickte. "Sanitätsraum.", meinte ich knapp. Er war nicht all zu weit weg. Doch leider meistens abgeschlossen. "Geh' mit ihr in den Vorraum. Ich besorg' den Schlüssel und hol' euch da dann wieder ab.", informierte ich Ty. Mir war natürlich nicht wohl bei dem Gedanken, ihn alleine mit Amy zu lassen. Aber ich konnte nicht von ihm verlangen, dass er nach Kai suchte. Und ich konnte auch nicht mit Amy quer über das gesamte Schulgelände laufen. Ich wusste schließlich nicht, wo Kai momentan war. Aber Ty war Arzt. Und Amy ging es schlecht. Außerdem mochte er meine beste Freundin. Leider zu gut. Aber ich redete mir ein, dass das alles dazu führen würde, dass er wirklich auf sie aufpassen würde. Ich musste ihm vertrauen, etwas anderes blieb mir im Moment nicht übrig. Ich vergewisserte mich, dass Amy zumindest für die nächste halbe Minute sicher saß, dann lies ich sie los und lief zum Vorraum. Ich hoffte, dass unsere zwei Sportlehrer noch immer als Türsteher draußen standen. Die würden mir mit Sicherheit sagen können, wo Kai war. Vielleicht hatten sie sogar ihren Schlüssel für den Sanitätsraum dabei. Eigentlich mussten sie das haben. Aber ich wusste, dass selbst Lehrer das beim Schulball gerne mal vergaßen. Ein weiteres Mal an diesem Abend schlug ich mich durch die tanzenden Pärchen. Meine Güte, taten denen denn nie ihre Füße weh? Momentan könnte ich Gott und die Welt verfluchen. Aber ich hielt den Mund. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen. So schnell ich konnte, hatte ich den Vorraum erreicht. Hier waren zum Glück keine Menschen mehr. Ich atmete kurz tief durch, dann sah ich mich nach den Lehrern um. Als ich zur Eingangstüre sah, sah ich, wie sich ein Stück schwarzer Stoff bewegte. Ich ging darauf zu. "Guten Abend. Haben Sie zufällig den Schlüssel für den Sanitätsraum dabei?", fragte ich den Sportlehrer. Dabei stellte ich fest, dass es mein eigener war. Dieser sah mich verwirrt an. "Äh...j...ja. Eigentlich schon.", antwortete er mir und suchte in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Er schien ihn gefunden zu haben und übergab ihn mir. "Wofür brauchst du ihn?", erkundigte er sich. "Einer Freundin geht's nicht gut. Wir wissen noch nicht, was mit ihr los ist. Aber sie hat, wie es der Zufall will, ein Date mit einem Arzt. Wir brauchen also keinen Krankenwagen zu rufen.", informierte ich meinen Sportlehrer. Er nickte und entschuldigte sich, dass er nicht mit mit kommen könne. Er müsse hier bleiben. Aber wenn wir ihn brauchen, würde er kommen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMo 16 Feb 2015, 22:08

Ty
Ich spürte, dass ich von Amys bestem Freund genau beobachtet wurde. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich hätte sie nicht alleine lassen dürfen, schliesslich hatte ich bemerkt, wie ungewöhnlich redselig sie auf einmal gewesen war. Und danach hatte ich sie sogar einmal auffangen müssen, weil sie so getaumelt war. Ich bekam ein ungeheuer schlechtes Gewissen. Vermutlich hätte ich ihre Ohnmacht auch nicht verhindern können, wenn ich bei ihr geblieben wäre. Aber ich wäre immerhin bei ihr gewesen, und nicht mit meinem Kumpel draussen. Ich wusste selbst, dass es überhaupt nicht gentlemanlike war, ein Mädchen während eines Dates - auch nur für ein paar Minuten - alleine zu lassen. Das würde mir ganz sicher nicht mehr passieren, nahm ich mir vor. Nein. Von nun an würde ich mich um Amy kümmern und auf sie aufpassen. Nachdem ich ihm mitgeteilt hatte, dass wir Amy woanders hinbringen sollte, nickte er und sagte ein einziges Wort - Sanitätsraum. Natürlich, das war logisch. Aber ich war das erste Mal auf dieser Schule und hatte so nicht wissen können, dass ein Sanitätsraum vorhanden war. Und wo er sich befand, wusste ich noch weniger. Auf einmal war ich froh, Amys besten Freund hier zu wissen. Immerhin kannte er die Schule, und er wusste, wo wir Amy hinbringen könnten. Er musste nur kurz überlegen, dann gab er mir die Anweisung, mit ihr in den Vorraum zu gehen. Er besorge währenddessen den Schlüssel und hole uns dann wieder ab. Ich nickte, zum Zeichen, dass ich verstanden hatte, aber wahrscheinlich nahm er mich gar nicht mehr wahr. Er liess Amy los, dann verschwand er zwischen den ganzen tanzenden Pärchen. Ich wandte mich Amy zu. Sie war immer noch bewusstlos, und ich wusste, dass sie in den nächsten Minuten nicht aufwachen würde - wenn mein Verdacht wirklich stimmte. Oh Gott, warum passierte so etwas ausgerechnet auf einem Schulball? Wenn andere davon erfahren würden, würde der Teufel los sein. Ich wollte gar nicht daran denken. Aber im Moment galt es erst einmal, sich um Amy zu kümmern. Zärtlich strich ich ihr die Locke hinters Ohr, die ihr ins blasse Gesicht hing. Danach richtete ich mich auf und stellte mich auf eine Seite des Stuhls. So könnte ich sie besser hochheben. Ich ging in die Knie und legte ihre Beine über meinen einen Arm, mit dem anderen umschlang ich ihren Rücken. Mit ihr zusammen stand ich auf. Vorher war sie um einiges leichter gewesen, was daran lag, dass sie nicht ohnmächtig und schlaff in meinen Armen gehangen hatte. Ich achtete darauf, dass ihr Kopf an meiner Brust lag und nicht einfach herunterhing, dann setzte ich mich mit ihr in Bewegung. Es war gar nicht so einfach, sich - mit einem bewusstlosen Mädchen auf dem Arm - durch die Menge zu kämpfen. Aber irgendwie schaffte ich es, ohne grosses Aufsehen zu erregen. Ich trug Amy aus dem Ballsaal und kam im Vorraum an. Ich liess meinen Blick umherschweifen, und entdeckte Florian nach kurzem Suchen. Ich eilte auf ihn zu. Wenn ich mich nicht irrte, hielt er einen Schlüssel in der Hand. "Und wo ist dieser Sanitätsraum?", fragte ich ihn und warf einen kurzen, besorgten Blick zu Amy herunter. Sie rührte sich noch immer nicht. So langsam machte ich mir Sorgen. Ich richtete meinen Blick wieder auf Florian.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 15:30

Florian
Es hatte mich gewundert, dass Ty mit Amy noch nicht im Vorraum gewesen war. Aber wenn ich genauer darüber nachdachte, sollte ich es ihm nicht übel nehmen. Es war schon schwer, sich alleine durch die tanzenden Pärchen durch zu schlängeln. Wie war es dann erst, wenn man ein bewusstloses Mädchen tragen musste? Und das am besten so, dass man keine Massenpanik auslöste. Ich hatte nervös auf die beiden gewartet und konnte  mir ein erleichtertes Ausatmen, als ich Ty mit Amy auf dem Arm entdeckt hatte, nicht verkneifen. Der junge Arzt kam vor mir zum stehen und fragte mich, wo dieser Sanitätsraum sei. Dabei sah er kurz auf Amy hinunter. Er musste sich wirklich Sorgen um sie machen. Es wäre gut möglich, dass ich mich in ihm getäuscht hatte. Dass er gar kein übler Kerl war...aber ich wollte mir das nicht eingestehen. Warum, das konnte ich im Moment nicht erklären. Weil ich es selbst ja nicht wusste. Wortlos ging ich nach links, in einen kleinen Seitenflur. Ich betätigte den Lichtschalter, damit wir auch wussten, wo wir hin traten. "Ist nicht weit.", meinte ich knapp und blieb nach wenigen Schritten vor einer Tür stehen. In der Mitte war ein quadratisches rotes Schild mit einem weißen Kreuz aufgebracht. Ich schloss die Türe auf, trat in den Raum hinein und schaltete das Licht ein. "Da ist 'ne Liege. Und Decken hat's auch, falls du die auch brauchst.", meinte ich zu Ty und deutete auf die rechte Wand des Raumes. Die Liege war nicht ganz in die Ecke gerückt, damit sich noch jemand an das Kopfende setzen konnte. Ich wusste zwar nicht, was das bringen sollte, aber es würde schon seinen Grund haben. Oder auch nicht. Genau genommen, interessierte es mich nicht. Momentan interessierte mich nur der Zustand meiner besten Freundin. "Hast du schon 'ne Ahnung was sie hat?", fragte ich den jungen Arzt ganz direkt. Ich wüsste nicht, warum ich das hätte anders formulieren sollte. Ich hatte doch schließlich das Recht, es zu erfahren. Außerdem hatte ich Luke versprochen, immer auf Amy auf zu passen. Und im Moment kam ich mir so vor, als hätte ich versagt. Ich hatte meine beste Freundin nicht davor bewahren können, irgendetwas zu sich zu nehmen, was ihren Körper schädigte. Oder was ihr zumindest nicht gut tat. Denn sie sah momentan alles andere als gut aus. Natürlich war sie wunderschön, aber sie sah eben nicht gesund aus. Ganz und gar nicht.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 16:43

// Wollte nur anmerken, dass du die Farben beim Schild vertauscht hast. Das 'Sanitätsschild' (keine Ahnung, wie ich es sonst nennen soll xD) ist weiss und hat ein rotes Kreuz. Das, das du beschrieben hast, könnte die Schweizer Flagge sein ;D

Ty
Florian antwortete nicht auf meine Frage. Jedenfalls nicht direkt. Er setzte sich einfach in Bewegung, ohne ein Wort zu sagen. Ebenso schweigend folgte ich ihm. Wir kamen in einen kleinen, dunklen Seitenflur. Doch es blieb nicht lange dunkel. Florian betätigte einen Lichtschalter, und der schmale Gang wurde genug erhellt, so dass man mehr oder weniger alles erkennen konnte. Mehrere Türen waren zu sehen, aber Florian meinte, es sei nicht weit. Tatsächlich gin er nur ein paar Schritte und blieb dann vor einer Tür mit dem typischen Sanitäterzeichen stehen. Während er sie aufschloss, wartete ich mit Amy auf den Armen hinter ihm. Bald trat er ein und betätigte auch hier den Lichtschalter. Er meinte, dort sei eine Liege, und Decken habe es auch, falls ich die auch brauche. Ich folgte seinem Blick und erkannte an der rechten Wand tatsächlich eine Liege. Ich nickte knapp, bevor ich den Raum durchquerte und vor der Liege stehen blieb. Langsam ging ich in die Knie, bis ich Amy sanft ablegen konnte. Ich drehte ihren Kopf vorsichtig, damit die Haarnadeln an ihrem Hinterkopf sie nicht stören konnten, und bettete ihn dann auf das schmale Kissen am Kopfende. Danach brachte ich sie in die stabile Seitenlage und achtete zusätzlich darauf, dass ihr Kleid dabei nicht zerknittert wurde. Ein Kleid war im Vergleich zur Gesundheit eines Menschen zweitrangig, das wusste ich natürlich. Aber wenn es nicht gerade um Leben und Tod ging - und das war zum Glück nicht der Fall! -, konnte man sich auch um so etwas Banales wie ein Ballkleid kümmern. Ich wandte mich gerade Amy zu, um sie erneut durchzuchecken, als ich Florians Stimme hörte. Er erkundigte sich, ob ich schon eine Ahnung hätte, was sie habe. Seine direkte Frage überraschte mich nicht besonders. In seinen Augen hatte ich erkannt, dass er sich auch grosse Sorgen um seine beste Freundin machte. Und im Gegensatz zu mir besass er nicht das nötige Wissen, um zu ahnen, was mit Amy passiert war. Wahrscheinlich vermutete er, dass sie zu viel getrunken hatte - das würden die meisten Menschen wohl tun. Doch ich ahnte langsam aber sicher, dass es nicht der Alkohol war, der sie in diesen Zustand versetzt hatte. Nein. Es war etwas anderes. Ich warf einen kurzen Blick zu Florian, zog mir dann aber einen Stuhl heran, um Amy zu untersuchen. Ich wollte diesen Check nicht mehr länger hinauszögern. Eigentlich sollten ihr Puls und ihre Atmung so oft wie möglich kontrolliert werden - und ich hatte es schon längere Zeit nicht mehr getan. Deshalb griff ich nach ihrem Handgelenk und mass kurz ihren Puls. Unverändert. Ich beobachtete, wie ihr Brustkorb sich hob und senkte. Auch daran hatte sich nichts verändert. Schliesslich drehte ich mich zu Florian um, behielt aber Amy im Auge - sicherheitshalber. "Die Symptome deuten auf eine typische Alkoholvergiftung hin. Sie war auf einmal sehr redselig, konnte sich aber kaum auf ihren Beinen halten. Ihr war schwindelig und wahrscheinlich auch schlecht. Als ich zurückgekommen bin, litt sie unter Sehstörungen, und ihre Pupillen waren erweitert. Und dann..." Ich seufzte kurz. "Du weisst ja, was dann passiert ist. Wie gesagt, alles deutet auf zu viel Alkohol hin. Auch wenn sie sehr klein und schlank ist, hat sie aber zu wenig Alkohol getrunken, als dass es zu einer Erweiterung der Pupillen, Sehstörungen und einem Kreislaufkollaps hätte kommen können. Wir haben beide dasselbe getrunken, und es war nur wenig Alkohol drin. Diese kleine Menge hätte niemals diesen Zustand verursachen können, und mehr als dieses eine Glas hat sie nicht getrunken." Ich zögerte. Jetzt kam der schwierige Teil. Wie sollte ich ihrem besten Freund das erklären, wenn er sich jetzt schon solche Sorgen um Amy machte? Ich kontrollierte mit einem Blick nochmals ihre Atmung und ihren Allgemeinzustand. Sie lag immer noch blass und reglos da. Ein weiteres Indiz dafür, dass meine Theorie stimmen könnte. Oh Gott. Wahrscheinlich stimmte sie wirklich. Ich wandte mich wieder Florian zu. Es hatte keinen Sinn mehr, es länger hinauszuzögern. Früher oder später würde er es sowieso erfahren. "Ich habe eine andere Vermutung", gestand ich ihm schliesslich. Ich konnte ihm kaum in die Augen sehen - auch wenn ich nicht für Amys Zustand verantwortlich war. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie schuldig. Ich kaute kurz auf meiner Unterlippe, bevor ich meinen Blick wieder auf Florian richtete. "Ich habe den Verdacht, dass ihr jemand... Dass ihr jemand etwas ins Glas geschüttet hat. K.O.-Tropfen, um genau zu sein", schloss ich meinen kurzen 'Bericht' ab. Unwillkürlich hielt ich den Atem an. Wie würde Florian reagieren?
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 19:19

//Au shit Embarassed Ich hatte zuerst ein grünes, mit weißem Kreuz im Kopf...aber irgendwie...keine Ahnung ich bin durch den Wind^^

Florian
Ich beobachtete Ty dabei, wie er durch den Raum ging und Amy vorsichtig auf die Liege legte. Er hatte ihren Kopf gedreht und ihn anschließend auf ein kleines Kissen gelegt. Ich beobachtete ihn auch dabei, wie er meine beste Freundin in die stabile Seitenlage verfrachtete und dabei auf ihr Kleid achtete. Ich musste zugeben, dass er wirklich vorsichtig mit ihr umging. Aber das hatte ich auch erwartet. Auf meine Frage, ob er schon wisse, was ihr fehlte, antwortete er mir anfangs nicht. Ich verstand zuerst nicht, wieso. Doch dann sah ich, dass er meine beste Freundin erstmal untersuchte. Das hatte wohl Priorität. Und ich wollte schließlich auch, dass sich ihr Zustand nicht verschlechterte. Nachdem er seinen kurzen Check beendet hatte, drehte Ty sich zu mir um. Mir fiel auf, dass er trotzdem noch einen Blick auf Amy hatte. Und das konnte ich verstehen. Er meinte, ihre Symptome würden auf eine typische Alkoholvergiftung hindeuten. Sie wäre auf einmal sehr redselig gewesen und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Außerdem wäre ihr schwindelig und wahrscheinlich auch schlecht gewesen. Ich nickte langsam. Schwindelig war ihr wirklich gewesen, das hatte ich gesehen. Aber ob ihr schlecht gewesen war, darüber konnte ich nicht urteilen. Ty meinte, als er zurück gekommen wäre, hatte sie unter Sehstörungen gelitten und ihre Pupillen wären geweitet gewesen. Wieder nickte ich. Das war mir auch aufgefallen, aber ich hatte es auf den Alkohol geschoben. Er seufzte kurz, als er sagte, ich wisse ja, was passiert sei. Er meinte, alles würde auf zu viel Alkohol hin deuten. Auch wenn Amy sehr klein und schlank war, hätte sie zu wenig Alkohol getrunken, als dass es zu einer Erweiterung der Pupillen, zu Sehstörungen und einem Kreislaufkollaps hätte kommen können. Er meinte, er habe das selbe getrunken wie Amy und es wäre nur wenig Alkohol drin gewesen. Das überhaupt Alkohol drin gewesen war, machte mich schon leicht wütend. Ich wusste, dass Amy keinen Alkohol trinken wollte, nachdem ihre Mutter durch einen alkoholisierten Fahrer getötet wurde. Ty hätte nachfragen sollen. Aber nachdem der Alkohol - allen Anschein nach - nicht an Amy's Zustand Schuld gewesen war, würde ich es ihm nicht schlecht anrechnen. Er meinte weiter, dass diese kleine Menge niemals diesen Zustand hätte verursachen können und mehr als ein Glas hätte sie nicht getrunken. Wieder nickte ich langsam. Bisher hatte ich nichts gesagt. Was sollte ich auch sagen? Ty machte eine Pause und ich wusste nicht, wie ich diese deuten sollte. Aber ich wusste, dass jetzt irgendetwas schwieriges kommen würde. Aus diesem Grund, und weil meine Beine etwas müde wurden, zog auch ich mir einen Stuhl heran und setzte mich darauf. Ty hatte sich währenddessen kurz abgewandt und zu Amy gesehen. Anschließend hatte er wieder zu mir gesehen. Er gestand mir, dass er eine andere Vermutung hätte. Mit einem Blick forderte ich ihn auf, weiter zu reden. Schließlich wollte ich wissen, was mit meiner besten Freundin los war. Ty meinte, er hätte den Verdacht, dass jemand Amy etwas ins Glas geschüttet hätte. K.O.-Tropfen, um es genauer zu sagen. Ich atmete schwer aus und fuhr mir mit den Händen über mein Gesicht. "Okay...okay.", meinte ich langsam und sah Ty an. "Und wie findest du das genau raus? Ich meine, wenn es wirklich solche Tropfen waren, dann muss ich 'nen Lehrer informieren. Und ich möchte wirklich keine Massenpanik auslösen.", antwortete ich Ty.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 20:14

// Kein Problem Wink

Ty
Ich hatte Florians aufmerksame Blicke die ganze Zeit auf mir bemerkt. Aus den Augenwinkeln hatte ich ausserdem gesehen, dass er zwischendurch genickt hatte - während meiner Erklärungen. Als ich dann an die schwierigste Stelle meines 'Berichts' kam, zog Florian sich ebenfalls einen Stuhl heran und sass nun ebenfalls an Amys Liege. Ich sass nahe bei ihrem Kopf, er auf der Höhe von ihrer Taille. Ich beobachtete seine Reaktion, als ich ihm von meinem Verdacht mit den K.O.-Tropfen erzählte. Er atmete aus und fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht. So, wie es schien, hatte er nicht mit so etwas gerechnet. Ich konnte es ihm nicht verübeln. An einem Schulball hatten K.O.-Tropfen definitiv nichts verloren. Okay, sie hatten nirgends etwas verloren - aber ein Schulball sollte niemals mit dieser Droge in Verbindung gebracht werden. Und vor allem sollte niemals eine Schülerin, noch dazu minderjährig, Opfer davon werden. Zum Glück waren Florian und ich bei ihr gewesen, als sie das Bewusstsein verloren hatte. Was, wenn jemand sie weggeführt hätte? Wenn es ihr wirklich so schlecht gegangen war, hätte sie wahrscheinlich jede Hilfe angenommen, die sie bekommen konnte. Ich wusste, wie Täter mit ihren Opfern umgingen. Begannen die Tropfen zu wirken, boten sie den jungen Frauen und Mädchen ihre Hilfe an, führten sie an einen anderen, unbeobachteten Ort. Wenn die Frauen dann einschliefen oder das Bewusstsein verloren, wurden sie von den Tätern vergewaltigt und anschliessend allein und schutzlos zurückgelassen, wie Abfall. Ich wusste nicht, wie jemand so etwas tun konnte - aber es gab leider genug Täter. Und es gab auch genug Orte, wo man sich solche Tropfen besorgen konnte. Natürlich illegal. Aber es war nicht unmöglich, daran heranzukommen. Und genau deshalb waren sie so gefährlich. Ein Glück, dass Amy vor diesem Schicksal hatte bewahrt werden können. Ich wollte mir gar nicht ausdenken, was passiert wäre, wäre sie noch länger alleine gewesen... Als Florian zu sprechen begann, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Er murmelte ein 'okay' und wiederholte dieses Wort. Dann sah er mich an. Er fragte, wie ich das genau herausfinden würde. Er meine, wenn es wirklich solche Tropfen gewesen wären, dann müsse er einen Lehrer informieren. Und er wolle wirklich keine Massenpanik auslösen. Ich nickte. Ja, dafür hatte ich Verständnis. Machte das mit den K.O.-Tropfen die Runde, könnte wirklich eine Massenpanik ausgelöst werden. Und das galt es zu verhindern. "Man kann die Tropfen bis etwa zwölf Stunden nach der Einnahme in Körperflüssigkeiten nachweisen, aber man sollte lieber früher als später reagieren", erklärte ich Florian. Ich warf einen Blick auf Amy und kontrollierte aus einem Reflex heraus ihre Atmung und ihren Puls. Beides okay. Täuschte ich mich, oder war ihr Puls etwas schneller geworden? Das war ein gutes Zeichen. Vielleicht wachte sie bald auf - früher als erwartet. Ich wandte mich jedoch wieder an Florian. "Ich denke, es ist am einfachsten, wenn ich ihr ein wenig Blut abnehme", teilte ich ihm schliesslich mit. "Am besten mache ich es, solange sie noch nicht wach ist", fügte ich hinzu. Als sie im Krankenhaus gewesen war, hatte sie mir einmal von ihrer Hämatophobie erzählt, und seitdem war in meinem Kopf eine Warnung vermerkt: Wenn Amy in der Nähe war, sollte ich alles, was mit Blut zu tun hatte, möglichst vermeiden. Ich stand nun von meinem Stuhl auf und trat an einen Schrank. Er war unverschlossen - das Verschliessen war auch nicht nötig, wenn der Raum abgeschlossen gewesen war. Ich liess meinen Blick kurz über den Inhalt schweifen und suchte alles zusammen, was ich für eine Blutabnahme brauchte. Ich brachte es zu Amy herüber und legte alles auf das kleine Tischchen, das am Fussende der Liege stand. Ich drehte mich zu Florian um. "Könntest du ihre Sicht zum Arm vielleicht ein wenig abschirmen? Es könnte sein, dass sie aufwacht, und wir wollen ja nicht, dass sie dann gleich Blut sieht", bat ich ihn und bedeutete ihm, zu mir zu kommen. Am besten stellte er sich zwischen Amys Kopf und mich, noch besser setzte er sich zu ihr auf die Liege. Dann würde sie ihren Arm sicherlich nicht sehen, falls sie aufwachen sollte.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 20:31

Florian
Ich wusste noch immer nicht, wie K.O.-Tropfen an die Schule kamen. Natürlich hoffte ich, dass Ty sich täuschte. Aber diese Wahrscheinlichkeit war ziemlich gering. Er hatte mehr als genug bewiesen, dass er ein kompetenter Arzt war. Trotz seines jungen Alters. Er erklärte mir, dass man die Tropfen bis etwa zwölf Stunden nach der Einnahme in Körperflüssigkeiten nachweisen könne. Aber man solle lieber früh als spät reagieren. Ich nickte. Natürlich. Früher zu reagieren war immer besser. Vor allem bei solchen Dingen. Ich sah Ty dabei zu, wie er erneut Amy's Puls fühlte. Anschließend sah er wieder zu mir. Er sagte, es wäre wohl am einfachsten, wenn er ihr ein wenig Blut abnahm und fügte hinzu, dass er dies am besten mache, solange sie noch nicht wach wäre. Ich nickte. Klar. Amy sollte nicht sofort wieder in Ohnmacht fallen, nur weil sie sah, wie ihr jemand Blut abnahm. Anscheinend musste sie es Ty irgendwann gesagt haben, als sie im Krankenhaus gewesen war. Bevor ich Ty irgendeine Antwort hatte geben können, war er schon aufgestanden und durchsuchte die Schränke nach dem Zeug, das er für eine Blutabnahme brauchte. Ich sah währenddessen Amy an. Immerhin hob und senkte sich ihr Brustkorb regelmäßig. Etwas anderes konnte ich nicht feststellen. Aber ich war ja schließlich auch kein Arzt. Es schien, als hätte Ty inzwischen alles gefunden, was er suchte. Er kam zurück zur Liege, legte die Utensilien auf ein kleines Tischchen am Fußende und sah mich an. Er fragte mich, ob ich Amy's Sicht zu ihrem Arm etwas abschirmen könnte. Er begründete es, dass sie gleich aufwachen könnte und wir wöllten nicht, dass sie dann sofort Blut sah. Ich nickte. "Klar.", schließlich hatte ich mir das zuvor auch gedacht. Ich stand von meinem Hocker auf und beschloss, mich zu Amy auf die Liege zu setzen. Mit meinem Körper konnte ich ihre Sicht schließlich besser behindern, als nur mit einem Arm oder sonst etwas. Eine Pappe wollte ich auch nicht hin halten. Würde Amy aufwachen, würde sie mit Sicherheit fragen, was ich mit diesem Papierstück wollte. Und wie ich sie kannte, würde sie leider auch ziemlich schnell dahinter kommen. Amy war schließlich nicht dumm. Definitiv nicht. Ich hatte mich vorsichtig zu Amy gesetzt, immer darauf bedacht, sie nicht irgendwie zu verschieben oder sonst etwas. Anschließend sah ich wieder zu Ty. "Tu, was du tun musst.", meinte ich und grinste dabei leicht. Ich wollte endlich diese blöde Anspannung loswerden.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 20:54

Ty
Wie ich es erwartet hatte, schlug Florian mir die Bitte nicht ab. Wahrscheinlich tat er jedoch nicht mir den Gefallen, sondern Amy. Das war mir auch klar. Ich spürte, dass mich ihr bester Freund nicht besonders mochte. Warum, wusste ich nicht. Aber immerhin war er hier und war bereit, sich mit mir zusammen um Amy zu kümmern. Wenn man nicht alleine war, war es um Vieles einfacher - selbst, wenn man Arzt war. Ja, sogar mit einer medizinischen Ausbildung war es erleichternd, wenn man sich nicht alleine um einen Patienten - oder eine Patientin - kümmern musste. In diesem Fall hatte ich zwar gewusst, auf was ich Amy untersuchen musste und auf was ich achten sollte. Aber ich hätte nicht gewusst, wo sich der Sanitätsraum befand, und ich hätte wahrscheinlich auch keinen Schlüssel organisieren können, dazu kannte ich mich hier viel zu wenig aus. Überhaupt nicht, um genau zu sein. Ich war erst vor ein paar Jahren nach München gekommen, vorher hatte ich nicht hier gelebt. Deshalb war ich froh, dass Florian hier war und mich bei Amys Untersuchung unterstützte, so gut er konnte. Er nickte nun und antwortete mit einem 'klar'. Ich zog mir Handschuhe über, während Florian aufstand und sich zu Amy auf die Liege setzte. Nun könnte sie immerhin ihren Arm nicht sehen, wenn sie während der Blutabnahme aufwachen würde. Das war schon einmal gut. Ich griff schon nach ein paar Utensilien, als ich Florians Blick auf mir spüren konnte. Ich sah ihn an, während er meinte, ich solle tun, was ich tun müsse. Dazu grinste er sogar leicht. Ich lächelte kurz. "Okay, dann fange ich jetzt an", erklärte ich. Von da an richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Amys Arm. Ich hatte schon bei vielen Patienten Blut abgenommen, doch beim Gedanken, dass meine Patientin dieses Mal mein Date war, wurde ich etwas nervös. Mit ein paar tiefen Atemzügen beruhigte ich mich, während ich schon einmal eine venöse Stauung vornahm. Ich tastete Amys Arm nach einer geeigneten Vene ab, fand sie und löste die Stauung wieder vorübergehend. Ich desinfizierte die ausgesuchte Stelle und machte das Abnehmröhrchen bereit. Jetzt galt es ernst. Nach ein paar Minuten war alles vorbei. Ich klebte ein Pflaster auf die kleine Wunde an Amys Ellenbogen, beschriftete das Röhrchen mit dem Namen meiner Patientin und versorgte alles. Das Röhrchen mit dem Blut packte ich sorgfältig ein und verstaute es in der Brusttasche meines Anzugs. Zuletzt streifte ich mir die Handschuhe von den Händen und entsorgte sie. Ich wandte mich Florian zu. "Das Blut sollte so schnell wie möglich ins Labor des Krankenhauses, damit es untersucht werden kann. Ich bringe es vorbei und warte ab, bis das Ergebnis da ist", teilte ich ihm mit. Ich warf einen kurzen Blick zu Amy, die unverändert ohnmächtig war, und sah danach wieder zu Florian. "Ihr Zustand ist stabil, und vermutlich sollte sie spätestens in einer, maximal zwei Stunden aufwachen. Bleibst du bei ihr und passt auf sie auf? Wenn sie aufwacht, sollte sie sich ausruhen und sich ganz sicher nicht anstrengen. Vielleicht wäre es am besten, wenn du sie nach Hause bringst", fügte ich hinzu und sah ihn an. Ich rechnete zwar schon damit, dass er mich wieder nicht abweisen würde - schliesslich ging es um die Gesundheit seiner besten Freundin. Aber trotzdem wartete ich seine Antwort noch ab. Vielleicht hatte er noch dringende Fragen oder war sich bei irgendetwas unsicher.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 21:15

Florian
Nachdem ich Ty in gewisser Weise aufgefordert hatte, mit der Blutabnahme anzufangen, meinte er, er fange jetzt an. Ich sah ihm dabei zu, wie er nach einer geeigneten Vene an Amy's Arm suchte und sie schließlich abband. Anschließend löste er das Band wieder und hatte die Spritze in Amy's Arm eingeführt. Schon wenige Minuten darauf hatte meine beste Freundin alles überstanden. Auch wenn sie überhaupt nichts davon mitbekommen hatte. Ty hatte das Röhrchen beschriftet und es in der Brusttasche seines Anzugs verstaut. Er zog sich die Handschuhe ab, entsorgte sie und wandte sich anschließend wieder mir zu. Er meinte, das Blut müsse so schnell wie möglich ins Labor des Krankenhauses, damit man es untersuchen könne. Er würde es vorbei bringen und abwarten, bis das Ergebnis da wäre. Ich nickte. Natürlich. Das wäre wohl das einzig beste. So erfuhr er die Antwort sofort. Er fügte hinzu, dass Amy's Zustand stabil sei und sie spätestens in einer, maximal aber in zwei Stunden aufwachen würde. Dann fragte er mich, ob ich bei ihr bleiben würde und auf sie aufpassen würde. Wenn sie aufwachte, sollte sie sich ausruhen und sich nicht anstrengen. Es wäre vielleicht am besten, wenn ich sie nach Hause bringen würde. Ich nickte langsam, um das alles zu verarbeiten. "Klar, bleib' ich bei ihr.", versicherte ich Ty. Ich würde meine beste Freundin nicht alleine lassen. Und ich glaubte, das war ihm bewusst. "Soll ich sie jetzt schon nach Hause bringen, oder erst, wenn sei wach ist?", vergewisserte ich mich. "Und was mach ich, wenn sie wach ist? Muss ich da auf irgendwas achten?", fragte ich nach. Meine Güte, normalerweise fragte ich nie so viel nach. Aber es war ja schließlich auch nicht normal, dass jemand Amy einfach so K.O.-Tropfen unterjubelte. Auf einmal hatte ich richtig Lust diesen Mistkerl zu finden und ihm eine über zu ziehen. Wie hatte er es wagen können, meiner besten Freundin so etwas ins Getränk zu tun? Und noch viel schlimmer: Hatte er es bei anderen auch gewagt? Ich war mir dabei ziemlich sicher. Derjenige musste mitbekommen haben, dass wir Amy von der Tanzfläche geschafft hatten. Dann würde er sich mit Sicherheit sein nächstes Opfer gesucht haben. Ich glaubte nicht, das jemand, der zu solchen Mitteln fähig war, einfach so aufgab. Nein, so einer wollte ein Mädchen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 17 Feb 2015, 21:47

Ty
Nach meiner ausführlichen Erklärung nickte Florian langsam. Ich hatte mittlerweile festgestellt, dass er das oft tat - das Nicken. Wahrscheinlich um zu zeigen, dass er zugehört und verstanden hatte. Es war sympathisch, und er selbst war mir auch sympathisch. Aber ich spürte, dass es umgekehrt nicht unbedingt so war, und deshalb wollte ich ihn zu nichts drängen. Ich konnte seine Abneigung auch ein wenig verstehen. Ich kannte Amy immerhin noch nicht lange, und da war es für ihren besten Freund wahrscheinlich beunruhigend, wenn wir jetzt schon ein Date hatten. Aber Amy war eben ein tolles Mädchen, und so, wie es gewirkt hatte, mochte sie mich auch. Ich warf einen kurzen Blick zu ihr. Ich machte mir mittlerweile weniger Sorgen um sie - weil wahrscheinlich bekannt war, was ihr fehlte. Trotzdem - wenn sie nicht bald aufwachen würde... Ich musste Florian unbedingt daran erinnern, sie ins Krankenhaus zu bringen, wenn sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums nicht zu sich kam. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder ihm zu. Auf meine Frage antwortete er mit einem 'klar', dann fügte er hinzu, er bleibe bei ihr. Ich nickte ebenfalls. Jetzt war ich beruhigt. Er würde garantiert gut auf sie aufpassen, wurde mir klar. Natürlich wäre es beruhigender für mich gewesen, selbst bei ihr zu bleiben. Aber irgendjemand musste Amys Blut ins Krankenhaus bringen und es untersuchen lassen. Da hatte ich definitiv mehr Erfahrungen als Florian, und wahrscheinlich hätte er mich sowieso nicht alleine mit ihr gelassen. Also war es die beste Lösung, wenn ich ins Krankenhaus fuhr. Und wie ich gedacht hatte, hatte er noch Fragen. Er erkundigte sich, ob er sie jetzt schon nach Hause bringen solle, oder erst, wenn sie wach sei. Und er wollte wissen, was er machen sollte, wenn sie wach sei. Ob er da auf irgendetwas achten müsse. Ich lächelte ihn beruhigend an, obwohl ich ihn total verstehen konnte. An seiner Stelle würde ich wahrscheinlich auch so viel nachfragen. "Am besten wartest du, bis sie wach ist, und bringst sie dann nach Hause", begann ich mit seiner ersten Frage. "Wenn sie wach ist, wird sie sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern können. Zumindest nicht an die letzten Minuten, bevor sie ohnmächtig geworden ist. Wenn sie nachfragt, was passiert ist, kannst du es ihr schonend beibringen. Auf keinen Fall sollte sie sich aufregen, und sich auch nicht anstrengen. Sie muss sich ausruhen", wiederholte ich nochmals. Ich räumte alles auf, was ich noch nicht versorgt hatte, und wandte mich dann wieder Ty zu. Irgendetwas hatte ich vergessen... Genau. Ich wandte mich erneut an ihn. "Wenn sie nicht spätestens in zwei Stunden aufwacht, bring' sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus", forderte ich ihn auf. Um ihm die Sorgen ein wenig zu nehmen, warf ich noch einmal einen Blick auf Amy. Ich lächelte erneut beruhigend. "Aber so, wie es aussieht, ist sie dann längst wieder wach", fügte ich hinzu. Ich wollte gerade gehen, als mir noch etwas einfiel. Ich ging die paar Schritte zum Schreibtisch hinüber, der auch hier im Sanitätsraum stand. Ich schnappte mir einen Zettel und einen Stift. Den Zettel überreichte ich dann Florian. "Hier ist meine Handynummer. Wenn irgendetwas los ist, oder du noch weitere Fragen hast, ruf' mich an", meinte ich. Dann verabschiedete ich mich und verschwand aus dem Sanitätsraum - nicht, ohne einen letzten Blick auf Amy zu werfen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMi 18 Feb 2015, 19:39

Florian
Ty hatte gemeint, ich solle warten, bis Amy wach wäre und sie erst dann nach Hause fahren. Er fuhr fort, dass sie sich wahrscheinlich nicht mehr erinnern könnte, wenn sie wach wurde. Zumindest nicht an die letzten Minuten, bevor sie ohnmächtig geworden war. Wenn sie nachfragen würde, was passiert war, könne ich es ihr schonend beibringen. Amy sollte sich auf keinen Fall aufregen und auch nicht anstrengen. Sie müsse sich ausruhen. Wieder nickte ich. Wie ich es in den letzten Minuten so oft getan hatte. Aber irgendwie musste ich Ty doch zu verstehen geben, dass ich alles aufgenommen hatte. Ich sah kurz zu Amy. Ty hatte gemeint, sie würde bald aufwachen...ich sah jedoch keine Anzeichen dafür. Aber wahrscheinlich fehlte mir einfach der medizinische Blick dafür. Ich war sowieso mehr ein Grobmotoriker. Ty hatte die restlichen Utensilien verstaut, danach wandte er sich wieder an mich. Er meinte, wenn Amy nicht in spätestens zwei Stunden aufgewacht wäre, solle ich sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen. Er sah nochmal kurz zu meiner besten Freundin und begann zu lächeln. Er meinte, wie es aussähe, wäre sie dann längst wieder wach. Ich grinste leicht. So etwas hatte ich gehofft, zu hören. Ich mochte keine schlechten Nachrichten. Doch wer mochte das schon? In diesem Moment fragte ich mich, wann Ty gehen würde. Doch er ging um Schreibtisch und kritzelte irgendetwas auf einen Zettel. Diesen gab er dann mir mit der Begründung, es wäre seine Handynummer. Wenn irgendetwas los sei, oder ich noch weitere Fragen hätte, sollte ich ihn anrufen. Wieder hatte ich genickt. "Okay.", meinte ich knapp. Ty hatte sich verabschiedet und hatte den Sanitätsraum verlassen. Ich warf einen kurzen Blick zu meiner besten Freundin hinunter. "Bitte Amy, wach' auf.", flehte ich leise. Dann sah' ich wieder auf den Zettel in meiner Hand und lachte kurz trocken. "Ha, ich hab' 'ne Nummer von 'nem Kerl zugesteckt bekommen. Hab ich das jemals gewollt? Seh' ich so aus?", murmelte ich und musste grinsen. Nachdem ich nie eine feste Freundin gehabt hatte und auch kein Interesse daran gezeigt hatte, hatte sich irgendwann mal das Gerücht entwickelt, ich wäre schwul. Die meisten Leute wussten, dass dem nicht so war. Aber keiner kannte den wirklichen Grund. Nur Amy. Meine beste Freundin. Und das würde sie immer bleiben.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMi 18 Feb 2015, 21:15

Amy
Dunkelheit umgab mich. Undurchdringliche, aber durchaus angenehme Dunkelheit. Ich konnte sie nicht abschütteln, aber das wollte ich auch nicht. Im Moment wollte ich nichts anderes, als diese Schwärze um mich herum zu spüren. Es war besser so. Aber nach einiger Zeit veränderte sich das Bild, und damit auch meine Meinung. Ich wollte nicht mehr länger in dieser Dunkelheit bleiben. Also suchte ich nach dem Licht. Das war gar nicht so einfach. Ich hatte das Gefühl, mich schon ewig durch die Schwärze zu kämpfen, als ich endlich eine kleine Lichtquelle entdeckte - weit entfernt. Mein Tempo beschleunigend, steuerte ich direkt auf das Licht zu. Es wurde grösser und grösser. Irgendwann überwältigte es mich vollkommen, und um mich herum wurde alles hell...
In der Wirklichkeit kam ich langsam zu mir. Ich lag auf einer flachen, harten Unterlage, nur mein Kopf war auf etwas Weicheres gebettet. Ich lag auf der Seite, ein Arm vor mir. Ich rührte mich ein kleines bisschen und nahm auf einmal einen vertrauten Geruch wahr. Ein Duft, den ich schon seit meiner Kindheit kannte, stieg mir in die Nase, und ich erkannte ihn. Nur konnte ich ihn nicht eindeutig zuordnen. Ich fühlte mich so matt und erschöpft, dass ich eigentlich gar nicht aufwachen wollte, ausserdem hatte ich Schmerzen, meine Brust fühlte sich irgendwie eingeengt an und irgendetwas war eindeutig nicht in Ordnung. Aber was? Hm... Um das herauszufinden, müsste ich doch wohl richtig aufwachen. Ausserdem spürte ich, dass ich so schnell nicht mehr einschlafen könnte. Also blinzelte ich, bis ich es schliesslich schaffte, die Augen aufzuschlagen. Helles, fast gleissendes Licht blendete mich, und ich fragte mich unwillkürlich, ob die Sonne schien. Aber nein, es war das Licht einer Lampe. Ich erkannte sie über mir. Und neben mir erkannte ich... "Flo", wollte ich sagen, aber ich brachte fast keinen Ton über die Lippen. Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal. "Flo", brachte ich, etwas deutlicher, hervor. Aber meine Stimme klang immer noch viel zu leise und zu schwach. Trotzdem lächelte ich Florian an. Ich wusste, dass er sich wahrscheinlich Sorgen um mich machte - auch wenn ich im Moment noch nicht wusste, was los war. Aber ich wollte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen machte, deshalb entschied ich, ihn nicht unnötig zu beunruhigen. Ich wandte den Blick kurz ab, um mich umzusehen. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Ich war doch schon einmal hier gewesen... Oh, genau. Als ich mir im Sportunterricht den Knöchel verdreht hatte, war ich auch hier gewesen. Es war der Sanitätsraum unserer Schule. Ich liess den Blick an mir herunterschweifen - und erkannte einen hellblauen, traumhaften Rock, über und über mit silbern gewirkten Fäden verziert. Es war ein wunderschönes Kleid. Aber warum trug ich ein solches Kleid - und befand mich im Sanitätsraum neben der Turnhalle?! Und warum sass mein bester Freund im Anzug neben mir? Das machte irgendwie keinen Sinn. Hoffentlich würde Florian mich bald aufklären. Ich wollte gerade einen tiefen Atemzug machen, als ich spürte, dass das nicht ging. Ich japste und versuchte, irgendwie Luft in meine Lungen zu saugen, aber es gelang mir kaum. Ich konnte nur schnelle, abgehackte Atemzüge machen. Zu allem Überfluss begann ich zu husten und konnte so noch weniger gut atmen. Ich riss die Augen auf, als ich begriff, dass ich zu ersticken drohte. Und ich begriff auch, dass das Kleid daran Schuld war. Die Korsage engte mich zu sehr ein, schnürte mir die Luft ab. Ich hob meine Hand und liess sie zu meinem Rücken wandern, aber ich erreichte den Reissverschluss nicht. Die Panik, die mich jetzt ergriff, engte meine Brust noch mehr ein. Oh Gott. Was war nur los?!
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyFr 20 Feb 2015, 19:30

Florian
Nun saß ich also hier. Alleine mit einer bewusstlosen Amy. Nicht, dass es das erste mal gewesen wäre, dass meine beste Freundin bewusstlos war. Aber die Situation war noch nie zuvor so brenzlig gewesen, wie sie es heute war. Ich sah andauernd auf sie herunter und knetete meine Hände. Jede Minute, fast jede Sekunde hoffte ich darauf, sie würde bald aufwachen. Hin und wieder warf ich einen Blick zur Türe, um zu sehen, ob irgendjemand kommen würde. Natürlich hoffte ich, Ty würde durch die Türe kommen. Oh mein Gott, wie sich das anhörte! Aber ich wusste, dass das nicht geschehen würde. Schließlich musste er erstmal nach München und das Blut ins Labor bringen. Un das Labor würde auch nicht innerhalb von fünf Minuten ein Ergebnis liefern können. Sicher war ich natürlich nicht. Schließlich kannte ich mich damit nicht aus, aber ich vermutete es. Ich schrak etwas zusammen, als ich hinter mir etwas hörte. Ich drehte meinen Kopf wieder zu Amy und sah, wie sie blinzelte und irgendetwas sagen wollte. Sie hatte sich geräuspert und meinen Namen gesagt. Es war nicht besonders laut, aber ich hatte es gehört. Es hatte nicht einmal eine Stunde gedauert, bis sie aufgewacht war. Und dafür war ich wirklich dankbar. Meine beste Freundin lächelte mich an. "Amy, du bist wach.", flüsterte ich und lächelte sie erleichtert an. Ohja, und wie erleichtert ich war. Ich sah ihr zu, wie sie sich kurz umsah und sah deshalb, dass sie verwirrt ihre Stirn runzelte. Anschließend wanderte ihr Blick an ihr herunter. Doch auch an den Ball schien sie sich nicht zu erinnern. Ich wollte schon ansetzen, ihr eine Erklärung zu liefern, wieso sie hier war, da japste sie auf. Erschrocken riss ich die Augen auf. "Amy, ist alles in Ordnung?", fragte ich schnell. Doch meine beste Freundin schien keine Luft zu bekommen. Sie keuchte schnell und begann kurz darauf zu Husten. Mir war klar, dass sie keine Luft bekam, aber im Moment war ich zu geschockt um schnell reagieren zu können. Erst als sie ihre Hand zu ihrem Rücken wandern lies, begriff ich. Ich sprang auf und stellte mich schnell hinter sie. "Amy, tut mir Leid.", meinte ich nur knapp und riss den Reißverschluss des Kleides herunter. Ich hoffte, sie würde dadurch mehr Luft bekommen. Und ich hoffte, sie nahm es mir nicht übel, dass ich sie quasi 'auszog'. Aber ich glaubte nicht, dass sie das tun würde. Schließlich ging es um ihr Leben! "Ganz ruhig. Langsam einatmen.", wies ich sie an. In der stetigen Hoffnung, es würde irgendetwas bringen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyFr 20 Feb 2015, 22:50

Amy
Leider bekam ich nicht ganz mit, wann genau Florian bemerkte, dass ich wach war. Aber als ich ihn anlächelte, sprach er mich mit meinem Namen an und flüsterte, ich sei wach. Andere hätten nun kommentiert, dass das wohl kaum zu übersehen war, aber ich war nicht so jemand. Und ausserdem konnte ich so viel Erleichterung in Florians Gesicht sehen, dass ich mich auch nicht getraut hätte, etwas zu sagen. Stattdessen lächelte ich ihn ebenfalls an. Hauptsache, ich konnte meinem besten Freund irgendwie die Sorgen nehmen. Okay, ganz würde mir das vermutlich nicht gelingen. Aber zumindest teilweise wollte ich ihn von seinen Sorgen befreien. Als dann meine Atemprobleme begannen, erkannte ich den erschrockenen Ausdruck in Florians Augen, die er weit aufgerissen hatte. Dann sprach er wiederum meinen Namen aus, aber viel panischer als vorhin, und fragte, ob alles in Ordnung sei. Wiederum hätte ich sarkastisch antworten können, dass das wohl deutlich zu erkennen war. Aber erstens machte ich fast nie sarkastische Bemerkungen - wenn, dann ironische. Und zweitens hatte ich sowieso keine Luft, um zu antworten. Ich wollte Florian bitten, mir zu helfen, aber ich brachte kein Wort heraus. Mein Körper war ganz damit beschäftigt, irgendwie zum Sauerstoff zu kommen, den er ganz dringend benötigte. Erst, nachdem meine Hand erfolglos zu meinem Rücken gewandert und den Reissverschluss des Kleides gesucht hatte, sprang Florian auf. Bald konnte ich ihn nicht mehr sehen, aber ich hörte seine Stimme hinter mir. Das dritte Mal innerhalb dieser kurzen Zeit nannte er mich bei meinem Namen, aber dieses Mal klang es irgendwie bedauernd. Dann entschuldigte er sich auch noch. Ich fragte mich gerade, warum er auf einmal auf so etwas kam, da spürte ich seine Hand an meinem Reissverschluss. Ich hörte ein leises Ratschen, und im nächsten Moment konnte ich wieder atmen. Luft strömte in meine brennenden Lungen, und ich sank etwas in mir zusammen. Für einen ganz kurzen Moment schloss ich die Augen und konzentrierte mich allein aufs Atmen. Danach schlug ich die Augen wieder auf und hörte Florians Stimme. Er meinte, ich solle ganz ruhig bleiben und langsam einatmen. Ich nahm einen tiefen Atemzug und musste prompt husten, aber dieses Mal erstickte ich nicht halb daran. Während der nächsten Minute konzentrierte ich mich wiederum aufs Atmen, so dass mein Keuchen langsam verebbte und meine Atemzüge tiefer und regelmässiger wurden. Gleichzeitig war ich mir bewusst, dass Florian hinter mir stand - und dass ich kühle Luft an meinem Rücken verspürte. Mein bester Freund sah also beinahe meinen ganzen Rücken nackt. Im Schwimmbad hatte er diesen Anblick auch schon gesehen, aber dieses Mal... Dieses Mal war es irgendwie anders. Seltsamerweise war es mir aber nicht peinlich. Nachdem ich mich wieder einigermassen beruhigt hatte, drehte ich mich langsam auf den Rücken. Ich sah zu Florian hoch, der nun auf der anderen Seite der Liege neben mir stand. "D... Danke", murmelte ich. Auf einmal fühlte ich mich total erschöpft. Aber warum war es überhaupt dazu gekommen? Was war der Grund dafür, dass ich im Sanitätsraum lag? Ich hoffte, mein bester Freund würde mich aufklären, ohne dass ich ihn extra dazu auffordern müsste. Selbst dazu war ich zu müde.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptySa 21 Feb 2015, 18:43

Florian
Ich beobachtete, wie Amy gierig nach Luft schnappte. Ich konnte es ihr nicht verübeln. Wahrscheinlich würde ich das gleiche tun, wenn ich an ihrer Stelle wäre. Ich war auf die andere Seite der Liege gegangen, hatte sie dabei jedoch keinen Moment aus den Augen gelassen. Als sie wieder genug Luft bekam, murmelte sie ein 'Danke'. Ich nickte nur und zog mir dann einen der Stühle her, um mich darauf zu setzen. Eine Weile beobachtete ich meine beste Freundin stumm. Ich versuchte, irgendetwas aus ihrem Gesichtsausdruck heraus zu lesen. Oder wartete darauf, dass sie mich irgendetwas fragte. Aber ich wusste, dass das nicht passieren würde. Also beschloss ich, ihr gleich zu sagen, was passiert war. Beziehungsweise, warum sie hier war. "Du bist ohnmächtig geworden.", meinte ich knapp zu ihr. "Naja, um ausführlicher zu werden: Du hast zuerst den Anschein gemacht, du wärst betrunken. Ich hab' dich zuerst zu 'nem Stuhl gebracht, um dich kurz auszuruhen und hab dir ein Wasser gebracht.", erklärte ich weiter. Dabei beobachtete ich Amy's Miene ganz genau. Ich wollte wissen, was in ihrem schönen Kopf vorging. Aber ich konnte leider nicht hinein sehen. "Schließlich bist du ohnmächtig geworden, ich hab' mir den Schlüssel besorgt und Ty hat dich auf der Liege abgelegt.", fuhr ich fort. Ich beschloss, dass dies erstmal reichen sollte. Amy hatte damit sicherlich schon genug zu verdauen, da wollte ich ihr nicht gleich offenbaren, dass ihr Date ihr Blut abgenommen hatte und nun auf dem Weg ins Labor des Krankenhauses war, um es dort auf K.O.-Tropfen zu untersuchen. Natürlich musste sie es erfahren, aber nicht im Moment. Sie sollte erstmal den Rest verdauen. Außerdem hatte auch Ty gesagt, dass ich es ihr schonend beibringen sollte. Und das hatte ich vor. Obwohl ich wusste, dass ich manchmal ziemlich taktlos sein konnte. Und ich wusste, dass es Amy sicher interessieren würde, wo ihr Date hin war. Wenn sie sich überhaupt noch daran erinnern würde. Insgeheim hoffte ich, sie würde es nicht. Mir war heute bewusst geworden, dass er sie wirklich mochte. Aber ich mochte es nicht, dass er sie mochte. Und ich mochte es nicht, dass Amy ihn mochte. Ich wollte meine beste Freundin nicht an irgendeinen Arzt verlieren. Eigentlich wollte ich sie an niemanden verlieren. Auch wenn ich wusste, dass das nicht möglich war.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptySo 22 Feb 2015, 14:57

Amy
Als ich mich bedankte, nickte Florian nur. Was das anging, war er kein Mann der grossen Worte. Ich wusste, was er mir mit diesem Nicken hatte sagen wollen. Dass das doch kein Problem sei. Dass es selbstverständlich für ihn war, dass er mir half, wann immer ich ihn brauchte. Dass er seine beste Freundin doch nicht einfach so ersticken lassen konnte. Ja, so etwas oder so etwas Ähnliches würde er wohl sagen. Ich erwiderte nichts mehr auf das Nicken, lag einfach still da, sah Florian an und konzentrierte mich wieder aufs Atmen. Er war unterdessen wieder auf die andere Seite meiner Liege gegangen, hatte sich einen Stuhl herangezogen und hatte sich darauf gesetzt. Nun spürte ich seinen Blick auf mir. Im Moment war ich zu erschöpft, um nachzudenken. Und so vergass ich, was ich Florian eigentlich hatte fragen wollen. Nach einer Weile meinte mein bester Freund auf einmal, ich sei ohnmächtig geworden. Überrascht blickte ich zu ihm hoch. Ich hatte mir zusammengedichtet, dass ich das Bewusstsein verloren haben musste - weil ich mich nicht daran erinnern konnte, in den Sanitätsraum gekommen zu sein. Aber warum ich ohnmächtig geworden war, wusste ich nicht. Vielleicht hatte ich mich irgendwo geschnitten und hatte Blut gesehen. Ja, das war wohl das Wahrscheinlichste. Oder hatte ich mir den Kopf so fest angestossen, dass ich das Bewusstsein verloren hatte? Ich wusste es nicht. Nun hörte ich aber wieder Florian zu, weil er mit einem 'na ja' fortfuhr. Um ausführlicher zu werden, fügte er hinzu, hätte ich zuerst den Anschein gemacht, ich wäre betrunken. Betrunken? Ich blinzelte kurz verwirrt, bevor ich mich wieder auf die Worte meines besten Freundes konzentrierte. Er habe mich zuerst zu einem Stuhl gebracht, um mich kurz auszuruhen, und er habe mir ein Wasser gebracht. Ein Stirnrunzeln erschien auf meinem Gesicht. Daran konnte ich mich irgendwie nicht erinnern. Vor allem nicht, dass ich so viel getrunken hatte. Florian erklärte mir weiter, schliesslich sei ich ohnmächtig geworden. Er habe sich den Schlüssel besorgt und Ty habe mich auf der Liege abgelegt. Einen Moment lang musste ich ernsthaft überlegen, wer Ty war. Aber dann erinnerte ich mich an einen jungen, gut aussehenden und charmanten Arzt, den ich vor nicht allzu langer Zeit im Krankenhaus kennengelernt hatte. Aber was hatte er hier gemacht? Okay, er hatte mich zum Sanitätsraum getragen, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte. Doch was war davor geschehen? Mein bester Freund hatte angedeutet, es hätte den Anschein gemacht, ich wäre betrunken. Ich konnte mich wirklich nicht daran erinnern, überhaupt etwas getrunken zu haben. Das Fragezeichen, das auf meiner Stirn stand, wurde grösser und grösser. Zu viele Fragen schossen mir durch den Kopf - und blieben unbeantwortet. Zumindest im Moment. Mein Kopf begann zu schmerzen, und ich unterdrückte ein leises Stöhnen. Es wäre wohl besser, wenn ich nicht weiter nachdenken würde. Ich würde mir später darum Gedanken machen, aber im Moment war ich einfach zu erschöpft dafür. "Okay", murmelte ich schliesslich. Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens blickte ich wieder zu Florian hoch. "Und was jetzt?", fragte ich ihn weiter. Ich hatte keine Ahnung, was los war. Ich wusste ja nicht einmal, was passiert war, bevor ich ohnmächtig geworden war. Ich ahnte mittlerweile, dass ich nicht ohnmächtig geworden war, weil ich Blut gesehen oder mir den Kopf angestossen hatte. Nein, es musste etwas anderes gewesen sein. Aber hatte ich wirklich so viel Alkohol getrunken? Ich glaubte es nicht. Fast etwas hilfslos lag ich da auf der Liege und wartete auf Florians Antwort.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 24 Feb 2015, 19:03

Florian
Ich beobachtete Amy ganz genau, während ich ihr von diesem Vorfall erzählte. Sie schien trotzdem noch nicht alles verstanden zu haben. Aber ich wollte sie nicht überfordern. Sie musste wahrscheinlich ziemlich fertig sein. Erschöpft. Schließlich murmelte sie ein 'okay'. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Nein, mir fiel wirklich nichts ein. Kurz darauf sah meine beste Freundin erneut zu mir hoch, und fragte, was nun wäre. Ich hob die Schultern. "Ty hat zu mir gesagt, ich soll dich heim bringen, wenn du aufwachst.", informierte ich sie. Wusste sie überhaupt noch, wer Ty war? Ich war mir nicht sicher. "Du kannst dich doch sicher an Ty erinnern - oder?", fragte ich nervös. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, wenn sie sich nicht an ihn erinnern würde. Wahrscheinlich würde ich den jungen Arzt anrufen und fragen, ob es irgendwelche Probleme machte, wenn sie sich nicht erinnerte. Ich hoffte zwar nicht, aber man konnte nie wissen. Vielleicht sagte er dann auch, ich solle sie sofort ins Krankenhaus bringen. Ich war schließlich kein Arzt und wusste somit nicht, auf welche Symptome ich achten müsste. Manchmal hatte ich mir ernsthaft überlegt, Medizin zu studieren. Einfach, um meiner besten Freundin noch besser helfen zu können, wenn sie wieder einen Ungeschicktheitsanfall hatte. Aber diese Idee hatte ich schneller wieder verworfen, als sie gekommen war. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich dazu zu faul war. Ich lernte nicht gerne und war froh, wenn ich in einigen Fächern gerade so durch kam. Und nun saß ich hier und wusste nicht, was ich mit meiner besten Freundin anfangen sollte. Wie viel konnte ich ihr erzählen? Wie viel würde sie vertragen? Ich wusste es nicht und ich wollte lieber nichts riskieren. Ich warf einen kurzen Blick zur Türe, ob sich mein Sportlehrer vielleicht nach der aktuellen Lage erkundigen wollte, doch das war nicht der Fall. Der einzige, der mich jetzt suchen würde, wäre wahrscheinlich Sascha. Ich wusste nicht, wie lange die Schüler schon tanzen durften. Und ich wusste nicht, wann er vor hatte, unsere kleine Weihnachtsaktion zu starten. Aber ich wusste, dass ich ihm wahrscheinlich absagen musste. Schließlich musste ich meine beste Freundin nach Hause bringen. Und ich hielt es für verantwortungslos, anschließend einfach so wieder auf den Ball zurück zu gehen. Als wäre nichts gewesen. Doch für Amy würde ich Sascha absagen und ich wusste, dass er es verstehen würde.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 24 Feb 2015, 20:19

Amy
Als Antwort auf meine Frage hob Florian die Schultern. Dabei kam ich nicht daran vorbei zu bemerken, dass seine Schultern durch diese Bewegung - und in diesem Anzug! - noch besser zur Geltung kamen als sonst schon. Überhaupt machte er in diesem Anzug eine sehr gute Figur. Ich erinnerte mich daran, ihn schon einmal so gesehen zu haben - oder waren es sogar zwei Mal gewesen? Ich wusste es nicht mehr so genau, und im Moment wollte ich auch nicht weiter darüber nachdenken. Bestimmt würde ich mich wieder daran erinnern können, wenn ich erst einmal wieder fit war. Im Moment wollte ich mich eigentlich nur ausruhen. Ich hätte glatt auf dieser Liege hier einschlafen können, auch wenn sie etwas unbequem war. Aber um meinem besten Freund nicht noch mehr Sorgen zu bereiten, als er sich sowieso schon machte, blieb ich seinetwegen weiterhin wach. Als er nun zu sprechen begann, lauschte ich seiner vertrauten, tiefen Stimme. Ty habe zu ihm gesagt, er solle mich heimbringen, wenn ich aufwachte. Das klang gut. Ich fühlte mich wirklich wahnsinnig müde, und die Aussicht darauf, mich bald in mein warmes Bett kuscheln zu können, liess meine Müdigkeit nur noch grösser werden. Ja, es war wohl das Beste, wenn Florian mich heimbrachte. Wahrscheinlich würde er sogar darauf bestehen, mich zu tragen - weil ich so müde war, und weil ich vor nicht allzu langer Zeit noch ohnmächtig gewesen war. Was das anbelangte, war mein bester Freund manchmal wirklich etwas überfürsorglich. Aber das schätzte ich auch an ihm, weil ich dadurch merkte, dass ihm wirklich etwas an mir lag. Nicht, dass ich das nicht gewusst hätte. Er bedeutete mir wahnsinnig viel, und ich wusste, dass es ihm umgekehrt genauso ging. Da durfte er schon mal etwas zu fürsorglich sein, das war kein Problem. Vor allem wäre ich sowieso zu müde, um zu protestieren. Nun meinte Florian, ich könne mich doch sicher an Ty erinnern - und fügte gleich darauf ein nervöses 'oder?' hinzu. Es war verblüffend, wie gut mein bester Freund mich kannte. Vorher hatte ich tatsächlich einen Moment gebraucht, um mich an Ty erinnern zu können. Aber jetzt wusste ich wieder, wer er war. So schenkte ich Florian ein beruhigendes Lächeln und nickte. "Ja, ich erinnere mich an Ty. Vor etwa zwei Wochen habe ich ihn im Krankenhaus kennengelernt, nach dem Unfall", begann ich. Ich erläuterte das Ereignis mit dem Motorradfahrer lieber nicht weiter, denn darüber wollte ich im Moment wirklich nicht nachdenken. Auch Einzelheiten über Ty liess ich aus - aber nicht mir, sondern meinem besten Freund zuliebe. Ich konnte mich nicht nur an Ty erinnern, ich wusste auch noch, dass Florian ihn nicht sehr zu mögen schien. Da musste ich ihm nicht noch auf die Nase binden, wie ich mich in Ty verliebt hatte und was seitdem passiert war. Ich überlegte kurz. "Er hat mich gefragt, ob er mich zum Weihnachtsball begleiten dürfe, und ich habe eingewilligt", fügte ich dann nachdenklich hinzu. Der Weihnachtsball... Moment. Ich blickte nochmals zu Florian, bemerkte, wie gut ihm sein Anzug stand, und sah dann an mir herunter. Das wundervolle Kleid war immer noch da. Und ich konnte mich auch daran erinnern, wie Florian und ich unsere Ballgarderobe in München besorgt hatten. Auch wusste ich, dass ich heute Abend in dieses Kleid geschlüpft war, dass Luke mir mit dem Reissverschluss geholfen hatte, und dass es geklingelt hatte. Aber anders als erwartet war nicht Ty, sondern Florian zur Tür hereingekommen. Bei der Erinnerung daran, wie ich langsam die Treppe heruntergeschritten und dabei immer mehr von seinem Körper zu sehen bekommen hatte, wurde mir heiss. Danach war Ty gekommen, und wir waren zum Ball gefahren... Und dann? Ich wusste es nicht mehr. Da musste wohl das eingetreten sein, von dem Florian erzählt hatte. Gut, immerhin hatte ich fast alle Erinnerungen zusammen. Und der Rest würde mir hoffentlich wieder einfallen. Ich wandte mich an Florian. Das ganze Nachdenken hatte mich noch mehr erschöpft. Ich blinzelte müde. "Das heisst...", begann ich nachdenklich und schaute zu meinem besten Freund hoch. Mein Blick blieb an seinen braun-grünen Augen hängen. "Bringst du mich jetzt nach Hause? Oder hast du noch etwas anderes vor... heute Abend?", fragte ich ihn. Ich wusste schon jetzt, wie seine Antwort ausfallen würde, aber ich hatte es trotzdem noch erwähnen wollen.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 24 Feb 2015, 20:39

Florian
Ich war erleichtert, als Amy mir sagte, sie erinnere sich noch an Ty. Wie, um es mir zu beweisen, begann sie von ihm zu erzählen. Sie erzählte, dass sie ihn vor zwei Wochen im Krankenhaus kennen gelernt hatte, nachdem sie einen Unfall hatte. Ja, der Unfall mit dem mysteriösen Motorradfahrer. Die Anzeige gegen Unbekannt lief noch...soweit ich das wusste. Aber ich vermutete, die Polizei würde die Suche nach ihm bald aufgeben. Meine beste Freundin machte eine Pause, in der sie überlegte. Ich sagte nichts. Ich wollte sie schließlich nicht stören. Im Gegenteil, ich war froh, wenn sie sich an alles - oder zumindest fast alles - erinnerte. Sie fuhr fort und sagte er - Ty - habe sie gefragt, ob er sie zum Weihnachtsball begleiten dürfe und sie hätte eingewilligt. Ich nickte langsam. Dabei verdüsterten sich meine Gedanken kurz. Doch ich blendete es aus. Ich musste akzeptieren, dass Amy diesen Kerl mochte. Und ich versuchte es. Ich beobachtete, wie meine beste Freundin kurz an sich hinunter sah. Offensichtlich verstand sie nun die Sache mit dem Kleid. Ich fand immer noch, dass sie wunderschön darin aussah. Dabei blendete ich aus, dass ich ihr vorhin den Reisverschluss geöffnet hatte. Amy sah erneut zu mir hoch und fragte, was das heiße. Sie fragte, ob ich sie nun nach Hause bringen würde oder ob ich heute Abend noch etwas anderes vor hätte. Ich lächelte sie sanft an. "Klar bring' ich dich nach Hause.", versicherte ich ihr. "Ist ja immerhin auch 'ne ärztliche Anweisung. Und da lege ich mich mit keinem Arzt an. Da tu' ich, was man mir sagt, das ich tun soll.", begründete ich grinsend. "Bleib kurz hier, ich hol' nur dein weißes, flauschiges Etwas...ich glaube es heißt Stola oder sowas...von der Garderobe.", informierte ich sie. Ich stand auf. "Könnte nur einen kleinen Moment dauern, ich sollte Sascha noch wegen etwas Bescheid geben.", fügte ich hinzu. Ich streckte mich kurz, versicherte mich, dass Amy nicht zur Seite kippen konnte und hart aufschlug, dann verließ ich schnell den Raum. Ich ging mit großen Schritten durch den Vorraum und kämpfte mich durch die Massen. Inzwischen waren viele Pärchen von der Tanzfläche verschwunden, worüber ich äußerst froh war. Als ich Ronja's grünes Kleid entdeckte, ging ich zielstrebig darauf zu. Ich hoffte, bei ihr auch Sascha zu finden. Und ich hatte Recht. "Hey, ich hab' dich gesucht.", begrüßte mich mein Freund. Ich grinste die beiden entschuldigend an. "Hey, tut mir jetzt wirklich Leid. Aber entweder müssen wir die Aktion absagen - wobei hier sowieso niemand davon weiß - oder ihr zwei müsst sie ohne mich machen.", entschuldigte ich mich bei den beiden. "Was ist passiert?", fragte Sascha mich verblüfft. Ronja schien ziemlich überrascht. "Amy ist ohnmächtig geworden. Ich muss sie nach Hause bringen und...naja, ich sehe es als nicht richtig an, sie danach einfach alleine zu lassen. Beziehungsweise, einfach wieder zurück zum Ball abzuhauen.", erklärte ich die Sachlage. Sascha nickte, doch diesmal war Ronja die erste, die ihre Sprache wieder fand. "Na klar. Ist verständlich. Ich glaube, ich kann auch an deiner Stelle hoch. Sascha muss mich nur kurz einweihen. Bring Amy nach Hause und pass' auf sie auf. Wünsch' ihr auch 'ne gute Besserung von mir.", sprudelte sie drauf los. Ich lachte kurz auf. "Mach' ich.", versicherte ich ihr. "Von mir auch.", meldete sich Sascha noch zu Wort. Ich nickte und verabschiedete mich von den beiden. Anschließend ging zur Garderobe und suchte Amy's weißes Etwas. Als ich es gefunden hatte, ging ich zurück zum Sanitätsraum. "So, da wäre ich wieder.", informierte ich sie grinsend und leicht außer Atem.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyDi 24 Feb 2015, 21:29

Amy
Als Florian mich sanft anlächelte, wurde mir wieder schwindelig. Aber dieses Mal war es ein angenehmes, ja, geradezu berauschendes Gefühl. Gleichzeitig spürte ich, wie mein Herz schneller klopfte und sich ein warmes Gefühl in meiner Bauchgegend ausbreitete. Und als mein Körper so auf Florians Lächeln reagierte, fiel mir auch schlagartig wieder ein, was passiert war. Mir fiel wieder ein, dass sich etwas an unserer Beziehung verändert hatte. Sonst hätte ich, als ich ihn in diesem Anzug gesehen hatte, nicht so reagiert. Ich wäre auch von seinem Lächeln nicht völlig hin und weg gewesen. Und... Da war noch etwas gewesen. Genau. Als Ty im Auto auf mich gewartet hatte, hatte ich noch mit Florian gesprochen, und danach... danach hatte ich ihm einen Kuss gegeben. Ich hatte ihn geküsst. Ich hatte ihn wirklich geküsst. Zwar 'nur' auf die Wange, aber es war trotzdem etwas Besonderes. Ich hatte meinen besten Freund noch nie geküsst, hatte ihm auch keinen einfachen Schmatzer gegeben, wie es Freunde unter sich manchmal taten. Zum Glück wurde ich nun aus meinen Gedanken gerissen, als Florian meinte, klar bringe er mich nach Hause. Natürlich. Ich hatte auch fest damit gerechnet. Mein bester Freund würde mich in diesem Zustand niemals alleine lassen. Und so, wie ich ihn kannte, würde er auch zu Hause noch eine Weile bei mir bleiben. Nur, um sicherzugehen, dass es mir wirklich gut ging. Florian erklärte nun, es sei immerhin auch eine ärztliche Anweisung. Und da lege er sich mit keinem Arzt an. Da tue er, was man ihm sage, dass er tun solle. Dazu grinste er. Ja, so kannte ich meinen besten Freund. Zuverlässig wie immer. Anschliessend forderte er mich auf, kurz hier zu bleiben. Er hole nur mein weisses, flauschiges Etwas. Er glaube, es heisse Stola oder sowas. Er hole es von der Garderobe. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich nickte kurz, zum Zeichen, dass es für mich in Ordnung war. Florian warnte mich nun, es könne einen Moment dauern, er sollte Sascha noch wegen etwas Bescheid geben. Er streckte sich kurz und musterte mich nochmals, bevor er den Raum verliess. Erst, als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, fragte ich mich, was dieses 'Etwas' sein könnte. Ich wusste, dass Sascha ein guter Kumpel von Florian war - und dass die beiden gerne mal etwas zusammen ausheckten. Aber was es war, konnte ich mir wirklich nicht ausmalen. Mein bester Freund hatte mir von nichts erzählt. Ob Sascha und er sich etwas für den Weihnachtsball überlegt hatten? Schlagartig fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wenn sie wirklich etwas geplant hatten, dann würde Florian es absagen - wegen mir! Ungeduldig wartete ich, bis mein bester Freund zurückkehrte. In der Zwischenzeit setzte ich mich langsam auf, so dass ich immerhin nicht mehr länger lag. Kühle Luft traf auf meinen Rücken, und mir fiel wieder ein, was vorher passiert war. Meine Wangen wurden heiss. Ich griff nach dem Reissverschluss und zog ihn so weit hoch, wie es mir möglich war. Ganz schaffte ich es nicht, aber entweder würde ich es einfach so lassen oder Florian bitten, mir zu helfen. Ich musste noch etwas warten, bis Florian endlich zurückkam. Er meinte, da wäre er wieder, und grinste dazu. Es schien, als sei er leicht ausser Atem. Aber ansonsten schien er gut drauf zu sein. Ich war froh darüber. "Flo?", sprach ich ihn an und beschloss, gleich zur Sache zu kommen. "Hast du mit Sascha etwas geplant? Für heute Abend?", fragte ich ihn. Ich sah ihn mit einem Blick an, der keine Widerworte duldete. Er sollte mir die Wahrheit sagen, und das wusste er auch.
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BeitragThema: Re: PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah   PRS - Der ganz normale Wahsinn - Nadine und Sarah - Seite 13 EmptyMi 25 Feb 2015, 19:04

Florian
Kaum hatte ich den Sanitätsraum betreten, sprach mich meine beste Freundin auch schon mit meinem Spitznamen an. Ich sah fragend zu ihr. Doch sie kam direkt auf den Punkt und fragte mich, ob ich für heute Abend etwas mit Sascha geplant hatte. Ich schluckte leise, als sie mich mit diesem Blick ansah, der mir bedeutete, dass ich sie nicht anlügen sollte. Natürlich log ich meine beste Freundin nicht an. wobei ich gestehen musste, dass ich manchmal flunkerte, nur, damit sie sich besser fühlte oder sich keine Sorgen machte. Aber das hielt ich normalerweise für in Ordnung. Ich schloss die Türe wieder und ging seufzend weiter in den Raum. "Ja.", antwortete ich und ging auf den Stuhl zu, den ich vorhin herbei gezogen hatte. Ich schob ihn zurück an seinen Platz, während ich Amy antwortete. "Ja, ich hab' für heute Abend etwas mit Sascha geplant. Aber das ist nicht so wichtig.", meinte ich. Ich drehte mich zu ihr um und ging auf sie zu. Als ich vor ihrer Liege stand, drehte ich sie ein wenig, sodass ich an den Reißverschluss ihres Kleides kam. Ich zog ihn etwas weiter hoch, jedoch nicht ganz zu. Ich wusste nicht, ob Amy dann vielleicht wieder Probleme mit ihrer Atmung bekommen könnte. Anschließend legte ich ihr die Stola um. "Mach dir keine Sorgen. Ich hab Sascha und Ronja Bescheid gegeben.", meinte ich, während ich auch mein Jacket auszog. Ich trat wieder vor meine beste Freundin und ging vor ihrer Liege in die Hocke, um nicht auf sie herab sehen zu müssen. Das schien mir im Moment auch unangebracht. "Ronja hat gesagt, sie übernimmt das." Ich lachte kurz auf. "Außerdem hat sie mir angeordnet, dich nach Hause zu bringen und auf dich aufzupassen. Und mit Ronja leg' ich mich nicht an.", erklärte ich meiner besten Freundin und sah sie sanft an. Ja, mit Ronja würde ich mich wirklich nicht anlegen. Ich hielt nicht viel von Frauen und somit lies ich mir im Normalfall auch nicht viel bis gar nichts vorschreiben. Aber bei Amy und bei Ronja machte ich eine Ausnahme. Amy war klar. Sie war meine beste Freundin. Und Ronja...Ronja hatte ich irgendwann akzeptiert. Dieses Mädchen war ziemlich vorlaut...hatte aber trotzdem ihre weiblichen Züge. Nicht nur körperlich. Außerdem mochte Sascha sie. Und ich sprach aus Erfahrung, wenn ich sagte, ich würde mich nicht mit Ronja anlegen. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich mich wiedermal in Amy's Augen verloren hatte, doch als ich kurz davor war, das Gleichgewicht zu verlieren, wurde ich in die Realität zurück gerissen. Ich legte meiner besten Freundin mein Jacket um und stand anschließend auf. "Dann geh'n wir mal. Beziehungsweise ich. Laufen wirst du ja schließlich nicht.", meinte ich grinsend und öffnete schnell die Türe. Ich steckte den Schlüssel meines Sportlehrers außen in das Schlüsselloch, ging dann wieder hinein und hob meine beste Freundin hoch. Anschließend verließ ich mit ihr den Raum. "Kannst du bitte abschließen? Hab' gerade keine Hand frei.", bat ich sie grinsend und blieb so nah wie möglich an der Türe stehen.
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