PRS - Will You Risk It All? - Delilah, Soulweeper und Admin

Ty

Sie stach in das Gemüse und meinte wir könnten in etwa drei Minuten essen, dann lehnte sie sich an die Theke. Ich blickte lächelnd zu ihr. Wie hätte ich auch nicht können? Es war schon seltsam.. heute Morgen war meine größte Sorge das ich etwas zu essen bekommen und rechtzeitig im Café war, aber jetzt... Wie schnell sich etwas ändern konnte... Insgeheim glaubte ich ja schon länger in Wendy verliebt zu sein... jedesmal wenn ich auch nur einen Jungen in ihrer Nähe gesehen hatte klingelten bei mir die Alarmglocken, aber ich schob es stehts auf meinen Beschützerinstinkt und das sie meine Beste Freundin war die ich beschützen wollte... jetzt weiß ich es besser... es war mehr.. und ich hatte es nicht gesehen... Sie holte tänzelnd das Besteck und das Restliche Geschirr, gab mir neben bei sogar noch einen Kuss auf die Wange.. Sie war wirklich mein süßes kleines Bambi.. einen Bessern Namen hätte ich mir gar nicht ausdenken können.. Sie lächelte, probierte noch eine Nudel und meinte dann das essen sei fertig. Sie bat mich das Fleisch und den Brokkoli auf den Tisch zu stellen, was ich natürlich auch sofort machte. Mir lief bei dem Anblick des Essens schon fast das Wasser im Mund zusammen, so etwas gutes dürfte ich wohl lange nicht mehr gegessen haben.. damit wollte ich jetzt natürlich nicht sagen, dass das was Jo kocht schlecht ist, aber das hier war eben doch eine ticken appetitlicher.

Wendy
Ty kam meiner Bitte ohne zu zögern nach. Noch bevor ich die Nudeln vom Sieb in die separate Schüssel gegeben hatte, standen der Topf mit dem Brokkoli und die Pfanne mit dem Fleisch schon auf dem Tisch. Ty war nicht nur sehr fürsorglich und hatte einen unschlagbaren Humor, sondern er war auch hilfsbereit und aufmerksam. Im Grunde war er alles, was ich mir von meinem Partner wünschte. Warum war mir das nicht viel früher aufgefallen? Seit ich ein kleines Mädchen war, träumte ich vom Märchenprinzen, der eines Tages mit mir in den Sonnenuntergang reiten würde. Seit Jahren stellte ich mir vor, wie mein Traummann aussehen und wie er vom Charakter her sein würde. Und dabei merkte ich nicht, dass er schon die ganze Zeit hier war! Wie blind ich gewesen war! Absolut blind. Auf einmal wurde mir klar, was für ein riesiges Glück ich hatte. Es hätte sein können, dass ich meine Gefühle für Ty gar nie entdeckt hätte. Es hätte sein können, dass er nicht dieselben Gefühle für mich empfunden hätte wie ich für ihn. Und - daran wollte ich eigentlich gar nicht denken - es hätte auch gut sein können, dass er eine Freundin gehabt hätte. Bei seinem attraktiven Aussehen und seiner humorvollen Art wäre das kein Wunder gewesen. Umso froher war ich jetzt, dass keiner dieser Fälle eingetroffen war. Mir wurde leicht schwindelig, als ich an unsere Küsse dachte. Wann ich wohl den nächsten bekommen würde? Ich konnte es kaum erwarten. Aber mein Magen knurrte schon länger leise vor sich hin und verlangte nach etwas zu essen. Ja, jetzt würden wir erst einmal das Essen geniessen. Nachdem sich auch Ty hingesetzt hatte, griff ich nach Tys Teller. Ich schöpfte ihm von allem ein bisschen, aber insgesamt eine recht grosse Portion. Immerhin war er sehr gross - und ein Mann. Er würde nicht satt werden von einer kleinen Portion. Ausserdem wusste ich von den vielen Mittagspausen in der Schule, dass er sowieso meistens hungrig war und dementsprechend einen grossen Appetit hatte. Als ich mit Tys Teller fertig war, schöpfte ich mir selbst von allem, aber nicht so viel wie bei Ty. Ich war kleiner und leichter, und obwohl ich hungrig war, würde ich bestimmt nicht so viel verdrücken wie Ty. Ich stellte meinen Teller vor mich hin und griff nach dem Besteck. Über den Tisch hinweg lächelte ich meinen Freund an. "Ich hoffe, es schmeckt dir. Guten Appetit", wünschte ich ihm, bevor ich mich meinem eigenen Teller zuwandte. Ich war wirklich hungrig, und das schon ziemlich lange. Mein Magen dankte es mir, als ich die erste Gabel Nudeln in den Mund schob. Ich schloss die Augen und genoss den cremigen Geschmack, der sich auf meiner Zunge entfaltete. Als ich diesen Bissen heruntergeschluckt hatte, probierte ich den Brokkoli. Ich sah zu Ty. "Der Brokkoli ist dir wirklich gelungen, er schmeckt super", lobte ich ihn und schenkte ihm mein schönstes Lächeln. Ich strich mir eine Locke hinters Ohr, bevor ich mich wieder dem Essen zuwandte. Spätestens jetzt wusste ich wieder, warum dieses Gericht zu meinen Lieblingsgerichten zählte. Es schmeckte fantastisch, es war ausgewogen und man wurde satt davon. Nach dem Essen würde ich bestimmt keinen Hunger mehr haben. Bis am nächsten Morgen. Ich grinste kurz.

Ty
Ich folgte Wendys Beispiel und setzte mich, sie gab etwas von allem in je zwei Teller und reichte mir einen der Beiden. Oh Gott... ich glaube so etwas leckeres hatte ich nicht mal verdient... es sah schon so extrem lecker aus... dann würde es wohl noch besser schmecken... Sie lächelte mich an und sagte, dass sie hoffe das es schmecke und wünschte mir einen Guten Appetit. "Guten Appetit Bambi", sagte ich ebenfalls lächelnd. Allein der Erste Biss war ein Traum.. ich hatte recht... es schmeckte noch besser als es aussah... Ich aß denn ganzen Teller auf und lehnte mich dann etwas zurück. "Überraschend gut", meinte ich grinsend. Ich hatte ja damit gerechnet das wenn ich am Gericht beteiligt war, es bestimmt nicht annähend so gut schmecken würde.. aber ich wurde eines Besseren belehrt... ich sollte also wirklich öfter mit Wendy kochen... Ich erschrak vor meinen Eigenen Gedanken, denn ich hatte nicht einmal an Jo gedacht... das passierte sonst nie! Wendy nahm eben denn gesamten Platz in meine Gedanken ein, Gedanken die sonst eigentlich fast ganz voll mit Jo - und ihrem Wohl - waren... Aber ab jetzt war Wendy eben ein genauso wichtiger Teil wie Jo in meinem Leben ... aber dennoch sollte ich auch mehr an meine Schwester denken... es wäre nicht fair sie jetzt zu vernachlässigen.. und ich würde mich dabei nicht gut fühlen immerhin hatte ich sie nie alleine gelassen.

//Da ich wahrscheinlich bis Sonntag nicht on kommen werde (vielleicht klappt Freitagmittag, aber ihr habt ja sowieso noch genug Schreibstoff, bis eure Charas mal schlafen gehen oder so xD), werf' ich mich mal noch kurz dazwischen^^^

Juno
Mein Vater fragte glücklicherweise nicht weiter nach und wir ließen das Thema auf sich beruhen. Ich hätte sonst wirklich keine Antwort gehabt, wo Ty momentan war. Natürlich hatte ich eine Ahnung, wo er wahr. Und somit hatte ich eine ehrliche Antwort. Aber die konnte ich meinem Vater nicht geben. Wenn eine ehrliche Antwort etwas mit Wendy zu tun hatte, war eine Lüge besser. Ich wollte meine Eltern nicht unnötig aufregen. Das war viel zu anstrengend zu handhaben. Die Werbepause war vorbei, was mich von der Suche nach einer möglichen Antwort ablenkte. Aber mein Vater hätte sowieso nicht weiter gefragt. Ich nahm den letzten Schluck meines, inzwischen kalten, Tees und stellte die Tasse auf dem Couchtisch vor mir. Anschließend zog ich die Decke so hoch wie möglich und widmete mich wieder voll und ganz dem Film. Er neigte sich inzwischen schon dem Ende zu und von meinem Bruder war noch immer weit und breit keine Spur. Ich hatte auch nichts mitbekommen, dass er mir eine SMS geschrieben hätte. Mein Handy hatte ich nicht auf Lautlos gestellt. Nein, er hatte mir nicht geschrieben. Dachten die beiden überhaupt an mich? Ich wusste es nicht und ich sollte mir nicht zu viele Gedanken darüber machen. Die beiden waren frisch verliebt. Da hatten sie nun mal nur Augen für sich. Während des Films konnte ich das Gewitter, das draußen tobte, immerhin ignorieren. Aber diese Freude hielt nicht lange. Eine Viertelstunde später lief bereits der Abspann. Mein Vater streckte sich gähnend und teilte mir mit, dass er jetzt schlafen gehen würde. Ich sah ihn kurz bittend an, aber ich wusste, dass das idiotisch war. "Hey, ist doch nur Gewitter. Geh' einfach auch ins Bett und versuch' zu schlafen.", versuchte er mich aufzumuntern. Ich lächelte ihn müde an. "Okay, nachher.", antwortete ich ihm. "Gute Nacht, Kleine.", meinte er und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Nacht, Dad.", murmelte ich und sah ihm hinterher, als er die Treppen hinauf ging. Ich wusste, dass er zuerst im Bad verschwinden würde. Vielleicht hatte er Recht. Vielleicht sollte ich wirklich einfach ins Bett liegen und sehen, ob ich schlafen könnte oder nicht. Mein Bett war immerhin gemütlicher, als das Sofa. Ich schaltete also den Fernseher ab und brachte meine leere Teetasse in die Küche, wo ich sie noch schnell abspülte. Anschließend schaltete ich alle Lichter aus und ging ebenfalls nach oben. Ich hörte noch, wie mein Vater die Türe zu seinem und dem Schlafzimmer meiner Mutter schloss, ehe ich ins Bad verschwand. Ich putzte mir die Zähne und ging in mein Zimmer. Dort angekommen zog ich mir eine karierte Pyjamahose an und ein weites T-Shirt. Ich fröstelte leicht, deshalb legte ich mich gleich ins Bett. Okay, viel mehr machte ich einen Hüpfer hinein, denn ein weiteres Donnergrollen hatte mich erschreckt. Ich zog die Decke über mich und starrte an die Decke. Mein Bruder war wohl immer noch bei Wendy. Im Moment wünschte ich ihn mir aber lieber hier her. Ich wollte nicht, dass er jetzt bei Wendy war. Ich wusste, dass auch sie Angst vor Gewittern hatte, aber im Gegensatz zu mir, war sie es gewohnt, diese allein durchzustehen. Oh Gott! Wünschte ich mir gerade, dass Wendy alleine sein sollte? Sie war meine beste Freundin. Und die meines Bruders. Okay...wahrscheinlich war sie nun mehr als das und da war es nur logisch, dass er mehr Zeit mit ihr verbringen würde. Auch wenn ich das nicht wollte. Eigentlich freute ich mich für die beiden aber...war es einfach nur die Angst, vergessen zu werden? Ich wollte nicht das fünfte Rad am Wagen sein. Ich hatte Angst davor, dass die beiden mich nicht mehr beachten würden. Dass sie mich alleine ließen. Aber so waren die beiden nicht. Vielleicht musste ich da am Anfang durch, aber nur so lange, biss sie nicht mehr ganz so 'frisch' verliebt waren. Bis es sich 'normalisierte'. In der Zwischenzeit musste ich nur hoffen, dass es nicht all zu viele Gewitter geben würde.

// Kein Problem
Freitag- und Samstagabend werde ich wahrscheinlich auch nicht da sein ^^

Wendy
Als ich ihm einen guten Appetit gewünscht hatte, tat Ty es mir gleich. Nur, dass er noch ein 'Bambi' hinzufügte. Oh Gott. Dieser Kosename in Kombination mit seinem Lächeln verursachten ein heftiges Bauchkribbeln bei mir. Daran würde ich mich nie gewöhnen. Genauso wenig wie an seine Küsse oder das Leuchten in seinen Augen oder daran, dass ich ihn meinen Freund nennen konnte. Wenn ich daran dachte, wie viel sich in nicht einmal vierundzwanzig Stunden verändert hatte, wurde mir schwindelig. Vielleicht lag es auch noch an dem Blutsverlust, den ich vor ein paar Stunden erlitten hatte. Aber ehrlich gesagt glaubte ich nicht daran. Nein. Es lag an Ty. Während dem Essen warf ich ihm immer wieder verstohlene Blicke zu. Er konzentrierte sich ganz auf das Essen - offensichtlich schien es ihm gut zu schmecken. Ein paar Haare hingen ihm ins Gesicht, und ich verspürte den Drang, sie zurückzustreichen. Mit routinierten Bewegungen schnitt Ty das Fleisch und führte die Gabel zu seinem Mund. Seine weichen, warmen Lippen umschlossen sie, und ich dachte wieder daran, wie er küsste. Sanft und zärtlich, oder sinnlich und leidenschaftlich... Erst nach ein paar Sekunden realisierte ich, dass ich aufgehört hatte zu essen. Ich errötete leicht und wandte mich dann wieder meinem Teller zu. Nachdem ich fast alles aufgegessen hatte, bemerkte ich, dass Ty fertig war. Er lehnte sich zurück und meinte, es sei überraschend gut. Dazu grinste er. Ich schluckte den Bissen herunter, der sich gerade noch in meinem Mund befand, und grinste dann ebenfalls. "Das freut mich. Schön, wenn es dir so gut schmeckt", meinte ich. In diesem Moment erleuchtete ein Blitz den ganzen Raum, und im nächsten Moment knallte es. Ich zuckte zusammen. Erst nach ein paar Augenblicken begriff ich, dass es nur der Donner gewesen war. 'Nur' in Anführungszeichen. Ich hatte Angst vor Gewittern. Aber wie gesagt, Jo hatte noch mehr Angst davor als ich. Und Ty sollte bei ihr sein und sie beruhigen. Ich ass den Rest auf meinem Teller, dann stand ich auf. Teddy kam in die Küche und verkroch sich unter dem Esstisch. Auch er hatte Angst vor Gewittern. Leider konnte ich ihn nicht gut beruhigen, weil ich selbst zu nervös war. Ich stellte meinen und Tys Teller zusammen und trug sie zur Spülmaschine herüber. Danach räumte ich den restlichen Tisch ab, verstaute alles in der Spülmaschine und kehrte dann zu Ty zurück. Ich bemühte mich um ein Lächeln, doch es gelang mir eher schlecht als recht. Ich war ein nervliches Wrack, doch ich gab mir Mühe, mir gegenüber Ty nichts anmerken zu lassen. Auch wenn er mich wahrscheinlich lange genug kannte, um zu wissen, dass etwas mit mir nicht stimmte. "Du solltest bei Jo sein. Das Gewitter ist ganz schön heftig. Du solltest bei ihr sein und sie beruhigen", murmelte ich. Allerdings konnte ich nicht verhindern, dass ich beim nächsten Donnerschlag wieder zusammenzuckte. Regen setzte ein und prasselte auf das Dach und an die Fensterscheiben. Es blitzte und donnerte wieder. Das Gewitter war wohl ganz in der Nähe. Doch obwohl ich eine solche Angst hatte, sah ich Ty weiterhin bestimmt an. Er sollte zu Jo. Sie hatte mehr Angst als ich. Und ich war es mir gewohnt, Gewitter alleine zu überstehen. Ausserdem war Teddy ja auch noch hier, und wir konnten versuchen, uns gegenseitig zu beruhigen.

// Okay, ^^ Ich werde vermutlich Sonntag nicht ON kommen können ^^ //

Ty
Teddy verkroch sich unter dem Tisch und hatte mitleid mit dem kleinen, er musste ebenso viel angst wie Wendy und Jo haben. Wendy war nervös, das merkte ich sofort, trug aber trotzdem die Teller in die Küche. Sie meinte ich sollte jetzt lieber bei Jo sein, uns diese beruhigen. Ich stand auf und kam zu ihr, ehe ich sie etwas an mich zog. "Jo hat Mum und Dad bei sich, du hast nur mich und Teddy... ich denke sie kommt gut zurecht." sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Und außerdem bin ich ja nicht nur wegen dir hier Bambi, der leibe Teddy braucht auch seine Streicheleinheiten von mir. ", meinte ich grinsend. Wendy würde ihn wohl leider nicht helfen können.. sie war selbst zu nervös und verängstigt dafür. "Ach ja, hast du mich beim essen gerade beobachtet?", fragte ich frech grinsend. War schon schmeichelnd wenn man selbst beim essen beobachtet wird, hatte was von einem Promi.

// Oh ^^ Aber iwann werden wir schon alle drei wieder on sein ;D

Wendy
Ty und ich waren ein paar Meter voneinander entfernt. Trotzdem wusste ich genau, welcher Ausdruck in seinen Augen stand, als er mich nun ansah. Er kaufte es mir nicht ab, dass er besser bei Jo sein sollte. Insgeheim hoffte ich ja, er würde bei mir bleiben. Aber ich wollte Jo ihren Bruder nicht wegnehmen. Was wäre ich auch für eine beste Freundin gewesen?! Nein. Noch immer war ich der festen Überzeugung, dass Ty nach Hause sollte. Ich wusste ja, dass seine Schwester sich noch mehr vor Gewittern fürchtete als ich. Und sie war es gewohnt, in solchen Fällen von Ty beruhigt zu werden, von niemand anderem. Und ja, auch ich fürchtete mich bei Gewittern, aber im Gegensatz zu Jo war ich es mir gewohnt, diese allein zu überstehen. Also sollte Ty gehen. Er schien da allerdings anderer Meinung zu sein - und nichts anderes hatte ich auch erwartet. Ich blieb stehen und beobachtete, wie Ty sich aufrichtete und zu mir herüberkam. Dann zog er mich an sich. Überrascht liess ich es geschehen und vernahm nun seine Stimme über mir. Er meinte, Jo habe Mum und Dad bei sich, und ich hätte nur ihn und Teddy. Er denke, sie komme gut zurecht. Hm. Davon war ich nicht wirklich überzeugt. Der Kuss, den er mir auf die Stirn drückte, brachte meinen festen Entschluss, ihn nach Hause zu schicken, allerdings ins Wanken. Es fühlte sich so gut an, von Ty gehalten zu werden. Seine starken Arme umschlossen mich und hielten mich fest. Gleichzeitig beschützte er mich damit vor allem, was mir zu nahe kommen konnte. Und dieser Kuss auf meiner Stirn... Hach... Ich schmolz dahin. Dieser kleine Kuss gab mir ein solch intensives Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, wie es nichts anderes konnte. Und dafür war ich Ty unglaublich dankbar. Ich wollte gerade seufzen und mich an ihn schmiegen, als er weitersprach. Ich legte den Kopf weit in den Nacken zurück, um zu ihm hochsehen zu können. Er meinte, ausserdem sei er ja nicht nur wegen mir hier. Dazu nannte er mich wieder 'Bambi'. Der liebe Teddy brauche auch seine Streicheleinheiten von mir, fügte er hinzu und grinste. Obwohl mir wegen des Gewitters mulmig zumute war, musste ich schmunzeln. Ich wollte Ty gerade gestehen, dass er mich überzeugt hatte und hier bleiben durfte. Da riss er mich mit einem 'ach ja' aus meinen Gedanken. Er fragte, ob ich ihn beim Essen gerade beobachtet hätte. Dazu grinste er frech. Ich spürte, wie meine Wangen heiss wurden. Hatte er es etwa gemerkt? Oh Gott. Das war wohl zu auffällig gewesen. Wie peinlich! Ich überspielte meine Verlegenheit, indem ich Ty empört ansah. Ich lehnte mich in seinen Armen etwas zurück, um ihm einen Hieb gegen die breite, beeindruckend muskulöse Brust verpassen zu können. "Hey! Dass du ja nicht frech wirst zu deiner Freundin! Sonst überlegt sie es sich anders und stellt dich bei diesem Sauwetter vor die Tür!", konterte ich, noch immer mit empörten Blick. Lange hielt ich es jedoch nicht durch. Nach ein paar Sekunden verwandelte sich mein Gesichtsausdruck in ein Grinsen. Dann blitzte und donnerte es fast gleichzeitig, und ich zuckte zusammen. Reflexartig rückte ich näher an Ty heran und drückte mich leicht an ihn, damit ich von ihm beschützt werden könnte. Als ich mich wieder einigermassen beruhigt hatte, sah ich zu ihm auf. "Möchtest du wirklich hier bleiben?", fragte ich ihn dann flüsternd.

// Klar doch xD//

Ty
Ich lachte etwas. "Ach.. meine Freundin könnte es sich anders überlegen?", fragte ich und lächelte. Sie meine Freundin nennen zu können fühlte sich unglaublich an, noch bei keinem anderem Mädchen hatte es sich so.... ja gut angefühlt... Mit Wendy war einfach alles anders.. alles besser... intensiver.. Sie rückte wieder etwas näher an mich und drückte sich ebenfalls leicht an mich, ich konnte mein dauer Lächeln nicht mehr verbergen und ließ es einfach über meine Lippen spielen. Bei einem Donner - und Blitz - zuckte sie zusammen und ich zog sie etwas näher in meine Arme, aus meinem Beschützer Instinkt heraus... Dann sah sie zu mir auf und fragte ob ich wirklich bei ihr bleiben wollte. Ich schmunzelte und legte meine Stirn an ihre. "Ja... ich möchte", sagte ich lächelnd. "Mach dir keine Sorgen um Jo, sie kommt zurecht", meinte ich. Ich war mir dabei ziemlich sicher, immerhin hatte sie unsere Eltern, die sie - im Gegensatz zu mir - mochte.

Wendy
Auf meinen Kommentar hin lachte Ty. Dann meldete er sich mit einem 'ach' zu Wort. Er fragte, ob seine Freundin es sich anders überlegen könnte. Dazu lächelte er mich an. Ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Ich konnte es mir gar nicht anders überlegen. Ja, ich hatte Ty davon überzeugen wollen, nach Hause zu fahren, um Jo bei diesem Gewitter beizustehen. Aber ich hatte eingesehen, dass ich es nicht schaffen würde, ihn heimzuschicken. Jedenfalls nicht so bald. Und ich wollte es auch gar nicht. Schon jetzt hatte ich nicht mehr so viel Angst vor dem Gewitter - und dieses Gefühl überkam mich bei Tys blosser Anwesenheit. Möglicherweise könnte ich mich sogar wieder beruhigen, wenn er mich weiterhin so festhalten würde. Getestet hatten wir das noch nie, aber ich hatte nichts dagegen, es auszuprobieren. Ich blickte zu Ty hoch und bemerkte wiederum sein Lächeln. Beim Gedanken daran, dass er mich vorher seine Freundin genannt hatte, klopfte mein Herz schneller. Es hatte sich so richtig angehört, und es fühlte sich auch so an. Ty und ich gehörten zusammen. Das wusste ich jetzt. Komisch, dass mir das nicht schon viel früher aufgefallen war. Aber alles, was passiert oder nicht passiert war, war nun egal. Die Hauptsache war, dass wir unsere Gefühle füreinander bemerkt hatten - und sie auch noch erwidert wurden. Ein grösseres Glück konnten wir doch gar nicht haben. Als ich zusammenzuckte und mich leicht an ihn drückte, spürte ich, wie er mich näher in seine Arme zog. Diese zusätzliche Nähe hatte den wunderbaren Effekt, dass ich mich beschützt fühlte und mich etwas beruhigte. Zusätzlich lenkte mich das Gefühl von Tys warmen, muskulösen Körper vom Gewitter ab. Auf meine Frage hin, ob er wirklich hier bleiben wolle, wurde sein Lächeln zu einem Schmunzeln. Daraufhin legte er seine Stirn an meine und bejahte. Ich solle mir keine Sorgen um Jo machen, fügte er hinzu, sie komme zurecht. Davon war ich zwar nicht so überzeugt, weil ich ja wusste, wie sehr sie sich vor Gewittern fürchtete. Andererseits war sie wahrscheinlich nicht alleine zu Hause. Mittlerweile war es schon ziemlich spät. Wahrscheinlich waren Jos und Tys Eltern schon lange nach Hause gekommen und konnten Jo nun beruhigen, so weit es ihnen möglich war. Ich hoffte es jedenfalls für meine beste Freundin. Das Gefühl von Tys Armen um meinen Körper lenkte mich ab. "Okay", murmelte ich und schloss die Augen. Beim nächsten Donnerschlag, der kurz darauf folgte, zuckte ich nur leicht zusammen. Insgesamt hatte ich mich schon sehr beruhigt, aber die Angst war noch nicht ganz weg. Eine Weile lang genoss ich es einfach, von Ty gehalten zu werden, dann seufzte ich leise. "Und was machen wir jetzt?", fragte ich ihn leise. Irgendetwas mussten wir ja tun, wir konnten nicht ewig hier herumstehen - auch wenn das schön gewesen wäre. Aber langsam wurde ich etwas müde, und meine Beine fühlten sich nicht mehr so stabil an. Ich stand schon etwas länger. Vielleicht sollte ich mich wieder mal hinsetzen, oder sogar hinlegen. Aber erst wollte ich Tys Antwort abwarten. Ich hoffte, er hatte einen Vorschlag, was wir machen könnten.

// Sorry das ich erst jetzt schreibe ^^ //

Ty
Sie murmelte ein Okay, und zuckte beim nächsten donner nicht mehr so extrem zusammen wie vorhin. Auf die Frage hin was wir als nächstes tun würden antwortete ich : "Alles was du willst", und lächelte dabei. Ich konnte nicht sagen ob ich bei vorherigeren Beziehungen auch so war, ich bezweifelte es. So wie mit Wendy hatte sich noch keine Beziehung angefühlt... also war ich vermutlich auch zu keinem anderem Mädchen so liebevoll wie zu Wendy... Aus einer sehr zuverlässigen Quelle, also von meiner Schwester, wusste ich das einige Mädchen aus unserer Klasse über mich redeten, das sie sich fragten ob ich eine Freundin hätte oder vielleicht sogar auf eine von ihnen stehen würde.. Mir war das eigentlich ziemlich egal, aber Jo zog mich ab und an damit auf. Jetzt war es mir noch egaler, denn ich hatte Wendy, und so schnell würde ich sie mich nicht los werden..

// Schon okay

Wendy
Tys Antwort hätte ich nicht erwartet, aber sie war unglaublich süss. Er meinte, wir könnten alles machen, was ich wolle. Und sein Lächeln dazu war so schön, dass ich nicht anders konnte, als es zu erwidern. Überhaupt lächelte ich irgendwie die ganze Zeit. Ausser, wenn mich die Angst vor dem Gewitter wieder heimsuchte. Aber die war gerade weit in den Hintergrund gerückt. Es gab Wichtigeres, als sich um das Gewitter Gedanken zu machen. Zum Beispiel Ty. Noch immer glaubte ich zu träumen, wenn ich in seine vertrauten, grün-braunen Augen sah und mir wieder einfiel, dass wir jetzt zusammen waren. Seit heute. Oh Gott. Mein Lächeln wurde noch breiter. Vor Ty hatte ich nie einen Freund gehabt. Ich war zwei oder drei Mal geküsst worden, aber das waren meine einzigen Erfahrungen in Sachen Liebe. Bis jetzt hatte es aber auch noch nie einen Jungen gegeben, mit dem ich fest hatte zusammen sein wollen. Dabei kannte ich Ty doch seit Jahren. Wir waren auch schon fast so lange beste Freunde. Es war wirklich seltsam, das ich erst heute meine Gefühle für ihn entdeckt hatte. Und ich konnte noch immer nicht fassen, dass ich das unfassbare Glück hatte, dass meine Gefühle erwidert wurden. Denn ich wusste, dass das nicht selbstverständlich war. Nicht, weil ich es selbst erlebt hatte. Viel mehr kannte ich es aus Erzählungen - und natürlich aus Filmen und Büchern. Bei diesem Gedanken kam mir eine Idee. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen sah ich zu Ty hoch. "Wirklich alles?", hakte ich nach. Ich musste grinsen. Ich wusste, dass er am liebsten Horrorfilme schaute. Aber das kam nicht in Frage. Vor allem nicht während eines Gewitters. Aber im Grunde genommen mochte ich Horrorfilme überhaupt nicht. Und ich schaute mir auch keine an. Die Gefahr, dass ich dabei in Ohnmacht fiel, weil Blut zu sehen war, war viel zu gross. Ausserdem gab es auch keine Horrorfilme in unserem Haus. Und ich wusste, dass Ty das auch wusste - und Verständnis für mich hatte. Die Frage war nur, wie weit er für mich gehen würde. Normalerweise schauten sich Leute, die Horrorfilme mochten, keine Liebesfilme. Aber vielleicht würde Ty für mich eine Ausnahme machen. Ich schlang die Arme um seinen Hals und vergrub eine Hand in seinem wunderbaren, weichen Haar. Es war ein unglaublich tolles Gefühl. "Würdest du dir mit mir auch eine richtig kitschige Schnulze anschauen?", fragte ich ihn dann und lächelte verschmitzt. Wenn Tys Gefühle für mich ähnlich stark waren wie meine für ihn, würde er das tun. Wenn ich nicht unter Hämatophobie leiden und solche Angst bei Horrorfilmen haben würde, würde ich auch einen solchen Film mit ihm schauen. In diesem Moment blitzte und donnerte es wieder, woraufhin das Lächeln von meinen Lippen verschwand und ich näher an Ty heranrückte. Wiederum merkte ich, dass meine Beine mich nicht mehr so sicher trugen wie vorher. Da bot sich das Filmeschauen auch gut an: Ty und ich könnten es uns auf der Couch gemütlich machen, und ich könnte mich gleichzeitig ausruhen. Nun blickte ich wieder zu ihm hoch.

Ty
"Ja, wirklich alles", bestätigte ich. Ich hatte schon damit gerechnet das etwas in der Art Liebesfilme kommen würde, und als sie dann fragte ob ich selbst das mit ihr sehen würde wurde meine Vorahnung war. Eigentlich war ich überhaupt nicht der Typ für solche Filme, aber für Wendy konnte ich schon mal eine Ausnahme machten. Sie würde, das vermutete ich zumindest, auch für mich einen Horrorfilm sehen, aber wie ich wusste konnte sie sich die nicht ansehen da sie mit dem Blut darin nicht klar kommen würde. Und bevor sie mir noch in Ohnmacht fällt sehe ich mir lieber die schlimmste aller Schnulzen an. "Aber nur für dich", sagte ich lächelnd und nickte etwas. Bei dem nächsten Donner war sie wieder näher an mich heran gerückt und ich zog sie wieder etwas enger an mich. Mein Beschützer Instinkt meldete sich wieder und ich hatte das Bedürfnis alles dafür zu tun das es ihr gut ging.... Sowas hatte ich auch oft in Bezug auf Jo.... Menschen die mir wirklich extrem wichtig waren wollte ich um jeden Preis schützen... selbst wenn es nur ein einfaches Gewitter war.

// Glückwunsch zu deinem hundertsten Beitrag in diesem Forum!

Wendy
Ty bestätigte, dass wir wirklich alles tun könnten, was ich wollte. Das brachte mich zum Lächeln. Ty war so unglaublich süss. Ich wusste, dass er sich niemals freiwillig einen Liebesfilm anschauen würde. Und dennoch war mir schon vor seiner Antwort bewusst, dass er es für mich tun würde. Ich erinnerte mich daran, dass er früher an diesem Tag gesagt hatte, für mich würde er alles tun. Und ich glaubte ihm. Er würde immer für mich da sein, wenn ich ihn brauchte. Er würde mich auffangen, wann immer ich stolperte und drohte hinzufallen. Er würde sich jedem in den Weg stellen, der mir etwas Böses wollte. Und er würde sich eben auch einen Liebesfilm mit mir ansehen, wenn ich das wünschte. Immer noch konnte ich nicht fassen, was für ein wahnsinniges Glück ich hatte. Und ich war Ty unglaublich dankbar für alles, was er für mich tat. Gerne hätte ich ihm das auch mitgeteilt, aber im Moment traute ich mich nicht. Ausserdem fügte er hinzu, dass er das aber nur für mich tun würde. Dazu lächelte er sein unglaubliches Lächeln und nickte etwas. Ich begann zu grinsen. Seine Antwort war so ausgefallen, wie ich es erwartet hatte. Nein, nicht ganz. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er betonen würde, das nur für mich zu tun. Ich fühlte mich sehr geschmeichelt. Ty war der geborene Charmeur. Gleichzeitig wusste ich, dass er so etwas nicht einfach so dahinsagte. Er meinte es wirklich ernst. Und das brachte mein Herz dazu, heftig zu klopfen. Wie hatte ich ein solches Glück verdient? So jemanden wie Ty hatte niemand verdient - und ich am allerwenigsten. Und obwohl solche Gedanken in meinem Kopf herumspukten, schätzte ich mein Glück unglaublich. Als es donnerte und ich näher an ihn heranrückte, spürte ich, wie Ty mich enger an sich zog. Ich genoss das Gefühl seiner Arme um mich und seine Nähe, die mir Sicherheit und Geborgenheit vermittelte. Bei Ty war ich sicher. Er würde mich beschützen - und wenn es nur vor dem Gewitter wäre. Obwohl so ein Gewitter meiner Meinung nach auch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen war. Da konnte ganz schön viel passieren - zumindest, wenn man nicht im Auto sass oder daheim war, in den sicheren vier Wänden. Und obwohl Letzteres der Fall war, hatte ich bei einem Gewitter jedes Mal Angst. Ich seufzte leise und schmiegte mich an Ty. Ein paar Momente lang liess ich den Kopf an seiner Schulter liegen, dann legte ich ihn in den Nacken zurück. Unsere Blicke trafen sich und verwoben sich ineinander. Es war ein magischer Moment. Ich erschrak nur kurz, als ein Blitz das Zimmer erhellte und der Donner gleich darauf einen ohrenbetäubenden Krach auslöste. Doch bald konnten mich Tys wunderschöne, vertrauten Augen von meiner Angst ablenken. Ich versank in ihnen, stellte mich auf die Zehenspitzen und schloss die Augen. Unsere Lippen trafen aufeinander. Ich küsste Ty sanft, geradezu zärtlich, und schlang die Arme enger um seinen Hals. Nach einer Weile musste ich mich leider von ihm lösen, weil mir die Luft ausging - aber ich hoffte, wir könnten das gleich noch öfters tun. Vielleicht während den weniger spannenden Stellen im Film. Ich schenkte Ty mein schönstes Lächeln. "Okay, dann würde ich sagen: auf ins Wohnzimmer! 'Wie ein einziger Tag' wartet auf uns", verkündete ich und musste kurz grinsen. "Keine Sorge", beruhigte ich Ty daraufhin. "Dieser Film ist zwar kitschig, aber es gibt noch viel schlimmere Filme. Ich hoffe, du wirst ihn trotzdem mögen." Wiederum lächelte ich ihn an. Ty hatte auch nichts anderes als mein Lächeln verdient.

// Das muss gefeiert werden xD ) //

Ty
Ich erwiderte ihren Kuss und schloss dabei die Augen, ihr fast schon zärtlicher Kuss zog mich ganz in seinen Bann... Auch das konnte nur Wendy.. sie konnte mich dazu bringen für kurze Zeit alles zu vergessen und einfach mal abzuschalten... das konnte sie früher auch schon.. bevor wir ein Paar waren. Natürlich schaffte sie es damals nicht mit ihren Küssen, denn Beste Freunde küssten sich ja bekanntlich nicht, aber sie schafte es mit ihrer heiteren Art und ihrer bloßen Anwesenheit... vermutlich war ich wirklich schon länger in sie verliebt, hatte es mir aber nicht eingestanden.. Nach einer Weile löste sie sich wieder von mir, meiner Vermutung nach weil sie wieder zu Atem kommen musste. Ich musste lächeln. Das ich sie wirklich dazu brachte ihre Atmung zu vernachlässigen... das war schon echt faszinierend. Eigentlich wollte ich meine Lippen sofort wieder auf ihre legen, aber ich hielt mich dann doch zurück. Auf ins Wohnzimmer, sagte sie und meinte dazu `Wie ein einziger Tag´warte auf uns. Okay, der Titel klang echt schnulzig.... aber mit ihr in meiner Nähe würde ich vermutlich selbst die schlimmste aller Schnulzen aushalten.. Sie beruhigte mich etwas und meinte er sei zwar kitschig aber es gäbe schlimmere Filme. Gut.. das klang doch gar nicht so übel. Und dann lächelte sie wieder... diese unglaubliche Lächeln... und dazu ihre wunderschönen funkelnden Augen.. Atemberaubend..

// Natürlich ;P

Wendy
Ty reagierte nicht gross. Jedenfalls antwortete er nicht. War er schockiert, dass er sich überhaupt dazu hinreissen liess, so einen Film mit mir anzuschauen? Oder hatte er sein 'Schicksal' schon akzeptiert? Ich wusste es nicht. Leider konnte ich ihn in dieser Hinsicht überhaupt nicht einschätzen. Das lag wohl hauptsächlich daran, dass ich wusste, dass er mich nie zwingen würde, einen Horrorfilm zu schauen. Überhaupt würde er mich nie zu etwas zwingen, das wusste ich. Meinen Kuss vorher hatte er ebenso zärtlich erwidert, und es war mir gelungen, vollkommen abzuschalten. Sogar das Gewitter hatte ich für einen Moment vergessen können. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass ich ihn überhaupt küssen durfte. Heute Mittag hatte ich meinen besten Freund angerufen, weil ich seine Hilfe brauchte. Und jetzt, ein paar Stunden später, war ich mit diesem besten Freund zusammen. Ich hatte mich noch immer nicht ganz mit dieser Situation abgefunden. Aber seine Küsse würden mir sicher helfen, mich schnell daran zu gewöhnen. Ich grinste innerlich bei diesem Gedanken. Oh ja. Sie würden mir definitiv helfen. Ich sah noch immer zu Ty hoch und wartete auf seine Antwort, als es schon wieder blitzte und donnerte, fast gleichzeitig. Das Gewitter musste fast über uns sein. Ich drängte mich enger an Ty. Ein paar Momente später vernahm ich ein leises Winseln. Teddy hatte ich ganz vergessen. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich wandte den Blick von Ty ab und spähte unter den Küchentisch. "Teddy", rief ich leise. Es dauerte ein paar Sekunden, aber dann kam der kleine Hund nach vorne. Ängstlich sah er zu mir hoch und wirkte, als würde er sich am liebsten gleich wieder verkriechen. Ich konnte ihn verstehen. Wenn Ty nicht hier gewesen wäre, hätte ich mich glatt zu unserem Hund unter den Tisch gequetscht. Es war lächerlich zu denken, dort vor dem Gewitter geschützt zu sein. Das war mir auch klar. Aber irgendwie hatte ich so einen Instinkt - und Teddy offensichtlich auch. Warum sonst sollte er sich unter den Tisch verkriechen? "Komm', Kleiner, wir gehen ins Wohnzimmer", forderte ich den Yorkshire-Terrier-Mischling auf. Widerstrebend löste ich mich aus Tys Armen. Doch ich beruhigte mich mit dem Gedanken, dass ich seine Arme wohl bald wieder um mich spüren würde. Immerhin würden wir es uns gleich auf dem Sofa bequem machen... Aber laufen könnte ich so nicht. Also befreite ich mich und setzte mich in Bewegung, dicht gefolgt von Teddy. Ich drehte kurz den Kopf und nickte Ty zu, zum Zeichen, dass er auch mitkommen sollte. Im Wohnzimmer angekommen, legte sich Teddy auf seinen Platz, ein grosses Kissen auf dem Boden. "Setz' dich schon einmal", meinte ich zu Ty und lächelte kurz, während ich selbst zum Fernseher herüberlief. Es war ein riesiger Flachbildschirm - natürlich. Für mich alleine hätte ein 'normaler', kleinerer Fernseher auch gereicht, aber meine Eltern hatten darauf bestanden, dieses teure Modell anzuschaffen. Genauso wie beim Rest unserer luxuriösen Einrichtungsgegenständen. Ich unterdrückte ein Seufzen, denn Ty sollte nichts von meinem kurzen Stimmungsumbruch mitbekommen. Im neben dem Fernseher stehenden Regal bewahrten wir unsere DVDs auf. Schnell hatte ich den gesuchten Film gefunden. Ich legte die DVD in den Rekorder und schaltete den Fernseher an, den Rest würde die moderne Technik erledigen. So gesellte ich mich zu Ty aufs Sofa. Ich setzte mich erst einmal 'nur' dicht neben ihn, rechnete aber damit, mich bald an ihn ankuscheln zu dürfen. Ich schenkte Ty noch ein Lächeln, bevor der Film begann und ich meine Aufmerksamkeit auf den Fernseher richtete.

Ty

Wendy rief ihren kleinen Yorkshire-Terrier-Mischling, er sah total ängstlich aus und ich wollte ihn am liebsten hochheben und etwas beruhigen... Himmel.. sogar für einen Hund empfand ich eine Beschützer Instinkt... so weit war es also schon mit mir... innerlich schmunzelte ich über diesen Gedanken. Sie schickte ihn schon vorab ins Wohnzimmer und er machte es sich auf einem großem Kissen bequem. Was so ein Hund wohl für ein Leben hatte? Vor allem wenn er Wendy als Besitzerin hatte? Muss ein echt tolles Leben sein... Ich und Wendy gingen ebenfalls ins Wohnzimmer und sie sagte, ich solle mich schon mal setzen. Ich tat es so gleich und machte es mir bequem, während ich Wendy dabei beobachtete wie sie den Film einlegte. Alleine sie beobachten zu dürfen, nur in ihrer Nähe zu sein, sie sehen zu können/ dürfen war schon Wahnsinn.... Kaum fertig, setzte sie sich neben mich und kuschelte sich an mich. Ich zog sie lächelnd in meine Arme und wartete auf den Beginn des Filmes. Mal sehen ob er auszuhalten ist... ach so schlimm wird er schon nicht sein.

Wendy
In der Tat dauerte es nicht lange, bis Ty mich in seine Arme zog. Lächelnd liess ich es geschehen, kuschelte mich an ihn und liess meinen Kopf an seine Schulter sinken. Ich hätte es nicht gedacht, aber es war unglaublich bequem, so auf dem Sofa zu liegen. Vor allem, wenn ich Ty als Kissen benutzen durfte. Ich grinste, während der Film begann. Eine wunderschöne Abendstimmung war zu sehen, und dazu lief malerische Musik. Ich wusste, was passieren würde, denn ich hatte den Film schon oft gesehen. Aber er war so schön, dass ich ihn mir immer wieder anschauen konnte. Ich hoffte, Ty würde ihn einigermassen mögen. Ich wollte ihn nicht damit 'quälen', sich einen Film anzusehen, der ihm überhaupt nicht zusagte. Ich seufzte leise und zufrieden, als der Vorspann vorbei war. Jetzt ging es richtig los. Im Film ging es um eine ältere Frau, die unter Demenz litt und in einem Heim lebte. Ein freundlicher, pensionierter Geschäftsmann las ihr aus einem Notizbuch vor. So erfuhr die alte Frau nach und nach die Geschichte der beiden jungen Verliebten Allie und Noah. Sie stammt aus einer reichen, angesehenen Familie, er war arm. Trotz dieser extremen Standesunterschiede entwickelten sie sehr starke Gefühle füreinander. Sie kamen zusammen und waren glücklich. Doch ihre Eltern hatten etwas gegen ihre Beziehung und trennten die beiden voneinander. Wenn ich so darüber nachdachte, war es bei Ty und mir ähnlich. Ich wusste zwar nichts Genaueres über seine Familie, aber meine Eltern waren extrem reich. Und als Jo und er heute die Villa zum ersten Mal gesehen hatten, hatten sie überrascht, fast schon fasziniert gewirkt. Deshalb ging ich davon aus, dass sie sich so etwas nicht gewöhnt waren. Hoffentlich würden wir nicht das gleiche Schicksal erleiden wie Allie und Noah in 'Wie ein einziger Tag'. Als er in den Krieg ziehen musste, schrieb Noah Allie jeden Tag einen Brief. Doch ihre Mutter fing sie alle ab und verhinderte, dass ihre Tochter jemals einen dieser Briefe zu Gesicht bekam. So verloren sich die beiden Verliebten aus den Augen. Jahre später stand Allie im Brautmodengeschäft und probierte ein Kleid für ihre Hochzeit mit dem Soldaten Lon an, als ihr eine Zeitung entgegengestreckt wurde. Per Zufall entdeckte sie ein Foto und erkannte Noah. Vor Schreck fiel sie in Ohnmacht. Am nächsten Tag fuhr sie gleich zum Grundstück, um ihre Jugendliebe wieder zu treffen. Aber Noah hatte sich im Laufe der Jahre verändert, genauso wie sie selbst. Trotzdem waren diese Veränderungen kein Hindernis dafür, dass sie sich erneut fanden. Doch die Vergangenheit konnten die beiden nicht so leicht vergessen... Während des Films erfuhr man auch, dass es sich bei der alten Frau und dem freundlichen Vorleser um Allie und Noah handelte. Er erzählte ihr ihre eigene Geschichte - immer und immer wieder, in der Hoffnung, dass sie sich eines Tages erinnern würde. Ich glaubte, ich hatte noch nie gesehen, dass ein Mann mehr für seine Frau getan hatte als Noah für Allie. Das war so unglaublich romantisch - und ich träumte von einer Liebe, wie sie die beiden füreinander empfanden. Bald war die Hälfte des Filmes vorbei, und obwohl der Film nicht langweilig war, wurde ich langsam immer müder. Ich wollte aber auch nicht ins Bett gehen - nicht jetzt, wo der Film bald seinen Höhepunkt erreichen würde. Und nicht jetzt, wo ich Ty so nahe sein konnte.

Ty
Ich musste zugeben.. der Film war nicht so schlimm wie ich dachte. Er war zwar schon schnulzig hatte aber eine anständige Story... nicht so wie die meisten anderen.. mir graute es vor diesen... aber denn, den wir gerade sahen fand ich gar nicht mal so übel. Die Mutter gefiel mir zwar gar nicht, aber..Moment.. ich dachte jetzt doch wohl nicht ernsthaft darüber nach welcher Charakter mir gut gefällt und welcher nicht, oder?! Himmel.. was machte Wendy nur mit mir? Beinahe schmunzelte ich über meinen Gedanken.. Ob sie mich noch viel verändern wird? Oder ob sie mich überhaupt verändern will? Ich hoffte es nicht.. denn ich wollte ja schließlich auch nichts an ihr verändern... Bis jetzt hatte ich nur eine Freundin gehabt die mich verändern wollte, sie wollte das ich mit meiner Leidenschaft, dem Straßenrennen fahren, aufhörte... Das würde ja noch nicht mal Wendy hin bekommen.. keine Ahnung was sie sich eingebildet hatte.. aber meine Leidenschaft würde ich nie aufgeben für nichts auf der Welt. Es war schließlich das, dass mich wieder daran erinnerte das ich auch frei und ohne Sorgen sein konnte. Natürlich, jetzt hatte ich noch dazu Wendy die mir das Gefühl verschaffte aber dennoch war mein Auto ein wichtiger Teil von mir. Es war als wäre es quasi ein Lebenswichtiges Organ... Mir graute es jetzt schon vor dem Tag, an dem ich es in die Schrottpresse schmeißen musste... das würde wohl einer der Schlimmsten Tage in meinem Leben werden.

Wendy
Während des ganzen Films sprachen Ty und ich kein Wort miteinander. Unter anderen Umständen wäre das vielleicht komisch gewesen. Aber in dieser Situation war das völlig okay für mich. Ich fand es sogar schön, zwischendurch einfach mal zu schweigen und etwas zu geniessen. Diesen Film könnte ich mir wirklich immer wieder ansehen. Überhaupt könnte ich mir immer wieder einen Film ansehen, wenn ich mich dabei an Ty kuscheln durfte. Bei ihm - und auch bei Juno - hatte ich mich schon immer wohlgefühlt. Aber bei Ty war es jetzt noch einmal etwas anderes. Ich fühlte mich nicht nur wohl bei ihm, sondern auch geborgen - und beschützt. Das Gewitter hatte ich schon lange vergessen. Zwischendurch wurde das Wohnzimmer von einem Blitz erhellt, oder ein Donnerschlag war mal zu hören. Aber es machte den Eindruck, als zog das Gewitter langsam weiter. Und so beruhigte ich mich - und auch Teddy wurde ruhiger. Zufrieden lag er auf seinem Kissen und blinzelte hin und wieder zu uns herüber. Ich konzentrierte mich weiterhin auf den Film. Unterdessen hatte Noah Allie seine Kinder vorgestellt - die auch ihre waren. Aber daran konnte sie sich nicht erinnern. Etwas später an diesem Tag las er den letzten Abschnitt aus dem Notizbuch. Es war eine wahnsinnig romantische Szene, die darüber berichtete, wie Allie und Noah wieder zusammengefunden hatten. Danach war nichts mehr in das Notizbuch geschrieben - aber ihre Geschichte war trotzdem noch nicht vorbei. An diesem Abend bereitete Noah ein schönes Abendessen bei Kerzenschein für Allie und sich vor. Das war der Abend, an dem sie sich wieder erinnerte. Sie beide weinten - vor Glück oder vor Trauer, vielleicht auch wegen beidem. Sie assen, sie unterhielten sich und sie tanzten. Mitten im Tanz verlor Allie die Erinnerung an Noah - und stiess ihn von sich. Sie schrie um Hilfe, während Noah ihr zu erklären versuchte, was passiert war, aber sie hörte ihm nicht zu. Die beiden wurden von Krankenpflegern getrennt, und der Abend endete in Tränen. Mein Herz wurde schwer und ich musste schlucken, beim Gedanken daran, was jetzt noch passieren würde. Mittlerweile war ich wirklich müde geworden und konnte meine Augen kaum mehr offenhalten. Irgendwann fielen sie mir einfach zu. Trotzdem hörte ich noch weiterhin zu. Das dachte ich jedenfalls. Am nächsten Morgen erlitt Noah einen Herzinfarkt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Allie sah dem allen zu, ohne grössere Emotionen. Sie hatte wieder alles vergessen. Als Noah aus dem Krankenhaus zurückkam, schlich er sich in Allies Zimmer. Seine Frau schlief, doch als er an ihr Bett trat, wachte sie auf. Sie nannte ihn bei seinem Namen, und sie griffen nach ihren Händen und hielten sich fest. Sie erinnerte sich. Sie sprachen über ihre Liebe, darüber, dass ihre Liebe in einer anderen Welt niemals enden würde. Die beiden schliefen friedlich ein - und starben. Normalerweise war spätestens diese Szene im Film die Stelle, an der ich in Tränen ausbrach. Aber nicht so heute. Irgendwann während der letzten Minuten war ich, den Kopf an Tys Schulter gebettet, eingeschlafen.

Ty
Okay... das Ende war etwas kitschig... aber in Ordnung. Das sie gemeinsam starben war so weit hergeholt... ich meine hatte man diese Glück denn wirklich? Wohl eher nicht... Erst bemerkte ich gar nicht das Wendy eingeschlafen war, aber dann fielen mir ihre Gleichmäßigen Atemzüge und ihre Geschlossenen Augen auf. Ich musste lächelnd.. Gott war sie süß wenn sie schlief.. Wieder einmal an diesem Tag konnte ich mein Glück kaum fassen.. War der Tag wirklich real? Oder träumte ich das alles hier nur? Mein Blick flog kurz zu Teddy, dem süßen kleinen Racker, und ich musste automatisch grinsen. Früher, wie heute, hatte ich immer einen Hund haben wollen aber es war nie dazu gekommen.. es fehlte an Geld und Zeit... Darüber war ich eine lange Zeit traurig gewesen, aber dann hatte ich mich damit abgefunden... und als Ersatz hatte ich ja Teddy. Behutsam, ohne sie zu wecken, stand ich auf und hob sie sanft hoch. Jetzt wusste ich ja wo ihr Zimmer war und musste sie nicht wecken. Ich brachte sie nach oben und legte sie in ihr Bett, kurz überlegte ich ob ich vielleicht besser fahren sollte aber dann brachte ich es doch nicht fertig. Was wenn sie aufwacht und ich plötzlich nicht mehr da wäre? Das wäre nicht besonders schön... Ich entschied mich also zu bleiben und legte mich neben sie, ehe ich sie sanft an mich zog. Ich achtete natürlich darauf sie nicht zu wecken.

Wendy
Ich war schon lange im Land der Träume angekommen. So bemerkte ich nichts mehr von meiner Umwelt. Ich bekam nicht mit, wie Ty aufstand und ich somit mein Kopfkissen verlor. Ich bekam nicht mit, wie er mich sanft hochhob und mich in mein Zimmer trug. Ich bekam nicht mit, wie er mich ins Bett legte. Ich wurde nicht einmal wach, als Ty sich neben mich legte und mich an sich zog. Aber obwohl ich mit meinem Bewusstsein weit weg war, reagierte mein Körper automatisch. Ich rückte ein Stück näher an ihn heran, so dass ich ganz dicht neben ihm lag. Dann kuschelte ich mich an ihn. Mein Kopf kam in der Kuhle zwischen seiner Schulter und seinem Hals zu liegen. Ein zufriedenes Seufzen kam über meine Lippen, danach lächelte ich selig und fiel wieder in einen tieferen Schlaf. Bei Ty konnte ich mich ganz entspannen. Sogar, wenn ich mir seiner Anwesenheit nicht einmal richtig bewusst war. Meine Atemzüge wurden wieder tiefer und gleichmässiger, während ich zu träumen begann... Es war ein schöner, sonniger Tag. Ich sass an einem kleinen Tisch in einem Strassencafé und wartete auf Ty. Immer wieder sah ich auf die edle Armbanduhr an meinem Handgelenk. Ich hatte sie von meinem Vater auf den Geburtstag bekommen. Die Uhr war ein Vermögen wert - aber sie bedeutete mir nichts. Sie war einfach praktisch, weil ich so nur auf mein Handgelenk sehen und so nicht immer das Handy aus meiner Tasche kramen musste. Ich wartete und wartete. Warum war Ty noch nicht da? Normalerweise war er so zuverlässig. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, zu spät zu kommen. War etwas passiert? Gerade, als ich daran dachte, das Handy doch aus meiner Tasche zu ziehen und ihn anzurufen, legte sich etwas über meine Augen. Es war etwas Grosses, Warmes. Meine Sicht wurde verdunkelt. Eigentlich hätte ich Angst haben müssen. Aber ich begann zu lächeln, denn ein vertrauter, wunderbarer Geruch stieg mir in die Nase. "Musst du mich so erschrecken?", fragte ich. Ich hörte ein leises Lachen, bei dessen Klang mein Herz schneller zu schlagen begann. Im nächsten Moment verschwanden die Hände von meinen Augen. Doch ich konnte nicht reagieren, weil ich herumgewirbelt wurde. Hätte Ty seine Arme nicht um mich geschlungen, wäre ich gestolpert und hingefallen. Aber mein Freund wusste das zu verhindern. Bevor ich richtig realisierte, was passiert war, beugte er sich zu mir herunter und küsste mich. Wie automatisch fielen meine Lider zu, und ich schlang meine Arme um seinen Hals und stellte mich auf die Zehenspitzen. Jeder von Tys Küssen war immer noch so wundervoll wie der erste - und ich hatte mich noch längst nicht daran gewöhnt, obwohl wir nun schon eine Weile zusammen waren. Als wir uns voneinander lösten, lächelten wir uns an, und es war, als verliebe ich mich noch einmal neu in Ty. Womit hatte ich so jemanden wie ihn verdient? "Bereit?", fragte ich ihn dann. Sein Lächeln verrutschte etwas - er war offensichtlich nervös. "Na ja", antwortete er schliesslich. Ich gab ihm noch einen Kuss. "Das werden wir schon schaukeln, du wirst sehen", sprach ich ihm danach Mut zu. Zur Belohnung erhielt ich ein atemberaubendes Lächeln. Ty küsste mich nochmals, ehe wir uns in Bewegung setzten.

Ty
Ich blickte auf mein schlafendes Bambi und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Sie war so wunderschön... so rein... so friedlich.. Sie war genau das Mädchen! Der Traum! Ich konnte und wollte mir aber nicht vorstellen das ich sie meinen Eltern vorstellte... Nicht weil ich mich für sie schämte sonder für meine Eltern... und weil meine Eltern sie wie Raubtiere zerreisen würden... Keine so schöne Vorstellung... Aber ich konnte mir auch nicht vorstellen vor ihren Eltern als ihr Fester Freund vorgestellt zu werden, in dem Fall wäre ich es der in zerrissen würde... Ebenfalls auch keine schöne Vorstellen.. Ich schob diese Gedanken bei Seite und schloss die Augen, es dauerte auch nicht lange und ich fiel in einen Tiefen Schlaf. In letzter Zeit hatte ich nicht besonders viel und nicht besonders gut geschlafen, aber neben Wendy war es nicht mal schwer... obwohl ich eigentlich noch länger auf ihre Wunderschöne schlafende Gestallt blicken wollte.. im Moment war das wahre Leben eben schöner als Jeder Traum... und das lag einzig und alleine an Wendy... okay vielleicht - oder mit Sicherheit - auch an Jo. Die beiden waren eben die Wichtigsten Menschen in meinem Leben.. und sie würden es auch immer bleiben... damals wie heute würde ich alles für die beiden Riskieren..

Juno
Ich drehte mich noch immer in meinem Bett hin und her. Oder wieder. Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, ob ich geschlafen hatte. Ich wusste nur, dass es mir nicht so vor kam, als hätte ich wirklich lange oder fest geschlafen. Meine Decke war fast vollständig über meinen Kopf gezogen und ich blinzelte durch einen kleinen Spalt zwischen Decke, Kissen und Matratze hindurch. Schwache Sonnenstrahlen fielen in mein Zimmer. Es musste also schon früher Morgen sein. Und das Gewitter hatte aufgehört. Ich hörte kein Donnergrollen mehr. Nur ein leichter Regen klatschte gegen die Fenster. Ich seufzte. Eigentlich wollte ich mich einfach auf die andere Seite drehen und schlafen. Aber ich hatte das blöde Gefühl, dass das nicht klappen würde. Ich fühlte mich ausgeschlafen, obwohl es mir vor kam, als hätte ich überhaupt nicht geschlafen. Das war schon seltsam. Zumindest in meinen Augen. Ich drehte mich trotzdem zur Seite und lauschte. War schon irgendjemand aus meiner Familie wach? Wann war mein Bruder nach Hause gekommen? War er überhaupt nach Hause gekommen? Er konnte doch nicht einfach so weg geblieben sein, oder? Er würde mir doch mit Sicherheit Bescheid geben, oder nicht? Eigentlich schon. Mein Bruder lies mich normalerweise nie unwissend, was seinen Aufenthaltsort anging. Vor allem, wenn es spät wurde. Aber heute? Ich fischte mit einer Hand nach meinem Handy und sah nach, ob ich eine Nachricht von ihm verpasst hatte. Aber da war nichts. Ich seufzte kurz. War ich etwa enttäuscht? Nein, das war ich sicher nicht. Ich drehte mich erneut um und schlug die Decke zur Seite. Ich konnte sicher nicht mehr schlafen. Auch wenn es im Bett kuschelig warm gewesen war. Ich suchte mir frische Klamotten zusammen und eilte ins Bad. Sollte ich bei meinem Bruder ins Zimmer schauen? Ich beschloss, erstmal zu duschen. Das Bad war frei und ich hörte auch sonst niemanden im Haus. Schliefen wohl noch alle. Schnell sprang ich unter die Dusche und unterdrückte einen Schrei, als das kalte Wasser auf mich herab prasselte. Ich hatte ganz vergessen, wie kalt es war. Diese Tatsache verleitete mich dazu, schneller zu duschen. Kurz darauf war ich auch schon fertig. Ich stand angezogen - wieder in einem großen, dicken Pulli, einer Jogginghose und kuscheligen Socken, vor dem Spiegel und putzte mir die Zähne. Noch immer hörte ich niemanden.

Wendy
Ein Traum ging in den anderen über. Im Nachhinein konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, was ich genau geträumt hatte. Aber ich glaubte auch nicht, dass es besonders wichtig gewesen wäre. All die Gedanken zu meinen Träumen waren sowieso fortgewischt, als ich langsam zu mir kam. Ein leises, stetiges Trommeln war das Erste, das ich hörte. Ich schlug die Augen auf. Licht fiel durch die grossen Fenster hinein, doch der Himmel dahinter war wolkenverhangen. Es regnete. Ich lag im Bett in meinem Zimmer. Alles schien so wie immer zu sein. Aber dann vernahm ich regelmässige Atemzüge, die nicht meine eigenen waren, und ein vertrauter Geruch stieg in meine Nase. Als Nächstes stellte ich fest, dass mein Kopf nicht auf ein Kissen gebettet war, wie ich es eigentlich erwartet hätte, und zwei starke Arme hielten mich fest umschlungen. Ich war nicht allein. Im ersten Moment bekam ich einen ziemlichen Schock - das musste ich zugeben. Nicht, weil ich mit einem Mann im Bett lag. Das Schockierende daran war eher, dass ich diesen jungen Mann bis gestern für meinen besten Freund gehalten hatte. Und das war er in gewisser Weise immer noch. Kaum erkannte ich ihn, fiel mir aber alles wieder ein. Dieser junge Mann, den ich seit Jahren meinen besten Freund nannte, hatte mich gestern geküsst. Und jetzt waren wir ein Paar. Mein Herz begann, schneller zu klopfen. Ich hob meinen Kopf leicht von Tys Schulter, wobei ich sehr vorsichtig vorging. Ich wollte ihn schliesslich nicht wecken. Nachdenklich betrachtete ich sein Gesicht. Selbst, wenn er schlief, war er noch unglaublich attraktiv. Er wirkte so friedlich und unschuldig - ganz so, als sei er wieder der kleine Junge, den ich damals kennengelernt hatte. Und dennoch war ich mir absolut bewusst, dass Ty kein kleiner Junge mehr war. Er sah zwar so aus, aber er war definitiv kein kleiner Junge mehr. Eine Weile lang betrachtete ich ihn und verlor mich dabei ganz in seinem Anblick, bis meine Haltung ein wenig unbequem wurde. Ich überlegte kurz und beschloss dann aufzustehen. Es war nicht so, dass ich nicht gerne länger in seinen Armen geblieben wäre. Ganz und gar nicht! Aber ich trug immer noch die Klamotten von gestern, und ich wollte unbedingt duschen. Möglichst bevor Ty aufwachte. So rutschte ich vorsichtig zum Rand des Bettes und befreite mich aus Tys Armen. Ich ging dabei sehr langsam und sanft vor, damit er nicht aufwachte. Danach stand ich auf und sah nochmals zu Ty, bevor ich mir ein paar Klamotten aus dem Schrank schnappte und ins Badezimmer lief. Erst, als ich mich auszog, bemerkte ich den Verband um meine Hand. Ich hoffte inständig, dass die Wunde nicht mehr blutete. Sonst hätte ich gleich ein Problem. Sicherheitshalber sah ich nur aus den Augenwinkeln zu meiner Hand, als ich den Verband vorsichtig löste. Aber die Wunde hatte aufgehört zu bluten. Ich atmete erleichtert auf. Immerhin etwas. So stieg ich unter die Dusche. Ich duschte und wusch meine Haare, wobei ich es möglichst vermied, meine verletzte Hand einzusetzen. Danach trocknete ich mich ab und zog mich an. Ich hatte mich für einen kuscheligen Pullover, bequeme Jeans und Kuschelsocken entschieden. Es war kein edles, dafür ein unglaublich chilliges Outfit - und ich liebte es, an freien Tagen so etwas zu tragen. Zuletzt putzte ich mir die Zähne und bürstete mein Haar. Es fiel mir in grossen Locken über die Schultern. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel ging ich ins Schlafzimmer zurück. Vorsichtig setzte ich mich aufs Bett. "Ty", sprach ich meinen Freund leise an und strich ihm zärtlich eine Haarsträhne aus der Stirn. Irgendwie hatte ich nicht mehr länger warten wollen, bis er aufwachte. Weil ich es kaum erwarten konnte, seine wunderschönen, grün-braunen Augen wiederzusehen.

Ty
Ich wurde sanft von einer Lieblichen, mir nur all zu bekannten, Stimme aus meinen Schlaf geweckt. Bevor ich die Augen öffnete umspielte schon ein leichtes Lächeln meine Lippen, aber als ich sie dann öffnete und Wendy erblickte breitete sich ein strahlendes Lächeln darauf aus. "Morgen Bambi", sagte ich und streckte mich etwas. Ich hatte die Nacht wirklich bei ihr verbracht? Wow.. Hätte mir das jemand vor ungefähr zwei Tagen gesagt hätte ich ihn noch für Blöd verkauft....schon seltsam.. Ich war gestern das erste mal bei Wendy gewesen weil sie sich verletzt hatte und meine Hilfe brauchte... und jetzt war sie von meiner Besten Freundin zu meiner Festen Freundin geworden... Ganz glauben konnte ich mein Glück immer noch nicht, auch wenn der beweiß in meiner Unmittelbaren nähe war und mich mit dem schönsten Lächeln der Welt anlächelte. So geweckt zu werden, daran könnte ich mich wirklich gewöhnen... allerdings hatte ich mich ja quasi selbst eingeladen hier zu bleiben... aber anscheinend nahm sie mir es nicht übel... Puh... Ich war schon ein Frechdachs.. das musste sogar ich selbst zugeben. Ich setzte mich auf und gab ihr eine Kuss auf ihre Stirn. "Gut geschlafen?", fragte ich und zog sie etwas in meine Arme.